Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Eishotel

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eishotel in Jukkasjärvi im Winter 2002/03
Absolut Eisbar in Jukkasjärvi (Dez. 2005)
Hotelzimmer mit Eisskulptur
Arbeiter beim Bearbeiten eines Tisches in Jukkasjärvi (Dez,2005)

Ein Eishotel ist ein Hotel, das im Herbst aus Schnee und Eis errichtet wird und über den Winter als Touristenattraktion dient. Standorte finden sich in Skandinavien (Finnland, Schweden, Norwegen) sowie in Nordamerika (Alaska, Kanada) und Österreich.

Der nachfolgende Artikel befasst sich beispielhaft mit der ältesten Anlage in Jukkasjärvi, Schweden, circa 200 km nördlich des Polarkreises.

Geschichte

Um den Ort interessanter für Touristen zu machen, wurde 1989 durch Initiative des lokalen Tourismusvereins eine Ausstellung mit Eisskulpturen japanischer Künstler ins Leben gerufen. 1990 wurde in einem zylinderförmigen Iglu namens Arctic Hall auf dem Eis des Torne älv eine Kunstausstellung von Jannot Derid gezeigt. Einige Gäste übernachteten daraufhin spontan in der Halle - mit warmen Schlafsäcken auf Rentierfellen. 1991 wurden erstmals Gebäude aus Schnee und Eis als Hotel gebaut. Die Anlage umfasste eine Empfangshalle, Bar und Schlafräume. Sie wurde in den nächsten Jahren ständig vergrößert und durch eine Kirche und ein Kino erweitert. 2003 wurde das Eishotel um ein Eistheater erweitert: Im Nachbau des Globe Theatre werden klassische Schauspiele aufgeführt.

Das Eishotel in Jukkasjärvi hat neben Eisbar und Eingangshalle rund 60 Räume, in denen 140 Personen übernachten können. Für den Bau werden 30.000 Tonnen Schnee und 4.000 Tonnen klares Eis verarbeitet. Jede Saison werden 14.000 Übernachtungen gebucht - zusätzlich besuchen 45.000 Tagesgäste die Anlage.

Bau

Jedes Jahr beginnt gegen Ende Oktober der Bau des Hotels. Mit Radladern und Schneekanonen wird Schnee auf Stahlschalungen aufgetragen, die nach zwei Tagen entfernt werden können. Mit dieser Bauweise werden mehrere nebeneinanderliegende tunnelartige Spitzbogengewölbe errichtet. Das größte ist 5 Meter hoch und 6 Meter breit, es wird zusätzlich von Säulen aus Eisquadern abgestützt. In ihm ist die Eingangshalle und die Bar untergebracht. Weitere kleinere Tunnel werden für die Schlafzimmer und Korridore errichtet. Die Raumabgrenzungen innerhalb der Tunnel werden mit Schneeblöcken aufgemauert, die Fenster werden von klaren Eisquadern gebildet.

Alle Innenräume sind mit beleuchteten Skulpturen und Gegenständen aus Eis eingerichtet. Dieses wird jeweils im Frühjahr aus dem Tornefluss gewonnen. Das klare Wasser ergibt zusammen mit der starken Strömung besonders klares Eis, das von Traktoren mit speziellen Sägen aus dem Fluss geschnitten wird. Die so gewonnenen 4.000 Tonnen Eis (in 2-Tonnen-Blöcken) werden über den Sommer in einem Kühlhaus aufbewahrt. Das Gebäude wird Icehotel Art Center genannt und enthält neben dem Eislager auch eine Ausstellung mit einigen Skulpturen vom Eishotel der vergangenen Saison.

Übernachtung

Im Hotel kann von Mitte Dezember bis Mitte April übernachtet werden. Die Innentemperatur beträgt etwa –5 °C, bei Außentemperaturen um –30 °C. Die Gäste verbringen in der Regel nur eine Nacht im Eishotel. Der Abend wird an der Bar bei Wodka aus Eisgläsern verbracht. Gegen die Kälte schützen wattierte Snowmobil-Overalls. Geschlafen wird in Schlafsäcken auf Rentierfellen, die wiederum auf Eisblöcken liegen.

Eishotels

Das Konzept des Eishotel wurde für andere Hotels übernommen.

  • Alpeniglu in Kirchberg (Tirol, Österreich)
  • Aurora Ice Cold Hotel (Alaska, USA)
  • Eishotel in Lillehammer (Norwegen)
  • Eishotel Québec (Kanada)
  • Ice Camp (Österreich, Kitzsteinhorn)
  • Iglu-Dorf (Schweiz, Deutschland, Andorra)
  • Iglu-Dorf Kakslauttanen (Finnland)
  • Hotel of Ice Balea Lac (Rumänien)
  • Schneeburg von Kemi (Finnland)
  • Sorrisniva Iglu Hotel, Alta (Norwegen)
  • Kirkenes Schnee Hotel (Norwegen)

Literatur

  • Jonathan Lee: 50 große Abenteuer. Besondere Orte und die Menschen, die sie geschaffen haben. München: Prestel Verlag, 2006. ISBN 3-7913-3530-8.

Weblinks

 Commons: Eishotel Jukkasjärvi – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eishotel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.