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Elisabeth von Österreich-Ungarn

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Kaiserin Elisabeth von Österreich. In diesem wohl bekanntesten Porträt trägt die Kaiserin in ihrem Haar die sogenannten Edelweiß-Sterne vom Hofjuwelier A. E. Köchert (Doppelporträt von Franz Xaver Winterhalter, Öl auf Leinwand, 1865). Der Künstler schuf gleichzeitig das Porträt von Kaiser Franz Joseph I.

Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern (auch Sisi oder Lisi genannt, seit den Ernst-Marischka-Filmen auch als Sissi bekannt; geb. 24. Dezember 1837 in München, Königreich Bayern; gest. 10. September 1898 in Genf) war eine Prinzessin aus der herzoglichen Nebenlinie Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses Wittelsbach, durch ihre Heirat mit Franz Joseph I. ab 1854 Kaiserin von Österreich und Apostolische Königin von Ungarn.

Leben

Elisabeth (11 Jahre) mit ihrem Bruder Karl Theodor und ihrem Hund „Bummerl“ in Possenhofen.
Elisabeth als Junge Kaiserin

Elisabeth entstammt der Linie der Herzöge in Bayern und war die zweite Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern (1808–1888) und seiner Frau, Prinzessin Ludovika Wilhelmine (1808–1892), Tochter des bayerischen Königs Maximilian I. und dessen zweiter Gemahlin Prinzessin Karoline Friederike Wilhelmine von Baden. Tauf- und Namenspatin war Elisabeths Tante, Prinzessin Elisabeth Ludovika von Bayern, Gemahlin des Königs von Preußen, die, wie auch Elisabeths spätere Schwiegermutter Erzherzogin Sophie, eine Schwester ihrer Mutter Ludovika war.

Geschwister Sisis (von l. nach r.:Sophie, Max Emanuel, Karl Theodor, Helene, Ludwig, Mathilde und Marie)

Elisabeth wurde im Herzog-Max-Palais in der Münchner Ludwigstraße geboren und wuchs dort mit ihren Geschwistern auf. In den Sommermonaten residierte die Familie in Schloss Possenhofen am Starnberger See, wo sie eine unbeschwerte Kindheit verbrachte. Ihre Eltern hatten keinerlei Verpflichtungen am königlich-bayerischen Hof. Elisabeth soll als Kind und Jugendliche dem Lernstoff eher wenig Interesse gewidmet haben. Sie soll eher unruhig gewesen sein und konnte wenige Zeit still sitzen. Die bessere Beziehung soll sie wie alle ihre Geschwister zu ihrem Vater gehabt haben. Er erlaubte ihr oft, vom Unterricht fernzubleiben und dafür mit ihm ihren Hobbys nachzugehen. Zu ihren Hobbys gehörten Reiten, Zeichnen und das Schreiben von Versen. Zu ihren Geschwistern hatte Sisi bis zu einem Streit mit ihrer Schwester Marie ein sehr gutes Verhältnis. Eine besondere Beziehung soll sie zu ihrem Bruder Karl Theodor, der von der Familie „Gackel“ genannt wurde, gehabt haben.

Verlobung in Bad Ischl und Heirat in Wien

1853 war Kaiser Franz Joseph von Österreich 23 Jahre alt und noch unverheiratet. Seine Mutter, die Erzherzogin Sophie, suchte daher für ihren Sohn nach einer geeigneten Braut. Sie hatte ihn zunächst mit Prinzessin Maria Anna, der Nichte des preußischen Königs, dann mit der sächsischen Cousine, Prinzessin Maria Sidonie verheiraten wollen, war aber im ersten Fall am Widerstand Berlins, im zweiten Fall an der ablehnenden Haltung Franz Josephs gescheitert. Daraufhin fasste Sophie eine Verbindung mit dem Haus Wittelsbach ins Auge. Sie und ihre Schwester, Herzogin Ludovika in Bayern, hatten Elisabeth oder ihre älteste Schwester Helene (genannt Néné) als Braut des jungen Monarchen ins Auge gefasst. Im Sommer 1853 sollte Franz Joseph die beiden in Bad Ischl kennenlernen. Herzogin Ludovika reiste mit ihren beiden Töchtern, Helene und Elisabeth, anlässlich des bevorstehenden Geburtstages des jungen Kaisers, am 16. August 1853 nach Bad Ischl, aber Franz Joseph zog unerwartet die 15-jährige Elisabeth ihrer Schwester Helene vor. Am 18. August hielt er um die Hand seiner Cousine an. Elisabeths Eltern stimmten zu. Der Herzog gab seiner Tochter eine Mitgift von 50.000 Gulden, dazu Kleider und Schmuck. Am 20. April 1854 verließ sie München, reiste nach Straubing und von dort an Bord des Raddampfers „Franz Joseph“ nach Wien. Am 24. April 1854 erfolgte in der Wiener Augustinerkirche vor 70 Bischöfen und Prälaten die Trauung durch Erzbischof Joseph Othmar von Rauscher.

Kinder und Erziehung

Ein knappes Jahr nach der Hochzeit, Elisabeth war nun 17 Jahre alt, gebar die junge Kaiserin ein Mädchen, das nach Franz Josephs Mutter Sophie Friederike getauft wurde. Im nächsten Jahr wurde die Tochter Gisela geboren.<br|> Auf einer Reise durch Ungarn erkrankten beide Töchter an Durchfall und Fieber. Die zehn Monate alte Gisela war bald wieder gesund, die zweijährige Sophie jedoch starb in Sisis Armen.

