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Erich Klausener

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Erich Klausener (1928)

Erich Klausener (* 25. Januar 1885 in Düsseldorf; † 30. Juni 1934 in Berlin) war ein führender Vertreter des deutschen politischen Katholizismus und Staatsbeamter. 1906 wurde er zum Regierungsassessor im Preußischen Handelsministerium ernannt und nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg 1917 zum Landrat in Adenau und 1919 in Recklinghausen. Im Jahre 1924 wurde er Ministerialdirektor im preußischen Wohlfahrtsministerium. 1926 wechselte er zum preußischen Innenministerium und übernahm dort die Leitung der Polizeiabteilung. Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde er ins Reichsverkehrsministerium versetzt. Als Leiter der Berliner Katholischen Aktion seit 1928 organisierte er katholische Kundgebungen und kritisierte die Politik der jeweiligen Regierungen, im Besonderen wandte er sich 1933 gegen die antikirchliche Politik der Nationalsozialisten.

In einer Rede auf dem 32. Märkischen Katholikentag am 24. Juni 1934 kritisierte er öffentlich die Kirchenpolitik der Regierung und deren Ausgrenzung von weltanschaulichen Kontrahenten. Klausener wurde im Zuge der unter der Propagandabezeichnung Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle in seinem Dienstzimmer ermordet.

Herkunft

Erich Klausener bei der Fronleichnamsprozession in Berlin 1929

Erich Klausener stammte aus einer Familie, die als „streng katholisch“ bezeichnet wurde.[1] Diese Religiosität prägte nicht nur das Leben innerhalb des Familienkreises, sondern auch das aktive Engagement der Familie in kirchlichen Institutionen.[2] Sein Vater, Peter Klausener (1844–1904), stammte aus der ursprünglich im österreichischen Flirsch beheimateten Familie Klausener, die als Handwerker um 1740 ins Rheinland kam. Erichs Mutter, Elisabeth Biesenbach (1864–1944), stammte aus einer großbürgerlichen Familie Düsseldorfs. Klauseners Vater studierte Jura und arbeitete zunächst als Gerichtsassessor und Friedensrichter in Malmedy. Er bekam eine Stelle in der Verwaltung des Regierungspräsidenten in Düsseldorf und übernahm kommissarisch die Funktion des Landrates in den Kreisen Düsseldorf und Moers. Im Jahr 1880 wurde Peter Klausener als Oberbeamter in der Rheinischen Provinzialverwaltung in Düsseldorf gewählt. Peter Klausener engagierte sich besonders in Wohlfahrtseinrichtungen der Rheinprovinz, in Arbeiterkolonien und kümmerte sich um die Fürsorge für entlassene Strafgefangene und Blindenanstalten.[3] Erich Klauseners Großvater mütterlicherseits, Gustav Biesenbach (1831–1893), war Rechtsanwalt und Zentrumsabgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus. Elisabeth Biesenbachs Bruder Gustav Biesenbach (1862–1934) wurde Bürgermeister in Unkel am Rhein und Mitglied des Reichstages und des preußischen Landtags für die Zentrumspartei.[4] Peter Klausener und Elisabeth Biesenbach heirateten 1884. Erich Klauseners zwei Jahre jüngerer Bruder Bruno wurde 1887 geboren.[5]

Schule und Ausbildung

Nachdem Klausener 1903 in seiner Geburtsstadt Düsseldorf das Abitur („Reifeprüfung“)[6] absolviert hatte, studierte er wie sein Vater Jura. Nach einem Studium an den Universitäten in Bonn, Berlin und Kiel legte er 1906 das Referendar-Examen ab.[4] Von 1906 bis 1907 diente er in der Kavallerie als Einjährig-Freiwilliger bei dem Westfälischen Ulanen-Regiment Nr. 5 in Düsseldorf,[7] in dem auch von Papen gedient hat.[8] Dort wurde er Leutnant der Reserve.[4] Ab 1908 war Klausener Regierungsreferendar bei der Regierung in Düsseldorf;[9] 1910 legte er das Assessor-Examen ab. Mit der Arbeit Das Koalitionsrecht der Arbeiter nach Reichsrecht und preußischem Landesrecht systematisch und kritisch dargestellt erwarb Klausener 1911 in Würzburg den Doktor der Rechts- und Staatswissenschaften, Dr. iur. et rer. pol.[10]

Berufliche Laufbahn

Erich Klausener, mit Karl Zörgiebel, Heinrich Eugen Waentig und Magnus Heimannsberg bei der Verfassungsfeier der Schutzpolizei in Berlin 1930

Klausener war fortan im Verwaltungsdienst beschäftigt. Zunächst trat er eine Stelle bei dem Landratsamt Neustadt in Oberschlesien an und wechselte 1913 als Regierungsassessor an das preußische Handelsministerium in Berlin. In Berlin lernte er Hedwig Kny (1888–1971) kennen, eine Tochter des Professors der Botanik Leopold Kny, und heiratete sie in Düsseldorf am 1. August 1914.[11] Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er Ordonnanzoffizier und war zunächst in Belgien und Frankreich, dann mit dem 8. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 175 an der Ostfront eingesetzt; 1914 erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse, 1917 das der 1. Klasse.[4] Am 18. Januar 1917 kam sein gleichnamiger Sohn Erich Klausener auf die Welt.[12] Erich Klausener wurde am 1. März zum Regierungsrat und, nach Entlassung aus dem Militärdienst, am 23. Oktober kommissarisch zum Landrat des Landkreis Adenau in der Eifel bestellt.[13][4] Unter anderem ist Klausener in Adenau dafür bekannt, dass er die Errichtung des Nürburgrings plante.[14] Zwei Jahre später, am 28. August 1919,[4] erfolgte seine Ernennung zum Landrat des Landkreises Recklinghausen, des damals größten preußischen Landkreises mit 344.000 Einwohnern. Schwerpunkte seiner dortigen Amtszeit waren Förderung und Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, die Gründung der Kreisbank sowie die Einrichtung einer zweiten landwirtschaftlichen Schule.[4] Als Zentrum seiner Arbeit verstand Klausener aber den Sozial- und Gesundheitsbereich mit dem Aufbau von Mütterberatungs-, Tuberkulose- und Säuglingsfürsorgestellen im Kreis und der Errichtung von Kindererholungsstätten u. a. an der Nordsee.[15]

In seiner Zeit als Landrat in Recklinghausen zeigte sich Klausener sozial engagiert. Klauseners auf christlicher Überzeugung beruhendes soziales Engagement brachte ihm den Beinamen „roter“[1] oder „sozialer Landrat“[4] und die Gegnerschaft rechtsgerichteter Kreise ein.[1] Klausener war aber ein klarer Gegner linker Bewegungen. So sagte er in einer Anhörung zum Preußenschlag 1932, er hätte im Vergleich zu Severing, in seiner Zeit als Ministerialdirektor unter diesem, ein „erheblich anderes Vorgehen gegen die Kommunistische Partei“ stattfinden lassen, wäre es ihm möglich gewesen.[16] Klausener unterstützte, aus „vorbehaltloser“[17] Überzeugung zur Weimarer Verfassung, während des Kapp-Putsches im März 1920 den Generalstreik gegen die reaktionären Putschisten in Berlin, plädierte aber auch wenige Wochen später für ein Eingreifen der Reichswehr gegen die linksradikale Rote Ruhrarmee, welche im Ruhrgebiet einen Aufstand initiierte.[18] Trotz seiner offenbar positiven Einstellung gegenüber der republikanischen Ordnung besuchte Klausener zwei Traditionsveranstaltungen seiner ehemaligen Kameraden aus der Kriegsdienstzeit, was zu politischen Schwierigkeiten führte. Dies wurde von Innenminister Severing, seinem zukünftigen Dienstherrn, kritisiert, da er Veranstaltungen „mit ausgeprägt monarchistisch-militärischer Aufmachung“ besuche. Im April 1922 nahm Klausener letztmals an einem solchen Treffen teil, als dort eine Huldigungsadresse für Wilhelm II. angefertigt wurde, ohne dass Klausener das Treffen verließ, was Severing als „große Unvorsichtigkeit“ bezeichnete.[19][20]

