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E-Book

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Speichermedium
E-Book
275px
Tablet-Computer zwischen Büchern mit dargestelltem E-Book
Allgemeines
Ursprung
Markteinführung 1988
Vorgänger Buch

E-Book steht für ein elektronisches Buch (engl. electronic book) und bezeichnet Bücher in digitaler Form, die auf E-Book-Readern oder mit spezieller Software auf Personal Computern, Tablet-Computern oder Smartphones gelesen werden können. Eigenschaften des klassischen Buches werden häufig nachgebildet und durch Möglichkeiten elektronischer Medien ergänzt. Eine klare Abgrenzung zu Textdateien und Dateiformaten wie PDF existiert nicht. Weitere Bezeichnungen sind eBook, ebook, E-Buch oder Digitalbuch.

Einteilung

Je nach Zielsetzung wird versucht, ein typografisch möglichst originalgetreues Abbild eines Buches zu schaffen, oder primär den textuellen Inhalt möglichst lesefreundlich abzubilden (vgl. auch Dateiformate weiter unten):

  • Digital-optisches Abbild: Ein real existierendes Buch soll über die Druckerschnittstelle als möglichst wirklichkeitsgetreue Kopie des Originals bzw. dessen Druckvorstufe ausgegeben werden können. Zu diesem kopieorientierten Ansatz gehören auch spezielle E-Book-Reader und -Ausgabegeräte, die eine bereits vorab fertig gestaltete und auf dem Markt verfügbare Vorlage papierlos nachzubilden versuchen (siehe auch: elektronisches Papier).
  • Strukturell-funktionales Abbild: Dabei liegt der Schwerpunkt auf der computergestützten Rezipierbarkeit eines Buches bzw. darauf, dessen Inhalt mit buchtypischen Eigenheiten (z. B. vorgegebene inhaltliche Abfolge, Seitenüberblick bzw. seitenorientiert strukturierte Darstellung, Blätterfunktion, digitales Lesezeichen usw.) computer- und bildschirmgerecht anzubieten. Das Buch als solches wird dabei vor allem als Struktur-, Inhalts- und Funktionsvorgabe verstanden, die ein real existierendes Original nicht unbedingt benötigt. Deren Gestaltung hängt demzufolge in der Regel vom jeweils verwendeten E-Book-Reader ab, orientiert sich an bildschirmspezifisch optimaler Darstellung und ist vom Vorliegen eines ggf. real existierenden „Originals“ völlig unabhängig.

Beide Ansätze teilen das Manko, dass sich viele Eigenschaften eines realen Buches nicht mit herkömmlicher Computertechnologie wiedergeben lassen. Diese Qualitäten des Buches sind herstellungsbedingt individuelle, vor allem haptische Eigenschaften, wie die Art und Qualität von Bindung, Papierart und -stärke sowie verwendeter Drucktechnik. Vertreter des rein strukturell-funktionalen Ansatzes verzichten auch völlig darauf, das Buch in diesem Sinn zu ersetzen, und verstehen ein E-Book als gänzlich eigenständiges Medium mit lediglich „natürlichem“ Vorbild, dessen Funktionalität es mit Hilfe der Computertechnologie zu erweitern gilt (Suchfunktion und Seitenübersicht, multimediale Komponenten usw.).

Geschichte des E-Books

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Die digitale Verfügbarkeit von Büchern war frühzeitig Diskussionsgegenstand der sich abzeichnenden Informationsgesellschaft. Sie gehörte auch zur ursprünglichen Konzeption des World Wide Web und seiner Auszeichnungssprache HTML, wofür bestimmte META-Angaben vorgesehen waren, die eine sequentielle Abfolge von HTML-Dateien kennzeichnen sollten.