Kaiserliche Familie in Gödöllő, um 1870

Elisabeth brachte im Jahr 1858 den Kronprinzen Rudolf Franz Karl Joseph zur Welt. Von der Geburt erholte sie sich diesmal nur schwer und langsam. Allerdings zeigte sie nach dem Tod der erstgeborenen Tochter nur noch wenig Interesse an Gisela und Rudolf. Sie musste auch dieses Kind der Schwiegermutter überlassen, die veranlasste, dass der Kronprinz schon von Kindesbeinen an eine militärische Ausbildung erhielt. Zur Routine zählte unter anderem, dass das Kind frühmorgens geweckt wurde, indem es ein Erzieher mit eiskaltem Wasser übergoss. Der sensible Rudolf litt sehr darunter. Elisabeth setzte sich dafür ein, diese Art der Ausbildung zu beenden, konnte sich jedoch zunächst nicht durchsetzen. 1889 nahm sich Rudolf gemeinsam mit seiner jungen Geliebten Mary Vetsera auf Schloss Mayerling das Leben. Dieser Schicksalsschlag traf Elisabeth schwer, von diesem Zeitpunkt an trug sie nur noch schwarz.

Ihr viertes und letztes Kind, ein Mädchen, brachte Elisabeth 1868 in Ofen (Ungarn) zur Welt. Das „ungarische Kind“ bekam den Namen Marie Valerie Mathilde Amalie. Im Gegensatz zu ihren älteren beiden Kindern kümmerte sich Elisabeth sehr intensiv um die kleine Erzherzogin und verbrachte so viel Zeit wie möglich mit ihr. In der Wiener Hofburg wurde Marie Valerie daher auch „die Einzige“ genannt. Gerüchteweise hieß es, dass nicht Franz Joseph, sondern der ungarische Graf Gyula Andrássy der Vater des Kindes sei. An der Vaterschaft Franz Josephs besteht allerdings kein Zweifel, nicht zuletzt weil Marie Valerie äußerlich und charakterlich dem Kaiser sehr ähnlich war. Zeitlebens verband Elisabeth mit ihrer jüngsten Tochter eine innige Beziehung. Marie Valerie begleitete ihre Mutter auf vielen Reisen und war auch frei in ihrer Wahl des Bräutigams. Es wird vermutet, dass Elisabeth dadurch nachzuholen versuchte, was sie bei den anderen Kindern meinte versäumt zu haben.

Reisen der Kaiserin

Das Achilleion auf Korfu 2005

1860 litt Elisabeth unter starkem Husten. Den offiziellen Vorwand für die erneute Reise der Kaiserin, die Diagnose einer Lungenkrankheit und die Empfehlung einer Kur auf Madeira, nutzte sie zum Ausbruch aus dem Hofleben und zur ersten ihrer Auslandsreisen, die sie allein unternahm. Kaum in Wien zurück erlitt sie einen schweren Rückfall. Die Ärzte vermuteten „Lungenschwindsucht“. Dieses Mal fuhr die Kaiserin nach Korfu im Ionischen Meer. Die Insel gefiel ihr sehr, und später, zwischen 1889 und 1891, ließ sie dort ihr griechisches Schloss im pompejischen Stil erbauen, das Achilleion.

Die „Flucht“ vor dem Wiener Hof 1860/61 war der Anfang einer Odyssee, die sie bis zu ihrem Tod fortführen sollte. Neben Europa bereiste sie Kleinasien und Nordafrika, ab 1867 besonders häufig Ungarn, ihre Lieblingsinsel Korfu und Großbritannien. Sie reiste 1885 auch in das Osmanische Reich, um dort die von Schliemann entdeckten Reste des antiken Troja zu sehen.

Als Elisabeth nach fast zweijähriger Abwesenheit an den Wiener Hof zurückkehrte, war sie von einer als schüchtern und blass geltenden jungen Frau zu einer selbstbewussteren Monarchin geworden, die ihre Anmut durch Haltung in Szene setzte und Forderungen stellte. In dieser Zeit entstanden die Porträts von Franz Xaver Winterhalter. Das als am bekanntesten geltende ist das Gemälde aus dem Jahr 1865, das Elisabeth in Hofgala mit Diamantsternen im Haar vom Hofjuwelier A. E. Köchert zeigt.

Dennoch fühlte sich Elisabeth nie wohl bei Hofe in Wien und nutzte jede Gelegenheit, um der Etikette auszuweichen. Mit den Jahren war sie zunehmend abwesend. Die Zeitgenossin Fürstin Nora Fugger beschrieb die Kaiserin in ihrer Biographie: Die Repräsentationspflichten lasteten schwer auf der Kaiserin, die Diamantkrone drückte ihr Haupt. Jede prunkvolle Veranstaltung, jedes Hoffest war ihr ein Greuel. Es war auch immer etwas Gezwungenes in ihrem Wesen, wenn sie an den Hoffestlichkeiten teilnahm. [...] Die Kaiserin entzog sich immer mehr der Gesellschaft, auch den Blicken des Volkes.[1]

Franz Joseph hatte sich längst an die Abwesenheit seiner Frau gewöhnt. Um seine Einsamkeit zu lindern, arrangierte die Kaiserin 1885 die Bekanntschaft ihres Mannes mit der Schauspielerin Katharina Schratt. Schratt wurde fortan Ansprechpartnerin und Vertrauensperson des Kaisers. Diese Freundschaft wurde durch die Kaiserin vor jedem Skandal bewahrt und ausdrücklich gefördert. Auch nach Elisabeths Tod blieb die Freundschaft des Kaisers zu Katharina Schratt aufrechterhalten, jedoch wurde sie nie wieder so intensiv, wie sie zu Elisabeths Lebzeiten gewesen war, die diese Beziehung überwacht hatte.

Kaiser Franz Joseph genoss jeden seltenen Besuch Elisabeths bei Hof und blieb ihr zeitlebens mit großzügiger Nachsicht ergeben. Während sie durch Europa reiste, entstand zwischen dem Kaiserpaar ein umfangreicher Briefwechsel, der teilweise erhalten ist. Seitens des Kaisers wird vor allem seine Sorge um Gesundheit und Sicherheit Elisabeths deutlich. Er, der Schifffahrten nicht mochte, besuchte sie nie in ihrem Palast, dem Achilleion, sondern reiste meist in Zivil nach Cap Martin, einen der liebsten Aufenthaltsorte Elisabeths an der französischen Riviera. Gräfin Irma Sztáray berichtet vom harmonischen Beisammensein der Majestäten, von zahlreichen Ausflügen, Frühstücksessen in Hotels sowie einem Besuch Kaiser Franz Josephs im Casino von Monte Carlo.