1923 wurde Klausener während der Ruhrbesetzung zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt und zeitweise aus dem Ruhrgebiet ausgewiesen. Grund für die Verurteilung vor dem belgischen Kriegsgericht war ein Protestschreiben, das Klausener an die belgische Ortskommandatur geschickt hatte. In diesem Schreiben kritisierte Klausener die Misshandlung von deutschen Polizeibeamten durch die belgische Besatzungsmacht.[21]

Karl Friedrich Zörgiebel, Albert Grzesinski und Erich Klausener bei der Verfassungsfeier der Berliner Schutzpolizei im August 1929

Nach einer zweijährigen Amtszeit als Ministerialdirektor und Abteilungsleiter für Jugend- und Erwerbslosenfürsorge im preußischen Wohlfahrtsministerium wurde Klausener 1926 auf Vorschlag des Zentrumsabgeordneten Joseph Heß in das preußische Innenministerium berufen. Dort übernahm er die Leitung der für die Polizei zuständigen Abteilung. Der bisherige Leiter dieser Abteilung, Wilhelm Abegg (DDP), wurde zum Staatssekretär im Innenministerium befördert und blieb in dieser Funktion bis zum Preußenschlag am 20. Juli 1932. Im Innenministerium diente Klausener als Ministerialdirektor unter verschiedenen Innenministern der SPD: Grzesinski (1926–1930), Waentig (1930), Severing (1930–1932) und unter dem parteilosen Bracht (ab 1932). Klausener vertrat somit das Zentrum, den zweitstärksten Koalitionspartner der Weimarer Koalition, im Innenministerium.[22] Ob er formell Mitglied der Partei war, ist nicht bekannt.[23] Zusammen mit den Referenten Christian Kerstiens und Robert Kempner wirkte Klausener, der „an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung“ stand,[24] in entscheidender Weise an der Entstehung des preußischen Polizeiverwaltungsgesetzes mit. Dieses Gesetz brachte die Polizei Preußens in Einklang mit den demokratischen Prinzipien der Weimarer Republik und beeinflusste langfristig die Entwicklung des Polizeirechtes in den späteren Bundesländern.[25]

Zusammen mit Albert Grzesinski war Klausener ein überzeugter Gegner linker und rechter „Kampforganisationen“, der nationalsozialistischen Sturmabteilung und des kommunistischen Roten Frontkämpferbundes, die er als lebensbedrohlich für die Weimarer Republik einstufte und mit den Mitteln der preußischen Polizei entschieden bekämpfte.[26] Bei den Unruhen in Berlin vom 1. bis 3. Mai 1929, bekannt als Blutmai, wurden durch die unverhältnismäßige Härte der Polizei 33 Zivilisten getötet und 198 weitere unbeteiligte Personen verletzt.[27] Anlässlich der Übergabe des Polizeipräsidiums und der Unterkünfte der Polizei in Recklinghausen hatte Klausener 1929 in Vertretung des preußischen Innenministers die Rolle der Polizei als des in vielen Regionen „einzigen Garanten staatlicher Macht“ programmatisch definiert: Den Prinzipien der „Gerechtigkeit“ und der „Freiheit“ verpflichtet, sei „sie stark genug, jeden Versuch der Umwälzung zu bekämpfen; niemand möge den Versuch unternehmen, die Macht und die Schlagfähigkeit unserer Polizei auf die Probe zu stellen.“[28] Allerdings beklagte Klausener nach einem Besuch in Italien 1932 die Ausrüstung der deutschen Polizei, da es dieser wegen des Versailler Vertrages nicht gestattet war, ihre Bewaffnung aufzurüsten. In Italien hingegen wurden beispielsweise die Beiwagen von Motorrädern mit Maschinengewehren ausgerüstet, was Klausener zuvor unbekannt war, ihn aber durchaus „faszinierte“.[29][30]

Vorsitz der Katholischen Aktion in Berlin

Der 28. märkische Katholikentag im Deutschen Stadion, Juni 1930, wurde von Klausener organisiert. Im Hintergrund der Altar mit dem 15 m hohen Kreuz

Enge Kontakte unterhielt Klausener zu führenden Vertretern der katholischen Kirche, so zu Franz Xaver Münch, Abt Ildefons Herwegen aus Maria Laach und Erich Przywara.[11] Klausener wurde in den Vorstand des Katholischen Akademikerverbandes gewählt.[31][1] Auf Wunsch des Berliner Weihbischofs Josef Deitmer übernahm Klausener 1928 zusätzlich zu seiner Ministerialdirektorenstelle die Leitung der Katholischen Aktion in der Fürstbischöflichen Delegatur für Brandenburg und Pommern, die 1930 nach dem Preußenkonkordat zum Bistum Berlin wurde. Die Rolle der Aktion bestand darin, bereits existierende katholische Vereine, wie zum Beispiel das Zentralkomitee der katholischen Vereine Berlin und Umgebung und die Berliner Caritas, zu koordinieren und ihre Interessen stärker zu vertreten.[32] Die Katholische Aktion in Berlin sah 1928 ihre Aufgabe darin, der Expansion ihrer Meinung nach atheistisch und antikirchlich geprägter Bewegungen wie der SPD, der KPD und der Freidenkervereine entgegenzuwirken. Die NSDAP wurde hingegen von dem politischen Katholizismus um 1928 nicht so stark staatsgefährdend wahrgenommen.[33]

In diesem Zusammenhang war es Klausener besonders wichtig, durch jährliche katholische Kundgebungen, wie die Papstkrönungsfeier, der Diözesankatholikentag oder der katholische Vereinstag am Buß- und Bettag,[34] Präsenz und Einheit der Berliner katholischen Gemeinschaft zu demonstrieren.[35] Für ihn waren diese Kundgebungen eine „Visitenkarte der Berliner Katholiken“,[36] sie nahmen deshalb unter seiner Leitung ein immer größeres Ausmaß an. Diese Massenveranstaltungen behielten aber stets ihren religiösen Charakter; dabei wurden sie dafür kritisiert, dass sie Sakramenten wie der Eucharistie keinen würdigen Rahmen böten.[36] Als Vorsitzender der Aktion kämpfte er außerdem besonders gegen die zunehmende Veröffentlichung pornographischen Materials in Berlin. Am 19. März 1931 richtete er eine Eingabe an den preußischen Innenminister Severing in der er ihn, im Namen der katholischen Aktion, aufforderte, „dafür Sorge zu tragen, dass die gesetzlichen Bestimmungen, die dem Schutze der guten Sitten zu dienen bestimmt sind, in strengerer Weise gehandhabt werden als bisher.“[37] Die Eingabe fand vielfach Beachtung, so wurde Klausener dafür von der Berliner Morgen-Zeitung als „Ministerrüffler“ tituliert und auch der Vorsitzende der Preußischen Zentrumsfraktion, Joseph Heß, kritisierte ihn heftig.[38] Da die Arbeitslosigkeit nach der Weltwirtschaftskrise auch in Berlin rasch zunahm, unterstützte die Katholische Aktion mehrere karitative Organisationen. 1930 fasste der Caritasausschuss der Katholischen Aktion die Ziele der Katholischen Aktion zusammen: „[Wir] müssen unseren erwerbslosen Jugendlichen […] nicht nur materiell helfen, sondern vor allem an der Seele gesund erhalten“.[39] Kurz vor Klauseners Tod 1934 umfasste die Katholische Aktion 112 katholische Organisationen mit ca. 150 regelmäßig erscheinenden Druckschriften.[40]

Preußenschlag

Der Wahre Jacob, Ausgabe 17, vom 16. Juli 1932, Titelseite. Diese Karikatur führte zu einem mehrwöchigen Verbot des Blattes, das Klausener befürwortete.

Als Preußenschlag bezeichnet man den Staatsstreich in Preußen am 20. Juli 1932. An diesem Tag wurde gegen die Verfassung der Weimarer Republik die Regierung Preußens von einem Reichskommissar übernommen; Innenminister Carl Severing wurde durch Franz Bracht ersetzt, der die Leitung des preußischen Innenministeriums kommissarisch übernahm. Bereits wenige Wochen vor dem 20. Juli ahnte Klausener die zukünftigen Ereignisse des Preußenschlages und warnte Severing davor. Severing und Klausener diskutierten die Frage, ob ein Polizeieinsatz möglich sei, um den Freistaat Preußen vor einer Übernahme des Deutschen Reiches zu schützen. Aus Angst vor einer Auseinandersetzung zwischen Polizei und Heer lehnte Severing diesen Vorschlag ab. Klausener kritisierte später öffentlich die zaudernde Abwehr des Preußenschlags, allerdings gewann der stellvertretende Ministerpräsident Heinrich Hirtsiefer den Eindruck, dass Klausener bei einem „Komplott, das gegen die preußische Regierung gesponnen wurde die Hand im Spiele“ gehabt hatte.[41] Auch Severing behauptete Ähnliches:

„Der Ministerialdirektor Klausener (…) hat sich in der Zeit der ersten Bracht-Tage im Preußischen Innenministerium als unaufrichtig und illoyal erwiesen.“

Carl Severing in seinen Memoiren „Mein Lebensweg“[42]

Dieser Meinung wurde aber vom Sekretär der Katholischen Aktion in Berlin von 1930 bis 1934[43] Walter Adolph[44] und von Klauseners Neffe[45] Tilman Pünder[46] widersprochen. Der Historiker Klaus Große Kracht sieht ebenso eine Beteiligung Klauseners an der Vorbereitung des Preußenschlags als höchst unwahrscheinlich an.[47] Am 20. Juli stellte Bracht Klausener die Frage, ob er weiterhin die Leitung der preußischen Polizei übernehmen wolle.[44] Klausener lehnte eine sofortige Beantwortung der Frage ab, da er fürchtete, dass eine Bejahung als Verrat gegen die Republik gesehen werden könnte. Er diskutierte mit den Zentrumspolitikern Heinrich Vockel und Heinrich Krone, ob er weiterhin die Leitung der preußischen Polizei übernehmen solle. Beide Abgeordneten, sowohl Vockel als auch Krone, rieten Klausener, das Amt weiterzuführen. Krone war der Meinung, „dass es in der kritischen Zeit darauf ankäme, alle Stellungen zu halten, die noch in den Händen von Zentrumsleuten lägen.“[48]

Nach dem Machtübergang diente Klausener der Regierung Bracht weiter so, wie er der früheren Regierung gedient hatte. Laut Große Kracht spricht vieles dafür, dass Klausener nicht unbedingt unglücklich mit der neuen politischen Richtung war. Diese Einstellung war in Einklang mit der Politik der Katholischen Aktion.[49] Im August 1932 schrieb der Sekretär der Aktion Walter Adolph im Kirchenblatt einen durchaus positiven Artikel über eine Anordnung Brachts zur Hebung der öffentlichen Sittlichkeit: „Wir freuen uns, dass der […] Oberbürgermeister Bracht in einem Erlass an die Polizeibehörden die Grundlage für die Bekämpfung übelster Auswüchse geschaffen hat.“[50] Um diesen Aspekt zu verdeutlichen, führt Ekkehard Klausa folgendes Beispiel an. Klausener hatte ein sechswöchiges Verbot des sozialdemokratischen Satireblattes „Der Wahre Jacob“ gefordert, da dort eine Monstranz karikiert worden war. Der linksliberale Staatssekretär Wilhelm Abegg lehnte dies ab. Bracht hingegen erließ das Verbot.[40][51]

Machtübernahme der NSDAP

Erich Klausener, 1933

Mit der Machtübernahme der NSDAP am 30. Januar 1933 wurden viele Ämter im Preußischen Innenministerium neu besetzt. Der Innenminister Franz Bracht wurde durch Hermann Göring ersetzt. Auch Klausener musste mit einer Entlassung aus seinem Dienst rechnen. Am 13. Februar 1933 wurde Klausener von seinen Dienstpflichten im Innenministerium entbunden und am 1. März 1933 als Leiter der Schifffahrtsabteilung in das Reichsverkehrsministerium unter Minister von Eltz-Rübenach berufen. Als Göring Klausener empfing, um ihm seine Versetzung mitzuteilen, kündigte er an, jeden zu bekämpfen, der gegen die NSDAP arbeite.

„Sie haben uns mit Nadelstichen bekämpft, und diese Taktik hat unsere Lebenskraft noch angefeuert. Ich versichere Ihnen: merken wir, daß jemand gegen uns arbeitet, so werden wir mit der Faust zuschlagen.“

Hermann Göring zu Klausener, 1933[52]

Jedoch stand Klausener dem nationalsozialistischen Regime nicht vollständig ablehnend gegenüber.[31][53] Ähnlich wie von Papen[54] war er davon überzeugt, dass Adolf Hitler sich von der tagtäglichen Regierungspraxis, von der „still und konsequent wirkenden Kraft der Bürokratie“, zähmen lassen würde.[55] Obwohl Klausener die nationalsozialistische Ideologie und besonders den Ideologen Alfred Rosenberg öffentlich kritisiert hat, befürwortete er die Art, mit der die neue Führung des Landes einige vorhandene Probleme behandelte.[56] Explizit hat Klausener einige politische Entscheidungen Hitlers begrüßt, wie zum Beispiel die Einrichtung der „Kraft durch Freude“-Organisation und die des „Eintopfsonntags“.[57] Klausener wollte durch eine aktivere Teilnahme der Katholiken an der nationalsozialistischen „nationalen Erhebung“ einen gewissen politischen Einfluss wahren.[58] Schwegel nach „begriff er die ‚nationale Revolution‘ als gemeinsames Aufbauwerk, dem sich die Katholiken nicht entziehen dürften.“[59] In einer Rede, die Klausener am 26. März 1933 vor den Schülern des Lietzensee-Gymnasiums und Liebfrauen-Lyzeums hielt, hieß es: „Seid katholisch und seid deutsch! […] Als Bürger unseres Vaterlandes fühlen wir den heißen Strom nationaler Begeisterung, der durch unser Volk geht […] Aus unserer religiösen Überzeugung erwächst die Pflicht und Kraft der Hingabe an Volk und Nation. Der ganze katholische Mensch ist auch der ganze deutsche Mensch.“ Schwegel deutet diese Aussage patriotisch, da sich Klausener laut Schwegel nicht nur der neuen Staatsführung konform äußern, sondern vor allem einen neuen „Kulturkampf“ zwischen Kirche und Staat vermeiden wollte.[60] Am 15. Oktober 1933, nach dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, telegraphierten Kapitularvikar Paul Steinmann und Klausener im Namen der Katholischen Aktion Berlins an Hitler: „In den Schicksalsstunden der Nation treten die Katholiken des Bistums Berlin in unerschütterlicher Liebe zum Volk und Vaterland geschlossen hinter den Führer und Kanzler in seinem Kampf für die Gleichberechtigung und die Ehre der Nation und die Wiederherstellung eines gerechten Friedens unter den Völkern.“[61] Dabei war die Katholische Aktion Berlin nicht die einzige Einrichtung, die ein derartiges Telegramm überstellt hatte. Auch bekannte Gegner des Regimes hatten den Austritt aus dem Völkerbund begrüßt.[62] Solche Bekundungen zum Austritt aus dem Völkerbund wurden von der Propaganda vielfach als reine Unterstützung der Reichsregierung benutzt.[63][62]

Am 28. märkischen Katholikentag feierte der päpstliche Nuntius in Berlin, Monsignore Cesare Orsenigo, die Heilige Messe mit über 50.000 Menschen

