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Edmund Schlink

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Edmund Schlink (* 6. März 1903 in Darmstadt; † 20. Mai 1984 in Heidelberg) war ein deutscher evangelischer Theologe. Von 1946 bis 1971 war er Professor für Systematische Theologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Leben

Schlink, der in einem naturwissenschaftlich geprägten Elternhaus aufwuchs, begann 1922 an der Eberhard Karls Universität Tübingen ein Studium der Mathematik, Philosophie, Psychologie und verschiedener naturwissenschaftlicher Fächer mit dem Schwerpunkt Physik, das er alsbald an der Ludwig-Maximilians-Universität München, dann an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Wien fortführte. 1927 promovierte er in Marburg mit der psychologischen Schrift Persönlichkeitsänderung in Bekehrungen und Depressionen zum Dr. phil. Schon 1926 war Schlink zur Theologie gewechselt, das Theologiestudium schloss er 1931 mit einer Promotion zur natürlichen Gotteserkenntnis an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster ab. Nach dem Vikariat wurde er Pfarrassistent in Buchschlag und Sprendlingen und im Herbst 1932 Hochschulpfarrer an der Technischen Universität Darmstadt.

1934 habilitierte er sich an der Ludoviciana in Gießen. Als führendes Mitglied der Bekennenden Kirche durfte er während des Nationalsozialismus nicht an einer staatlichen Hochschule unterrichten, lehrte jedoch zwischen 1935 und 1939 an der Theologischen Schule Bethel bei Bielefeld. Anschließend arbeitete er als Pfarrer an der Dortmunder Marienkirche, dann an St. Reinoldi und schließlich an der Neustädter Marienkirche in Bielefeld sowie im Reisedienst der Bekennenden Kirche. 1945 wurde er zum Direktor des Predigerseminars der Evangelischen Kirche von Westfalen in Soest berufen, nahm jedoch noch 1946 einen Ruf als Ordinarius für Systematische Theologie der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg an, wo er bald das erste Ökumenische Institut an einer deutschen Universität aufbaute. In den Jahren 1953–1954 war er Rektor der Ruperto Carola.

Schlink war Delegierter der Vollversammlungen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Amsterdam 1948, Evanston 1954, Neu-Delhi 1961 und Uppsala 1968. Von 1962 bis 1965 war Edmund Schlink als offizieller Berichterstatter der Evangelischen Kirche in Deutschland beim Zweiten Vatikanischen Konzil ein kompetenter Gesprächspartner der Konzilsväter.

1971 wurde Schlink emeritiert.

Edmund Schlink war von 1952 bis 1984 Mitherausgeber der Ökumenische Rundschau, in den Jahren 1955 bis 1984 mitbeteiligter Editor der Fachzeitschrift Kerygma und Dogma.

Der Nachlass Schlinks mit Briefen, Rundbriefen, Vorlesungsdispositionen, Akten zum zweiten Vatikanum, Lebenslauf, Zeugnissen u.ä. findet sich - meist noch ohne Signaturen - im Archiv des Evangelischen Bundes in Bensheim.

Familie

Edmund Schlink war in erster Ehe seit 1932 mit Elisabeth Winkelmann verheiratet, die im Mai 1936 starb. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Johanna und Dorothea hervor. 1938 heiratete er die Basler Theologin Irmgard Ostwald (1914–2006). Aus dieser Verbindung entstammen der Kunsthistoriker Wilhelm Schlink (* 1939) und der Jurist und Schriftsteller Bernhard Schlink (* 1944). Sein Vater Wilhelm Schlink (1875–1968) war Professor für Mechanik an der Technischen Hochschule Braunschweig, seine Schwester Klara (1904–2001) begründete 1947 gemeinsam mit Erika Madauss die Evangelische Marienschwesternschaft Darmstadt. Seine Tochter Dorothea ist die Ehefrau des ehemaligen Landesbischofs von Baden und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland Klaus Engelhardt.

Schüler

Edmund Schlink hat als akademischer theologischer Lehrer zahlreiche Dissertationen und Habilitationen betreut. Zu seinem Schülerkreis gehören:

Ehrungen

Edmund Schlink wurde mit drei Ehrendoktortiteln geehrt:

Werke

  • Gesetz und Evangelium. Ein Beitrag zum lutherischen Verständnis der zweiten Barmer These. (= Theologische Existenz heute. Heft 53.) Chr. Kaiser Verlag, München 1937.
  • Theologie der lutherischen Bekenntnisschriften. München 1940.
  • Bekennende Kirche und Welt. Vorträge und Predigten aus den Jahren 1934 bis 1945. Tübingen 1947.
  • Die Lehre von der Taufe. Kassel 1969.
  • Die Vision des Papstes. Erzählung. Göttingen/ Graz 1975, ISBN 3-87297-130-1.
  • Ökumenische Dogmatik. Grundzüge. 2. Auflage. 1985, ISBN 3-525-56165-2.

Anlässlich des 100. Geburtstages von Edmund Schlink erscheint seit 2004 die Werkausgabe 'Schriften zu Ökumene und Bekenntnis' mit bislang folgenden Titeln und ausführlichen Begleitworten renommierter Schlink-Kenner:

Literatur

  • Jochen Eber: Edmund Schlink. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 289–298.
  • Katrin Bosse: Schlink, Edmund. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 90 f. (Onlinefassung).
  • Gerhard Schwenzer: Die großen Taten Gottes und die Kirche. Zur Ekklesiologie Edmund Schlinks. Paderborn 1969.
  • Jochen Eber: Einheit der Kirche als dogmatisches Problem bei Edmund Schlink. Göttingen 1993, ISBN 3-525-56274-8.
  • Gottfried Michaelis und Andreas Lindemann: Lehren und Studieren in Bethel 1934 bis 1946. Bielefeld 1999.
  • Wilfried Joest, Wolfhart Pannenberg (Hrsg.): Dogma und Denkstrukturen. Edmund Schlink in Verehrung und Dankbarkeit zum sechzigsten Geburtstag. Göttingen 1963.
  • Eugene M. Skibbe: Edmund Schlink - Bekenner im Kirchenkampf - Lehrer der Kirche - Vordenker der Ökumene. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Edmund Schlink aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.