In Abwesenheit des Kaisers setzte Kaiserin Elisabeth ihr gewohntes Leben fort: Stundenlange Gewaltmärsche in den abgelegensten Gegenden und tagelange Schifffahrten auf ihrer Jacht quer durch das Mittelmeer - selbst bei stürmischem Wetter. Dabei leisteten ihr vor allem ihre Hofdamen und griechischen Vorleser Gesellschaft, die sie mit Werken antiker Schriftsteller sowie französisch- und englischsprachiger Literatur unterhielten. Elisabeth nahm das Studium des Alt- und Neugriechischen sehr ernst und sprach Zeitgenossen zufolge besser Griechisch als alle deutschen Königinnen von Griechenland. Sie übersetzte unter anderem Theaterstücke wie jene von Shakespeare ins Neugriechische. Griechenland wurde laut Aussagen ihres Vorlesers Constantin Christomanos zur „Heimat ihrer Seele“. 1888 ließ sie sich einen Anker auf ihre Schulter tätowieren.[2]

Königin von Ungarn

Schloss Gödöllő

Zu den wenigen politischen Aktivitäten der Kaiserin gehörte der Ausgleich mit Ungarn, den sie Anfang 1867 gegen den Willen ihrer Schwiegermutter und großer Teile des Hofes energisch durchzusetzen wusste. Ungarn erhielt seine Verfassung von 1848 zurück und am 8. Juni 1867 wurden Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth in der Matthiaskirche in Budapest zu König und Königin von Ungarn gekrönt.

Das dem Königspaar anlässlich der Krönung vom ungarischen Volk geschenkte Schloss Gödöllő wurde in den folgenden Jahren ein beliebter Zufluchtsort der Kaiserin. Elisabeth lernte Ungarisch und wählte bevorzugt ungarische Hofdamen aus – so unter anderem Marie Festetics –, die am Wiener Hof wegen ihrer Herkunft abgelehnt wurden und isoliert blieben.

„Zweite Liebe“ Gyula

Der ungarische Graf Gyula Andrássy war wegen seiner Beteiligung an der ungarischen Revolution 1848 ins Exil verbannt worden. Nach einer Amnestie lernte er die Kaiserin 1866 bei einer Audienz kennen. In der Folge nahm Andrássy in Sisis Leben eine bedeutende Rolle ein und wurde zu ihrem engsten Freund und persönlichen Berater bis zu seinem Tod im Februar 1890. Lange wurde ihm unterstellt, dass Sisis jüngste Tochter Marie Valerie seine Tochter sei, aber ein Vergleich des Aussehens bestätigt, dass sie die Tochter des Kaisers war.

Ihm und der Kaiserin wurde bald eine Affäre unterstellt, die aber bis heute nicht bewiesen ist. Elisabeth war keine Freundin der körperlichen Liebe und auch nicht bereit, ihren kaiserlichen Gemahl auf diese Weise zu verletzen. So verurteilte sie z. B. eine Affäre einer ihrer Schwestern scharf. Auch Gyula Andrássy war vermutlich zu sehr Politiker, als dass er seine Stellung durch eine Liebesbeziehung mit der Kaiserin gefährdet hätte.

Tod in Genf

Elisabeth weilte ab 16. Juli 1898 in Bad Nauheim, um ein Herzleiden durch eine Badekur zu kurieren. Die Kaiserin war angeblich schon lange magersüchtig gewesen und körperlich sehr schwach. Jedoch verließ sie am 29. August fluchtartig ohne Gepäck und ohne Gefolge die Stadt. Nach einem kurzen Besuch in Homburg vor der Höhe reiste sie inkognito weiter an den Genfersee. Am 9. September 1898 langte sie in Genf an, wo sie einer Einladung der Familie Rothschild nachkam. In Begleitung ihrer Hofdame Irma Sztáray besuchte die Kaiserin die Baronin Julie Rothschild in ihrer Villa in Bellevue am Genfersee. Das Treffen verlief angenehm, die Damen unterhielten sich angeregt auf Französisch und auch beim Dinner hatte Elisabeth einen erstaunlich guten Appetit, während ein italienisches Orchester im Hintergrund spielte. Als sie schließlich die weltberühmte Orchideenzucht der Baronin besichtigten, gestand Elisabeth der Gastgeberin: „Je voudrais que mon âme s’envolât vers le ciel par une toute petite ouverture de mon coeur“ („Ich wünschte, meine Seele könnte durch eine ganz kleine Öffnung in meinem Herzen in den Himmel entgleiten“) – eine Anspielung, die von Gräfin Sztáray als Vorahnung gedeutet wurde. Als die Kaiserin in Begleitung von Irma Sztáray am nächsten Tag gegen 13.30 Uhr auf dem Weg vom Hotel Beau-Rivage zum Schiff war, mit dem sie nach Caux weiterreisen wollte, stürzte sich der italienische Anarchist Luigi Lucheni auf sie und stieß ihr eine von ihm selbst zugespitzte Feile ins Herz. Er hatte sich die Feile wenige Stunden zuvor besorgt. Der Einstich war so klein, dass er zunächst nicht bemerkt und für einen Faustschlag gehalten wurde. Die Kaiserin erhob sich wieder, bedankte sich bei allen Passanten, die zur Hilfe herbeigeeilt waren, und unterhielt sich mit ihrer Hofdame Irma Sztáray über den Vorfall. Erst an Bord des Schiffes brach die Kaiserin endgültig zusammen. Ihre letzten Worte waren angeblich: „Aber was ist denn mit mir geschehen?“ Bald darauf starb sie im Hotel, in das sie zurückgebracht worden war.

Lucheni wollte nach eigener Aussage im Verhör ursprünglich den Prinzen Henri Philippe d’Orléans ermorden. Da dieser aber kurzfristig seine Reisepläne geändert hatte und nicht in Genf eintraf, wählte Lucheni Elisabeth als sein Opfer, von deren Anwesenheit er zufällig in der Zeitung gelesen hatte, in der sie unter dem Titel Gräfin von Hohenems als Gast aufgeführt war.