Diese blieben jedoch von den Entwicklern der Webbrowser unberücksichtigt. Das zugrundeliegende Konzept Hypertext war zunächst rein dokumentenorientiert und schien dem auf Sequenz und Dramaturgie ausgerichteten Buch allzu sehr gegenläufig. Entsprechend handelt es sich bei E-Books im Format HTML meist um eine einzige große Datei, welche den kompletten Inhalt enthält. Die Navigationsmöglichkeiten darin bleiben meist auf die Scroll-Leiste oder simple Kapitelanwahl beschränkt.

Bereits seit 1971 gibt es das nicht kommerzielle Project Gutenberg, welches sich zum Ziel gesetzt hat, rechtefreie Literatur in digitaler Form kostenlos anzubieten. Dabei ging es zunächst nur um das Anbieten in unstrukturiertem Textformat, weswegen man kaum von „E-Books“ sprechen konnte. Erst in jüngster Zeit halten dort auch typische E-Book-Formate wie EPUB oder Mobipocket Einzug. Im deutschen Projekt Gutenberg-DE werden einige Texte zudem auch als Handybuch zur Verfügung gestellt.

1988 wurde das erste käufliche elektronische Buch, das sich vollständig am Computerbildschirm lesen ließ, veröffentlicht. Es war der Roman Mona Lisa Overdrive von William Gibson.[1]

Mitte bis Ende der 1990er-Jahre riefen die denkbaren Einsparungen für Herstellung und Vertrieb von gedruckten Büchern viele Investoren auf den Plan. Der Begriff „E-Book“ wurde vorübergehend zum Synonym für portierbare Druckdateien.

Ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Institut für Technische Mechanik der Universität Karlsruhe (TH) und IBM Deutschland setze schon früh Vorlesungsskripte digital um. Ein anderes frühes Beispiel war im Jahr 1993 die Anleitung der Spiele Ultima Underworld 1 und 2 als PDF-Datei auf der Kompendiums-Compact-Disc. Auf der CD war die Anleitung für die zwei Computerspiele und die DOS-Version des Acrobat Readers enthalten. Mit diesem Programm konnte man die Anleitung betrachten, darin suchen, blättern und sie ausdrucken.

Die Druckindustrie sah in den E-Books keine ernsthafte Gefahr für das „echte“ Buch als Kulturträgermedium für Literatur, weil beim Printmedium Buch materielle Eigenschaften eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig entwickelten sich auf Bücher spezialisierte Online-Vertriebsfirmen wie Amazon. Sie rationalisierten Logistik und Bestellwesen radikal und erreichten damit in kurzer Zeit eine marktbeherrschende Stellung. Dadurch bescherten sie dem gedruckten Buch nie gekannte Auflagen.

In den folgenden Jahren blieben E-Books wirtschaftlich ein Nischenmarkt. Es bildete sich eine Szene heraus, in der zeitgenössische Literatur gescannt, via OCR in Texte gewandelt, mehrfach korrekturgelesen, untereinander ausgetauscht und schließlich ausgedruckt oder auf PDAs gelesen wurde – meist ohne Einverständnis der Rechteinhaber. Da meist nur vergriffene oder mindestens ein Jahr alte Bücher digitalisiert wurden, gingen die Rechteinhaber wegen des geringen finanziellen Verlustes nicht aktiv dagegen vor.

Mitte der 1990er-Jahre brachte Bertelsmann mit dem BEE-Book Nachschlagewerke in einer mit Multimediainhalten angereichten Fassung auf CD-ROM heraus. Weitere Versuche zum kommerziellen Vertrieb von E-Books kamen 1999–2000 in der New Economy auf. Parallel dazu etablierte sich das Untergrundforum eBookz, welches bis 2003 existierte.

Mehrere Verlage experimentierten mit E-Books, unter anderem O’Reilly mit ihren Bookshelf-CDs. Diese umfassten ein reguläres Buch und auf CD-ROM sieben E-Books zu einem entsprechenden Thema im HTML-Format.

Eine Marktstellung erreichten E-Books als digitale Buchkopien auf Basis des Portable Document Format (PDF) bei Fachpublikationen. Dort spielen Funktionen wie Volltextsuche eine wichtigere Rolle als buchtypische Kriterien wie Aussehen, Anfühlen, Dramaturgie usw. Daher werden vor allem Fachbücher in digitaler Form verkauft.

Die Fachbuchverlage produzieren digitale Publikationen, die Auswahl wächst ständig. Auf der Frankfurter Buchmesse 2007 wurde festgestellt, dass bereits 30 % aller Fachbücher als E-Books erhältlich sind.

Kurz vor der Frankfurter Buchmesse 2008 hatten Random House und Penguin „exponentiell wachsende“ E-Book-Umsätze. Auch deutsche Publikumsverlage wie Droemer Knaur kündigten E-Books an, obwohl Lesegeräte noch nicht flächendeckend zu haben waren. Themenbereiche sind vor allem Wirtschaft, Recht, Computer/EDV, Medizin/Gesundheit, Psychologie/Pädagogik und Politik/Zeitgeschichte. Jeden Monat kommen auf diese Weise etwa 100 neue digitale Titel auf den deutschen Buchmarkt.

In der ersten Jahreshälfte 2009 wurden laut GfK rund 65.000 digitale Bücher heruntergeladen – am häufigsten wie auch bei gedruckten Ausgaben Belletristik und Ratgeber. Sie kosteten zwischen 1,99 und 25 Euro; durchschnittlich 10,26 Euro. Im Jahr 2011 stieg der Umsatz bei E-Books laut GfK im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 77 Prozent an. Damit erreichten E-Books erstmals einen Anteil von etwa einem Prozent des Gesamtumsatzes der Buchindustrie.[2]

Eine Studie von PricewaterhouseCoopers prognostiziert alleine für den Bereich Belletristik bezogen auf E-Books für das Jahr 2015 einen Jahresumsatz von über 350 Millionen Euro in Deutschland, was einem Anteil von 6,3 Prozent entspräche. Der Studie zufolge entwickele sich der Markt für E-Books hierzulande schleppender als im angelsächsischen Raum, weil das elektronische Lesegerät in Deutschland nicht so leicht wie anderswo als gleichwertige Alternative zum gedruckten Buch akzeptiert werde. [3]

Rechtlicher Status von E-Books

Leser als Nutzer von E-Books erwerben kein Gut, sondern ein Nutzungsrecht. Eine solche Nutzungsvereinbarung enthält etwa

„Im Rahmen dieses Angebotes erwirbt der Kunde das einfache, nicht übertragbare Recht, die angebotenen Titel zum ausschließlich persönlichen Gebrauch gemäß Urheberrechtsgesetz … zu nutzen. Es ist nicht gestattet, die Downloads für … Dritte zu kopieren, … sie weiterzuverkaufen oder für kommerzielle Zwecke zu nutzen.“

[4]

Nach Ansicht von Verbraucherschützern benachteiligen solche Nutzungsrechte den E-Book-Käufer über Gebühr, weil etwa der gebrauchte Weiterverkauf ausgeschlossen sei. Dabei berufen sie sich auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Gebraucht-Software vom 03.02.2012 (C-128/11, ZUM 2012, 661). Demnach dürfen die Hersteller von Software den gebrauchten Verkauf von ihren Produkten nicht durch derartige Klauseln ausschließen, und zwar unabhängig davon, ob die Software sich auf einem Datenträger befindet oder heruntergeladen wurde. Im Kern geht es hier um die Frage, ob ein Onlineerwerb einen Kauf darstellt oder einen bloßen Lizenzvertrag, d.h. ob der Erwerber als Eigentümer einer Kopie oder bloßer Erwerber von Nutzungsrechten gilt. [5]

Das Landgericht Bielefeld verneinte 2013 das Recht auf den Weiterverkauf. Ein Käufer eines E-Books wolle dieses in erster Linie nutzen, nicht weiterverkaufen.[6] Auch Bibliotheken argumentieren, dass diese eingeschränkten Nutzungsrechte ein Verleihen von E-Books über Gebühr stark und damit das Recht "sich aus allgemein zugänglichen Quellen frei zu unterrichten" (GG Artikel 5) einschränken.[7]

Das in Bielefeld ergangene Urteil wurde in zweiter Instanz im Mai 2014 vom OLG Hamm bestätigt und ist damit rechtskräftig geworden, nachdem die Verbraucherzentralen ihre Beschwerde gegen das Urteil zurückgezogen haben. [8]

Vertrieb von E-Books

Kommerziell verwertet werden meist E-Books als digitale und portierbare Kopie eines Originalbuchs. Bei den 130.000 Titeln, die Amazon 2008 sowohl als Papierausgabe und als E-Book im Angebot hatte, machten die E-Book-Verkäufe 6 % des Gesamtabsatzes aus.[9]

Nach einer Umfrage unter 318 deutschen Medienunternehmen und Verlagen im Arbeitskreis Elektronisches Publizieren im Börsenverein erscheinen 37 % aller Neuerscheinungen als E-Book, bei Fachbüchern bereits 51 %. Das E-Book erscheint bei 58 % der Verlage später als die Printausgabe, bei 41 % gleichzeitig, bei 43 % zu einem geringeren Preis und bei 36 % zum gleichen Preis. Bei 80 % der Befragten werden mit E-Books weniger als 1 % des Umsatzes erzielt.[10]

Eine Umfrage des Österreichischen Verlegerverbandes aus dem Jahr 2011 ergab, dass 2010 knapp 17 Prozent der Verlage E-Books vertrieben haben, 2011 hat sich die Zahl auf 32,3 Prozent nahezu verdoppelt. 2010 gaben hingegen 36 Prozent der Befragten an, sich nie in diesem Segment positionieren zu wollen. Zu 2011 gibt es hierzu keine Angaben.

Von jenen Verlagen, die 2010 bereits E-Books anboten, erschienen zwischen 10 und 20 Prozent der Neuerscheinungen auch digital, bezogen auf die Backlist war es 1 Prozent. 44 Prozent gaben dazu an, dass 2010 der Umsatzanteil der E-Books unter 1 Prozent lag, 2011 waren es 42 Prozent. Während 2010 22,2 Prozent angaben, dass der Umsatzanteil zwischen 1 und 5 Prozent lag, waren dies 2011 29 Prozent. Ebenfalls 22,2 Prozent gaben 2010 an, über 5 Prozent zu liegen. Für 2011 wird hierzu keine Angabe gemacht. [11]

Im Jahr 2013 hatten bereits 84 % aller Verlage auch E-Books im Angebot. Der Anteil der E-Books am deutschen Buchmarkt betrug 10 %.[12]

Erwerbsmodelle

Im deutschsprachigen Raum gibt es verschiedene E-Book-Anbieter wie beispielsweise Amazon, beam eBooks, buch.de, ciando, Hugendubel, Libreka, Libri, Thalia oder Weltbild.de. Alle bieten sowohl Fachbücher, als auch Belletristik an. Zudem vertreiben Verlage in zunehmendem Maß eigene E-Books über ihre Verlagshomepage.

Im Bereich der Belletristik sind es vor allem ältere, bekannte Titel, die in dieser Form eine Neuauflage erfahren. Serien aus dem Bereich Science Fiction und Horror oder auch Thriller sind bei E-Book-Verlagen zu erhalten. Da allerdings vielfach alte Lizenzverträge noch keine E-Book-Verwertung umfassen, wird die sogenannte Backlist oftmals nur sehr zögerlich digital umgesetzt.

Das deutsche Projekt Gutenberg-DE verkauft digitale Bücher, deren Urheberrecht abgelaufen ist. Es unterscheidet sich damit vom amerikanischen Project Gutenberg mit ähnlichem Namen, das nichtkommerziell arbeitet.