Klausener war es zwar bewusst, dass sich die Beziehung zwischen der Kirche und der nationalsozialistischen Regierung stets verschlechtert hatte, er war aber der Auffassung, dass dies hauptsächlich auf einen Mangel an Kommunikation und Diplomatie zurückzuführen wäre und dass ein Kompromiss in erreichbarer Nähe läge.[56][64] Diese Meinung wurde durch die Erklärung Hitlers am Tag von Potsdam am 21. März 1933 unterstützt, in der er „freundschaftliche Beziehungen zu dem Heiligen Stuhl“ versprach. Das Konkordat, das Hitler mit der Kirche am 20. Juli 1933 schloss, bestätigte diese weit verbreitete Meinung.[65] Die Auffassung Klauseners zum Nationalsozialismus stimmte größtenteils mit jener des „faschismusnahen“ Apostolischen Nuntius, Erzbischof Cesare Orsenigo, überein.[40] Dieser war der Meinung, dass das nationalsozialistische Regime keine Erscheinung von kurzer Dauer sein werde und dass folglich ein diplomatischer Bruch zwischen dem Heiligen Stuhl und Deutschland gravierende negative Konsequenzen haben könnte.[66] Dem Historiker Klaus Große Kracht zufolge war der Berliner Generalvikar Paul Steinmann der Meinung, dass Klausener zu freundlich zum NS-Regime gewesen sei und aufgrund dieser Haltung seine Stellung als Vorsitzender des Katholischen Kirchentages „nicht mehr lange halten könne“.[67] Große Kracht betont den Widerspruch zwischen Adolphs Biographie, in der herausgehoben wird, dass Klausener am Ende seines Lebens in einen „unversöhnlichen Gegensatz zur NS geraten“ musste,[68] und den unveröffentlichten Aufzeichnungen desselben, nach denen Klausener noch kurz vor seinem Tod „eine Lanze nach der anderen für das dritte Reich gebrochen“ habe.[69] Es wird jedoch deutlich, dass „[wenn] Klausener in dem Wirken der nationalsozialistischen Reichsregierung positive Leistungen begrüßte und anerkannte, [er doch nicht willens war], seine religiöse Überzeugung durch den Nationalsozialismus antasten zu lassen.“[70]

Je größer der nationalsozialistische Einfluss auf die deutsche Gesellschaft wurde, desto gründlicher wurde jeder christliche Einfluss aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang war es besonders schwierig, die Katholische Aktion fortzuführen.[71] Nach der Selbstauflösung der Zentrumspartei am 5. Juli 1933 war die Katholische Aktion die einzige öffentliche Verkörperung des politischen Katholizismus.[72] Trotz der erfolgten Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte Klausener seine Tätigkeit im Laienapostolat fort und provozierte mit demonstrativen Treuebekundungen zur Kirche die nationalsozialistischen Machthaber.[57] Beim 31. Katholikentag im Bistum Berlin am 25. Juni 1933 im Grunewald-Stadion wandte sich Klausener gegen die neuesten politischen Entwicklungen. Er forderte eine Begleitung der nationalsozialistischen „Revolution“ durch eine christlich geprägte Bewegung.

„Wenn die Revolution der nationalen Erhebung nicht begleitet wird von einer Revolution der inneren geistigen Erneuerung, dann ist alle Kraft und Arbeit und alle Mühe vergebens.“

Erich Klausener am 25. Juni 1933[73]

Mit „geistiger Erneuerung“ meinte Klausener die Übernahme der Werte des katholischen Christentums. Seine Forderung bestand darin, der nationalsozialistischen Bewegung grundlegende christliche Werte hinzuzufügen. Der Ideologe der NSDAP, Alfred Rosenberg, erwiderte am 27. Juni 1933 im Völkischen Beobachter auf Klauseners Kritik an der nationalsozialistischen Bewegung:

„Der Zentrumsmann Dr. Klausener sieht also den 14jährigen Kampf Adolf Hitlers und die große Erhebung unseres Volkes […] als eine von noch nicht genügend innerer Geistigkeit getriebene Bewegung an!“

Alfred Rosenberg am 27. Juni 1933.[74]

Vor Beginn des 31. Katholikentages hatte Arbeitsminister Robert Ley den katholischen Arbeitsverbänden Staatsfeindlichkeit vorgeworfen, was Klausener dazu veranlasste, öffentlich Stellung zu diesem Angriff zu nehmen. Der nationalsozialistisch veranlagte Katholische Verein für nationale Politik reagierte empört auf Klauseners Kritik an der Gleichschaltung der Arbeitervereine.[75]

Anlässlich des märkischen Katholikentages am 24. Juni 1934 im Hoppegarten hielt Klausener eine leidenschaftliche Rede vor 60.000 Zuschauern.[76] Der Originaltext dieser improvisierten Rede ist nicht erhalten. Klausener selber beschrieb den Ablauf der Kundgebung und seine Rede in einer Karte an seine Mutter, in der er betont, dass die Rede gut verlaufen sei und er „nur zum Frieden und zur Liebe geredet“ habe.[77] Max Gallo schreibt in seinem Buch Der schwarze Freitag der SA, dass Klausener sich „nach einem Lob auf die Regierung“ damit begnügte, „für die Katholiken das Recht zu fordern, ihr innerkirchliches Leben ungestört führen zu können“.[78] Diese Rede war aber in den Augen vieler Beobachter ausschlaggebend für Klauseners Ermordung.[79] Der Schwerpunkt dieser Rede war einerseits Treue der Katholiken zur Kirche und Vaterland und andererseits Menschenliebe.[80] In dieser Rede hat Klausener ein „Treuegelöbnis für die Kirche, für Papst und Bischof“ ausgesprochen „und so die Existenz einer vom Staat unabhängigen, der offiziellen Ideologie widerstreitenden Organisation demonstrativ unter Beweis gestellt“.[81]

Klauseners Sohns berichtet, dass die Teilnehmer des 32. Märkischen Kirchentages die Rede so verstanden hätten, dass diese Menschenliebe jede Bevölkerungsgruppe einschließt, auch die jüdische Bevölkerung.[82] Dies stehe im Widerspruch zu einer Aussage Klauseners auf dem Katholikentag am 25. Juni 1933, nach der es Klausener wie eine „Erlösung“ vorkommt, „dass die Reichsregierung […] denen das Handwerk gelegt haben […], die die Pest der moralischen Verseuchung […] verbreiteten, […] die das Volk […] schon in seiner völkischen eugenischen Entwicklung angefressen hat“.[83][40] Deswegen hält Klausa die Aussage Klauseners Sohns für Spekulation.[40] In dem Personenverzeichnis Gedenkstätte Deutscher Widerstand heißt es, dass Klausener sich in dieser Rede lediglich gegen die Ausgrenzung von Menschen anderer Weltanschauungen durch die Nationalsozialisten wandte.[84]

Ermordung

Im Zuge der unter der Propagandabezeichnung „Röhm-Putsch“ bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle wurden neben SA-Funktionären auch Gegner des Nationalsozialismus ermordet. Zu den Opfern gehörte auch Erich Klausener. Am 30. Juni 1934 beauftragte der Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes Reinhard Heydrich den SS-Mann Kurt Gildisch damit, Klausener aufzusuchen und auf der Stelle zu erschießen. Zu diesem Zweck schickte er ihn in Begleitung eines Gestapo- oder SD-Angehörigen – wahrscheinlich Hermann Behrends[85] – ins Reichsverkehrsministerium. Gildisch eröffnete Klausener in dessen Dienstzimmer im Verkehrsministerium, dass er verhaftet sei. Gildisch schoss mit seiner Pistole Klausener in den Kopf. Klausener erlag dieser Schussverletzung sofort. Nachdem Gildisch Heydrich telefonisch Vollzugsmeldung erstattet hatte, gab Heydrich ihm den Auftrag, den Mord als Suizid zu tarnen. Nach Gildischs Rückkehr ins Geheime Staatspolizeiamt erklärte Heydrich ihm, dass Klausener „ein gefährlicher Katholik“ gewesen sei, der gegen die Regierung gearbeitet habe.[86] Weil die Ermordung als Selbstmord hingestellt worden war, weigerte sich die Versicherungsgesellschaft, seiner Witwe die Lebensversicherung auszuzahlen. Als sie dagegen klagen wollte, wurde ihr Anwalt von der Gestapo festgenommen, was zu einem Konflikt zwischen Reichsinnenminister Wilhelm Frick und Gestapo-Chef Heinrich Himmler führte.[87]