Am 17. September fand die Beisetzung in der Wiener Kapuzinergruft statt. Elisabeths Sarkophag steht heute neben denen von Franz Joseph und Rudolf.

Reitsport

Kaiserin Elisabeth beim Hürdenritt

Elisabeth war von Jugend an eine ausgezeichnete und waghalsige Reiterin, die sämtliche Disziplinen im Damensattel beherrschte. Sie ritt ihre Pferde selber. In Wien trainierte sie regelmäßig Dressur in der Spanischen Hofreitschule, in Ungarn folgten ausgedehnte schnelle Geländeritte und 1874 bestritt sie ihre erste Fuchsjagd auf englischem Boden. Zwischen 1876 und 1882 bereiste sie mehrmals England mit umfangreichem Gefolge und einer Anzahl guter Jagdpferde, um in Gesellschaft des berühmten Jagdreiters Bay Middleton an den englischen Fuchsjagden teilzunehmen. 1879 und 1880 ritt sie in Irland nicht nur Fuchs-, sondern auch Hirschjagden.[3]

Elisabeth wurde zu einer der berühmtesten Jagdreiterinnen ihrer Zeit. Noch heute ist sie als solche in England, Ungarn und Irland bekannt. Als Bay Middleton heiratete und sie nicht mehr auf den Jagden begleitete, gab Sisi, auch aufgrund von Rückenproblemen, die Parforcejagden auf, da es ihr ohne Middleton keinen Spaß mehr machte. Sämtliche Pferde wurden verkauft und ihre Ställe in den verschiedenen Ländern aufgegeben. Stattdessen veranstaltete sie Gewaltmärsche, die bis zu acht Stunden ausgedehnt wurden, zum Leidwesen der Hofdamen, die nun für den Dienst nach Gehfähigkeit ausgewählt wurden. Auch Fechten wurde ein Hobby der inzwischen 44-jährigen Kaiserin, zusätzlich zu der morgendlichen Gymnastik und den Wanderungen.

Elisabeths Gedichte

Der sterbende Achill im Park des „Achilleion“, den Ernst Herter im Auftrag von Sisi schuf

Gedichte spielten eine sehr wichtige Rolle in Elisabeths Leben. Sie verfasste ein poetisches Tagebuch, und in schlechten Zeiten drückte sie ihre Gefühle in Gedichten aus. Dies empfahlen ihr die rumänische Königin, Prinzessin Elisabeth zu Wied (1843–1916) und ihre Lieblingstochter Marie Valerie. Zur rumänischen Königin, die selbst unter einem Pseudonym „Carmen Sylva“ dichtete, hielt die Kaiserin eine freundschaftliche Beziehung. Sie erklärte Elisabeth, Gedichte zu schreiben sei ein guter Blitzableiter.

Elisabeth verehrte den zu dieser Zeit bereits gestorbenen Dichter Heinrich Heine (1797–1856) und orientierte sich an seiner Art, Gedichte zu schreiben. Die Verehrung ging über die übliche Liebe eines Literaturfreundes weit hinaus. Sie kannte lange Passagen von Heine auswendig und beschäftigte sich auch intensiv mit dem Leben des Dichters, den sie sowohl literarisch als auch als kritischen Geist schätzte. Sie fühlte sich als seine Jüngerin und glaubte, der Meister diktiere ihr die Verse in die Feder. Einmal erzählte sie sogar ihrer Tochter Marie-Valerie, Heine wäre ihr im Traum erschienen. Heines Werk beeinflusste sie thematisch beispielsweise bei der Schilderung ihrer eigenen Rastlosigkeit und bei der durchaus in manchen ihrer Gedichte anzutreffenden Sozialkritik. In einer Zeit des zunehmenden Antisemitismus wurde Elisabeth vor allem wegen ihres Eintretens für ein in dessen Geburtsstadt Düsseldorf zu errichtendes Denkmal für Heine von Nationalisten und Völkischen wie Edouard Drumont oder Georg von Schönerer und deren Presse (wenn auch ohne direkte Namensnennung, so doch unmissverständlich auf ihre Person zielend) heftig kritisiert. Aber sie verehrte auch die Ilias von Homer, was auch ihre Leidenschaft für das antike Griechenland und Achill erklärt. Im Park ihres Schlosses „Achilleion“ auf Korfu ließ sie 1891 ein Heine-Denkmal von Louis Hasselriis errichten. Das Dichten wurde für Elisabeth mit der Zeit zur Therapie.

Schönheitskult der Kaiserin

Kaiserin Elisabeth, Gemälde von Winterhalter. Die Existenz der zwei sogenannten „intimen“ Porträts war bis zum Ende der Monarchie öffentlich nicht bekannt, da sie im Arbeitszimmer des Kaisers hingen und nur für seine Augen bestimmt waren.
Dieses zweite Porträt der Kaiserin von Winterhalter war des Kaisers Lieblingsporträt und befindet sich gegenüber seinem Arbeitsschreibtisch (1864)

Männer und Frauen ihrer Zeit schwärmten von der Schönheit Elisabeths, waren aber ebenso angezogen von ihrer Anmut, Ausstrahlung und der geheimnisvollen Aura, die die Kaiserin umgab. Elisabeth gilt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und war sich dessen durchaus bewusst. Ihre Schönheitspflege nahm einen Großteil ihres Tagesablaufes ein. Besonders stolz war Elisabeth auf ihr dichtes Haar. Ihrer Zeit voraus verfolgte sie einen regelrechten Körperkult, trieb viel Sport und achtete sehr auf ihre Figur. Durch strenge Diäten und enge Korsetts brachte sie ihre Wespentaille (46 cm) in Form und wurde zu einer modischen Ikone. Im Gegensatz zu anderen Frauen ihrer Zeit lehnte Elisabeth starke Schminke oder Parfum strikt ab. Sie legte großen Wert auf Natürlichkeit und nur ihre Haarpracht wurde mit Duftessenzen besprüht.

