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Ephraim Eitam

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Effi Eitam (2007, Washington, D.C.)

Ephraim „Effi“ Eitam (hebräisch אפרים "אפי" איתם; * 25. Juli 1952 in En Gev) ist ein israelischer Politiker. Anfänglich Führer der Nationalreligiösen Partei, leitete er später eine Splittergruppe (Ahi), die 2009 ihrerseits wiederum in der Likud-Partei aufging. Er war zwischen 2003 und 2009 Abgeordneter der Knesset.

Im Herbst des Jahres 2020 wurde bekannt, dass Effi Eitam mit besonderer Fürsprache durch Benjamin Netanjahu als Nachfolger von Avner Shalev zum Vorsitzenden des Direktoriums von Yad Vashem bestellt werden sollte, was im November 2020 vom Senior Appointment Committee der Corporate Authority entsprechend gebilligt wurde.[1] Gegen diese Personalie erhob sich aufgrund seiner Einordnung als rechtsextrem in vielen Ländern ein beträchtlicher Widerstand, der im November 2020 u. a. auch durch ganzseitige Anzeigen in jüdischen Medien, Offene Briefe, durch gegen die Ernennung gerichtete Unterschriftenaktionen etc., zum Ausdruck kommt. Nachfolger von Avner Shalev wurde schließlich Dani Dayan.

Leben

Eitam wurde im Kibbuz En Gev geboren und wurde säkular erzogen. Als er alt genug war, trat er den israelischen Streitkräften bei. Eitam besitzt einen M.A. in Politischen Wissenschaften und Internationalen Beziehungen, er ist außerdem ehemaliger Student der Jeschiwa Merkas HaRaw Kook sowie der Royal Military Academy Sandhurst. Er ist verheiratet, hat acht Kinder und lebt in der israelischen Siedlung Nov in den Golanhöhen.

Militärkarriere

Eitam ist Brigadegeneral (Aluf) der Reserve der israelischen Streitkräfte und wird vom Staat Israel als Kriegsheld angesehen; er erhielt im Jom-Kippur-Krieg die Medal of Distinguished Service. Er nahm außerdem an der Operation Entebbe teil, wo er das Sajeret Golani kommandierte. Er befehligte des Weiteren ein Infanteriebataillon bei der Operation Litani und ein Bataillon einer Offiziersschule während des Libanonkriegs 1982. Während der Ersten Intifada kommandierte er die Giv’ati-Brigade. Im Jahr 1988 ordnete der damalige israelische Verteidigungsminister Jitzchak Rabin an, die israelische Armee solle palästinensische Randalierer zusammenschlagen. Laut der Internetseite The Electronic Intifada soll Effi Eitam im Zuge dessen seinen Truppen angeordnet haben, den 21-jährigen palästinensischen Gefangenen Ayyad Aqel zusammenzuschlagen; Aqel soll bei der Ausführung dieses Befehls gestorben sein.[2] Ein israelisches Kriegsgericht verurteilte vier von Eitams Soldaten, die auch gegen ihn aussagten. Der Generalanwalt maßregelte Eitam streng und empfahl, dass dieser nie befördert werden solle. Eitam verließ die Armee schließlich im Dezember 2000.

Politische Karriere

Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst ging Eitam in die Politik und trat der Nationalreligiösen Partei bei. Obwohl er kein Mitglied der Knesset war, wurde er am 8. April 2002 zum Minister ohne Geschäftsbereich ernannt und behielt diese Stellung bis zum 18. September desselben Jahres, als er Minister für Nationale Infrastruktur wurde. Erstmals in die Knesset wurde er schließlich im Januar 2003 gewählt; im März 2003 wurde er zum Minister für Wohnungsbau und Konstruktion ernannt.

Ideologie

Die israelische Linke betrachtet Eitam als nationalistischen Eiferer, und einige bezichtigten ihn, ein Fanatiker und selbsternannter Messias zu sein. In einem Interview soll er geäußert haben: „Ich habe einen Traum, das gesamte israelische Volk zu führen. Ich denke, es ist meine Bestimmung.“ Und weiter: „Ich kam, um zu führen, nicht, um belanglose Politik zu machen.“

Eitam bezeichnete die israelischen Araber als „Krebsgeschwür im Körper der Nation“[3] und stellt sich darüber hinaus gegen einen souveränen palästinensischen Staat: „[…] für das Gebiet westlich des Jordan müssen wir festsetzen, dass dort keine andere Hoheitsgewalt gegründet wird als die des Staates Israel.“ („[…] for the area west of the Jordan, we have to state that no sovereignty will be established there other than that of the State of Israel.“)[4] Er hatte sich auch für die Hinrichtung von Jassir Arafat „so wie Eichmann“ ausgesprochen.[5]

Weblinks

 Commons: Effi Eitam – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ephraim Eitam aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.