Als Hauptmotiv für Klauseners Ermordung gilt seine Rede auf dem Katholikentag vom 24. Juni im Hoppegarten, in der er sich gegen die weltanschauliche Intoleranz des Nationalsozialismus gewandt hatte.[79] Als politischer Beamter im Preußischen Innenministerium hatte er zudem vor 1933 zahlreiche Polizeieinsätze gegen die Nationalsozialisten verantwortet. Der Historiker Lothar Gruchmann hebt hervor, dass Klausener „eingehende Kenntnis von zahlreichen ungesetzlichen Handlungen und den zweifelhaften Methoden der NSDAP“ gewonnen habe und deswegen „den nunmehrigen Machthabern unbequem sein musste.“[88] In der Exilpresse wurde Klausener zwar häufig fälschlicherweise dem Stab von Franz von Papen und den dortigen Reform- und Umsturzbestrebungen zugerechnet. Der Historiker Hans Rothfels hob jedoch darauf ab, dass Klausener lediglich als potentieller Ansatzpunkt einer möglichen Opposition gesehen wurde, ohne dass erkennbar sei, dass er tatsächlich in die Aktionen oder Planungen des damaligen Widerstandes verwickelt gewesen wäre.[89] Ob Klauseners Tätigkeit als aktiver Widerstand gegen das Nazi-Regime zu werten ist, bleibt unklar. Laut Ger van Roon kam der katholische Widerstand nie über die ersten von Ernst Wolf formulierten Phasen-Normen, nämlich die Verteidigung der eigenen Rechte, hinaus.[90] Max Gallo betont, dass Klausener keine Ausnahme darstellt.[78] Klauseners Sohn geht davon aus, dass die Rede auf der Galopprennbahn Hoppegarten nicht als Widerstand, sondern eine unpolitische Meinung des Redners zu werten ist. Die Nationalsozialisten dagegen interpretierten, so Klauseners Sohn, die Rede als eine objektive Widerstandserklärung gegen die Ideologie und die Bewegung des Nationalsozialismus.[82] Im Lagebericht der SS vom Mai/Juni 1934 heißt es, dass Klauseners Massenkundgebungen in Berlin gegen die Schulungsarbeit der NSDAP gewirkt haben.[91] Auch Große Kracht hält die Massenkundgebungen als einen möglichen Grund für Klauseners Ermordung.[92] So hebt er heraus, dass die Mobilisierung von 50–60.000 Menschen die NS-Führung so stark „verunsichert“[93] haben dürfte, dass sie sich gezwungen sah, einen Schlag gegen die „Überreste des politischen Katholizismus“[94] zu führen. Alternativ zeigt er zwar die Vermutung, dass es sich bei der Ermordung Klauseners um einen „Racheakt der NS-Führung an dem ehemaligen Leiter der Polizeiabteilung im preußischen Innenministerium“[94] gehandelt habe, aber er zeigt, dass die Organisation von Massenkundgebungen eine „entscheidendere“[93] Rolle gespielt haben dürfte. Jedoch erwähnt Große Kracht auch, dass Klauseners Ermordung nicht von „langer Hand geplant“, sondern am 30. Juni 1934 eher kurzfristig angeordnet und deswegen eine Art „Überschussreaktion“ gewesen sein könnte.[95]

Reaktionen

Insbesondere von katholischer Seite gab es empörte Stellungnahmen. Wenige Tage nach dem Mord an Klausener wurde in der Osservatore Romano am 2./3. Juli 1934 folgendes veröffentlicht:

„Einige Zeitungen haben die Meldung gebracht, dass der Chef der Katholischen Aktion in Berlin sich durch Selbstmord der Verhaftung entzogen hätte. Ähnliche Meldungen bedürfen keines Dementis, um so mehr, als ihre Absurdität am Tage liegt.“

Osservatore Romano vom 2./3. Juli 1934[96]

Am 3. Juli 1934 wurde ein Trauergottesdienst in der Hauskapelle des Bischöflichen Ordinariates gehalten. Wenige Tage später, am 7. Juli 1934, fand ein Requiem statt, bei dem die Urne mit Klauseners Asche beigesetzt wurde. Sowohl der Trauergottesdienst als auch das Requiem fanden aus Angst vor der Reaktion der Nationalsozialisten im engsten Familienkreis statt.[97] Einige Tage nach dem Requiem ließ das Bischöfliche Ordinariat in allen Kirchen des Bistums Berlin die Nachricht über Klauseners Tod verkünden. Bei dieser Verkündung wurde der Klerus aufmerksam gemacht, die „gebotene Zurückhaltung zu beobachten und das Gesamtwohl der Kirche nicht aus den Augen zu lassen“.[98] Das Schweigen der Kirche bezüglich des Falles Klausener kritisierte der in die Schweiz emigrierte Publizist Waldemar Gurian scharf:

„Das Schweigen der Bischöfe ist vielleicht noch furchtbarer als alles, was am 30. Juni geschehen ist.“

Waldemar Gurian, 1934[99]

Diese Kritik ist aber in Zusammenhang mit der gesamten Kirchenpolitik des Heiligen Stuhles und der Bischöfe zu betrachten.[100] Die kirchliche Politik bestand u. a. darin, „Situationen zu vermeiden, die zu einem Bruch der Loyalitätspflicht des Konkordats ausgelegt werden könnten“.[101] Die Kirche sah darin ein Mittel, sich als Institution zu retten. Dies führte aber auch zu einer Gefährdung ihrer Glaubwürdigkeit. Dazu äußerte Konrad Adenauer 1946 die Meinung, dass eine deutlichere öffentliche Stellungnahme der Kirche den Verlauf der Geschichte hätte verändern können.[102]

Trotz des bischöflichen Mahnrufs widersprach Klauseners Pfarrer Albert Coppenrath öffentlich der offiziellen These des Suizids und verwies in einer Predigt auf den „erschossenen“ Katholikenführer Klausener. Nach der Kollekte für ein Klausener-Denkmal auf dem Friedhof der St.-Matthias-Gemeinde wurde Coppenrath verhaftet. Die folgende Gerichtsverhandlung am 3. August 1936 wegen „Kanzelmissbrauchs“ endete mit einem Freispruch.[103] Coppenraths Amtsvorgänger Clemens August Graf von Galen, seit 1933 Bischof von Münster, löste 1936 einen öffentlichen Konflikt mit Reichskirchenminister Kerrl aus. Bei einer Predigt im Xantener Dom erinnerte der Bischof an die „frischen Gräber, in denen die Asche derer ruht, die das katholische Volk für Märtyrer des Glaubens hält.“ Der Kritik des Ministers an dieser Predigt hielt Galen ausdrücklich das Schicksal Klauseners entgegen.[104]

Zwei Jahre zuvor hatten die Morde des 30. Juni 1934, denen mit Klausener, dem DJK-Jugendführer Adalbert Probst und dem Journalisten Fritz Gerlich drei engagierte Katholiken zum Opfer gefallen waren, für erhebliche Unruhe unter der katholischen Bevölkerungsminderheit gesorgt und die Volksabstimmung vom August des Jahres aus Sicht des Regimes negativ beeinflusst. „Katholiken! […] Bekennt Euch gegen Hitler“ forderten anonyme Klebezettel im Ruhrgebiet, die ausdrücklich an die „Märtyrer“ Klausener und Probst erinnerten.[105][106][107]

Auf den Rat der Behörden des Innenministeriums hin reichte Klauseners Familie am 28. März 1935 eine Schadensersatzklage aufgrund des Ausgleichsgesetzes vom 13. Dezember 1934 gegen das Deutsche Reich und das Land Preußen ein.[108] Die mit der Sache betrauten Anwälte Werner Pünder und Erich Wedell wurden daraufhin in Schutzhaft genommen.[86] Es wurde ihnen vorgeworfen, sie hätten mit ihrer Klage versucht, die Reichsregierung in einer „öffentlichen Aktion gegen den Führer“ zu diskreditieren. Nur der gemeinsame Einsatz der Minister Gürtner, Schwerin von Krosigk, von Neurath, von Blomberg und Frick sowie der schwedischen Botschaft ermöglichten die Entlassung beider Anwälte am 16. Mai 1935 aus ihrer Haft. Der Prozess um die Entschädigung wurde eingestellt.[108]

