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Eberhard Frowein

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Eberhard Frowein (* 24. Mai 1881 in Elberfeld, Deutsches Reich; † 15. Januar 1964 in Altaussee, Österreich) war ein deutscher Roman-, Drehbuchautor, Firmenmanager, Produktionsleiter und Filmregisseur.

Leben

Er war Sohn des Fabrikanten Abraham Frowein (1847–1893) und dessen Frau Luise Frowein. Nach seinem Abitur arbeitete er zunächst als Schriftsteller und verfasste die Romane „Lexikon der Liebe“, „Zuerst die Ponys“ und „Die eiserne Ann“. 1910 gründete er den Eberhard Frowein Verlag in Berlin-Wilmersdorf.[1] Ab Januar 1919 leitete er die Geschäftsstelle des Verbandes deutscher Filmautoren.[2] Von 1922 bis 1924 war er Co-Geschäftsführer der Comedia Film GmbH (1922–1926).[3] Gemeinsam mit Hans Winter gründete er die Export-Firma Internationales Filmbüro GmbH.[4] Im Februar 1923 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats der Jüdisches Künstlertheater AG[5] und im Mai Geschäftsführer der Otto Gebühr Film GmbH[6] An der Gründung der Bruckmann-Film-Fabrikations-Gesellschaft m.b.H im Januar 1924 war er wiederum als Co-Geschäftsführer beteiligt[7] Im gleichen Jahr betreute er auch als Produktionsleiter die Westi-Produktionen Die Perücke und Die Puppe vom Lunapark.

Neben sozialkritischen bzw. sozio-historischen Filmen war in den 1920er Jahren der Aufklärungsfilm eine Spezialität von Eberhard Frowein und Filme zu bis dato tabuisierten Themen der Sexualität, wie die beiden nach dem Niederländer Theodoor Hendrik van de Velde produzierten Filme Die Ehe (1929) und Fruchtbarkeit (1930). Neben seiner Tätigkeit als Autor und Regisseur trat Frowein auch als Produzent auf. Als er gemeinsam mit Manfred Liebenau die Comedia Tonfilm GmbH (1932–1936) gründete, ahnte er nicht, dass er sich schon bald von seinem Geschäftspartner trennen musste, weil der 'Volljude' bei den Nazis 'unerwünscht' war.[8] Seine Drehbücher und Regiearbeiten führten zur Zeit des Nationalsozialismus schließlich zu dem Film Ich klage an (1941), der Akzeptanz für die nationalsozialistische Rassenhygiene und die Tötung sogenannten „lebensunwerten Lebens“ in der Aktion T4 schaffen sollte. Der Film verfehlte schon im Dritten Reich seine Wirkung und ist heute Vorbehaltsfilm.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Eberhard Frowein nach Österreich und arbeitete an Heimatfilmen.

Filmografie

Drehbuch

  • 1923: Das Fränkische Lied
  • 1927: Sünde am Weibe
  • 1930: Fruchtbarkeit (Das Problem der Mutterschaft)
  • 1931: Das Kind und die Welt
  • 1935: Der Dämon des Himalaya
  • 1938: Du und ich (nach "Du selber bist das Rad")
  • 1938: Am seidenen Faden
  • 1939: Ziel in den Wolken
  • 1941: Ich klage an
  • 1945: Die Schenke zur ewigen Liebe
  • 1953: Ewiger Gutenberg
  • 1954: Der Loibnerbauer

Regie

  • 1920: Die Frau ohne Dienstag
  • 1920: Der Sklave seiner Leidenschaft
  • 1921: Der Perlenmacher von Madrid
  • 1920: Leidensweg einer Achtzehnjährigen (Ketten der Leidenschaft). Prod. Cela-Film GmbH., Berlin
  • 1924: Die Perücke (nur Produktionsleitung)
  • 1927: Sünde am Weibe
  • 1929: Die Ehe (intern. Fass. „Marriage“, nach „Die vollkommene Ehe“ von Theodor van de Velde)
  • 1930: Fruchtbarkeit (Das Problem der Mutterschaft)
  • 1931: Heilende Hände
  • 1931: Das Kind und die Welt
  • 1932: Goethe lebt…!
  • 1932: Das Weltkonzert II. Ouvertüre zu der Oper Wilhelm Tell von G. Rossini
  • 1932: Das Weltkonzert II. Oberon Ouvertüre

Schriften

  • Mein eignes propres Geld. Roman. Cotta, Stuttgart/Berlin 1933.
  • Zuerst die Ponys. Drei Masken Verlag, Berlin 1938.
  • Lexikon der Liebe. Drei Masken Verlag, Berlin 1939.
  • Das Haus zur göttlichen Vorsehung. Hesse & Becker Verlag, Leipzig 1940.
  • Die eiserne Ann. Paul Zsolnay, Wien 1949.
  • Wunderwaffe Falschgeld. Neptun Verlag, Kreuzlingen 1954.

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 129.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Handelsregister Berlin HRA Nr. 36205
  2. Handelsregister Berlin HRB Nr. 16176
  3. Handelsregister Berlin HRB Nr. 28485
  4. Handelsregister Berlin HRB Nr. 30931
  5. Handelsregister Berlin HRB Nr. 31228
  6. HRB Nr. 29257, Einträge im Berliner Handelsregister am 19. Februar 1924 und 19. März 1925
  7. Handelsregister Berlin HRB Nr. 33404
  8. Handelsregister Berlin HRB Nr. 46896
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eberhard Frowein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.