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Ernst Hohenberg

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Ernst Hohenberg circa 1914
Ernst Hohenberg circa 1914

Ernst Hohenberg, Geburtsname Ernst Alfons Franz Ignaz Joseph Maria Anton Fürst von Hohenberg (* 27. Mai 1904 in Konopischt in Böhmen; † 5. März 1954 in Graz) war Forstwirt, bis 1919 ein österreichischer Aristokrat des herzoglich-fürstlichen Hauses Hohenberg sowie politischer Redner und Opfer des NS-Regimes.

Leben

Franz Ferdinand mit seiner Familie, um 1908

Ernst war der zweite Sohn von vier Kindern des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (1863–1914) und seiner Ehefrau Gräfin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg (1868–1914). Durch die morganatische Ehe seiner Eltern waren er und seine Geschwister von der Thronfolge ausgeschlossen. Nach dem Attentat auf seine Eltern im Jahr 1914 kamen die Kinder in die Obhut seiner Tante mütterlicherseits, Henriette Gräfin Chotek. Sie wurden von Kaiser Franz Joseph I. nur einmal empfangen. Während seinem Bruder Maximilian mit dem Tod der Eltern der Erstgeborenentitel Herzog zukam, hatten Ernst und die anderen Familienmitglieder den Adelstitel Fürst bzw. Fürstin (siehe jedoch Adelsaufhebungsgesetz).

Ernst Hohenberg studierte Forstwirtschaft in Bruck an der Mur. Zusammen mit seinem Bruder Maximilian war er Redner bei monarchistischen Versammlungen in Österreich. Beide Brüder waren in den 1930er Jahren Mitglieder der Heimwehr. Sie standen auch in engem Kontakt zu Otto von Habsburg.

Im Jahr 1938 wurden er und sein Bruder, die sich für die Selbstständigkeit Österreichs und gegen den „Anschluss“ an das Deutsche Reich ausgesprochen hatten, in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Die Brüder wurden zudem durch die nationalsozialistischen Machthaber enteignet. Ein Besitz von 20.000 ha ging in den Besitz des Deutschen Reiches über. Dies war eine der größten Enteignungen in Österreich überhaupt.[1] Die Inhaftierung der Brüder Hohenberg erregte im westlichen Ausland starke Aufmerksamkeit.[2]

Maximilian wurde nach einem halben Jahr entlassen, während Ernst in andere Konzentrationslager verlegt wurde und erst 1943 heimkehren konnte. Nach dem Krieg erlangte Ernst von Hohenberg den enteigneten Besitz auch durch Unterstützung von Minister Peter Krauland zurück.

Ernst Hohenberg starb am 5. März 1954 in Graz an den Folgen der im Konzentrationslager erlittenen Misshandlungen und wurde in der Gruft unter der Kirche von Schloss Artstetten in Niederösterreich neben seinen Eltern beigesetzt.

Im Erzherzog Franz-Ferdinand Museum in Schloss Artstetten, das 1982 durch den französischen Grafen Romée de La Poeze d´Harambure eingerichtet wurde, sind das Leben der Kinder des Thronfolgers, das Familienleben, der Verlust der Besitztümer von Konopischt und Chlumetz in Böhmen, die Enteignung durch die Nationalsozialisten, sowie die Inhaftierung der beiden Brüder Max und Ernst Hohenberg während der NS-Herrschaft dokumentiert. Dokumente über diese Periode und die Befreiungsversuche sind im Schlossarchiv aufbewahrt.

Ehe und Nachkommen

Am 25. Mai 1936 heiratete er in Wien Maria Therese Wood (1910–1985), eine Tochter von Georg Jervis Wood und der Gräfin Rosa Lónyay von Nagy-Lónyay und Vásáros-Namény. Aus der Verbindung gingen zwei Kinder hervor:

  • Franz Ferdinand (1937–1978)
∞ 1964 Heide Zechling (* 1941)
  • Ernst Georg (* 1944)
∞ 1973–1999 Patricia Anette Caesar (* 1950)
∞ 2007 Margareta Anna Ndisi (* 1959)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Adel und die Nazis, Teil 2: Reich im Reich. In: profil, Nr. 32/08, 27. Mai 2004. Abgerufen am 27. Juni 2011.
  2. Fritz Kieffer: Judenverfolgung in Deutschland – eine innere Angelegenheit? 2002, S. 159 (Seitenansicht in der Google Buchsuche.)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst Hohenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.