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Elisabeth Malleier

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Elisabeth Malleier (* 1961 in Meran, Südtirol) ist eine italienische Historikerin deutscher Muttersprache. Ihre Schwerpunkte in Forschung, Lehre und Publikationen sind Geschichte jüdischer Frauen und ihrer Organisationen im Wien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Sozialgeschichte sowie Geschlechtergeschichte in der Medizin.

Leben und Wirken

Elisabeth Malleier studierte Geschichte in Innsbruck, Berlin und Wien mit Forschungsaufenthalten an den Universitäten in Jerusalem, New York, Prag, Budapest und Lemberg. Ihre Diplomarbeit zum Thema Formen männlicher Hysterie. Die Kriegsneurose im Ersten Weltkrieg erschien 1996 in einem von der Soziologin Elisabeth Mixa herausgebenen Sammelband.

Im Jahr 2000 wurde sie an der Universität Wien mit Auszeichnung zum Dr. phil. promoviert. In ihrer Dissertation, die 2003 unter dem Titel Jüdische Frauen in Wien 1816-1938 publiziert wurde, widmete sie sich der Selbstorganisation jüdischer Frauen in Vereinen sowie den Arbeits- und Lebensbedingungen armer jüdischer Frauen und Mädchen in Wien bis zum „Anschluss“. Malleier hat dafür bisher unbeachtete Quellen zu jüdischen Vereinen, Erinnerungsliteratur und zeitgenössische Periodika unter anderem im Central Archives for the History of the Jewish People (CAHJP) und im Leo-Baeck-Institut in Jerusalem gesichtet. Die umfassende sozialgeschichtliche Studie füllt in der Geschichtsschreibung über Juden in Mitteleuropa, in der Arbeiten über jüdische Frauen noch selten sind, eine lange vernachlässigte Forschungslücke. [1][2] Parallel hierzu arbeitete Elisabeth am Institut für Konfliktforschung in Wien an einer Untersuchung über Jüdinnen in der bürgerlichen Frauenbewegung in Österreich bis 1938. [3]

Elisabeth Malleier übernahm Lehraufträge an den Universitäten Wien und Graz und war bis April 2013 Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Uni Wien, an dem sie mehrere Forschungsprojekte durchführte, darunter zur Entstehungsgeschichte österreichischer Kinderheime [4], über das Ottakringer Settlement 1901-2003 und die Bewegung der „Männerrechtler" im Wien der Zwischenkriegszeit. Ihre Studie über jüdische Spitäler in Österreich-Ungarn wurde von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert.

Elisabeth Malleier lebt seit 1989 in Wien.

Schriften

  • Formen männlicher Hysterie. Die Kriegsneurose im Ersten Weltkrieg, in: Elisabeth Mixa (Hrsg.): Körper - Geschlecht - Geschichte. Historische und aktuelle Debatten in der Medizin, Studien-Verlag, Innsbruck/Wien 1996, ISBN 3-7065-1148-7
  • Jüdische Frauen in Wien 1816-1938. Wohlfahrt — Mädchenbildung — Frauenarbeit, Mandelbaum Verlag, Wien 2003, ISBN 978-3-85476-085-6
  • Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung vor 1938. In: Margarete Grandner, Edith Saurer (Hrsg.): Geschlecht, Religion und Engagement. Die jüdischen Frauenbewegungen im deutschsprachigen Raum, Böhlau, Wien 2005, S. 79-101 (einsehbar bei Google Books)
  • Das Ottakringer Settlement. Zur Geschichte eines frühen internationalen Sozialprojekts, Edition Volkshochschule, Wien 2005, ISBN 978-3-900799-64-9
  • Vergessene Differenzen. Jüdische Frauen in der Habsburgermonarchie. In: Andrea M. Lauritsch (Hrsg.): Zions Töchter. Jüdische Frauen in Literatur, Kunst und Politik, Lit Verlag, Wien 2006, ISBN 3-8258-8666-2 S. 355–369
  • "Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner". Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen. In: Frank Stern, Barbara Eichinger (Hrsg.): Wien und die jüdische Erfahrung, 1900-1938. Akkulturation, Antisemitismus, Zionismus, Böhlau, Wien 2009 (einsehbar bei Google Books)

Fachartikel (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rezension von Anna Hájková in: Sven Reichardt, Armin Nolzen (Hrsg.): Faschismus in Italien und Deutschland: Studien zu Transfer und Vergleich, Wallstein Verlag 2005, ISBN 978-3892449393, S.246f.
  2. Vergl.: Review von Claudia Prestel in: Nashim. A Journal of Jewish Women's Studies & Gender, Nummer 7/2004, S. . 256-262 (Voransicht)
  3. MitarbeiterInnen des Instituts für Konfliktforschung
  4. Doris Griesser: Zugerichtet für ein Leben in Armut. Die Historikerin Elisabeth Malleier rollt die Entstehungsgeschichte österreichischer Kinderheime auf, Der Standard, Printausgabe, 21.12.2011, online
  5. Über Ariadne - Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, Clio Online
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elisabeth Malleier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.