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Eretz Israel

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Biblische Darstellung: Ausdehnung des Davidischen Großreichs, nach Einflußzonen differenziert, nach Angaben im Buch Samuel
Biblische Darstellung: Die rosafarbene Fläche stellt das nach den Listen im Buch Josua von Israeliten besiedelte Territorium dar; dunkelrot das Stammesgebiet Judas

Eretz Israel (hebräisch אֶרֶץ יִשְׂרָאֵל Eretz Jisra'el, deutsch ‚Land Israel(s)‘ in wörtlicher Übersetzung; alternative Transkription auch Erez Israel) ist eine traditionelle hebräische Bezeichnung für das Land, das in der Tora meist Land Kanaans genannt wird, in dem die Israeliten nach biblischer Darstellung sesshaft wurden und mehrere Jahrhunderte neben Kanaanäern, Philistern und anderen Völkern lebten.

Altes Testament

eine Karte des biblischen Israel, die im Jahre 1595 gemacht wurde
eine Karte des biblischen Israel, die im Jahre 1595 gemacht wurde

Eretz Israel wird durch die biblischen Schriften nicht genau definiert, sondern konnte dort je nach Kontext verschiedene Bedeutungen haben: Es bezeichnete einerseits das Gelobte Land oder auch Verheißene Land, welches noch nicht durch die Israeliten in Besitz genommen worden war. Dieser Name bezieht sich auf die Bibelstellen, in denen das göttliche Versprechen zur Sprache kommt, das Land „vom Nil zum Euphrat“ (Gen 15,18 EU) an Abraham und seine Nachkommen zu übergeben, erstmals im 1. Buch Mose. Andererseits bezieht sich Eretz Israel in späteren Textstellen auf das reale Siedlungsgebiet der Israeliten, welches nur einen Teil dieses Verheißenen Landes umfasste und traditionell sowohl räumlich wie zeitlich an der Ausdehnung der jüdischen Reiche Israel und Juda festgemacht ist: „von Dan bis Beerscheba“ (1 Kön 1,5 EU). Insgesamt blieb der Begriff vage; dass er den Gegebenheiten entsprechend variabel ausgelegt wurde, zeigen auch die immer wieder überarbeiteten Grenzlisten der Halacha.[1]

Hauptartikel: Geschichte Israels

Verdrängung durch andere Bezeichnungen

Nach dem Ende der beiden Reiche mussten sich die Israeliten mit wechselnden Großmächten arrangieren, darunter mit dem Achämenidenreich und dem Seleukidenreich. Mit den Hasmonäern gab es zwar erneut jüdische Könige, deren Machtbereich auch an die biblisch überlieferten Grenzen heranreichte – die Bezeichnung Eretz Israel für die Region in dieser Zeit ist jedoch unüblich. In römischer Zeit wurde das Gebiet dann als Provinz Judäa verwaltet, nach der Vertreibung der Juden in die Diaspora dann mit Syria zur Provinz Syria Palaestina vereinigt. (Hauptartikel: Römisches Palästina). Seither wurde die Region in römischen und späteren europäischen Quellen traditionell als Palästina (gelegentlich auch Südsyrien) bezeichnet, was auch in einigen jüdischen Quellen vorkommt. Synonym wurde und wird außerdem Heiliges Land gebraucht. Diese Bezeichnung war historisch äußerst populär, insbesondere in der Zeit der Kreuzzüge.

Moderne Verwendung

Die hebräische Bezeichnung Eretz Israel wurde seit dem Beginn des politischen Zionismus im 19. Jahrhundert wieder aufgegriffen: Im Rahmen der Alija (ab etwa 1880) kamen jüdische Siedler nach Palästina, wodurch dort der Neue Jischuv entstand. In zionistischen Kreisen wurde die untrennbare Einheit von Am Israel, Torath Israel und Eretz Israel propagiert: Volk Israel, jüdische Lehre und Land Israel.[2] Während des Völkerbundsmandats für Palästina wurde der offizielle Name „Palästina“ auf Hebräisch stets mit dem Zusatz „-Eretz Israel“ versehen.

In der heutigen Zeit steht der Begriff Eretz Israel, wenn nicht im historischen oder religiösen Kontext gebraucht, für das historische Heimatland der Juden auch außerhalb des heutigen Staatsgebiets (der Staatsname lautet Medinat Jisra'el), und wird mit dieser Bedeutung auch insbesondere in der Kibbuz- und Siedlerbewegung häufig verwendet. In der implizierten Bedeutung, dass das im Alten Testament verheißene Land vom Nil zum Euphrat dem Volk Israel gehöre, wird Eretz Israel auch als Kampfbegriff mit Großisrael gleichgesetzt.

Weblinks

 Commons: Eretz Israel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gudrun Krämer: Geschichte Palästinas: von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47601-5, S. 16–20 und 30–32. Digitalisat.
  2. Benjamin Benno Adler, Manfred Voigts: Esra (Als Band 8 von Jüdische Kultur: Studien zur Geistesgeschichte, Religion und Literatur), Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04433-0, S. 415, sowie Kapitel XII Eretz Jisroel, S. 389–422. Digitalisat.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eretz Israel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.