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Emil Dovifat

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Emil Alfons Dovifat (* 27. Dezember 1890 in Neutral-Moresnet; † 8. Oktober 1969 in Berlin) war deutscher Publizistikwissenschaftler und zählt zu den Begründern der Publizistikwissenschaft in Deutschland.

Leben

Emil Dovifat, Sohn eines Apothekers, stammte aus einem katholischen Elternhaus und ging in Köln zur Schule. Anschließend studierte er in München und Leipzig. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg begann er eine journalistische Laufbahn. 1921 wurde Dovifat Mitbegründer des Deutschen, des Organs des Christlichen Gewerkschaftsbundes, und 1927 zugleich Chefredakteur. Seit 1924 arbeitete er parallel dazu als Assistent des neu gegründeten Deutschen Instituts für Zeitungswissenschaft und wurde 1928 dessen Leiter. 1926 erfolgte die Berufung zum außerordentlichen Professor für Zeitungswissenschaft und Allgemeine Publizistik an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Dort lehrte er einen demokratisch und pluralistisch orientierten Journalismus.

1920 wurde Dovifats Tochter Dorothee geboren. Sie schrieb in der Nachkriegszeit für verschieden Zeitungen, darunter auch Der Tag unter der Chefredaktion ihres Vaters.

Laufbahn im Dritten Reich

Dovifat hatte nach der Machtergreifung 1933 zunächst Schwierigkeiten und wurde 1934 als Professor kurzfristig pensioniert.[1]

Dovifat zeigte für 'Märzhasen' (Menschen, die im März 1933 in die NSDAP eintraten, um berufliche Nachteile zu vermeiden und/oder Vorteile zu erlangen) kein Verständnis; die meisten Mitglieder des Reichsverbands der Deutschen Presse trateten nach Werben oder Druck der NSDAP in die NSDAP oder einen der ihr angeschlossenen Verbände ein.[2]

Nach seiner Rehabilitation besserte sich sein Verhältnis zur NSDAP. In der 2. Auflage seines Standardwerks Zeitungslehre schrieb er 1944: "Im nationalsozialistischen Staate wurde die Zeitung berufen, nicht mehr Mittel des innerpolitischen Machtkampfes, sondern Führungsmittel zur innern Einheit der Nation zu sein. Im Kriege ist ihr diese Aufgabe nur noch entschiedener gestellt. Eine besonders schlagkräftige Waffe hat sie im geistigen Weltkampfe zu sein, der die soldatischen Waffengänge begleitet." Er arbeitete für das Reichspropagandaministerium, den Luftwaffenführungsstab und hielt Vorträge in Kriegsberichterstatterschulen des Heeres und der SS.

1940 war Dovifat Doktorvater der Journalistin und später prominenten Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann.

Nachkriegszeit

1945 war Dovifat Mitbegründer der Ost-CDU und Herausgeber der Tageszeitung Neue Zeit. 1948 wurde er Mitbegründer der Tageszeitung Der Tag und der Freien Universität Berlin in Berlin (West). Dort wurde er Direktor des Instituts für Publizistik und lehrte zugleich an der wiedergegründeten Deutschen Hochschule für Politik (DHfP).

Er war Vorsitzender des Verwaltungsrats des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR), später, im Dezember 1953, Verwaltungsratsmitglied des Senders Freies Berlin (SFB). 1956 wurde er Mitbegründer der Zeitschrift Publizistik. Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, 1963 der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Auszeichnungen

Werke

  • Die Zeitungen. Flamberg Verlag. Gotha 1925
  • Der amerikanische Journalismus. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1927
  • Wege und Ziele der zeitungswissenschaftlichen Arbeit. W. de Gruyter & Co., Berlin 1929
  • Zeitungswissenschaft. 2 Bde., de Gruyter, Berlin 1931
  • Rede und Redner; ihr Wesen und ihre politische Macht. Leipzig, Bibliographisches Institut 1937
  • Zeitungslehre. 2 Bde., de Gruyter, Berlin 1937
  • Zeitungslehre. I. Band. Theoretische und rechtliche Grundlagen - Nachricht und Meinung - Sprache und Form. Sammlung Göschen, Band 1039. Walter de Gruyter & Co. Berlin, 1962.
  • Journalismus. 4 Bde., Rheinisch-Bergische Druckerei u. Verl. Ges., Düsseldorf 1960–1969
  • Handbuch der Publizistik. 3 Bde., de Gruyter, Berlin 1968–1969
  • Der NWDR in Berlin: 1946-1954. Haude und Spener, Berlin 1970, ISBN 3-7759-0127-2

Literatur/Sendungen

Weblinks

Fußnoten

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Emil Dovifat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.