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Dora Hitz

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Dora Hitz 1898

Dora Hitz (* 30. März 1856 in Altdorf bei Nürnberg; † 20. November 1924 in Berlin) war eine deutsche Malerin, die vom Symbolismus und vom Impressionismus beeinflusst war. Hitz war Hofmalerin des rumänischen Königshauses und Mitbegründerin der Berliner Secession.

Leben

Als Dora Hitz sechs Jahre alt war, zog sie mit ihren Eltern (Lorenz Johannes Hitz und Anna Elisabeth, geborene Meyer) nach Ansbach. Mit dreizehn ging sie nach München, um an der dortigen „Damenmalschule der Frau Staatsrat Weber“ zu studieren. Ihre Lehrer waren Wilhelm von Lindenschmit der Jüngere und Heinrich Stelzner. In München lernte Hitz bei der Kunst- und Industrieausstellung 1876 Elisabeth zu Wied (1843–1916) – durch Heirat mit einem Hohenzollern-Prinzen Königin von Rumänien – kennen. Diese berief sie als Hofmalerin an den rumänischen Königshof. Für den Musiksaal von Schloss Peleș in Sinaia (Karpaten) malte Dora Hitz Wandfresken nach dichterischen Motiven der Königin, die als Literatin unter dem Pseudonym Carmen Sylva bekannt war. Hitz entwarf für sie außerdem Buchschmuck und führte Ölgemälde aus.

Ab 1880 lebte Hitz in Paris, um dort bei Luc-Olivier Merson, Gustave Courtois, Jean-Joseph Benjamin-Constant und Eugène Carrière zu studieren, der sie besonders förderte. 1886/87 kehrte sie für kurze Zeit nach Rumänien zurück. In Paris verbrachte sie viel Zeit mit Eugen Jettel, Otto Thoren, Karl Köpping und lernte Hermann Bahr kennen.[1] Es folgten Aufenthalte in der Bretagne (1890) und der Normandie (1891/92). 1890 wurde sie als Mitglied in den Salon der „Société des Artistes Français“ aufgenommen; dort wurde sie mit einer Medaille ausgezeichnet. 1891 erhielt sie die Mitgliedschaft in der impressionistischen „Associé du Champs de Mars“, ab 1892 in der „Société Nationale des Beaux Arts“, an deren Ausstellungen sie sich regelmäßig beteiligte. In Belgien war sie Ehrenmitglied in der „Société royale belge des aquarellistes“.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Dresden (1891) übersiedelte Dora Hitz 1892 nach Berlin, wo sie als Mitglied des „Vereins Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen“ (siehe unten VdBK) Zugang zu großbürgerlichen liberalen Kreisen fand, der ihr viele bedeutende Porträtaufträge verschaffte. Sie gründete 1894 eine Damenmalschule.[2] Daneben betrieb sie ein Atelier am Lützowplatz am Tiergarten. Sie porträtierte u. a. Margarethe Hauptmann, die Ehefrau des Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Mit Käthe Kollwitz verband sie eine Freundschaft.

Von 1892 bis 1921 war sie Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen(VdBK). 1898 war sie Mitglied der Vereinigung der XI, der Vorläufergruppe der Berliner Secession, zu deren Gründungsmitgliedern sie zählte. Als frühes Mitglied des Deutschen Künstlerbundes beteiligte sich Dora Hitz 1906 an dessen dritter Jahresausstellung in Weimar mit dem Ölgemälde Portrait von Frau M. H.[3] – dafür erhielt Hitz noch auf der Ausstellung den Villa-Romana-Preis des DKB und ein Stipendium, verbunden mit einem Aufenthalt in Florenz.[4] 1913 trat sie der „Freien Secession“ bei. Mit Max Beckmann war sie befreundet.

Während des Ersten Weltkrieges bekam die Malerin finanzielle Probleme, sie wurde krank und geriet immer mehr in soziale Isolation. 1924 starb sie in Berlin. Die Galerie F. Gurlitt richtete 1925 eine Gedächtnisausstellung für Dora Hitz aus.

Werk

Dora Hitz malte schwerpunktmäßig Figurenbilder, vor allem Bildnisse von Frauen, Mädchen und Müttern, teilweise im Stil des Symbolismus. Seit ihrem Frankreich-Aufenthalt malte sie Ölbilder, Gouachen und Aquarelle im impressionistischen Stil.

Werke von Dora Hitz befinden sich heute unter anderem in der Berliner Nationalgalerie, im Museum der bildenden Künste Leipzig und in der Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg. Anfang 2016 war die Künstlerin in der Gemeinschaftsausstellung Einfühlung und Abstraktion. Die Moderne der Frauen in Deutschland in der Bielefelder Kunsthalle vertreten.[5]

Werkauswahl

Literatur

  • Vorlage:Boetticher
  • Hitz, Dora. In: Dresslers Kunstjahrbuch. Ein Nachschlagebuch für deutsche bildende und angewandte Kunst. Heft 2, Dressler, Rostock 1907, S. 90 (digishelf.de).
  • Hitz, Dora. In: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker.. Band 17: Heubel–Hubard, E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 153.
  • Dora Hitz. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. 6. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 61
  • Profession ohne Tradition – 125 Jahre Berliner Künstlerinnen. Berlin 1992; Artikel D. H. in Velhagen & Klasings Monatshefte, mit vielen Abbildungen und einem Text von Hans Rosenhagen; Kataloge der Berliner Sezession und der Freien Sezession; Berliner Sezession, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin o. J. [um 1982].
  • Margrit Bröhan: Dora Hitz (1856–1924). In: Britta Jürgs (Hrsg.): Da ist nichts mehr, wie es die Natur gewollt. Porträts von Künstlerinnen und Schriftstellerinnen um 1900. AvivA, Berlin 2001, ISBN 3-932338-13-8, S. 180–192. (mit weiteren Literaturhinweisen).
  • Natalie Gutgesell: Dora Hitz. Fränkische Künstlerin, rumänische Hofmalerin, europäische Avantgardistin. Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale) 2019.

Weblinks

 Commons: Dora Hitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Hermann Bahr: Malerei. In: Die Zeit. 10, 1897, #120, 44. (16. Januar 1897).
    Briefe Dora Hitz an Bahr (Memento vom 24. Februar 2016 im Internet Archive).
  2. Werbeanzeige der Malschule Dora Hitz im Ausstellungskatalog der Berliner Secession 1903, (Textarchiv – Internet Archive).
  3. s. Katalog 3. Deutsche Künstlerbund-Ausstellung, Weimar 1906. S. 13 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Vgl. Natalie Gutgesell: "An das Vorbild denke ich mit dem vollendeten Vergnügen mit dem man an eine Blume denkt." Dora Hitz erhält 1906 als erste Frau den Villa-Romana-Preis in Weimar. In: Beiträge zur Weimarer Geschichte 2020, hrsg. von Axel Stefek, Weimar (Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus e.V.) 2020, S. 15–20.
  5. Einfühlung und Abstraktion. Die Moderne der Frauen in Deutschland. Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld, Okt. 2015 - Febr. 2016, abgerufen am 3. Mai 2016.
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