Der Buchhandel fürchtet grundsätzliche Einbußen durch E-Books.[13]

Ausleih- bzw. Mietmodelle

Safari von O’Reilly bietet ein E-Book-Mietmodell an. Dabei gehen die E-Books nicht in den eigenen Besitz über, sondern man hat die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl von E-Book-Slots (E-Book-Stellplätze) pro Monat zu erwerben. In die kann man aus einer Auswahl von über 3000 E-Books die gewünschten hineinlegen und anschließend lesen. Frühestens nach einem Monat können einzelne/alle E-Books ausgetauscht oder weiter im Slot belassen werden. Für dieses Modell muss der Benutzer unbedingt online sein, die E-Books werden nicht auf dem eigenen Computer gespeichert.

Auch Bibliotheken fungieren als Anbieter von E-Books: Um elektronisch gespeicherte Bücher für eine zeitlich begrenzte Ausleihe verfügbar zu machen, nutzen beispielsweise öffentliche Bibliotheken zentrale Dienstleister. Diese erwerben und speichern E-Books (und andere elektronisch gespeicherte Medienformen).

Bibliotheken erwerben von diesen Dienstleistern die Berechtigung zur Nutzung der gespeicherten E-Books (und anderer E-Medien) und bieten dieses Recht wiederum ihren Nutzern an. Nach Legitimation als Bibliotheksnutzer lädt sich der Endnutzer das E-Book vom Server des zentralen Dienstleisters herunter. Eine zeitliche Kontrolle der Leihfrist erfolgt durch die Digitale Rechteverwaltung (DRM). Nach Ablauf der Leihfrist ist eine weitere Nutzung der E-Book-Datei nicht mehr möglich.

Seit 2012 entstehen nach dem Vorbild von Video- und Musikstreaming auch Anbieter für E-Book-Streaming. Hierbei erwirbt der Leser keine Bücher, sondern liest die Bücher online über eine aktive Internetverbindung. Um aus dem Sortiment des Anbieters wählen zu können, zahlt der Kunde einen monatlichen Abonnement-Beitrag. Auch ein für den Kunden kostenloses Angebot, das über die Einblendung von Werbung finanziert wird, ist denkbar. Zu den Vorreitern gehört Amazon mit einem Angebot für Kinder, das Bücher, Videos und Spiele im Abonnement einschließt. Ein deutscher E-Book-Streaming-Anbieter startete Anfang 2014 in eine Testphase.[14][12]

Alternative Angebotsformen

Es gibt eine Reihe von Anbietern, die Werke, deren Urheberrecht abgelaufen ist, kostenlos zum Herunterladen anbieten. Einige Hochschulen beziehungsweise Dozenten bieten ausgesuchte Bücher kostenfrei an. Das O’Reilly-OpenBook-Portal und Galileo Press stellen eine Auswahl von E-Books (Openbooks) kostenlos zur Verfügung. Das amerikanische Project Gutenberg stellt Literatur als ASCII-, HTML- oder Plucker-Datei lizenzfrei zur Verfügung.[15] Zusätzlich eröffnen sich mit dem E-Book neue und kostengünstige Vertriebsmöglichkeiten für den verlagsunabhängigen Autor, der damit bei eigener fachlicher Kompetenz auch komplexe Publikationen der Öffentlichkeit verfügbar machen kann.