Haarkult

Die Meisterin, die das kaiserliche Haar betreute, hieß Fanny (Franziska) Angerer (verh. Feifalik, später Hofrätin) und war Friseurin am Wiener Burgtheater. Dort waren der Kaiserin die phantasievollen Frisuren der Schauspielerinnen aufgefallen, und sie hatte die Friseurin kurzerhand abgeworben. Fanny Angerer war auch die Schöpferin der „Steckbrieffrisur“, die in der Familie der Kaiserin unter ihren Schwestern und an anderen europäischen Höfen kopiert wurde.

Das Waschen der Haare dauerte meist einen ganzen Tag und geschah etwa alle drei Wochen mit immer neuen Essenzen (bevorzugt Cognac und Ei). Elisabeth konnte jähzornig werden, wenn ihre Friseurin ihr einen Kamm mit ausgefallenen Haaren zeigte. Diese Haare wurden dann mit List an der Innenseite des Rockes der Friseurin mit Hilfe von Klebemittel versteckt. Sisi benutzte die Haarkünstlerin auch als Doppelgängerin, was allerdings nur im Ausland möglich war, wo man sie weniger gut kannte.

Elisabeth erhielt anlässlich ihrer Hochzeit ein Sternen-Diadem und funktionierte es für ihre Zwecke um. Die Sterne waren etwa 3,5 cm groß, gewölbt und üppig mit großen Diamanten besetzt, es gab sie mit zehn sowie zwölf Strahlen je Stern. Einige Sterne, die die Kaiserin an Hofdamen verschenkte, befinden sich bis heute im Besitz von deren Nachkommen.

Diät

Kaiserin Elisabeth mit ihrem Wolfshund, Fotografie von Rabending um 1869

Kaiserin Elisabeth aß relativ wenig. Mit Orangendiät, Eidiät, Milchdiät, gesalzenem rohem Eiweiß statt eines Mittagessens und hin und wieder einem Veilcheneis[4] hielt sie ihr Körpergewicht konstant. Sie ließ sich aus gepresstem Kalbfleischsaft Brühe kochen. Ihr Gewicht wurde dreimal täglich kontrolliert und in einer Liste eingetragen. Bei einer Körpergröße von 172 cm wollte sie 50 kg nicht überschreiten. Auch der Umfang von Taille, Schenkeln und Waden wurde genau gemessen. Während ihres Jagdaufenthaltes in England 1878 ließ die Kaiserin ihrer besten Freundin Ida Ferenczy über ihre Hofdame Marie Festetics in einem Brief vom 30. Januar ausrichten, „dass sie jetzt riesigen Appetit hat und derart viel isst, dass sie wie ein Boa Constrictor am Sofa liegt“. Infolge der Fastenkuren traten Hungerödeme auf. Um die Jugend ihres Gesichtes zu erhalten, legte sie sich über Nacht gepresstes Rindfleisch ins Gesicht. Das war zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches; viele Frauen griffen damals zu diesen Maßnahmen.

Aufgrund der Diäten und ihrer Vorliebe für Sport wird von manchen behauptet, dass Elisabeth an einer Anorexia nervosa (Magersucht) gelitten habe. Diese Behauptung gründet sich darauf, dass sie strikt auf ihr Gewicht achtete und Sport trieb, obwohl sie mit einem Body-Mass-Index von 16,9 bereits mäßig untergewichtig war. Berichte, nach denen Elisabeth gern gegessen haben soll und vor allem Süßigkeiten, die sie beim k.u.k. Hoflieferanten Demel oder beim Café Sacher bestellte, und deftige Speisen bevorzugte, können als glaubwürdig gelten, da Elisabeth diese Speisen selten zu sich genommen haben soll und sie anschließend stundenlang wanderte und Gymnastik machte. Sie hielt an einem mäßigen Untergewicht fest. Zu den Zeiten, in denen sie fast jegliche Nahrungsaufnahme verweigerte, zeigten sich auch Anzeichen von Depressionen. Dies wird besonders für die ersten Ehejahre und die Jahre nach dem Selbstmord ihres Sohnes angenommen.

Turnübungen

Um ihre Figur zu erhalten und wegen ihrer inneren Unruhe unternahm sie zeitweise täglich lange Wanderungen in schnellem Tempo, bei denen ihre Hofdamen regelmäßig kaum mithalten konnten. Außerdem gab es in jedem ihrer Domizile Turnzimmer mit verschiedenen Geräten, mit Ringen, Reck und Hantel. In den Räumlichkeiten der Wiener Hofburg sind die Turngeräte auch heute noch zu besichtigen.

Kuraufenthalte

Elisabeth verbrachte zahlreiche Kuraufenthalte in den bekanntesten europäischen Kurorten. So war sie beispielsweise sechs Mal im bayerischen Staatsbad Bad Kissingen oder im Staatsbad Bad Brückenau.[5] Das erste Mal kam sie schon 1862 als 24-Jährige am 2. Juni 1862 nach Bad Kissingen, im Juni 1863 und Juni 1864, dem Jahr der so genannten „Kaiserkur“, zwei weitere Male. Weitere Male kam sie im Juli 1865, im Mai 1897 und schließlich kurz vor ihrer Ermordung im April 1898 zum letzten Mal. Beim letzten Mal wohnte sie in der „Villa Monbijou“ am Altenberg. Bei allen Kuraufenthalten nutzte sie das Pseudonym „Gräfin von Hohenembs“, weshalb ihre wahre Identität im Kurort durchaus bekannt war. Das Pseudonym diente ihr nur, um dem offiziellen Protokoll entfliehen und als private Person auftreten zu können. Bei ihrer Ankunft im Jahr 1862 wurde die Kaiserin begleitet von Generalmajor Alfred Graf von Königsegg-Aulendorf (1817-1898) und seiner Ehefrau Pauline, Obersthofmeisterin der Kaiserin, Hofrat und Obermedizinalrat Dr. Heinrich Fischer (1814-1874), Caroline Gräfin von Hunyady (1836-1907), Sisis Hofdame und Tochter des Ersten Obersthofmeisters Josef Graf von Hunyady (1801-1869), sowie von Hoffräuleins, Hausoffizieren und Dienerschaft aus Wien (25 Personen). Sie logierte damals im Hotel „Carl von Hess“, dem heutigen „Kaiserhof Victoria“, an der Kurpromenade. Bei ihrem Kuraufenthalt 1864 begleiteten sie des Kaisers Generaladjutant Franz Graf Folliot de Crenneville, Generalmajor Alfred Graf von Königsegg-Aulendorf und seine Ehefrau Pauline, Obersthofmeister Prinz Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, Sisis Schwester Fürstin Helene von Thurn und Taxis, Caroline Gräfin von Hunyady, Kammerfrauen, Hausoffiziere und Dienerschaft aus Wien (49 Personen). Das Kaiserpaar logierte wieder im Hotel „Carl von Hess“. Ihr Bad Kissinger Kurarzt war Dr. Alfred Sotier, dem sie dermaßen vertraute, dass sie sich dessen Rezepturen in andere Kurorte für dortige Apotheker zuschicken ließ.