Da konservative Kreise und besonders die Reichswehr mit der SA zutiefst verfeindet waren, stimmten sie den Aktionen, die von Ende Juni bis Anfang Juli 1934 um die Ermordung Ernst Röhms stattfanden und hauptsächlich gegen die SA gerichtet waren, zu.[109] Als Konsequenz daraus stieg Hitlers Popularität unter den Mitgliedern der Reichswehr nach diesen Ereignissen erheblich.[110]

Ehrungen

Erich Klausener war zunächst auf dem Friedhof der St.-Matthias-Gemeinde in Berlin-Tempelhof beigesetzt. Am 4. Mai 1963 wurde seine Urne am Vorabend von deren Kirchweihe in die neu erbaute „Gedächtniskirche der deutschen Katholiken zu Ehren der Blutzeugen für Glaubens- und Gewissensfreiheit in den Jahren 1933–1945“ Maria Regina Martyrum in Berlin-Charlottenburg überführt und dort in einem Sarkophag am Gedenkort in der Krypta beigesetzt. Eine Inschrift weist hier auf Erich Klausener hin.[111]

Eine mögliche Seligsprechung wurde kurz nach dem Krieg thematisiert und wird vom Freundeskreis „Gedenken Dr. Erich Klausener, Hoppengarten“ unterstützt.[112]

In Recklinghausen gründete unmittelbar nach dem Ende des Krieges der Oberstudiendirektor des Gymnasiums Petrinum, Josef Sprenger, den Klausener-Bund, eine „Gesellschaft zur Pflege christlicher Weltanschauung“. Der Klausener-Bund veranstaltete seminarähnliche Vortragsabende überkonfessionell für alle Bildungsschichten. Als Dozenten konnten namhafte zeitgenössische Philosophen und Theologen gewonnen werden (u. a. Theodor Litt, Heinrich Spaemann, Johannes Pinsk). Der Bund bestand bis Ende der 1960er Jahre.[4]

Zu Ehren von Erich Klausener wurde eine Sonderbriefmarke in der Sowjetischen Besatzungszone herausgegeben. Später gab die Deutsche Bundespost am 8. Mai 1984 eine Briefmarke (Mi. 719) heraus.[113]

Die Polizei NRW benannte 1957 in Bork eine Polizeischule mit Diensthundeführer-Schule nach Klausener. Die Schule wurde in 1970 nach Schloß Holte-Stukenbrock verlegt.[114]

Berlin erinnert an Klausener mit einer Gedenktafel in der Keithstraße 8 im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sowie in der Behrenstraße im Bezirk Mitte. Verschiedene Städte in Deutschland haben Straßen, Plätze oder Schulen nach Klausener benannt (zum Beispiel Erich-Klausener-Straße im Stadtteil Stockum seiner Geburtsstadt Düsseldorf, Klausenerplatz im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Klausenerstraße in Magdeburg). In Herten, Kreis Recklinghausen tragen eine bischöfliche Realschule und eine Straße seinen Namen. In Dorsten, Kreis Recklinghausen, ist ebenfalls eine Realschule nach ihm benannt worden. In Adenau, wo Klausener als Landrat fungierte, wurde das örtliche Gymnasium nach ihm benannt. Diese Namensänderung fand 1964 statt.[115] 2009 wurde eine Büste Klauseners in der Nähe des Haupteinganges der Schule aufgestellt.[116]

Im Jahre 1992 erhielt das Katholische Zentrum in Recklinghausen den Namen „Erich-Klausener-Haus“. Damit will das Stadtkomitee der Katholiken einen engagierten Christen, überzeugten Demokraten und sozialen Landrat ehren. Eine Gedenktafel im Haus, die Publikation einer Dokumentation sowie Gedenkveranstaltungen, zuletzt 2009 zum 75. Jahrestag seiner Ermordung und 2010 zum 125. Geburtstag Klauseners, halten die Erinnerung aufrecht.[117]

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat an seinem Standort in der Invalidenstraße in Berlin den im Zuge der Restaurierung (2003 bis 2004) wiedergewonnenen Lichthof nach Erich Klausener benannt. Der Saal wird heute für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.[118]

Der Kreis Recklinghausen ehrte den früheren Landrat 2004 durch die Errichtung eines großen Gedenksteins auf dem Dorfplatz in Ahsen und die Benennung einer Lippe-Brücke.[119] Den 75. Jahrestag der letzten öffentlichen Rede Dr. Klauseners auf dem Märkischen Katholikentag in Hoppegarten begingen Erzbistum und Diözesanrat Berlin und der Freundeskreis Dr. Erich Klausener Hoppegarten mit einem Festakt im Rathaus und einer Messe auf der Rennbahn mit Georg Kardinal Sterzinsky und Nuntius Dr. Jean-Claude Périsset. Dabei wurde der Platz vor der Rennbahn nach Dr. Klausener benannt, eine Büste enthüllt und auf dem Rennbahngelände eine Gedenktafel angebracht.[120][121][122]

Forschungsstand

Obwohl Erich Klausener in einer großen Zahl von Publikationen zur Geschichte der Weimarer Republik und zur NS-Zeit Erwähnung findet, ist das gesicherte Wissen zu seinem Leben und Wirken noch immer recht unvollständig.

Dies liegt zum einen daran, dass das Gros der Publikationen, in denen er Erwähnung findet, ihn nur recht kursorisch am Rand erwähnt oder abhandelt. Hinzu kommt, dass die meisten Arbeiten, die sich eingehender mit der Person Klauseners befassen – wie Klaus Große Kracht festgestellt hat – keine historisch-kritischen Veröffentlichungen darstellen. Vielmehr handelt es sich bei diesen hauptsächlich um Erinnerungen von Weggefährten (Walter Adolph) oder Angehörigen (Tilman Pünder) Klauseners sowie um Arbeiten, denen eine deutliche politische, religiöse oder weltanschauliche Motivation zugrunde liegt. Die Arbeiten von Autoren wie Baur, Schwegel und Möllers sieht Große Kracht im Rahmen des allgemeinen politisch-gesellschaftlichen Diskurses in der Bundesrepublik Deutschland als Versuche, Erich Klausener als historisches Vorbild für die Christlich Demokratische Union Deutschlands zu deuten. Ähnliches lässt sich zu vielen aus einem dezidiert katholischen Blickwinkel geschriebenen Betrachtungen zu Klausener feststellen, die im Regelfall vor allem altbekannte Informationen und nur wenige neue Erkenntnisse präsentieren und vor allem Klausener als Beispiel für vorbildliche Glaubenstreue reflektieren.

Die bislang einzige ausführliche Biographie, die Walter Adolph 1955 schrieb, stellt keine wissenschaftliche Arbeit dar, sondern basiert vor allem auf eigenen Erinnerungen aus der Zeit des gemeinsamen Wirkens in der Berliner Diözese in den 1920er und 1930er Jahren. Eine historisch-kritische Biografie steht noch aus.

Große Kracht fordert mit Blick auf die oben beschriebenen Lücken, andere Quellen zu erschließen, um so eine objektivere Darstellung zu erhalten. Als Ansatzpunkt hierfür nennt er z. B. die Notizen, die Adolph vor der Veröffentlichung seines Buches verfasste.[123]

