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Emil Schorsch

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Emil Schorsch (geb. 12. Januar 1899 in Hüngheim; gest. 1982 in Vineland (New Jersey)) war ein deutscher Rabbiner.

Leben

Emil war der Sohn des Kaufmanns Isaak Schorsch. Seit 1907 wuchs er im Waisenhaus auf. 1915–1920 wurde er in Esslingen zum Volksschullehrer ausgebildet, mit Unterbrechung durch den Kriegsdienst.

Ab 1922 studierte er Philosophie, Psychologie und orientalische Sprachen an der Universität Breslau und der Universität Tübingen. Zeitgleich ließ er sich am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau ausbilden. 1925 promovierte er mit der Dissertation „Die Lehrbarkeit der Religion“.

1927 wurde Schorsch nach Hannover berufen als zweiter Rabbiner der dortigen jüdischen Synagogengemeinde neben Samuel Freund. Einer religiösen Indifferenz begegnete Schorsch mit der Anregung zur Gründung einer jüdischen Volkshochschule, dem „Lehrhaus“. Emil Schorsch betrieb den Neuaufbau der Jugendarbeit und modernisierte den für jüdische Schüler obligatorischen Religionsunterricht. Schorsch initiierte die „Jugendgemeinde“ und führte so anfangs einige Hundert, später einige Tausend Kinder und Jugendliche zusammen.

1935 wurde Emils Sohn, der spätere Rabbiner, Präsident des Leo Baeck Institutes (LBI) New York und Chancellor des Jewish Theological Seminary of America, Ismar Schorsch, in Hannover geboren.

In der sogenannten „Reichskristallnacht“ 1938 wurde Emil Schorsch verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert.

Nach seiner Freilassung flüchtete Schorsch mit seiner Familie erst nach England, 1940 dann in die USA. In Pottstown (Pennsylvania) wurde er als Rabbiner tätig.

1963 besuchte Emil Schorsch Hannover anlässlich der Einweihung des Bauwerks Synagoge und Gemeindezentrum Haeckelstraße.

Werke

  • Die Lehrbarkeit der Religion (1935, Dissertation)[1]
  • Memoirs (Manuskript, mit der Schreibmaschine geschrieben; 4 und 95 und 16 Seiten[2]

Literatur

  • Ismar Schorsch: Rabbi Emil Schorsch za"l, 1982
  • Guido Kisch: Das Breslauer Seminar. Jüdisch-Theologisches Seminar (Fraenkelsche Stiftung) in Breslau 1854–1939; Gedächtnisschrift, Tübingen 1963; S. 433
  • Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, hg. von W. Röder und H. Strauss. München, 1980; S. 666
  • M. Richarz (Herausgeber): Jüdisches Leben in Deutschland; Bd. 3: Selbstzeugnisse zur Sozialgeschichte 1918–1945; 1982; S. 183–188
  • Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945, hg. vom Leo-Baeck-Institute Jerusalem; München, New York, London und Paris, 1998; S. 335
  • Peter Schulze: Beiträge zur Geschichte der Juden in Hannover (= Hann. Studien, Bd. 6); Hannover, 1998; S. 114 und 184–187
  • Peter Schulze in: Stadtlexikon Hannover..., S. 549

Sonstiges

Das LBI hält eine Emil Schorsch Collection vor.

Anmerkungen

  1. Das LBI nennt online abweichend das Datum 1929
  2. Fotokopien in den LBI-Instituten, s. Weblinks

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Emil Schorsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.