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Elazar Abuhatzeira

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Elazar Abuhatzeira

Rabbi Elazar Abuhatzeira (von seinen Anhängern Baba Elazar genannt; geb. 1948 in Rissani, Marokko; gest. 29. Juli 2011 in Be'er Sheva) war ein orthodoxer sefardischer Rabbiner, berühmter Kabbalist und spiritueller Führer.

Er hatte Tausende von Getreuen. Viele kamen, um seinen persönlichen Segen zu erhalten. Der 70-Jährige empfing täglich bis zu 500 Menschen. Er soll Hilfe in Belangen des täglichen Lebens, Ehe- und Geschäftsangelegenheiten sowie Antworten auf Fragen zur Halacha gegeben haben. Viele meinen, er hätte eine besondere Aura gehabt, der man sich nicht entziehen konnte.

Leben

Er wurde in Marokko geboren als Sohn von Meir und Simcha Abuhatzeira und war der Enkel von Baba Sali (Yisrael Abuhatzeira) sowie Bruder von David Chai Abuhatzeira (Rabbiner in Nahariya). Weitere Brüder sind Rabbi Jekutiel, Rabbi Refael von Aschdod und Rabbi Jeschua Werachamim.

Im Jahr 1966 wanderte Elazar Abuhatzeira nach Israel ein, wo er u. a. an der renommierten Porat Yosef Yeshiva studierte und später eine eigene Jeschiba leitete. Er war bekannt für seine guten und einflussreichen Beziehungen in die Geschäftswelt und zur Politik, war einer der führenden Kabbalisten in Israel und figurierte auf diversen Listen der reichsten Personen des Landes mit einem (2011) geschätzten Vermögen in Höhe von 80 Mio. US-Dollar.

Betrugsvorwürfe

Seit 1997 wurden verschiedene Vorwürfe bezüglich Betrug und Steuerhinterziehung laut, die auch in der Presse behandelt wurden; so soll er verschiedene Menschen über Gebühr manipuliert, für Segnungen Geld und im Falle der Nichtbezahlung Verfluchungen angedroht haben. Hinzu kamen Vorwürfe nicht vereinbarungsgemässer Grundstücksverkäufe sowie daraus resultierender Umgehung von Grund- und Vermögensteuer.

Auf seinen Konten befanden sich im Jahr 2003 angeblich mindestens 250 Mio. Schekel (NIS), die auf Geschenke, Spenden und "Beiträge" zurückzuführen waren, so dass der israelische Staat eine Einkommensteuerschuld in Höhe von 100 Mio. NIS bezüglich Geldern, die er von "Anhängern" erhalten hatte, festsetzte, später wurde aber eine tatsächliche Vereinbarung erzielt zur Zahlung von 20 Mio. NIS an soziale Organisationen.

2004 erzielte Elazar Abuhatzeira angeblich bereits ein Einkommen in Höhe von 500 Mio. NIS (entsprach 141 Mio. USD) und sollte steuerlich neu veranlagt werden, ein entsprechendes Verfahren vor dem Obersten Gericht in Israel hatte aber keinen Erfolg.

Im Jahr 2009 wurde ein Mann angeklagt, der Abuhatzeira mit dem Tod gedroht hatte, nachdem dieser ihm die Heilung von einer Krankheit versprochen hatte, die aber nicht eintrat.

2010 wurde Abuhatzeira von New Yorker Juden verklagt, weil er angeblich mehrere Hunderttausend Dollar kassiert haben sollte für versprochene "Wunder, die nie eintraten".

Yossi Bar Moha, der Journalist, der die Untersuchungen geben Abuhatzeira 1997 ins Rollen brachte, bezeichnete Abuhatzeira als "Scharlatan, Betrüger und Hochstapler, der die Unwissenheit der Menschen schamlos ausnutzte und diese an den Rand des Ruins brachte".

Seine Anhänger hingegen verteidigten ihn als bescheidenen, anspruchslosen, sittsamen und sozial eingestellten Menschen, der sich für die Armen einsetzt, und wiesen u. a. auf seine Suppenküchen hin, wo täglich unzählige Menschen kostenlos verpflegt wurden.

Ermordung

Am 28. Juli 2011 wurde Elazar Abuhatzeira in seiner Jeschiba in Be'er Sheva erstochen, während er einem Ratsuchenden Hilfe anbot, der in Wirklichkeit sein Mörder war. Der 42-jährige Angreifer (Asher Dahan aus der ultraorthodoxen Stadt Elad), der nach der Tat von Abuhatzeiras Studenten überwältigt und der Polizei übergeben wurde, war angeblich unzufrieden mit Ratschlägen zur Eheführung, die ihm Abuhatzeira zuvor gegeben haben soll. Wiederbelebungsversuche durch Personal des Magen David Adom blieben erfolglos, Abuhatzeira wurde in die Ambulanz des Soroka Medical Center gebracht, wo nur noch sein Tod festgestellt werden konnte.

Letztes Geleit: Beerdigung von Rabbi Elazar Abuhatzeira (Foto: Jüdische Allgemeine)

Nach seinem Tod versammelten sich Hunderte Anhänger vor seinem Haus und beklagten den grossen Verlust. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, der schockiert über die Todesnachricht war, sagte: "Der Raw war ein geistiger Führer für viele Israelis. Er half ihnen mit Rat und Wohltätigkeit und tat dies oft im Geheimen."

Die Beerdigung fand am 29. Juli 2011 in Jerusalem statt, wo Abuhatzeira auf dem Ölberg im Beisein Zehntausender, darunter Israels Oberrabbiner, charedische Minister und verschiedene Knesset-Mitglieder, bestattet wurde.

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