Literatur

  • Walter Adolph: Erich Klausener. Morus-Verlag, Berlin 1955, DNB 450027201.
  • Stefan Baur: Leben und Wirken des Landrats des ehemaligen Kreises Adenau, des späteren Ministerialdirektors Dr. Erich Klausener. In: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler. Kreis Ahrweiler, 1962, S. 54–57 (kreis-ahrweiler.de, abgerufen am 26. März 2010).
  • Klaus Gotto: Klausener, Erich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 715 f. (Onlinefassung).
  • Freundeskreis „Gedenken Dr. Erich Klausener, Hoppegarten“ (Hrsg.): Hoppegarten 2009.
  • Klaus Große Kracht: Erich Klausener (1885–1934), Preußentum und Katholische Aktion zwischen Weimarer Republik und Dritten Reich. In: Richard Faber, Uwe Puschner (Hrsg.): Preußische Katholiken und katholische Preußen im 20. Jahrhundert. Königshausen & Neumann, 2011, S. 271–296.
  • Lothar Gruchmann: Erlebnisbericht Werner Pünders über die Ermordung Klauseners am 30. Juni 1934 und ihre Folgen. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 4, 1971, S. 404–431 (ifz-muenchen.de (PDF)).
  • Ekkehard Klausa: Er lobte seine Mörder. In: Die Zeit. Nr. 26, 2014 (zeit.de).
  • Erich Klausener; Nicolaus Starost (Hrsg.): Zum Widerstand der Katholiken im Dritten Reich. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 1983 (gdw-berlin.de (PDF), abgerufen am 17. November 2011).
  • Heinz Kühn: Blutzeugen des Bistums Berlin. Klausener, Lichtenberg, Lampert, Lorenz, Simoleit, Mandrella, Hirsch, Wachsmann, Metzger, Schäfer, Willimsky, Lenzel, Froehlich. Morus, Berlin 1952, DNB 450027201.
  • Georg Möllers: Ermordet vor 75 Jahren: Dr. Erich Klausener. Demokrat, engagierter Christ, politischer Beamter. In: Matthias Kordes (Hrsg.): Vestischer Kalender 2010, 81. Jg.. Recklinghausen 2009, S. 177–188.
  • Georg Möllers und Richard Voigt im Auftrag des Stadtkomitees der Katholiken (Hrsg.): Dr. Erich Klausener (1888–1934). Überzeugter Christ – engagierter Demokrat. 4. neu überarbeitete und ergänzte Auflage Auflage. Eigenverlag Katholisches Stadtbüro, Recklinghausen 2010.
  • Rudolf Morsey: Der Aufstieg des Nationalsozialismus 1930–1933. In: Rainer Bendel (Hrsg.): Die katholische Schuld? Katholizismus im Dritten Reich zwischen Arrangement und Widerstand. LIT, Berlin / Hamburg / Münster 2002, ISBN 3-8258-6334-4.
  • Stefan Naas: Die Entstehung des Preußischen Polizeiverwaltungsgesetzes von 1931. Ein Beitrag zur Geschichte des Polizeirechts in der Weimarer Republik. Mohr Siebeck, 2003, ISBN 3-16-148120-8.
  • Martin PerschErich Klausener. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1570–1573.
  • Ursula Pruss: Der Erzbistum Berlin. Dr. Erich Klausener. In: Helmut Moll (Hrsg.): Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Schöningh, Paderborn 1999, ISBN 978-3-506-75778-4.
  • Tilman Pünder: Erich Klausener. In: Bernhard Großfeld (Hrsg.): Westfälische Jurisprudenz. Waxmann, 2000, ISBN 3-89325-820-5.
  • Tilman Pünder: Erich Klausener, Staatsdiener und Kirchenmann. In: Vestiche Zeitschrift. Zeitschrift der Vereine für Orts- und Heimatkunde im Vest Recklinghausen. 97/98, 1998/1999, S. 255–301.
  • Reinhard Richter: Nationales Denken im Katholizismus der Weimarer Republik. In: Theologie. 29, Lit, Berlin / Hamburg / Münster 2000, ISBN 3-8258-4991-0.
  • Hans Rothfels: Deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung. Neue erweiterte Ausgabe (1986). Fischer, 1958, ISBN 3-596-24354-8.
  • Klaus Scholder: Politischer Widerstand oder Selbstbehauptung als Problem der Kirchenleitung. In: K.O. v. Aretin und Gerhard Besier (Hrsg.): Die Kirchen zwischen Republik und Gewaltherrschaft: gesammelte Aufsätze. Siedler Verlag, 1988, ISBN 3-88680-239-6.
  • Andreas Schwegel: Christ, Patriot und preußischer Reformer. Vor 70 Jahren wurde der Berliner Katholikenführer Erich Klausener ermordet. In: Die Politische Meinung. Nr. 419, Konrad-Adenauer-Stiftung, Oktober 2004 (kas.de (PDF)).
  • Andreas Schwegel: Erich Klausener (1885–1934), NS-Widerstandskämpfer. In: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Portal Rheinische Geschichte. 30. September 2010 (rheinische-geschichte.lvr.de).
  • Peter Steinbach: Widerstand gegen den Nationalsozialismus. In: Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hrsg.): Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1994, ISBN 3-89331-195-5.
  • Friedrich Zipfel: Kirchenkampf in Deutschland 1933–1945. Religionsverfolgung und Selbstbehauptung der Kirchen in der nationalsozialistischen Zeit. Walter de Gruyter, 1965, ISBN 3-11-000459-3, DNB 455827486.

