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Elizabeth T. Spira
Elizabeth Toni Spira (geb. 24. Dezember 1942 in Glasgow, Schottland, Vereinigtes Königreich; gest. 8. März oder 9. März 2019 in Wien[1][2]) war eine österreichische Fernsehjournalistin. Als Produzentin und Moderatorin der Dokumentarfilm-Reihe Alltagsgeschichte und der Sendung Liebesg’schichten und Heiratssachen für den öffentlich-rechtlichen Sender ORF erreichte sie seit den 1980er und 1990er Jahren in Österreich große Popularität.
Leben
Spira wurde 1942 als Tochter der österreichischen Emigranten Eva Spira geb. Zerner und Leopold Spira im schottischen Glasgow geboren. Der Vater wurde zwar als Teilnehmer am Spanischen Bürgerkrieg in Frankreich und England zeitweilig als „feindlicher Ausländer“ interniert, doch als Jude und Kommunist in Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus mehrfach am Leben bedroht emigrierte die Familie auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in das Vereinigte Königreich.[2] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrten sie 1946 nach Wien zurück, wo Elizabeth die Volksschule und danach das Gymnasium Stubenbastei besuchte. Anschließend begann sie ein Studium der Publizistik an der Universität Wien, das sie mit dem Doktorgrad abschloss.
1972 begann Spira ihre journalistische Laufbahn beim österreichischen Wochenmagazin profil. 1973 wechselte sie als TV-Redakteurin zum ORF, wo sie von 1974 bis 1984 dem Redaktionsteam der Dokumentarfilm-Reihe teleobjektiv angehörte und unter anderem mit Robert Dornhelm zusammenarbeitete. Den verantwortlichen Leiter der Sendung, Claus Gatterer, bezeichnete Spira mehrfach als ihren wichtigsten journalistischen Lehrmeister.[3]
Nach Einstellung der Sendung teleobjektiv schuf Spira 1985 mit der Dokumentarfilmreihe Alltagsgeschichte ihr eigenes Sendeformat, das sie bis 2006 fortsetzte. 1997 startete sie die seitdem laufenden Liebesg’schichten und Heiratssachen. Diese verzeichnet generationsübergreifend bis in die Gegenwart (2018) relativ hohe Zuschauerquoten. Charakteristisch für diese Sendung war, dass für jede Sendung ein halbes Dutzend sehr unterschiedlicher Personen ausgewählt werden. Ein Drehteam des Senders fuhr zu jedem Ausgewählten und drehte an dessen Wohnort ein Kurzfeature über ihn oder sie. Anders als bei privatwirtschaftlichen Sendern wurde also keine Billigproduktion geliefert. Im Sommer 2018 wurde die 22. Staffel der „Liebesg'schichten und Heiratssachen“ ausgestrahlt.[4] Im März 2018 wurde nach einer Aussage Spiras gegenüber der Kleinen Zeitung in vielen Medien berichtet, dass dies die letzte Staffel sein werde.[5][6] Bald danach schloss Spira aber eine Fortsetzung über 2018 hinaus wieder nicht mehr aus.[7] Dies hänge auch von ihrem Gesundheitszustand ab.[8]
Spira war 37 Jahre lang mit einem ehemaligen Burgschauspieler verheiratet und lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Wien. Sie bevorzugte viele Jahre lang aus rein geschmacklichen Gründen, sich vornehmlich in schwarzer Kleidung in die Öffentlichkeit zu begeben.[9]
Auszeichnungen
- 1975 – Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis (mit Claus Gatterer, Robert Dornhelm, Peter Huemer und Gerhard Hierzer für das TV-Magazin teleobjektiv)
- 1983 – Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung für den Dokumentarfilm Der Archipel Mauthausen
- 1987 – Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung für den Film Auf der Walz
- 1989 – Gerhard-Freund-Ring für die Reihe Alltagsgeschichte
- 1991 – Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik für Alltagsgeschichte
- 1992 – Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung für den Film Die verflixten Nachbarn
- 1992 – Goldene Romy
- 1994 – Johann-Nestroy-Ring
- 1995 – Preis der Stadt Wien für Publizistik[10]
- 2013 – Romy für Liebesg'schichten und Heiratssachen
- 2018 – Lessing-Preis für Kritik[11]
Weblinks
- Elizabeth T. Spira auf der Website des ORF
- Deutschlandfunk (DLF) Kulturfragen. Debatten und Dokumente vom 10. Mai 2018: Lessing-Preis für Kritik 2018: "Kritik müssen die Mächtigen aushalten"
Einzelnachweise
- ↑ ORF-Legende Elizabeth T. Spira im Alter von 76 Jahren verstorben. In: tt.com. 9. März 2019, abgerufen am 9. März 2019.
- ↑ 2,0 2,1 Elizabeth T. Spira ist tot. In: ORF.at. 9. März 2019, abgerufen am 9. März 2019.
- ↑ Vgl. Nina Bayer: Elizabeth T. Spira: Liebe eines Lebens, in: [Statement]. Das Medienmagazin, Juli/August 2014, S. 16–17.
- ↑ der.orf.at: Und sie kuppelt wieder! Spiras ORF-„Liebesg’schichten und Heiratssachen“ gehen in die nächste Saison, abgerufen am 13. Juli 2018
- ↑ kleinezeitung.at: "Königin der einsamen Herzen" macht heuer Schluss. Bericht vom 6. März 2018, abgerufen am 13. Juli 2018
- ↑ diepresse.com: Elisabeth T. Spira hört mit den "Liebesg'schichten" auf. Bericht vom 7. März 2018, abgerufen am 13. Juli 2018
- ↑ kleinezeitung.at: Spira lässt sich zur ORF-Zukunft doch "nicht festnageln". Bericht vom 19. Juni 2018, abgerufen am 13. Juli 2018
- ↑ wien.orf.at: Elizabeth T. Spira: „Speiben könnt’ ich“. Bericht vom 7. Juli 2018, abgerufen am 13. Juli 2018
- ↑ „Ich kratze mit Freude am rot-weiß-roten Lack“, Deutschlandfunk Kultur „Im Gespräch“ 4. Juli 2018
- ↑ Preis der Stadt Wien im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ Meldung der ORF-Website vom 13. Mai 2018
Personendaten | |
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NAME | Spira, Elizabeth T. |
ALTERNATIVNAMEN | Spira, Elizabeth Toni |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Fernsehjournalistin |
GEBURTSDATUM | 24. Dezember 1942 |
GEBURTSORT | Glasgow |
STERBEDATUM | 9. März 2019 |
STERBEORT | Wien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elizabeth T. Spira aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |