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Doppelsamen
Doppelsamen | ||||||||||||
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Schmalblättriger Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Diplotaxis | ||||||||||||
DC. |
Die Pflanzengattung der Doppelsamen (Diplotaxis) gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die etwa 32 Arten sind in der Alten Welt weitverbreitet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Diplotaxis-Arten wachsen als ein- bis zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Sie sind kahl oder mit einfachen Haaren. Ihre Laubblätter sind vorwiegend fiederlappig bis fiederteilig, seltener ungeteilt.
Generative Merkmale
Die Blütenstandsachsen der zuerst schirmtraubigen Blütenstände verlängern sich bis zur Fruchtreife bis zu lockeren, traubigen Fruchtständen.[1]
Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind vierzählig. Die Kelchblätter stehen aufrecht ab und sind nicht oder nur wenig gesackt. Die vier Kronblätter sind gelb, selten weiß; die Staubfäden einfach. Die Blüten haben vier Nektarien; je ein flaches, nierenförmiges innen an den kürzeren Staubblättern und ein zungenförmiges außen an den längeren Staubblättern.
Die Schote ist eine lineare, etwas zusammengedrückte mit kurzem Schnabel; die Fruchtklappen haben einen deutlichen Mittelnerv. Die reichlich gebildeten Samen stehen zweireihig. Die Keimblätter (Kotyledonen) sind rinnig und längs gefaltet.
Die Chromosomengrundzahlen betragen meist x = 7, 11 oder 21; seltener kommen x = 8, 9, 10 oder 13 vor.[1]
Systematik und Verbreitung
1821 wurde durch Augustin Pyrame de Candolle die Gattung Diplotaxis in Systema Naturae, 2. Auflage, Band 2, Seite 628 aufgestellt. Der Gattungsname Diplotaxis leitet sich aus dem Griechischen ab: diplo- für doppelt und taxis für angeordnet, dies bezieht sich auf die Anzahl der Reihen in denen die Samen in jeder der Fruchtfächer angeordnet sind. Ein Synonym für Diplotaxis DC. ist Pendulina Willk.[2]
Die Gattung Diplotaxis DC. gehört zur Tribus Brassiceae in der Familie der Brassicaceae.[3]
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den makaronesischen Inseln über das nördliche und östliche Afrika, von West- über Mittel- bis Süd- und Südosteuropa, von Westasien und der Arabischen Halbinsel über Pakistan und Afghanistan bis nach Nepal im Himalayagebiet. Die meisten der Diplotaxis-Arten gedeihen im Mittelmeerraum und im nordafrikanischen Wüstengebiet.
In Mitteleuropa gibt es drei Arten: Mauer-Doppelsame (Diplotaxis muralis), Schmalblättriger Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia) und Ruten-Doppelsame (Diplotaxis viminea);[2] eine vierte, der Raukenähnliche Doppelsame (Diplotaxis erucoides) kommt eingeschleppt und unbeständig vor.[4]
Es gibt 32[5] bis 33[6] Diplotaxis-Arten:[3][7][8][2]
- Diplotaxis acris (Forssk.) Boiss.: Sie kommt in Ägypten auf der Arabischen Halbinsel, im Irak, in Israel und in Jordanien vor.[3]
- Diplotaxis antoniensis Rustan
- Diplotaxis assurgens (Delile) Gren.: Sie kommt in Marokko vor und ist in Frankreich ein Neophyt.[3]
- Diplotaxis berthautii Braun-Blanq. & Maire: Sie kommt in Marokko vor.[3]
- Diplotaxis brachycarpa Godr.
- Diplotaxis brevisiliqua (Coss.) Mart.-Laborde
- Diplotaxis catholica (L.) DC.: Sie kommt in Marokko, in Portugal sowie Spanien vor und ist in Korsika sowie auf Madeira ein Neophyt.[3]
- Diplotaxis cossoniana (Reut. ex Boiss.) O.E.Schulz (Syn.: Diplotaxis erucoides subsp. longisiliqua (Coss.) Gomez-Campo, Diplotaxis erucoides subsp. cossoniana (Reut. ex Boiss.) Mart.-Laborde): Sie kommt in Marokko und in Algerien vor.[3]
- Diplotaxis decumbens (A.Chev.) Rustan & L.Borgen
- Raukenähnlicher Doppelsame (Diplotaxis erucoides (L.) DC.): Er kommt in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, in Nordafrika, Westasien und auf der Arabischen Halbinsel vor. Er ist in Kroatien, Slowenien und in Südamerika ein Neophyt.[3]
- Diplotaxis gorgadensis Rustan
- Diplotaxis gracilis (Webb) O.E.Schulz
- Diplotaxis griffithii (Hook. f. & Thoms.) Boiss.: Sie kommt in Pakistan sowie Afghanistan vor.[9]
- Diplotaxis harra (Forssk.) Boiss.: Sie kommt in Spanien, Sizilien, Nordafrika, auf der Arabischen Halbinsel, in Westasien und in Pakistan vor.[3]
- Diplotaxis ibicensis (Pau) Gómez-Campo (Syn.: Diplotaxis catholica subsp. ibicensis (Pau) Font Quer):[6] Sie kommt nur auf den Balearischen Inseln Cabrera, Formentera, Ibiza sowie Mallorca und an zwei Standorten an der Küste der Alicante vor.[10]
- Diplotaxis ilorcitana (Sennen) Aedo, Mart.-Laborde & Muñoz Garm.