Neben den rein kommerziellen Plattformen und den freien gibt es auch Mischformen wie Bookrix,[16] das zuerst für die freie Veröffentlichung gegründet wurde, aber nun auch kostenpflichtige E-Books anbietet.[17]

Im September 2013 startete das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Modellprojekt Fiktion, das neue digitale Verbreitungsformen anspruchsvoller Literatur untersucht und ein entsprechendes Leseformat entwickeln wird.[18]

Technische Schutzmaßnahmen

Um das Urheberrecht auch praktisch schützen zu können, wurde für viele E-Books ein Digitales Rechtemanagement (DRM) eingeführt. Eigentlich als Schutz gegen unautorisierte Verbreitung und Nutzung gedacht, fallen in der Praxis häufig die Einschränkungen in der Nutzbarkeit gegenüber Papierbüchern auf. So kann das Lesen auf bestimmte Geräte oder Lesesoftwareinstallationen beschränkt sein. „Verleihen“ an andere Personen ist u.U. nicht möglich. Auch kann die Möglichkeit der Nutzung der erworbenen Kopie/Leserechte durch Veränderungen in Hard- und Software verlorengehen. Beim Adobe Acrobat DRM kann das E-Book beispielsweise an die Hardware gebunden und bestimmte Rechte (wie Ausdrucken, Benutzungsdauer, Kopieren-und-Einfügen-Funktionalität …) eingeschränkt werden. Ähnliche Phänomene lassen sich auch bei anderen digitalen Medien (z.B. Musikdateien) beobachten.

Eine Kompromissvariante zwischen DRM-geschützten und DRM-freien Büchern ist die Nutzung Digitaler Wasserzeichen, um die Käuferidentität irreversibel in die E-Book-Datei einzubetten. Dadurch könnten ungehindert Privatkopien an Freunde etc. weitergegeben und verliehen werden, eine Verbreitung über das Internet könnte aber gleichzeitig zum Urheber zurückverfolgt werden. Das wurde u. a. vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vorgeschlagen und im eigenen Portal Libreka umgesetzt.[19]

DRM sollte im Prinzip auch User Management sein. Allerdings wird es heutzutage hauptsächlich als Rechteeinschränkung des Benutzers gesehen.

eBooks on Demand

eBooks on Demand (EoD) ist ein kostenpflichtiger Dokumentenlieferdienst im Rahmen des EU-Projektes Digitisation-on-Demand (DoD)[20][21], der die Bestellung vollständiger elektronischer Kopien von urheberrechtsfreien Büchern (d. h. Büchern aus dem Zeitraum von 1501 bis etwa 1930) ermöglicht. Man kann dabei zwischen Standard EOD eBooks und Advanced EOD eBooks unterscheiden:

  • Bei Standard EOD eBooks wird das gewünschte Buch mit hoher Auflösung auf speziellen Buchscannern gescannt und die einzelnen digitalen Bilder in einer einzigen Datei im PDF zusammengeführt. Mit entsprechender Software kann man dann das E-Book am Bildschirm lesen, einzelne Seiten oder das ganze Buch ausdrucken.
  • Bei Advanced EOD eBooks wird beim Scannen zudem auch der Text automatisch erkannt. Deshalb kann der Benutzer den Volltext dann auch nach Begriffen durchsuchen, Bilder und Text-Ausschnitte in andere Anwendungen (wie zum Beispiel Textverarbeitungsprogramme) kopieren und den ganzen Text als Text-Datei speichern und damit weiterarbeiten.

Bislang bieten 35 Bibliotheken aus 12 europäischen Ländern[22] eBooks on Demand an. In Deutschland wird dieser Service zur Zeit von der Bayerischen Staatsbibliothek, der Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, der SLUB Dresden, der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne sowie den Universitätsbibliotheken Greifswald und Regensburg, in Österreich von den Universitätsbibliotheken Wien, Graz, der Medizinischen Universität Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien sowie der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und der Wienbibliothek im Rathaus und in der Schweiz von der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern, der Bibliothek am Guisanplatz, der Zentralbibliothek Zürich sowie den Universitätsbibliotheken in Basel und Bern angeboten.