Rezeption

Filme

Der erste Sisi-Film war ein Stummfilm (Kaiserin Elisabeth von Österreich). Er wurde 1920 von Regisseur Rolf Raffé an Originalschauplätzen gedreht. Hauptdarstellerin war Carla Nelsen. Am Drehbuch sowie bei der Erwirkung der Drehgenehmigungen war auch Gräfin Marie Louise von Larisch-Wallersee beteiligt, die damals bereits 62 Jahre alt war, aber gleichwohl ihre eigene Rolle spielte, obwohl die Darstellerin ihrer Tante Elisabeth im Film entsprechend den historischen Tatsachen erst 23 Jahre alt war. Ein Szenenfoto aus diesem Film – Elisabeth auf dem Totenbett - wurde jahrzehntelang von der Österreichischen Staatsdruckerei als Ansichtskarte vervielfältigt und verkauft und vom Porträtarchiv der Nationalbibliothek als Original für Biographien weitergegeben. Erst 1979 deckte die Autorin Brigitte Sokop (Jene Gräfin Larisch … Vertraute der Kaiserin – Verfemte nach Mayerling, Böhlau 1985, 4. Aufl. 2006) diesen Irrtum auf.

1931 erschien der Film Elisabeth von Österreich mit Lil Dagover in der Titelrolle. In anderen frühen Filmen der 1920er und 1930er Jahre war Elisabeth aber meist eine Nebenfigur, als Frau von Kaiser Franz Joseph oder als Mutter von Kronprinz Rudolf.

Mit Hubert und Ernst Marischkas Singspiel Sissi (Musik von Fritz Kreisler) von 1932 wurde das Leben der Kaiserin in den Mittelpunkt der Erzählung gestellt. Eine Sissi dieser Art war Paula Wessely.

Die erste filmische Bearbeitung des Singspiels übernahm Josef von Sternberg, der Regie bei dem Streifen The King Steps Out von 1936 führte. Die populäre Opernsängerin Grace Moore spielte die Hauptrolle der Cissy. Der Film war leidlich erfolgreich, blieb jedoch bis zur Trilogie aus den 1950ern eher die Ausnahme, da er die Kaiserin als jung und lebenslustig darstellte.

Jean Cocteau nahm sich der dunklen Seiten ihres Charakters in seinem Stück L’Aigle aux deux Têtes (dt. Der Doppeladler) an. Als Ende der 1940er Jahre Pläne zur Verfilmung anstanden, war Greta Garbo für die Hauptrolle vorgesehen. Die Produktion war schon relativ weit fortgeschritten, als am Ende das Geld ausging.

Im deutschsprachigen Raum ist das Bild der Kaiserin Elisabeth geprägt durch die Filme der Sissi-Trilogie mit Romy Schneider in der Hauptrolle, 1955, 1956 und 1957. Ein Zusammenschnitt aller drei Filme wurde unter dem Titel Forever My Love 1962 in den englischsprachigen Verleih gebracht, die Resonanz war insgesamt verhalten.

Als einzige kongeniale Freundin des Märchenkönigs Ludwig II. wurde Elisabeth 1955 durch die Schauspielerin Ruth Leuwerik in Helmut Käutners Monumentalfilm Ludwig II. – Glanz und Ende eines Königs dargestellt. Ebenfalls im Jahr 1955 war in einer Nebenrolle des Films Königswalzer in Gestalt von Linda Geiser eine noch unverheiratete Sisi zu sehen.

1972 trat Romy Schneider noch einmal als Kaiserin Elisabeth in Ludwig II. von Luchino Visconti auf. Dort entwirft sie das realistischere Bild einer kapriziösen, distanzierten Elisabeth, die mit der „Sissi“ aus den 1950er Jahren nichts mehr gemein hatte.

Etwas am Rande trat Elisabeth in mehreren Filmen auf, die das Schicksal ihres Sohnes Kronprinz Rudolf in den Mittelpunkt stellten. In dem Film Mayerling von 1936 wurde sie von Gabrielle Dorziat verkörpert, in dem gleichnamigen Film von 1968 von Ava Gardner. In Kronprinz Rudolfs letzte Liebe von 1956 spielte wieder Lil Dagover die vergrämte Kaiserin, in der gleichnamigen Fernsehproduktion (auch Kronprinz Rudolf) von 2006 Sandra Ceccarelli.

Eine etwas ungewohnte Sisi zeigten die Filme Sissy – Beuteljahre einer Kaiserin von Walter Bockmayer aus dem Jahre 1989 und die Filmsatire Sisi und der Kaiserkuß aus dem Jahre 1991, wo Vanessa Wagner ihre Rolle übernahm. 1998 wurde die Serie Sissy – Die Prinzessin erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Sie zeigt die Geschichte der Sisi auf eine stark veränderte Weise, für Kinder aufbereitet und mit Happy End. 2007 kam Lissi und der wilde Kaiser von Michael „Bully“ Herbig in die Kinos, der laut seinem Schöpfer eine Hommage an die Sissi-Filme sein soll.

