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Eichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod

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Filmdaten
OriginaltitelEichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2010
Länge90 Minuten
AltersfreigabeFSK unbekannt
Stab
RegieRaymond Ley
DrehbuchRaymond Ley
ProduktionHartmut Klenke
Jasmin Gravenhorst
Michael Stricker
MusikHans P. Ströer
KameraDirk Heuer
SchnittHeike Parplies
Besetzung

Eichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod ist ein deutsches TV-Dokudrama von Raymond Ley aus dem Jahr 2010.

Inhalt

Adolf Eichmann, einer der schlimmsten Kriegsverbrecher des „Dritten Reichs“ setzt sich nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien ab. Er holt bald darauf auch seine Frau und seine drei Söhne nach und lebt dort unentdeckt in der deutschen Gemeinde in Buenos Aires, die aus Nazis und Juden, also aus Tätern und Opfern, besteht.

Eichmann lernt den Journalisten Willem Sassen kennen, einen ehemaligen SS-Offizier, der noch immer überzeugter Nationalsozialist ist. Dieser interessiert sich für Adolf Eichmann und interviewt ihn daraufhin. Eichmann berichtet ihm über seine Tätigkeit als Cheforganisator der Deportation der Juden in die Vernichtungslager. Er zeigt dabei keine Reue, was sogar Sassen entsetzt, der an die Vernichtung nicht glauben wollte.

Währenddessen verliebt sich Eichmanns Sohn Klaus, genannt Nick, in die Tochter des KZ-Überlebenden Lothar Hermann. Als dessen Tochter Silvia ihm Nick Eichmann vorstellt, kommt es zu einem Gespräch, durch welches Hermann erahnt, wer der Vater des jungen Mannes ist. Er benachrichtigt daraufhin den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Bauer will in diesem Fall aber nicht auf die deutsche Justiz vertrauen und benachrichtigt die Regierung Israels, die Eichmann danach aus Argentinien entführen lässt und ihn anschließend in Israel vor Gericht stellt.

Hintergrund

Eichmanns Ende wurde von der doc.station GmbH (Hamburg) für die ARD hergestellt. Der Film wurde erstmals am 25. Juli 2010 im Programm des Ersten ausgestrahlt. Für Herbert Knaup war es das dritte Mal, dass er ein Mitglied des Nazi-Regimes darstellte, nachdem er bereits 1990 auf der Theaterbühne Adolf Hitler und im Jahr 2000 in der US-amerikanischen Miniserie Nürnberg - Im Namen der Menschlichkeit Albert Speer verkörpert hatte.[1]

Kritik

„Packendes Doku-Drama mit historischem Bildmaterial, Berichten von Zeitzeugen und hochkarätig besetzten Spielszenen.“

„„Eichmanns Ende“ steht im Zeichen der „Banalität des Bösen“, jenes Erklärungsmodells, mit dem Arendt die aus der Normalität geborenen Gräueltaten des NS-Funktionärs Eichmann umschrieb, denen keine krankhaften Motive, allenfalls die deutschen Sekundärtugenden zugrunde liegen. Herzstück des Films von Raymond Ley sind die Tonbandaufnahmen aus den 1950er Jahren, in denen der Journalist Willem Sassen den eiskalten Deportations-Logistiker interviewt für ein Buch, das den „alten Kameraden“ in der Heimat Mut machen soll. Wortgewaltiges & sinnliches Doku-Drama: gekonnt montiert, gut gespielt, spannend.“

Rainer Tittelbach: tittelbach.tv[3]

„Natürlich hatte es Knaup einfacher als seine Vorgänger: Der Originalwortlaut des Interviews liegt vollständig vor [...]. Dennoch bleibt Knaups Leistung neben dem überzeugend verdichteten Drehbuch der Spielszenen die Stärke des Films. Der freilich auch manche Schwäche hat. So gerät dem wie gewohnt großartig spielenden Ulrich Tukur die in Wirklichkeit höchst ambivalente Figur des Willem Sassen zu sympathisch. Cornelia Kempers hätte wohl mehr aus der Rolle der Vera Eichmann machen können. Ohne Relevanz sind die Zeitzeugen-Interviews; meist handelt es sich um 'Erinnerungen' aus zweiter Hand. Denn die Hauptbeteiligten an Eichmanns Ende, sein Sohn Nick und Silvia Hermann, mögen sich auch 50 Jahre später nicht äußern.“

„In diesem Spannungsfeld aus Nazijäger-Krimi und Nazi-Sprachanalyse bringt es Eichmanns Ende zu einer enormen erzählerischen Dichte. [...] Dieser Film fordert seinen Zuschauern etwas ab. Denn die tausendfach ausgeleuchtete Figur des Adolf Eichmann, die mit ihrer Technokratenfratze oft erschreckend harmlos wirkte – hier erwacht sie auf einmal zu ungeheuerlichem Leben.“

Christian Buß: Spiegel Online[5]

Preise & Nominierungen

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.