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Eitel Friedrich von Preußen

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Eitel Friedrich von Preußen
Prinz Eitel Friedrich von Preußen und seine Braut Herzogin Sophie Charlotte

Wilhelm Eitel Friedrich Christian Karl von Preußen (geb. 7. Juli 1883 im Marmorpalais Potsdam; gest. 8. Dezember 1942, Villa Ingenheim, Potsdam) war ein preußischer Prinz sowie Offizier, zuletzt Generalmajor.

Leben

Eitel Friedrich war der zweite Sohn des preußischen Königs und Deutschen Kaisers Wilhelms II. und seiner Ehefrau Kaiserin Auguste Viktoria. Der ungewöhnliche Vorname „Eitel Friedrich“, in der Familie des Prinzen oft auch „Eitel Fritz“ abgekürzt, hat eine sehr weit zurückreichende Tradition im Haus Hohenzollern.

Seine Schulzeit verbrachte Eitel Friedrich im Plöner Prinzenhaus. Er war seit 1904 Mitglied des Corps Borussia Bonn.

Am 27. Februar 1906 heiratete Eitel Friedrich in Berlin Sophie Charlotte von Oldenburg. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor, das Paar wurde 1926 geschieden.

Eitel Friedrich wurde bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 Kommandeur des 1. Garde-Regiments zu Fuß. Er galt bei seiner Truppe als Vorbild an persönlicher Tapferkeit und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse sowie der höchsten preußischen Tapferkeitsauszeichnung, dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet. Zwischen 4. April 1915 bis 11. Oktober 1918 führte er die 1. Garde-Division an der Westfront. Er nahm im Mai/Juni 1915 an der Schlacht von Gorlice-Tarnow und an der Wiedereroberung von Lemberg teil. Im September 1915 kam er an die Westfront zurück, seine Division kämpfte 1916 in Flandern und der Somme. Im Juli 1917 erneut an die Ostfront verlegt, nahm er an der Gegenoffensive bei Zloczow teil. Im Frühjahr 1918 wieder an der Westfront eingesetzt, stand die Garde-Division im März 1918 beim Übergang über die Somme und den Crozat-Kanal im Angriff. Am 27. Juni 1918 gelang Eitel Friedrich mit seinen Truppen die Rückeroberung des Chemin des Dames. Nach dem deutschen Rückzug kämpfte er noch in der Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle. Bei Kriegsende stand er zwischen Aisne und Aire.

Nach dem Krieg war er im „Stahlhelm“ und im Semper talis Bund (StB) aktiv. 1921 wurde er wegen Kapitalverschiebung von 300.000 Mark ins Ausland zu 5.000 Mark Geldbuße verurteilt.[1]

Er war Mitglied des monarchistischen Bundes der Aufrechten und Gegner Hitlers. Das NS-Regime verweigerte daher dem hochdekorierten Offizier des Ersten Weltkriegs die sonst übliche Beisetzung mit militärischen Ehren und verbot zudem den aktiven und ehemaligen Militärs die Teilnahme in Uniform. Seine ehemaligen Kameraden nahmen daraufhin in Zivil teil. Eitel Friedrich wurde im Antikentempel im Park von Sanssouci beigesetzt.

Ehrungen und Auszeichnungen

Eitel Friedrich von Preußen (x) bei einem Stahlhelm-Aufmarsch im Berliner Lustgarten, März 1931

1899 wurde ihm das Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone verliehen.[2] Er war von 1907 bis 1926 der 34. Herrenmeister des Johanniterordens. Während des Ersten Weltkriegs wurde er am 22. März 1915 mit dem Pour le Mérite sowie am 14. Mai 1915 mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite ausgezeichnet. Außerdem war er seit 20. März 1915 Ritter des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.[3]

Zwei Schiffe waren nach ihm benannt, das Passagierschiff von 1901 Prinz Eitel Friedrich und der Reichspostdampfer Prinz Eitel Friedrich von 1904.

1909 stiftete Eitel Friedrich das Ölberg-Kreuz als ziviles Verdienstzeichen.

Literatur

  • Claus H. Bill: Semper talis. Eitel Friedrich Prinz von Preußen. Eine Beschreibung seines Lebenslaufs zur Kenntniß für Jedermann nebst historischer Nachricht von allen merk- und denkwürdigen Begegnungen und Personen, welche mit eben diesen eng verknüpft waren. Institut für preußische Historiographie, Owschlag 1995.
  • Heinrich von Massenbach: Die Hohenzollern einst und jetzt. Die königliche Linie in Preußen, die fürstliche Linie in Hohenzollern. 17. Aufl. Verlag Tradition und Leben, Bonn 2004, ISBN 3-9800373-0-4.
  • Wolfgang Stribrny: Der Johanniterorden zwischen den zwei Weltkriegen. In: Ders.: Der Johanniter-Orden und das Haus Hohenzollern (Schriftenreihe der hessischen Genossenschaft des Johanniterordens; Bd. 24). Johanniter-Ordenshaus, Nieder-Weisel 2004.

Weblinks

 Commons: Eitel Friedrich von Preußen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurt Tucholsky: Awrumele Schabbesdeckel und Prinz Eitel-Friedrich von Hohenzollern In: Welt am Montag, 23. Mai 1921
  2. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907, Seite 31
  3. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 518


Vorgänger Amt Nachfolger
Albrecht von Preußen Herrenmeister der Balley Brandenburg des Johanniterordens
1907-1926
Oskar von Preußen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eitel Friedrich von Preußen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.