- Diplotaxis kohlaanensis A.G.Mill. & J.Nyberg
- Mauer-Doppelsame (Diplotaxis muralis (L.) DC.)
- Diplotaxis nepalensis H.Hara[11]
- Diplotaxis ollivieri Maire
- Diplotaxis pitardiana Maire
- Diplotaxis scaposa DC.
- Diplotaxis siettiana Maire:[6] Es handelt sich einen Endemiten der spanischen Insel Alborán, die zu Almeria gehört und zwischen Spanien und Afrika liegt. 1974 wurde diese Art zuletzt beobachtet und galt seitdem als in der Wildnis ausgestorben. Doch hatte man 1974 noch Samen gesammelt und so konnte man 1999 einen Wiederansiedlungsversuch beginne. Ob dies auf Dauer erfolgreich ist, werden weitere Beobachtungen zeigen müssen. Noch gilt diese Art als sehr gefährdet.[10]
- Diplotaxis siifolia Kunze: Sie kommt in Marokko, Algerien, Portugal und in Spanien vor.[3]
- Diplotaxis simplex (Viv.) Spreng.: Sie kommt in Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten vor.[3]
- Diplotaxis sundingii Rustan
- Schmalblättriger Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia (L.) DC.)
- Diplotaxis tenuisiliqua Delile: Sie kommt in Marokko und in Algerien vor.[3]
- Diplotaxis varia Rustan[6]
- Diplotaxis villosa Boulos & Jallad[6]
- Ruten-Doppelsame (Diplotaxis viminea (L.) DC.)[6]
- Diplotaxis virgata (Cav.) DC.:[6] Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, in Portugal und in Spanien vor.[3]
- Diplotaxis vogelii (Webb) Cout. (Syn.: Sinapidendron vogelii Webb)[6]
Quellen
- Juan B. Martínez-Laborde: Diplotaxis. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9780195318227 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an. (online). (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: Brassicaceae. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0915279932 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an. Diplotaxis - Online. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- S. M. H. Jafri: Flora of West Pakistan Vol. 55: Brassicacae, University of Karachi, Karachi 1973 (Diplotaxis - online).
- G. Eschmann-Grupe, H. Hurka, B. Neuffer: Species relationships within Diplotaxis (Brassicaceae) and the phylogenetic origin of D. muralis. In: Plant Systematics and Evolution, Volume 243, Issue 1–2, 2003, S. 13–29. doi:10.1007/s00606-003-0047-5.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Juan B. Martínez-Laborde: Diplotaxis. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9780195318227 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an. (online). (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: Brassicaceae. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0915279932 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an. Diplotaxis - Online.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Details for: Diplotaxis. In: The Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin-Dahlem, , abgerufen am 17. Februar 2012 (english, nach K.Marhold, 2011: Brassicaceae).
- ↑ 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 Diplotaxis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 440-441.
- ↑ S. I. Warwick, A. Francis, R. K. Gugel; Multinational Brassica Genome Project (Hrsg.): Guide to Wild Germplasm of Brassica and Allied Crops (tribe Brassiceae, Brassicaceae). 3rd Edition. Ontario 2009, Taxonomic Checklist and Life History, Ecological, and Geographical Data (Diplotaxis, Online PDF 427 kB).
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 6,6 6,7 Datenbank: BrassiBase, Version 1.2, März 2017 der Universität Heidelberg.
- ↑ Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/2827701537 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an. (online).
- ↑ African Plant Database: Diplotaxis in Suchmaske eintragen.
- ↑ S. M. H. Jafri: Flora of West Pakistan Vol. 55: Brassicacae, University of Karachi, Karachi 1973 (Diplotaxis - online).
- ↑ 10,0 10,1 Diplotaxis-Arten in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Abgerufen am 2017-07-18
- ↑ J. R. Press, K. K. Shrestha, D. A. Sutton: Annotated Checklist of the Flowering Plants of Nepal. The Natural History Museum, London, 2000. (Diplotaxis, aktualisierte Version online).
Weblinks
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