Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ernst-Ludwig Chambré

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ernst-Ludwig Chambré (geb. 4. November 1909 in Lich; gest. 20. Juni 1996) war ein deutscher Jurist.

Leben

Ernst-Ludwig Chambré stammte aus einer jüdischen Familie, die seit dem 18. Jahrhundert in Lich ansässig war. Der Großvater Karl kaufte im Jahr 1872 das Anwesen in der Unterstadt 7 und gründete ein Manufakturwaren- und Bankgeschäft, das 1919 der Vater von Ernst-Ludwig Chambré, Max Chambré, übernommen und weitergeführt wurde. Die Mutter Emilie von Ernst-Ludwig Chambré kam aus Gedern.

Ernst-Ludwig Chambré besuchte die Volksschule in Lich und bestand 1929 das Abitur am humanistischen Gymnasium in Gießen. Danach studierte er Rechtswissenschaften in Gießen, Frankfurt und Berlin.

Bereits in den 1920er Jahren gehörten Ernst-Ludwig Chambré und sein Vater dem sozialdemokratischen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold an. Da sie versuchten, gegen den erstarkenden Antisemitismus der Nationalsozialisten anzugehen, wurde die Familie Chambré zur Zielscheibe nationalsozialistischer Agitation. Nur eine Woche nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 führte die SA in Lich einen Pogrom gegen die in Lich lebenden jüdischen Familien durch. Der Vater Max Chambré wurde von SA-Männer schwer verletzt und die Geschäftsbücher des Bankgeschäftes wurden gestohlen. Ernst-Ludwig Chambré, der am kommenden Tag ein Examenstermin hatte, erhält die Nachricht von dem Pogrom, verbunden mit der Warnung, nicht nach Lich zu kommen, da er dort aufgehängt werden würde. Ernst-Ludwig Chambré floh daraufhin nach Belgien. Sobald Max Chambré transportfähig war, floh die Familie zunächst nach Kassel und dann zur Tochter Henriette nach Berlin.

Zusammen mit Ernst-Ludwig Chambré ließen sich die Eltern in Morlanwelz in Belgien nieder, von wo aus sie hilflos mitansehen mussten, wie ihr Vermögen in einem dubiosen Konkursverfahren verschleudert wurde. Nach dem Novemberpogrom 1938 floh auch die Schwester Henriette mit Ehemann und beiden Töchtern nach Belgien. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Jahr 1940 konnte Ernst-Ludwig Chambré nach Frankreich entkommen und wurde dort interniert. Ihm gelang die Flucht nach Spanien. Auch aus der dortigen Internierung konnte er entkommen und sich nach Portugal durchschlagen. Von dort wanderte er nach Palästina aus. Im Jahr 1947 zog er mit seiner Ehefrau in die USA.

1948 erhielt er Gewissheit darüber, dass seine ganze Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet wurde.[1]

Weblinks

  • Biographie (abgerufen am 29. März 2016, mit Foto)

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst-Ludwig Chambré aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 9.438 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 9.438 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.