Datenschutz

Viele Anbieter haben durch eingebaute Synchronisierungsfunktionen in Leseprogrammen oder -geräten einen Einblick in den Gebrauch der elektronischen Bücher.[23] Sie können so z.B. auswerten, welche Stellen wie oft oder nicht gelesen, kommentiert oder markiert werden, und wie schnell und zu welcher Tageszeit gelesen wird. Diese Informationen können sie zu Werbezwecken auswerten. Potenziell können sich solche Erkenntnisse auch auf die schriftstellerische Tätigkeit auswirken. Die F.A.Z. mutmasste dazu: „Wie wird sich der Literaturbetrieb verändern, wenn der Verlag etwa präzise weiß, dass siebenundzwanzig Prozent der Leser nach der Hälfte des zweiten Kapitels das Buch zur Seite gelegt haben, als eine sympathische Randfigur mit Potential zur Nebenheldin einen tragischen Unfalltod erleidet?“[24]

Lesen

E-Books können auf ganz unterschiedlichen Endgeräten dargestellt werden. Spezielle, proprietäre E-Book-Reader haben den Vorteil, genau für ihren Einsatzzweck, das Lesen von E-Books, konzipiert zu sein. Sie verwenden meist ein monochromes stromsparendes Display. PCs, Notebooks, Tablet-Computer und Smartphones sind andererseits universell einsetzbar, aber meist auch unhandlicher. Zudem ist die Nutzungsdauer ohne externe Stromquelle v. a. aufgrund der Hintergrundbeleuchtung des Farbdisplays eingeschränkt.

Ein Nachteil herkömmlicher Bildschirmgeräte gegenüber E-Book-Readern besteht darin, dass die meisten selbstleuchtenden Bildschirme von Notebooks, Tablets und Smartphones schon bei hellem Tageslicht schwerer lesbar sind. Dies liegt daran, dass ein Bildschirm für eine gute Lesbarkeit zumindest annähernd so hell leuchten muss wie das Umgebungslicht.

Die Displays mit elektronischer Tinte von E-Book-Readern leuchten wie herkömmliches Papier nicht selbst, sondern benötigen zum Lesen eine Lichtquelle. Sie können daher auch bei hellem Tageslicht gut gelesen werden. Der 100-Dollar-Laptop der gemeinnützigen Gesellschaft OLPC ist ausdrücklich als Lesegerät konzipiert, indem der Bildschirm eine einschaltbare Schwarz-weiß-Anzeige anbietet, der mit 200 dpi den Text ähnlich wie gedruckte Zeitschriften wiedergibt.

E-Book-Dateien

Dateiformate

Vor dem Aufkommen spezialisierter Dateiformate wurden manchmal Dateiformate verwendet, die für leicht abweichende Zwecke entworfen wurden, wie unter anderem beispielsweise Microsofts Hilfedatei-Format CHM (Dateiendung: .chm.). Recht dominant war dabei das eher für Druckausgabe vorgesehene, von Adobe Systems entwickelte Portable Document Format (PDF). Indem Adobe das aus PostScript entwickelte Format offenlegte und die zugehörige Lesesoftware kostenlos zum Herunterladen anbot, gelang es dem Hersteller, einen plattformübergreifenden Quasi-Standard für formatierte Daten zu setzen.

Erst nachdem auf energiesparender „e-Ink“-Anzeigetechnik basierende, mobile Lesegeräte massenhafte Verbreitung gefunden hatten, kristallisierte sich aus einer anfangs bestehenden Vielzahl herstellerspezifischer spezialisierter Dateiformate (BBeB, DjVu, EPUB, FictionBook, LIT, Mobipocket, Plucker, PDB, TomeRaider etc.) zunehmende Einigung auf offene Standardformate heraus. Namentlich EPUB hat hier starke Unterstützung und wird zur Zeit als das vielversprechendste Format neben Mobipocket angesehen.

Software zur Betrachtung

Unter anderem die folgenden Programme dienen zur Anzeige von E-Book-Dateiformaten – speziell für das EPUB-Format siehe die Liste dort, für PDF siehe auch diese Liste

Ähnliche Themen

  • Der Handyroman ist ein Text, dessen Erstveröffentlichung nicht auf Papier, sondern auf Mobiltelefon erfolgte.

