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Emil Orlik

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Emil Orlik
Selbstbildnis aus den 1920er Jahren
Hans Pfitzner: Deutsche Briefmarke von 1994 nach einer Porträtzeichnung von Orlik

Emil Orlik, eigentlich Emil Orlík, (geb. 21. Juli 1870 in Prag; gest. 28. September 1932 in Berlin) war ein böhmischer Maler, Grafiker, Fotograf und Kunsthandwerker.

Leben

Orlik war Sohn des Prager jüdischen Schneidermeisters Moritz Orlik (1832-1897)[1] und dessen Ehefrau Anna, geborene Stein[2]. Er war Mitglied der Wiener Secession und trat zunächst vor allem als Vertreter des Jugendstils, Porträtmaler und -grafiker (u.a. von Henrik Ibsen, Bernhard Pankok, Gustav Mahler, Hermann Bahr, Max Klinger und Jakob Wassermann) in Erscheinung.

Er entwarf im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck Sammelbilder für Stollwerck-Sammelalben, u.a. die Serie „Rinderbilder“ für das Stollwerck-Sammelalbum No. 5 von 1902. [3]

Lehrtätigkeit

Von 1905 bis zu seinem Tod leitete Emil Orlik an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums, ab 1924 den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst in Berlin als Nachfolger Otto Eckmanns die Klasse für Buchkunst. Unter seinen Schülern finden sich geläufige Namen wie George Grosz, Hannah Höch, Oskar Nerlinger, Josef Fenneker, aber auch weniger bekannte wie etwa Carl Schröder und der stille Gustav Berthold Schröter.

In Orliks Berliner Zeit entstanden u.a. Porträts von Ernst Barlach, Lovis Corinth, Otto Dix, Käthe Kollwitz, Franz Werfel, Rudolf Steiner, Thomas Mann, Albert Einstein, Franz Marc oder Alfred Döblin. In Zusammenarbeit mit Max Reinhardt schuf er für dessen Inszenierungen Bühnenbild- und Kostümentwürfe.

Japonismus

Nach seiner ersten Japan-Reise 1900/01 schuf Orlik Arbeiten, die vom japanischen Farbholzschnitt inspiriert waren. Man zählt ihn daher zu den Künstlern des Japonismus. Orlik unternahm auch Reisen nach China, Russland und Ägypten.

Orlik sammelte Kunstwerke aus dem Fernen Osten und war 1909 Leihgeber zur Ausstellung „Japan und Ostasien in der Kunst“.[4]

1917 bis 1918 war Orlik bei der Brest-Litowsk-Konferenz als offizieller Maler beschäftigt.

Er starb am 28. September 1932 in Berlin.

Literatur

Orliks Exlibris
  • Uwe Carstens: Emil Orlik, in: Tönnies-Forum, 16. Jg., 2007 , H. 2, ISSN 0942-0843
  • Heinrich Scheffer: Die Exlibris des Emil Orlik, Wiesbaden: Verlag Claus Wittal 1992, ISBN 3-922835-23-6
  • Hans H. Hofstätter: Geschichte der europäischen Jugendstilmalerei. Ein Entwurf, Köln 1977 (6. Aufl.), ISBN 3-7701-0246-0, S. 229
  • Birgit Ahrens: ‚Denn die Bühne ist der Spiegel der Zeit‘. Emil Orlik (1870-1932) und das Theater, Kiel: Verlag Ludwig 2001, ISBN 3-933598-19-2
  • Eugen Otto: Emil Orlik. Leben und Werk 1870 bis 1932. Christian Brandstätter Verlag, Wien, 1997
  • Julia Cremer: Wiedergefunden: Emil Orliks Wandbild aus Oskar Loerkes Gartenlaube in Berlin-Frohnau. In: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft. 53. Jahrgang 2009, Wallstein Verlag, Göttingen 2009, S. 276-291. ISBN 978-3-8353-0524-3
  • Jürgen Herrlein: Prager jüdische Akademiker als Mitglieder der Studentenverbindungen „Corps Austria“ und der „Rede- und Lesehalle deutscher Studenten in Prag“. Deren Exlibris- und Vereinsgraphik von Emil Orlik (1870-1932) und Georg Jilovsky (1884-1958); in: Österreichisches Jahrbuch für Exlibris und Gebrauchsgraphik, Bd. 66, 2009-2010, S. 27-35 ISBN 978-3-9500800-5-6

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige Prager Tagblatt vom 11. Dezember 1897
  2. Polizeilicher Meldebogen der Familie, Staatsarchiv Prag
  3. Lorenz, Detlef: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Reimer-Verlag, 2000.
  4. Cäcilie und Oscar Graf, Verzeichnis der Sammlungen und Aussteller, in Ausst. Kat.: Japan und Ostasien in der Kunst, Offizieller Katalog der Ausstellung, München 1909, S. 104

Weblinks

 Commons: Emil Orlik – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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