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Ernst Rambow

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Ernst Rambow (* 8. April 1887 in Pampow; † 12. November 1945) war ein deutscher Kommunist, der ab 1940 als Spitzel für die Gestapo gearbeitet hat.

Rambow wurde wie sein Vater Schumacher. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg trat er 1919 in die USPD ein und wechselte im Jahr darauf zur KPD. Seinen Lebensunterhalt bestritt er bis 1927 bei der Straßenbahn und in einer Schuhfabrik. Danach war er als Parteifunktionär beim Zentralkomitee der KPD, beim AM-Apparat (KPD-Nachrichtendienst) und bei der Nachrichtenabteilung der Partei in Berlin beschäftigt. Ab 1931 arbeitete er für die sowjetische Handelsvertretung.

Im Zuge der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten wurde er Ende Februar 1933 als sogenannter Schutzhäftling in das KZ Sonnenburg eingewiesen, aus dem er Mitte Juni 1933 wieder entlassen wurde. Danach betätigte er sich unter Paul Bertz in Hamburg am Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde Ende 1933 in Altona festgenommen. In der Folge wurde er zu einer sechsjährigen Zuchthausstrafe verurteilt und 1940 aus dem Zuchthaus in Bremen entlassen. Danach arbeitete er in seinem Beruf in Berlin-Lichtenberg, wo er von der Gestapo als Spitzel angeworben wurde. Es gelang ihm u.a. Anton Saefkow, dessen Vertrauen er aufgrund seiner ehemaligen Widerstandstätigkeit hatte, an die Gestapo zu verraten.

Rambow hat unter anderem Adolf Reichwein und Julius Leber, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv waren, an die Gestapo verraten, nachdem diese sich am 22. Juni 1944 mit der Operativen Leitung der KPD in Deutschland getroffen hatten. Auf dem Weg zu einem weiteren Treffen wurden Reichwein, Leber und viele weitere Mitglieder der Operativen Leitung der KPD von der Gestapo verhaftet, nach einem Schauprozess vor dem Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet.[1] Rambow soll insgesamt 280 Widerstandskämpfer in Hamburg, Berlin, Landsberg und Hannover an die Gestapo verraten haben.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rambow als Spitzel der Gestapo enttarnt, Ende Juli 1945 verhaftet und am 25. September 1945 durch ein sowjetisches Militärgericht zum Tode verurteilt. Nachdem sein Gnadengesuch am 29. Oktober 1945 abgelehnt worden war, wurde das Urteil am 12. November 1945 vollstreckt.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Karl Dietz Verlag; Berlin; 2008 S. 700
  2. Mohr Viehmann: SPITZEL - Eine kleine Sozialgeschichte
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