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Dukat (Münze)

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Venezianischer Dukat (Zecchine) des Dogen Michele Steno (1400)

Der Dukat oder Dukaten (auch als Zechine oder Zecchine bekannt) ist eine Goldmünze, die in ganz Europa verbreitet war. Er besitzt einen Feingehalt von 986/1000 und wiegt ungefähr 3,49 g (Feingewicht etwa 3,44 g).

Venezianischer Dukat oder Zecchine

Erstmals wurden Dukaten 1284 in Venedig geprägt. Die Vorderseite der venezianischen Dukaten zeigt den heiligen Markus beim Überreichen der Kreuzfahne an den Dogen. Die Rückseite weist das Bildnis Jesu in einer Mandorla auf.

Der Name Dukat kommt von der Umschrift auf der Rückseite der ersten Prägungen: Sit tibi Christe datus quem tu regis iste ducatus („Dir, Christus, sei dieses Herzogtum, welches du regierst, gegeben“). Der venezianische Dukat wird auch Zechine oder Zecchine (ital. zecchino) genannt. Der Name ist von ital. zecca („Prägestätte“, „Münzanstalt“) abgeleitet, das von arab. sikka („Prägestock“) abstammt.

In Venedig wurden Dukaten bis zum Ende der Republik im Jahre 1797 mit gleichem Münzbild und nahezu unverändertem Feingewicht (Goldgehalt) geprägt. Damit waren die venezianischen Dukaten über Jahrhunderte die stabilste Währung der Welt.

Verbreitung und Bedeutung

Weltweit

Von Venedig aus haben sich Dukaten über den ganzen europäischen Kontinent und in den Orient verbreitet. Insbesondere für das 14. und 15. Jahrhundert dürfte der Dukat als Welthandelsmünze angesehen werden, die auch als Maßstab für Gewichtsvergleiche herangezogen wurde.

Im Gegensatz zum ähnlichen Goldgulden hatten die Dukaten nämlich einen weitgehend stabilen Feingehalt, was ihre allgemeine Beliebtheit erklärt. Vom Dukaten wurden auch Mehrfach- und Teilnominale für Geschenkzwecke oder besondere Anlässe geprägt, z. B. Lammdukaten von Nürnberg 1632–1806 in Klippenform.

Österreichischer 1-facher Golddukat, Vorderseite
Österreichischer 1-facher Golddukat, Rückseite
Österreichischer 4-facher Golddukat

Deutscher Sprachraum

In Deutschland wurde der Dukat 1559 zur Reichsmünze erklärt und damit zur Hauptgoldmünze, die den Goldgulden an den meisten Orten verdrängte. 1857 wurde er im Gebiet des Deutschen Zollvereins abgeschafft.

Die in Sachsen von etwa 1587 bis 1838 geprägten Dukaten (und August d’or) der Münzstätte Dresden und zeitweise Leipzig waren Silberkurantwährung, hatten aber eindeutig auch eine Zahlungsmittelfunktion. Ihr Wert wurde auf Kurszetteln der Börsenplätze um 1780 zwischen 66 Gr 8 Pf und 68 Gr 3 Pf in „sächsisch Courant“ gehandelt, d. h. ca. 2,75 Reichstaler.

Im Gebiet der heutigen Schweiz wurden Dukaten um 1500 vom Bischof von Lausanne, um 1520 von Uri, Schwyz und Nidwalden in ihrem Untertanengebiet Bellinzona und wenig später auch in Freiburg geprägt. Im 16. Jahrhundert waren es in erster Linie die wirtschaftlich bedeutenden Zentren Basel und Zürich, die Dukaten emittierten.

Ob die österreichischen Dukaten des 19. Jahrhunderts jemals gesetzliches Zahlungsmittel waren, ist umstritten und hängt von der Definition der Begriffe Währung und Zahlungsmittel ab. Belegt ist allerdings, dass sie seit 1858 nicht als gesetzliches Zahlungsmittel gelten durften.

Im 19. Jahrhundert ging die deutsche Dukatenprägung stark zurück und nahm mehr und mehr Medaillen-Charakter an, siehe z. B. die bayerischen Isar-, Donau-, Rheingold- oder Goldkronacher Ausbeutedukaten. Beliebt waren die letzten Dukaten des 19. Jahrhunderts als Tauf- und Patengeschenke. In der Schweiz wurden in der ersten, vorbundesstaatlichen Hälfte des 19. Jahrhunderts Dukaten noch in den Kantonen Zürich (1810), Bern (1825) und Schwyz (1844) geprägt.

Heutige Nachprägungen

Bis heute werden Dukaten in Österreich (wie auch die silbernen Maria-Theresien-Taler) für Geschenk- und Sammlerzwecke nachgeprägt. Es ist die offizielle Nachprägung der Dukaten von 1872–1914 mit dem belorbeerten Kopfbild von Kaiser Franz Joseph I. Die Nachprägungen zeigen nahezu einheitlich die Jahreszahl 1915. Die seltene Jahreszahl 1951 war ein Fehler des Stempelschneiders.

Gewicht und Feingehalt entsprechen dabei dem historischen Münzfuß, nach dem aus einer Wiener Mark (0,280668 kg) Feingold 81 189/355 Stücke zu schlagen waren. Mit dem Feingehalt von 986 1/9 Tausendsteln ergibt sich ohne Berücksichtigung von Fertigungstoleranzen ein Raugewicht von 3,490896 g bei einem Feingoldgehalt von 3,442411 g entsprechend 0,110676 Feinunzen.

Ebenfalls nachgeprägt wird das österreichische 4-Dukaten-Stück mit entsprechend vierfachem Gewicht und Goldgehalt. Diese Münze mit belorbeertem Brustbild von Franz Joseph I. hat einen Durchmesser von 39,5 mm und ist daher aus empfindlich dünnem Goldblech.

In den Niederlanden wird der Dukat bis zum heutigen Tag geprägt, und zwar als Anlagemünze sowie für Münzensammler. Der heutige Entwurf stammt aus der Zeit der Sieben Provinzen, weicht von ihr aber geringfügig ab. Darum, und weil er das aktuelle Jahr zeigt, geht es hier nicht um reine Nachprägungen, sondern um die Fortsetzung der Tradition.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Dukat – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Zecchino – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dukat (Münze) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.