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Else Hirschberg

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Else Mathilde Erna Hirschberg (geb. 11. Februar 1892 in Berlin; gest. 1942 im KZ Auschwitz), war eine deutsche Chemikerin. Sie gilt als die erste Chemieabsolventin an der Universität Rostock.

Leben

Else Hirschberg kam 1892 in einer jüdischen Familie zur Welt. Ihr Vater, Louis Michael Hirschberg, war Kaufmann und Eisenbahndirektor. Ihre Mutter Aurelie Hirschberg, geb. Kroner, stammte aus einer bedeutenden Rabbinerfamilie. Insgesamt hatte das Paar vier Töchter. Hirschberg besuchte Lyzeen in Berlin, Königsberg und Rostock.

1908 begann Hirschberg Vorlesungen für das Fach Chemie an der Universität Rostock zu besuchen. In Mecklenburg wurde Frauen das Studium erst im Wintersemester 1909/10 erlaubt. Ihr Examen legte Hirschberg bei August Michaelis ab, wurde jedoch aufgrund eines fehlenden Abiturs 1913 nicht zur Promotion zugelassen. Ab 1917 arbeitete Hirschberg als wissenschaftliche Hilfsarbeiterin am Physiologischen Institut der Universität Rostock. 1927 legte sie eine dem Abitur ähnliche Prüfung ab und konnte 1928 ihre Promotion abschließen. Parallel schrieb sie sich für ein Medizinstudium ein, dies ermöglichte ihr eine reguläre Anstellung. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wurde Hirschberg 1933 entlassen.

Nach dem Tod der Mutter zog Hirschberg nach Hamburg um, dort arbeitete sie als Laborleiterin im jüdischen Krankenhaus. Sie bemühte sich vergeblich um eine Ausreise in die USA. Am 11. Juli 1942 wurde Else Hirschberg nach Auschwitz deportiert, ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt.

Gedenken

Publikationen (Auswahl)

  • Else Hirschberg: Beiträge zur Kenntnis der Pharmokologie von Convallaria majalis, Dissertation, Rostock 1928.
  • Hans Winterstein, Else Hirschberg: Über die Permeabilität von Muskelmembranen, In: Pflüger’s Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere, 1927, ISSN 0031-6768, S. 216–220.
  • Hans Winterstein, Else Hirschberg: Stickstoffsparende Substanzen im Stoffwechsel der nervösen Zentralorgane, Strassburg 1919.
  • Else Hirschberg: Über den Umsatz von Fettsubstanzen in den nervösen Zentralorganen, In: Zeitschrift für Physiologische Chemie, 105 (1919) ([1])
  • Else Hirschberg: Der Umsatz verschiedener Zuckerarten im Stoffwechsel der nervösen Zentralorgane, In: Zeitschrift für Physiologische Chemie, 101 (1918) ([2])
  • Hans Winterstein, Else Hirschberg: Über Zuckerstoffwechsel der nervösen Zentralorgane, Strassburg 1917.

Literatur

  • Gisela Boeck, Tim Peppel: Die Chemikerin Else Hirschberg (1892–1942). In: Traditio et Innovatio, Magazin der Universität Rostock 1/2017, ISSN 1432-1513, S. 16–17. (Digitalisat)
  • Juliane Deinert: Die Studierenden der Rostocker Universität in der Zeit des Nationalsozialismus In: Gisela Boeck und Hans-Uwe Lammel (Hrsg.): Die Universität Rostock in den Jahren 1933–1945 (= Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte, Band 21). Universität Rostock, Rostock 2012, ISBN 978-3-86009-132-6, S. 163–183, insbesondere S. 168 (Digitalisat)
  • Bettina Kleinschmidt: Ausstellung zur Geschichte des Frauenstudiums an der Universität Rostock In: Kersten Krüger (Hrsg.): Frauenstudium in Rostock. Berichte von und über Akademikerinnen (= Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte, Band 9). Universität Rostock, Rostock 2010, ISBN 978-3-86009-089-3, S. 58 (Digitalisat)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gisela Boeck, Tim Peppel: Die Chemikerin Else Hirschberg (1892–1942). In: Traditio et Innovatio, Magazin der Universität Rostock 1/2017, ISSN 1432-1513, S. 17.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Else Hirschberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.