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Ernst Morwitz

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Ernst Morwitz (geb. 13. November 1887 in Danzig; gest. 20. September 1971 in Muralto) war ein deutscher Jurist, Schriftsteller, Germanist und Senatspräsident.

Leben

Morwitz wurde 1887 in Danzig geboren. Seine jüdischen Eltern waren der Kaufmann Wilhelm Morwitz und Rosalie Aaronsohn. Morwitz besuchte das Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Berlin-Charlottenburg. Schon während seiner Schulzeit nahm er Kontakt zu dem deutschen Schriftsteller Stefan George auf. Nach dem Abitur studierte er in Freiburg im Breisgau, in Heidelberg und in Berlin Rechtswissenschaften.[1] 1906 übernahm er neben seinem Studium die Privatausbildung der Brüder Bernhard und Woldemar Graf Uxkull-Gyllenband. Morwitz begann schriftstellerisch tätig zu werden. Er veröffentlichte mehrere Gedichte in den Blättern für die Kunst sowie einen Extraband, der im Jahre 1911 veröffentlicht wurde. 1910 promovierte Morwitz in den Rechtswissenschaften.

Morwitz lernte Dietrich von Bothmer kennen, dem er lebenslang freundschaftlich verbunden blieb und den er letztlich zu seinem Erben bestimmte. Im Ersten Weltkrieg war Morwitz als Sanitäter tätig. 1918 traf ihn der Freitod seines Schülers Bernhard Graf Uxkull-Gyllenband am 28. Juli 1918 im Harz sehr. In den 1920er Jahren lebte Morwitz in Berlin, wo er mit einem jüngeren Freund zusammenwohnte.[2] Morwitz erhielt eine Anstellung als Richter am Amtsgericht in Fürstenwalde und stieg später zum Gerichtsrat in Berlin auf.

Nach dem Tode von Stefan George, mit dem er bis zu diesem Zeitpunkt befreundet war, veröffentlichte Morwitz 1934 im Berliner Georg Bondi Verlag das Werk Die Dichtung Stefan Georges. 1935 wurde Morwitz vom NS-Staat aufgrund seiner jüdischen Herkunft zwangspensioniert. Er emigrierte daraufhin in die USA. Seine beiden Stiefschwestern Ella und Käte, die nicht ins Exil gegangen waren, wurden vom NS-Regime ermordet.[3] Morwitz war als Deutschlehrer während des Zweiten Weltkrieges bei der US Army tätig und erhielt 1947 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. An der University of North Carolina in Chapel Hill erhielt er einen Lehrauftrag. Gemeinsam mit Carol North Valhope (Olga Marx) übersetzte er die Werke Stefan Georges ins Englische.

Rückwirkend erhielt Morwitz von der Bundesrepublik Deutschland den Titel Senatspräsident zuerkannt. Er begleitete schriftstellerisch die Entstehung der Zeitschrift Castrum Peregrini in Amsterdam. Im Alter wurde er von seinem Freund Clemens Bruehl betreut. Morwitz starb am 20. September 1971 in demselben Krankenhaus in Muralto bei Locarno, in dem auch Stefan George gestorben war.

Verbindung zwischen den Brücke-Künstlern und dem George-Kreis

Die Freundschaft zu Erich Heckel führte zu vielfältigem Austausch, der auf der einen Seite in Gemälden, auf der anderen Seite unter anderem in dem Gedicht 'An einen Maler von Morwitz über seinen Malerfreund Ausdruck fand.

Werke (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann. Seite 521.
  2. Ludwig Thormaehlen: Erinnerungen an Stefan George, herausgegeben von Walther Greischel, Hamburg 1962.
  3. Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann. Seite 522.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst Morwitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.