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Erich Gentsch

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Stolperstein für Erich Gentsch in Berlin

Erich Gentsch (geb. 1. August 1893 in Altenburg; gest. 3. März 1944 in Stuttgart) war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer.

Erich Gentsch war das dritte von sieben Kindern eines Metallschleifers aus Altenburg; der Vater war aktives SPD-Mitglied. Von 1908 bis 1910 lernte Erich Gentsch in Leipzig den Beruf eines Bauschlossers und trat 1911 der SPD bei. 1913 hatte er einen Arbeitsunfall und war in der Folge nicht wehrtauglich.

Schon während des Ersten Weltkriegs engagierte sich Gentsch in der Spartakusbund in Stuttgart, wurde nach ihrer Gründung Mitglied der KPD und 1920 Betriebsratsvorsitzender bei der Daimler AG. In den folgenden Jahren übernahm er verschiedene hauptamtliche Funktionen in der Partei, unter anderem war er von 1925 bis 1927 Redakteur der Roten Fahne in Berlin. 1925 wurde er wegen Beleidigung der Regierung zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt, die er in Cottbus verbüßte. 1930 wurde er Leiter der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) in Berlin-Brandenburg.

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 wurde Erich Gentsch im April 1933 verhaftet, nachdem er im März noch als Stadtverordneter in Berlin gewählt worden war, und war bis September 1933 im KZ Sonnenburg inhaftiert. 1934 emigrierte er in das Saargebiet und beteiligte sich dort am Abstimmungskampf gegen dessen Anschluss an das Deutsche Reich. 1935 leitete er von Prag aus die Grenzarbeit der KPD und übernahm dann von April 1936 bis 1939 der KPD in Amsterdam; seine Frau Erna (* 1893) folgte ihm mit den zwei Töchtern dorthin. Nach Kriegsausbruch führte er die illegale Arbeit unter dem Decknamen „ Alwin“ von Amsterdam aus weiter.

Nach den unter Folter erpressten Aussagen von Wilhelm Knöchel am 23. April 1943 wurden Erich Gentsch und seine Frau von der Gestapo verhaftet. Am 23.Juni 1944 wurde er in Nürnberg verurteilt und am 24. August 1944 in Stuttgart auf dem Schafott enthauptet. Kurz vor Hinrichtung soll er noch „Nieder mit Hitler!“ gerufen haben.

Gentschs Frau Erna kam am 5. Februar 1945 im KZ Ravensbrück ums Leben. Die beiden Töchter Hildegard (1915–1960) und Ilse (1917–1983) unterstützten ihre Eltern im Widerstandskampf. Ilse Gentsch wurde 1943 verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach 1945 wurde sie hauptamtliche Funktionärin der Freien Deutschen Jugend und der SED in der DDR. Später war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Marxismus-Leninismus in Ost-Berlin.

Seit dem 17. November 2008 liegt vor dem Haus Äneasstraße 8, der letzten Berliner Adresse von Erich Gentsch, zum Andenken an ihn ein Stolperstein. (Lage des Stolpersteins)52.44628055555613.399716666667

Weblinks

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