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Elm GL

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GL ist das Kürzel für den Kanton Glarus in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Elm zu vermeiden.
Elm
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton GlarusKanton Glarus Glarus (GL)
Bezirk: Keine Bezirkseinteilung
Politische Gemeinde: Glarus Südi2
Postleitzahl: 8767
frühere BFS-Nr.: 1605
Koordinaten: (732018 / 197878)46.9188889.17194977Koordinaten: 46° 55′ 8″ N, 9° 10′ 19″ O; CH1903: (732018 / 197878)
Höhe: 977 m ü. M.
Fläche: 90,73 km²
Einwohner: 626 (31.12.2010)
Einwohnerdichte: 7 Einw. pro km²
Website: www.elm.ch
Martinsloch, Bergsturzstelle (links vom Kirchturm)

Martinsloch, Bergsturzstelle (links vom Kirchturm)

Karte
Elm GL (Schweiz)
Elm GL
www

Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2011

Elm (in einheimischer Mundart Elme [ˈelmə]; rätoromanisch Dialma[1]) ist ein Dorf im hinteren Sernftal in der politischen Gemeinde Glarus Süd des Schweizer Kantons Glarus. Bis Ende 2010 bildete Elm eine eigene Ortsgemeinde mit den Weilern Sulzbach, Schwändi, Müsli, Untertal, Vogelsang, Töniberg, Obmoos, Steinibach und Wald.

Geographie

Die Gegend von Elm ist umgeben vom Vorabgletscher und den Bergen Piz Sardona, Hausstock, Vorab und Kärpf. Elm ist Ausgangsort diverser regionaler Alpenübergänge sowie des Panixerpasses. Jeweils im Frühling und im Herbst scheint die Sonne durch ein Felsenfenster am grossen Tschingelhorn, das Martinsloch, auf die Kirche im Dorf sowie alle 19 Jahre der Vollmond (letztes Mal im Jahre 2001).

Geschichte

Elm wurde 1344 erstmals im Säckinger Urbar erwähnt: tagwanlüt ze Elme. Das Geschlecht der Elmer ist bereits 1289 in einer Schuldverschreibung der Glarner Landleute gegen Rudolf den Hofstätter in Walenstadt belegt. Der Ortsname ist wohl eine Ableitung von althochdeutsch ëlmo zu mittelhochdeutsch ëlm für ‚Ulme‘.[1]

Das Bevölkerungswachstum blieb bescheiden: Die Einwohnerzahl stieg von 516 im Jahr 1730 auf 1051 im Jahr 1850 und sank bis 2000 auf 761. Ursprünglich gehörte Elm zur Kirche Glarus und ab 1273 bis 1594 zur Mutterkirche Matt, das damals eine Pfarrkirche erhielt. 1493 erhielt es die päpstliche Erlaubnis zum Bau einer Filialkirche. Am 22. März 1528 führte die Einführung der Reformation zu einem Bildersturm. Die Alpwirtschaft (Schafhaltung) ist in Elm schon um das Jahr 1000 nachgewiesen. 1547 wurde das Wichlenbad erstmals erwähnt, dessen Schwefelquelle bis zu seiner Verschüttung 1762 rege benutzt wurden. Bis ins 17. Jahrhundert wurde hauptsächlich selbstversorgende Landwirtschaft betrieben. Im 17. Jahrhundert nahm die Alpsömmerung von Rindern für den Viehexport nach Oberitalien (Welschlandhandel) stark zu. Er erreichte 1750 in dieser Region seinen Höhepunkt. Am 25. September 1799 fand im Wichlenbad ein Gefecht zwischen den österreichischen Truppen unter General Linken und den Franzosen unter General Molitor statt.[2]

In der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Baumwollspinnerei als Heimarbeit und in Ergänzung zur Landwirtschaft eingeführt. 1861 setzte am Tschingelberg intensive Gewinnung von Schiefer ein, der zu Schreibtafeln und Griffeln verarbeitet wurde. Unsachgemässer Abbau führte am 11. September 1881 zum Bergsturz von Elm, der in drei Schüben 114 Menschen, 83 Gebäude und 90 Hektaren Land begrub sowie das Schieferbergwerk vernichtete. 1892 entdeckte man „im Gschwend“ stark eisenhaltiges Wasser. Im Jahre 1896 wurde der Verkehrsverein Sernftal ins Leben gerufen. 1898 wurde das Kurhaus eröffnet, dessen Blütezeit bis 1914 reichte. Es dient heute als Altersheim der Kleintaler Gemeinden. Die Eröffnung des Kurhauses war mit ein Anstoss zum Bau eines Elektrizitätswerks. 1976 erhielt Elm eine Auszeichnung des Europarats und 1981 den Wakkerpreis.

Wirtschaft, Verkehr

Von 1905 bis 1969 war Elm durch die Sernftalbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Am ersten Sonntag im Mai, wenn in Glarus die Landsgemeinde stattfand, reisten so viele Leute mit der Bahn, dass Viehwagen mit Sitzgelegenheiten ausgestattet wurden. Die Bahn wurde durch den Autobetrieb Sernftal ersetzt. Die ehemaligen Stationsgebäude blieben erhalten.

Der Haupterwerbszweig in der Gemeinde ist die Landwirtschaft. Schweizweit bekannt ist der Name Elm durch das Elmer Citro und das Elmer Mineralwasser. Die 1929 gegründete Mineralquellen Elm AG ist bis heute der einzige Industriebetrieb der Gemeinde, er wurde 1999 von der Pomdor AG übernommen. Aus Elm stammt Vreni Schneider, eine erfolgreiche alpine Skirennfahrerin. Sie ist Mitinhaberin des Sportgeschäftes Schneider Sport und führt eine Ski-, Snowboard- und Rennschule.

Schiessplatz Wichlen

Auf dem Gemeindegebiet von Elm befindet sich ein Ausbildungszentrum des Schweizer Heeres. Es ist ausgestattet mit modernen Zieldarstellungsmitteln und einem technisch auf dem Höchststand ausgerüsteten Übungsleitstand. Der Schiessplatz Wichlen ist einer der wenigen Plätze, auf dem das Gefecht der verbundenen Waffen im scharfen Schuss geübt werden kann. Am Eingang des Schiessplatzes befindet sich ein öffentlich besuchbares Bergrestaurant. Eine Panzerreperaturwerkstatt grenzt an das Restaurant.

Tourismus

Im Winter bietet Elm rund 40 Kilometer präparierte Pisten und Schlittenbahnen. Das Skigebiet liegt auf der linken Talseite im Süden und Osten des Schabell im Talkessel des Ampächli. Es erstreckt sich über eine Höhe von rund 1500 bis 2100 Meter über Meer.[3] Im Sommer bietet sich Elm vor allem als Wandergebiet an.

Sehenswürdigkeiten

Schiefertafelfabrik Elm

Die Schiefertafelfabrik wurde 1898 gegründet. Bis 1985 wurden in dem Einmannbetrieb Jass- und Schreibtafeln hergestellt. Für die Herstellung einer Schultafel waren über 30 Arbeitsgänge notwendig. Die heute als Schiefertafelmuseum dienende Fabrik ist ein Zeuge der Glarner Industriegeschichte und eine Geostätte des Geoparks Sardona. Sie ist immer noch funktionstüchtig und ermöglicht den Besuchern Arbeitsgänge im Sinne der Museumspädagogik selber nachzuvollziehen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Elm GL – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gabrielle Schmid: Elm GL (Glarus) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 319.
  2. Carl von Clausewitz: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz, Band 2, Seite 162
  3. Bergbahnen Elm
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elm GL aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.