2009 drehte der österreichische Regisseur Xaver Schwarzenberger einen neuen Film mit dem Titel Sisi mit Cristiana Capotondi in der Titelrolle.[6] 2012 kam der Film Sisi - und ich erzähle euch die Wahrheit in die Kinos.

Operette

Am 23. Dezember 1932 wurde am Theater an der Wien in Wien die singspielhafte Operette Sissy von Fritz Kreisler nach einem Libretto der Brüder Ernst und Hubert Marischka uraufgeführt.

Musical

Seit 1992 wurde das Musical Elisabeth von Michael Kunze und Sylvester Levay unter der Regie von Harry Kupfer in Wien (Theater an der Wien) und anderen europäischen Städten sowie in Japan und Korea aufgeführt. 2012 feiert das Musical sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Ab 5. September 2012 brachten die Vereinigten Bühnen Wien die Originalproduktion in einer Jubiläumsfassung im Wiener Raimundtheater auf die Bühne.

2008 wurde "Sissi. Das Musical" von George Amade (Musik) und Jean Müller (Text) in Nanjing uraufgeführt. Die Europapremiere folgte 2012 im Kleinen Festspielhaus in Salzburg.

Technisches Museum Wien

Im Jahre 1873 wurden speziell für die Kaiserin von der renommierten Prager Firma Ringhoffer ein Hofsalonwagen und ein Schlafwagen gebaut. Nach dem Tod der Kaiserin wurden diese Wagen aus Pietätsgründen nicht mehr eingesetzt und im Hofzugdepot am Westbahnhof hinterstellt.

Der als HZ0011 bezeichnete Schlafwagen wurde dem k.k. historischen Museum der Österreichischen Eisenbahnen übergeben und blieb so bis heute erhalten. Er ist komplett mit Inneneinrichtung und Ausstattung im Technischen Museum im Original zu sehen.

Sisi-Museum in Wien

Büste von Elisabeth, Viktor Tilgner

In der Wiener Hofburg wurde direkt neben den Kaiser-Appartements ein eigenes Sisi-Museum eingerichtet. Den Mittelpunkt der permanenten Ausstellung bildet das private Leben der Kaiserin: Elisabeth als Mutter, als Dichterin und als Reisende.

Gezeigt wird auch die dreieckige Feile, mit der Elisabeth 1898 von dem Anarchisten Luigi Lucheni ermordet wurde. Neben vielen persönlichen Dingen wie ihrer Waage, einem der berühmten Haarsterne, Bildern aus ihrem Schönheitsalbum und ihrem Diätjournal ist auch eine Nachbildung ihres kaiserlichen Salonwagens zu besichtigen.[7]

Kaiservilla in Bad Ischl

Ursprünglich wurde von Kaisermutter Sophie der Auftrag erteilt, an die Villa zwei Flügel anzubauen, so dass das Gebäude einen Grundriss, wie ein E auch heute noch besitzt. In Bad Ischl residierte das Kaiserpaar im Sommer. Kaiser Franz Joseph regierte von dort Österreich-Ungarn und ging seiner liebsten Beschäftigung, der Jagd, nach. Die Kaiserin besuchte die Solebäder der Stadt. Die Kaiservilla ist immer noch im Besitz der Familie Salvator von Habsburg-Lothringen und heute öffentlich zugänglich und ein Denkmal erinnert an die Kaiserin. Eine Führung durch die Arbeits- und Wohnräume des Kaiserpaares ist möglich.

Sisi-Ausstellung in Unterwittelsbach

Im Wasserschloss Unterwittelsbach („Sisi-Schloss“), dem ehemaligen Jagdschloss des Max in Bayern, in Unterwittelsbach bei Aichach im Raum Augsburg, findet zwischen Mai und November eine Sisi-Ausstellung mit jährlich wechselnden Themen statt.[8]

Sisi-Museum in Possenhofen

In Possenhofen am Starnberger See, Bayern gibt es ein kleines Sisi-Museum, das in den Sommermonaten geöffnet ist.[9] Schloss Possenhofen, in dem Sisi aufgewachsen ist, befindet sich in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.

Sisi-Pfad der Wagenburg in Wien

Die im Schönbrunner Schlossareal gelegene Wagenburg zeigt in Form einer Dauerausstellung zahlreiche Objekte, die Elisabeths Lebensweg von ihrer Hochzeit bis zu ihrem Tod dokumentieren, etwa ihren Einzugswagen als Braut, die Courschleppe ihres Hochzeitskleides, den goldenen Imperialwagen, den sie bei ihrer Krönung in Budapest verwendete, ihren einzigen erhaltenen Reitsattel, ein schwarzes Hofkleid aus späteren Jahren oder den schwarzen Leichenwagen, mit dem ihr Leichnam zur Kapuzinergruft gefahren wurde.[10]

Namensgebungen

In Österreich gibt es heute kaum eine Stadt, in der nicht eine Straße oder ein Platz nach ihr benannt ist. In Wien sind bzw. waren es die Elisabethstraße (1. Bezirk, 1862 benannt), Elisabethgasse (16. Bezirk, 1875 benannt, seit 1894 Teil der Brunnengasse), Elisabethstraße (21. Bezirk, 1896 benannt, ab 1901 Kaiserin-Elisabeth-Gasse, seit 1919 Mengergasse), Elisabethpromenade (9, Bezirk, 1903 benannt, seit 1919 Rossauer Lände), Elisabethpromenade (23. Bezirk, 1908 benannt, 1952 aufgelassen), Elisabethallee (12. und 13. Bezirk, 1918 benannt) und Elisabethstraße (13. Bezirk, Benennungsdatum unbekannt, seit 1955 Lainzerbachstraße).

