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Efraim Zuroff

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Efraim Zuroff in Zagreb 2007

Efraim Zuroff (* 5. August 1948 in New York) ist ein israelischer Historiker amerikanischer Abstammung. Er ist Direktor des Standorts Jerusalem des Simon Wiesenthal Centers.[1] Durch seine Initiativen, mutmaßliche Verbrecher des Nationalsozialismus einer Anklage zuzuführen, wurde er als „Der letzte Nazi-Jäger“ bekannt. Er hat unter anderem das Ehepaar Dinko und Nada Šakić sowie Erna Wallisch ausfindig gemacht.

Biographie

Zuroff in Novi Sad zum 70. jährigen Andenken an das Massaker von Novi Sad

Seit 1984 bemüht sich Efraim Zuroff darum, mutmaßliche Verbrecher des Nationalsozialismus einer Anklage zuzuführen. Dies brachte ihm unter anderem die Bezeichnung „Der letzte Nazi-Jäger“ ein. Er ist aktueller Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem und Koordinator der Verfolgung von Nazi-Kriegsverbrechen weltweit. Seit 2001 publiziert er jährlich einen „Status Report“, in dem er über seine Untersuchungen und über die Anklage von kriminellen Nationalsozialisten berichtet. 1998 konnte er Dinko Šakić ausfindig machen, der sich Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs schuldig gemacht hatte und Aufseher im KZ Jasenovac im „Unabhängigen Staat Kroatien“ (NDH) war, sowie dessen Ehefrau Nada Šakić, einer Halbschwester von Vjekoslav Luburić und Wärterin im KZ Stara Gradiška, einem Außenlager von Jasenovac.[2] Zuvor hatte sie mehr als 50 Jahre unbehelligt in Südamerika gelebt.

Dinko Šakić wurde 1998 im Alter von 76 Jahren von Argentinien an Kroatien ausgeliefert und 1999 zu 20 Jahren Haft verurteilt, während Nada Šakić wegen Beweismangels wieder freigelassen wurde. Die belastenden Dokumente des Simon Wiesenthal Centers führten letztendlich zur Auslieferung des Ehepaares. Nach Angaben der Justizbehörden in Zagreb litt sie an der Parkinsonschen Krankheit und die Beweise reichten laut Auskunft der Staatsanwaltschaft nicht für eine Anklage aus. Efraim Zuroff protestierte scharf gegen die Entlassung. Zuvor übergab er den kroatischen Justizbehörden Dokumente, die Nada Šakić seiner Meinung nach überführen würden.

2002 führte er die Operation Last Chance ein, die eine finanzielle Belohnung für all diejenigen bereitstellt, die sachdienliche Informationen und Hinweise liefern, die dabei helfen, ehemalige Nazi-Verbrecher zu überführen. Im Januar 2008 wurde die Belohnung für Hinweise von 10.000 Dollar auf 25.000 Dollar heraufgesetzt. Seit Beginn des Jahres 2008 versuchte Efraim Zuroff, die ehemalige KZ-Aufseherin Erna Wallisch einem Prozess zuzuführen. Am 16. Februar 2008 jedoch starb Wallisch im Alter von 86 Jahren, worauf auch die erneuten Ermittlungen durch die österreichische Staatsanwaltschaft „wegen Todes“ eingestellt wurden.

Efraim Zuroff engagiert sich auch gegen den Neofaschismus. So nahm er am 16. März 2014 an den Protesten gegen den Aufmarsch zu Ehren der lettischen Legionäre in Riga teil.[3]

Über die Arbeit von Zuroff entstand 2012 unter der Regie von Nitza Gonen der israelische Dokumentarfilm Tzaiad Ha'Natzim Ha'Acharon (engl.: The Last Nazi Hunter).[4][5]

Position zum Völkermord von Srebrenica

Zuroff ist der Ansicht, dass das Massaker von Srebrenica, welches durch UN-Gerichte gemäß der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes als Genozid klassifiziert wurde, kein Genozid gewesen ist.[6]

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Simon Wiesenthal Center. Operation: Last Chance. Abgerufen am 27. Dezember 2013.
  2. New York Times:War Crimes Horrors Revive As Croat Faces Possible Trial
  3. Efraim Zuroff am 16. März 2014 in Riga
  4. Film Tzaiad Ha'Natzim Ha'Acharon in der Internet Movie Database (englisch)
  5. Eva-Elisabeth Fischer: Die Tränen des Nazi-Jägers. Süddeutsche.de, 30. April 2015, abgerufen am 30. April 2015.
  6. Der Standard:[1]
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