Weblinks

 Commons: Erich Klausener – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Persch
  2. Pünder 2000, S. 290
  3. Adolph, S. 57
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 Dr. Erich Josef Gustav Klausener. (PDF; 88 kB) Arbeitskreis vestischer Geschichts- und Heimatvereine e. V., 3. Juli 2001, abgerufen am 26. März 2010.
  5. Pünder 1999, S. 255–258
  6. Adolph, S. 58
  7. Adolph, S. 59
  8. Naas, S. 183
  9. Naas, S. 182
  10. Baur, Adolph, S. 59
  11. 11,0 11,1 Adolph, S. 67
  12. Klausener, S. 24
  13. Adolph, S.61
  14. Jürgen Pander: Circus Maximus des Motorsports. Spiegel Online, 14. Juni 2007
  15. Georg Möllers: Dr. Erich Klausener (1885–1934) – Überzeugter Demokrat, engagierter Christ, politischer Beamter. In: Möllers und Voigt, 2010. Erich Klausener: Kinderheime im Vest Recklinghausen. In: Vestlicher Kalender. 1923., In: Möllers und Voigt, 2010, S. 39f; S. 41ff; Wiederabdruck von: Landrat Dr. Erich Klausener, Wohlfahrtspflege (allgemeine Kreispolitik), In: Der Landkreis Recklinghausen, hrsg. v. Erich Klausener und Erwin Stein, Berlin 1925, S. 116–119
  16. Große Kracht, S. 285
  17. Schwegel, S.86
  18. Andreas Schwegel: Erich Klausener (1885–1934), NS-Widerstandskämpfer.| Landschaftsverband Rheinland, Portal Rheinische Geschichte, 30. September 2010
  19. Pünder 1999, S. 259
  20. Naas, S. 183
  21. Pünder 2000, S. 300
  22. Pünder 1999, S. 276
  23. Klaus Große Kracht, S. 281
  24. Naas, S. 183
  25. Naas, S. 1–3
  26. Pünder 2000, S. 310–311
  27. Bernd Buchner: Um nationale und republikanische Identität. J.H.W. Dietz Nachfolger (Parteiverlag der SPD), Bonn 2001, S. 252–262.
  28. In: Dr. Erich Klausener (1885–1934). Überzeugter Christ – Engagierter Demokrat, hg. v. Georg Möllers und Richard Voigt im Auftrag des Stadtkomitees der Katholiken, 4. neu überarbeitete und ergänzte Auflage, Recklinghausen, S. 51f dokumentiert den Presseartikel der Recklinghäuser Volks-Zeitung unter dem Titel „Die Polizei ist die Dienerin der Republik“.
  29. Erich Klausener: Die Polizei. 1932, S. 518.
  30. Peter Leßmann: Die preußische Schutzpolizei in der Weimarer Republik: Streifendienst und Straßenkampf. Droste, Düsseldorf 1989, S. 373–374.
  31. 31,0 31,1 Klaus Gotto: Klausener, Erich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 715 f. (Onlinefassung).
  32. Adolph, S. 20–25
  33. Morsey, S. 54
  34. Große Kracht, S. 277
  35. Adolph, S. 26–34
  36. 36,0 36,1 Adolph, S. 22
  37. Adolph, S. 36
  38. Adolph, S. 35–41
  39. Adolph, S. 42–46
  40. 40,0 40,1 40,2 40,3 40,4 Klausa, 2014
  41. Große Kracht, S. 284
  42. Carl Severing: Mein Lebensweg. Im auf und ab der Republik. Greven Verlag, 1950, S. 403.
  43. Adolph, S. 153
  44. 44,0 44,1 Adolph S. 69–72
  45. Das Erzbistum Berlin ehrt seinen ersten Glaubenzeugen. (PDF; 1,1 MB) Erzbistum Berlin, 2009, abgerufen am 20. April 2010.
  46. Pünder 2000, S. 311
  47. Große Kracht, S. 284–285
  48. Adolph S. 72
  49. Große Kracht, S. 285
  50. Walter Adolph: Ein notwendiger Erlass. In: Katholisches Kirchenblatt für das Bistum Berlin. Nr. 34, 1932-08-25 S. 7f. In: Große Kracht, S. 285–286
  51. Es handelt sich um die Ausgabe Nr. 17 (1932) von „Der Wahre Jacob“. Die Karikatur und die Stellungnahme der Zeitschrift kann hier gefunden werden.
  52. Zitiert nach Adolph, S. 75
  53. Photographie Klauseners beim Hitlergruß im Sommer 1933, Peter Steinbach, Johannes Tuchel, Ute Stiepani: Im Sog der Zeit – Katholische Kirche im „Dritten Reich“. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, abgerufen am 30. März 2012.
  54. Georg May: Ludwig Kaas: Der Priester, der Politiker und der Gelehrte aus der Schule von Ulrich Stutz. Bd. 3, John Benjamin’s Publishing Company, Amsterdam 1982, ISBN 90-6032-199-5, S. 356.
  55. Adolph, S. 76
  56. 56,0 56,1 Richter, S. 358
  57. 57,0 57,1 Adolph, S. 75
  58. Schwegel 2004, S. 89
  59. Schwegel 2004, S. 89
  60. Adolph, S. 82, Schwegel 2004, S. 89
  61. Guenter Lewy: Mit festem Schritt ins neue Reich. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1965 (online).
  62. 62,0 62,1 Gerhard Schulz: Permanente Gleichschaltung des öffentlichen Lebens und Entstehung des nationalsozialistischen Führerstaates in Deutschland. In: Gerhard Schulz (Hrsg.): Die große Krise der dreißiger Jahre: Vom Niedergang d. Weltwirtschaft zum Zweiten Weltkrieg. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985, ISBN 3-525-36189-0.
  63. Treuekundgebung für die Reichsregierung. In: Berliner Morgenpost. 18. Oktober 1933 (dpmu.de, abgerufen am 23. Januar 2014).
  64. Adolph, S. 77
  65. Hajo Goertz: Die Kirche und das Dritte Reich,. Deutschlandradiokultur. 11. Oktober 2008. Abgerufen am 27. Dezember 2010.
  66. Adolph, S. 78
  67. Große Kracht, S. 288–289
  68. Adolph, S. 80
  69. Große Kracht, S. 289
  70. Adolph, S. 80
  71. Adolph, S. 74
  72. Zipfel, S. 61
  73. Adolph, S. 84
  74. Adolph, S. 87
  75. Adolph, S. 84–86
  76. Photographie Klauseners während der Rede, Peter Steinbach, Johannes Tuchel, Ute Stiepani: Selbstbehauptung und Widerstehen katholischer Christen. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, abgerufen am 30. März 2012.
  77. Adolph, S. 95
  78. 78,0 78,1 Max Gallo: Der schwarze Freitag der SA. 1. Auflage Auflage. Molden, 1977, ISBN 3-217-05072-X, S. 176.
  79. 79,0 79,1 Ernst Piper: Nazis gegen Nazis. einestages, 4. Juli 2009
  80. Adolph, S. 94
  81. Joachim Mehlhausen: Nationalsozialismus und Kirchen. In: Gerhard Müller (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Volume 29, Walter de Gruyter, 1998, ISBN 3-11-002218-4, S. 59.
  82. 82,0 82,1 Klausener, S. 9
  83. Große Kracht, S. 288
  84. Peter Steinbach, Johannes Tuchel, Ute Stiepani: Erich Klausener. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, abgerufen am 30. März 2012.
  85. Rainer Ort: Der Fall Erich Klausener, in: Der SD-Mann Johannes Schmidt, S. 91ff.
  86. 86,0 86,1 Adolph, S. 104–111
  87. Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 200.
  88. Gruchmann, S. 405
  89. Rothfels, S. 67
  90. Ger van Roon: Der katholische Widerstand. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Widerstand und Exil 1933–1945. Bonn 1985.
  91. Zipfel, S. 284
  92. Große Kracht, S. 290–296
  93. 93,0 93,1 Große Kracht, S. 293
  94. 94,0 94,1 Große Kracht, S. 291
  95. Große Kracht, S. 295
  96. Adolph, S. 122
  97. Adolph, S. 124–125
  98. Bistumsarchiv Osnabrück 04-62-33, in Klaus Scholder S. 206
  99. St. Kirchmann (d.i. W. Gurian), St. Ambrosius und die deutschen Bischöfe, Luzern 1934, S. 20, in Klaus Scholder S. 206
  100. Rudolf von Thadden: Die Geschichte der Kirchen und Konfessionen. In: Otto Büsch, Wolfgang Neugebauer, Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Handbuch der preussischen Geschichte. Bd. 3, Walter de Gruyter, 2001, ISBN 3-11-014092-6, S. 695.
  101. Klaus Scholder, S. 205
  102. Adenauer, Briefe 1945–1947, Berlin 1983, S. 172f, in Klaus Scholder, S. 212
  103. Pünder 2000, S. 324
  104. Adolph (1955), S. 141–144
  105. Rudolf Padberg: Kirche und Nationalsozialismus in Westfalen. Paderborn 1984, S. 132.
  106. Günther Högl (Hrsg.): In: Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933–1945. Katalog zur ständigen Ausstellung des Stadtarchivs in der Gedenkstätte Steinwache. Dortmund 1992, S. 278.
  107. Möllers und Voigt, 2010, S. 34f
  108. 108,0 108,1 Gruchmann, S. 415
  109. Steinbach, S. 20
  110. Max Gallo, S. 288
  111. Gedächtniskirche der deutschen Katholiken Maria Regina Martyrum zu Ehren der Blutzeugen für Glaubens- und Gewissensfreiheit in den Jahren 1933–1945. Morus Verlag, Berlin 1963, S. 74.
  112. Katholische Kirche Düsseldorf
  113. Briefmarken zum Deutschen Widerstand. Abgerufen am 27. Dezember 2010.
  114. Heide Lukosch, Ulrich Senff, Susanne Aye; Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute. Selm 2008, S. 5–6 (ipa-bork.de (PDF)).
  115. Hermann Otto Penz: Das Staatl. Neusprachl. Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau hat eine wahrhaft bewegte Geschichte. In: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler. 1969 (kreis.aw-online.de).
  116. Gedenktag für Dr. Erich Klausener am 9. September 2009. Erich-Klausener-Gymnasium, Adenau. Abgerufen am 30. März 2012.
  117. Gedenkfeier für Dr. Erich Klausener (1885–1934). Marcus Weber, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen. Abgerufen am 30. März 2012.
  118. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Abgerufen am 28. März 2012.
  119. Georg Möllers: Ermordet vor 75 Jahren: Dr. Erich Klausener. Demokrat, engagierter Christ, politischer Beamter. In: Matthias Kordes (Hrsg.): Vestischer Kalender 2010, 81. Jg.. Recklinghausen 2009, S. 177–188.
  120. Festschrift zur Gedenkveranstaltung für Dr. Erich Klausener in Hoppegarten am 24. Juni 2009. Berlin 2009.
  121. Impressionen vom Gedenktag für Dr. Erich Klausener. Katholische Kirchengemeinde St. Georg Hoppegarten. Abgerufen am 30. März 2012.
  122. Sebastian Aehlig: Dr. Erich Klausener – vorbildhafter Glaubenszeuge. In: Katholische Kirchengemeinde St. Hubertus (Hrsg.): Pfarrbrief der katholischen Kirchengemeinde St. Hubertus. Nr. 37, Petershagen August 2009, S. 13–14 (st-hubertus-petershagen.de (PDF)).
  123. Große Kracht, S. 271f

Vorlage:Navigationsleiste Landräte des Kreises Adenau

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