Literatur

Weblinks

 Commons: E-Books – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: E-books – Quellen und Volltexte
  • E-Books (PDF; 71 kB) in der Reihe Aktueller Begriff der Wissenschaftlichen Dienste vom 23. Januar 2012, Herausgeber: Deutscher Bundestag, Verfasser: Otto Singer

Einzelnachweise

  1. Jan-Felix Schrape: Der Wandel des Buchhandels durch Internet und Digitalisierung. (PDF; 2,2 MB) In: STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR ORGANISATIONS- UND INNOVATIONSFORSCHUNG. 2011, S. 31, abgerufen am 25. März 2012.
  2. E-Books: Strampeln gegen die Bedeutungslosigkeit, t3n, abgerufen am 15. März 2012.
  3. PwC-Studie: E-Books in Deutschland, abgerufen am 25. Dezember 2012.
  4. https://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/04/24/warum-darf-ich-mein-e-book-nicht-verkaufen/
  5. http://irights.info/artikel/eugh-urteil-zu-gebrauchtsoftware-eine-revolutionre-entscheidung-fr-die-informationsgesellschaft/7239
  6. http://www.boersenverein.de/sixcms/media.php/976/LG_Bielefeld_vom_05.03.13_Klage_Verbraucherzentralen.pdf
  7. http://www.bibliotheksverband.de/dbv/kampagnen/e-medien-in-der-bibliothek/fuer-bibliotheksnutzer.html
  8. Verbot ist zulässig: in F.A.Z. Seite 9 vom 30.08.2014
  9. Marco Evers: Bibliothek in der Handtasche. In: Der Spiegel. Nummer 27, 2008, Seite 114 (PDF).
  10. Börsenverein des Deutschen Buchhandels: E-Books: Umsatzzwerge mit Wachstumspotenzial, Studie, durchgeführt 2009, abgerufen am 6. Oktober 2013
  11. Österreichischer Hauptverband: Umfrage zum E-Book-Angebot in österreichischen Verlagen, durchgeführt 2011 (PDF; 1,1 MB) und E-Book-Studie 2012, abgerufen am 6. Oktober 2013
  12. 12,0 12,1 E-Books: Deutsche drittstärkste Nutzer, neuer Service Readify startet, Katrin Haase, Musikmarkt, 7. Februar 2014
  13. Andreas Wilkens: E-Books bringen Buchhandel in die Bredouille. Auf: Heise-Online. 12. Dez. 2008.
  14. Five Contenders for the ‘Netflix for Books’ Crown Line Up, Michael Groth, Publishing Technology, 12. März 2013
  15. Chimo Soler: eBooks: la guerra digital global por el dominio del libro. 2010 –
  16. Bücher-MySpace für Hobbyschreiber, Spiegel Online, 19. Oktober 2008. Abgerufen am 18. März 2012.
  17. Bookrix vermarktet E-Books von Autoren, Börsenblatt des deutschen Buchhandels, 23. Februar 2012. Abgerufen am 18. März 2012
  18. http://fiktion.cc/
  19. Spiegel online: Libreka: Darum floppt das E-Book-Portal des Buchhandels
  20. http://www.epractice.eu/cases/eod
  21. EOD Netzwerk.
  22. Europäisches Bibliotheksnetzwerk bei books2ebooks.eu.
  23. Wall Street Journal: Your E-Book Is Reading You, 9. Juni 2012
  24. Constanze Kurz: Der gläserne Leser: Wer liest, der wird gelesen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. November 2012
  25. GNOME-Wiki / Evince / Formate (englisch) - Informationen zu unterstützten Dateiformaten
  26. Okular Webseite / Formate (englisch) - Tabelle unterstützter Dateiformate und Umsetzungsstatus von deren Funktionen
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