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Eber

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Eber (Begriffsklärung) aufgeführt.
Bauer mit Eber (1959)
Turopolje-Eber

Eber, beim Hausschwein insbesondere oberdeutsch Saubär, beim Wildschwein Keiler, bezeichnet das männliche Geschlecht des Schweins.

Anatomie

Bei einigen Arten, sowie in stilisierten Darstellungen, unterscheidet sich der Eber von der Sau äußerlich durch ausgeprägte Eckzähne.

Zur Benennung

Eber, ahd. ëpar ist dem lat. aper verwandt. Es steht in unklarem Zusammenhang zu Bezeichnungen von Herrschern und Helden, und ist früh namensbildend (wie bei Eberhard).[1] Alte Wortformen sind auch Eberschwein und Schweineber.[2]

Der Hacksch ist das unkastrierte männliche Schwein, der Eber.[3]

Saubär, Watz[4], Bär oder Bän sind alte Ausdrücke, aber im oberdeutschen Sprachraum und insbesondere im baierischen und österreichischen Dialekt noch lebendig. Der Begriff bezeichnet das unkastrierte, für die Zucht bestimmte, männliche Hausschwein (Endstufeneber), während die meisten männlichen Ferkel (Jungtiere) für die Mast bestimmt sind und daher in den ersten Lebenstagen bereits kastriert werden.[5] Das Wort, ahd. pêr, mhd. bêr, hat dieselbe Wurzel wie das engl. boar ‚Eber‘, und ist mit dem Wort ‚Bär‘ nicht verwandt.[6] Der kastrierte Eber wird Altschneider oder Borg genannt, je nach Zeitpunkt der erfolgten Kastration. Zweiteres Wort steht zu engl. pork ‚Schweinefleisch‘, während pig ‚Schwein‘ im modernen Deutsch keine Entsprechung hat.

Bei Wildschweinen heißt das männliche Tier Keiler, veraltet auch Keuler.[7] Männliche Wildschweine bis zu einem Jahr heißen Frischling, bis zum zweiten Lebensjahr Überläufer, so dass man von ‚Keiler‘ erst ab dem dritten Jahr spricht. Eine humorvolle Bezeichnung für zwei- bis dreijährige männliche Wildschweine ist Hosenflicker. Vermutlich leitet sich der Begriff aus der Angriffslust der jungen Keiler ab.[8]

Einige dieser Namen werden auch im übertragenen Sinn als Schimpfwort, wie die weibliche Form ‚Sau‘, verwendet.

Kastration

Die Kastration von Schweinen, die in der Regel im unbetäubten Zustand der Ferkel erfolgt, ist zunehmend öffentlicher Kritik ausgesetzt. In der Schweiz etwa wurde die Kastration am unbetäubten Ferkel (mit einer Übergangsfrist) seit 2009 verboten. Daher wird in einigen Betrieben gezielt Ebermast betrieben, wobei allerdings ein Prozentsatz der Tiere wegen Geruchsproblemen aussortiert werden muss und nur für die Trockenfleisch- oder Salamiproduktion geeignet ist.[9]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag EBER, m. aper. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854–1960 (http://dwb.uni-trier.de/)
  2. Eintrag EBERSCHWEIN, n. aper, schweineber. In: Grimm: Deutsches Wörterbuch. (http://dwb.uni-trier.de/)
  3. Günter Bergmann: Kleines sächsisches Wörterbuch. Bibliograpgisches Institut, Leipzig 1989. „De Saue muß bei'n Hacksch.“
  4. www.duden.de
  5. Bauernsprache, vulkanland.at
  6. Eintrag BÄR, m. aper. In: Grimm: Deutsches Wörterbuch. (http://dwb.uni-trier.de)
  7. Eintrag KEULER,KEILER, m., der wilde eber. In: Grimm: Deutsches Wörterbuch. (http://dwb.uni-trier.de)
  8. Eintrag HOSENFLICKER, m. caligarum interpolator. In: Grimm: Deutsches Wörterbuch. (http://dwb.uni-trier.de)
  9. Christophe Notz: Ebermast - Herausforderung für Produzenten und Vermarkter. Lebendige Erde.de
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.