In Wien wurden auch das Kaiserin-Elisabeth-Spital und das Kaiserin-Elisabeth-Wöchnerinnenheim nach ihr benannt. Die Stadt Salzburg benannte 1901 den Stadtteil Froschheim zu Ehren Kaiserin Elisabeths in Elisabeth-Vorstadt um. Im Münchner Stadtteil Schwabing nahe ihrer Geburtsstätte befinden sich die nach ihr benannten Elisabethstraße, Elisabethplatz und Elisabethmarkt. Im Volksmund wurde das größte Wiener Polizeigefängnis, das Polizeigebäude Rossauer Lände, „Liesl“ genannt, da es sich an der ehemaligen Kaiserin-Elisabeth-Promenade befindet, die heute Rossauer Lände heißt.

Ein Teil der österreichischen Westbahn (Wien–Linz–Salzburg–Zell am See–Wörgl–Innsbruck–Bregenz–Lindau), nämlich die Strecke Wien Westbahnhof–Linz–Wels–Salzburg–Bischofshofen–Zell am See–Saalfelden–Wörgl Hauptbahnhof (zusammen mit dem Streckenteil Wels–Passau), bildet die von den Österreichischen Bundesbahnen betriebene Kaiserin Elisabeth-Bahn. Wiederum ein Teilstück der Kaiserin-Elisabeth-Bahn, nämlich der Streckenteil Salzburg Hbf–Wörgl Hbf, wird nach ihrer zweiten Tochter Giselabahn oder auch Salzburg-Tiroler-Bahn genannt.

In der ungarischen Hauptstadt Budapest sind nach ihr u. a. eine Donau-Brücke (Erzsébet híd), ein Platz (Erzsébet tér), ein Stadtteil (Erzsébetváros), ein Aussichtsturm (Erzsébet-kilátó) und ein Abschnitt der Ringstraße (Erzsébet körút) auf der Pester Seite benannt. Die Kaiserin-Elisabeth-Brücke über die Elbe befindet sich in Tschechien. Das erste Elisabeth-Denkmal wurde in Ungarn in einem kleinen Dorf, in Nyirád aufgestellt, wo auch heute die Dorfschule den Namen der Königin trägt Erzsébet Királyné Általános Iskola. Das Donau-Ausflugsschiff MS Kaiserin Elisabeth sowie der Kreuzer SMS Kaiserin Elisabeth wurden nach ihr benannt. Auf dem Bodensee verkehrte neben (u. a.) den Raddampfern DS Habsburg und DS Kaiser Franz Joseph auch das DS Kaiserin Elisabeth. Alle drei Dampfschiffe wurden nach dem Ende der Monarchie umbenannt und existieren heute nicht mehr.

Nach Kaiserin Elisabeth wurde der Asteroid (182) Elsa benannt.

Im Palmeral in Elche wurde ihr eine besondere Palme gewidmet, die Kaiserinnenpalme.

Nach Elisabeth ist auch das umstrittene Sissi-Syndrom benannt.

Literatur

Ausgaben der Schriften Elisabeths
  • Renate Daimler (Hrsg): „Frei sollen die Frauen sein…“. Gedanken der Kaiserin Elisabeth von Österreich. Verlag Brandstätter, Wien 1998, ISBN 3-85447-812-7.
  • Brigitte Hamann (Hrsg.): Kaiserin Elisabeth - Das poetische Tagebuch. Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2681-6.
Ausgaben anderer zeitgenössischer Quellen
  • Santo Cappon (Hrsg.): „Ich bereue nichts!“. Die Aufzeichnungen des Sisi-Mörders, Luigi Lucheni. Droemer Knaur, München 2000, ISBN 3-426-77484-4.
  • Constantin Christomanos: Tagebuchblätter [1899], Czernin 2007, ISBN 3-7076-0178-1.
  • Hans Flesch-Brunningen (Hrsg.): Die letzten Habsburger in Augenzeugenberichten. Dtv, München 1982, ISBN 3-423-02716-9 (Nachdruck Düsseldorf 1967).
  • Georg Nostitz-Rieneck: Briefe Kaiser Franz Josephs an Kaiserin Elisabeth. 1859-1889. Herold-Verlag, Wien 1966 (2 Bde.)
  • Gabriele Praschl-Bichler: Unsere liebe Sisi. Die Wahrheit über Erzherzogin Sophie und Kaiserin Elisabeth aus bislang unveröffentlichten Briefen. Amalthea-Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-85002-637-6.
  • Martha Schad (Hrsg.): Marie Valerie - Das Tagebuch der Lieblingstochter von Kaiserin Elisabeth. Piper, München 2006, ISBN 3-492-24364-9.
Sachbücher
Belletristik
  • Nicole Avril: Sissi, das legendäre Leben einer Kaiserin. ein Roman („L'impératrice“). Droemer Knaur, München 1998, ISBN 3-426-77369-4.
  • Marie G. Cristen: Sisi - Ein Traum von Liebe. Roman. Knaur, München 2004, ISBN 3-426-62770-1.
  • Gaby Schuster: Sissi. Eine Prinzessin für den Kaiser. Edition Omnibus, München 2002
  • Klara Tschudi: Kaiserin Elisabeth von Österreich und Königin von Ungarn. Reclam, Leipzig 1927.

Einzelnachweise

  1. Fürstin Nora Fugger. Im Glanz der Kaiserzeit. S. 118. Amalthea Verlag, Wien 1932.
  2. http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2012-12/sisi-sissi-kaiserin/komplettansicht
  3. Martha Schad, Elisabeth von Österreich, München, 2010, S. 71
  4. Brigitte Hamann über Sisis Diäten inkl Veilcheneis
  5. Offizielle Kurlisten von Bad Kissingen aus den genannten Jahren
  6. Spiegel Online: Comeback einer TV-Kaiserin, abgerufen am 15. April 2009
  7. Sisi-Museum in der Wiener Hofburg
  8. Sisi-Ausstellung in Unterwittelsbach (PDF; 466 kB) Flyer 2011
  9. Sisi-Museum in Possenhofen
  10. Sisi-Pfad durch die Kaiserliche Wagenburg Wien

Weblinks

 Commons: Elisabeth von Österreich-Ungarn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Maria Anna von Savoyen Kaiserin von Österreich
1854–1898
Zita von Bourbon-Parma
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