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Domersleben

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Domersleben
Stadt Wanzleben-Börde
Koordinaten: 52° 6′ N, 11° 26′ O52.092511.4375105Koordinaten: 52° 5′ 33″ N, 11° 26′ 15″ O
Höhe: 105 m
Fläche: 15,65 km²
Einwohner: 1.144 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 2010
Postleitzahl: 39164
Vorwahl: 039209
Siegelmarke Amt Domersleben

Domersleben ist ein Ortsteil der Stadt Wanzleben-Börde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt.

Geographische Lage

Domersleben liegt am Bode-Nebenfluss Sarre, unmittelbar nördlich der Stadt Wanzleben und etwa 10 km westlich von Magdeburg. Das waldarme Gebiet rund um Domersleben in der nördlichen Magdeburger Börde wird landwirtschaftlich intensiv bewirtschaftet.

Geschichte

Allgemein

Den schriftlichen Nachweis der Existenz erbringt eine Urkunde aus dem Jahr 1056.

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Domersleben, Bottmersdorf, Dreileben, Eggenstedt, Groß Rodensleben, Hohendodeleben, Klein Rodensleben sowie die Städte Wanzleben und Seehausen zur neuen Stadt Wanzleben-Börde zusammen.[1]

Dorfkirche

Die Grundsteinlegung der Dorfkirche fand am 18. April 1749 statt, das Bauende war am 4. Oktober 1751. Die Kirche war (bis zum Einbau der Heizung im 20. Jahrhundert) u. a. Grablege des Oberamtmanns Johann Georg Cuno (1679–1742), Bruder des Schöninger Rektors Sigismund Andreas Cuno, seiner Ehefrau Marie Elisabeth (1696–1756), einer Tochter des Halleschen Kriegs- und Domänenrats Johann Paul Stecher[2] und einiger Cuno-Kinder, eingerichtet von seinem Sohn, dem Oberamtmann Heinrich Johann Cuno (1720–1786) und seiner Ehefrau Maria Magdalena. Sie besaßen das von Bismarcksche (Friedensstraße 11) und bis 1783 auch das Tuchfeldsche Gut.[3]

Politik

Wappen von Domersleben

Bürgermeister

Bernd Meyer war bis 2009 ehrenamtlicher Bürgermeister und bis 2013 Ortsbürgermeister. Seit 2014 ist Helge Szameitpreuß Ortsbürgermeister.

Wappen

Das Wappen wurde am 30. Juni 1997 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Silber eine rote Kirche mit spitzbedachtem Turm und rechts daneben ein roter spitzbedachter Turm, beide mit schwarzen Rundbogenfensteröffnungen, im roten Schildfuß ein silberner Fisch.“

Domersleben beauftragte im Jahr 1997 den Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch mit der Erarbeitung einer heraldisch korrekten und genehmigungsfähigen Ortswappens. Dabei sollte der Bezug zu einem historischen Siegel hergestellt werden, das eine scheinbar doppeltürmige Kirche zeigte, und zum ehemaligen Domerslebener See hergestellt werden.

Bei der Darstellung von Gebäuden ist zu berücksichtigen, dass sie im Wappenbild keine architektonische Reproduktion verkörpern. Auch hier drückt sich mit dem Gebäude eine stark verallgemeinerte Sinnbildlichkeit oder auch reale aber verfremdete Gegebenheit aus. Als Beispiel mag die Zinnenmauer in vielen Stadtwappen gelten, die als Sinnbild der Wehrhaftigkeit gilt, auch wenn der Ort in der Wirklichkeit nie eine Stadtmauer hatte.

In der Vergangenheit führten die Siegel der Dörfer oft das Bild ihrer Kirche bzw. deren Schutzheiligen. Es ist klar, dass bei dem Umstand, dass fast jedes Dorf eine Kirche hatte, diese nicht zwangsläufig in einem Wappenbild aufgenommen werden kann; die Einmaligkeit und Besonderheit des Wappenbildes wäre damit nicht erreicht.

Im Falle des historischen Siegels der Gemeinde Domersleben ist das anders. Hier handelt es sich nicht um die Darstellung einer zweitürmigen Kirche oder eines Domes, sondern um die ursprüngliche Kirche, die dicht neben einem in gleicher Weise wie der Kirchturm gebauten Wach- bzw. Wehrturm stand.

Etwa um das 10. bis 11. Jahrhundert wurde in Domersleben die Kirche St. Peter und Paul errichtet. Sie stand unterhalb einer Erhöhung, dicht neben dem besagten Wachturm. Als sie 1749 neu erbaut wurde, baute man die Kirche dann unmittelbar an den Turm. Beide Gebäude wurden verputzt, so dass sie über Generationen als einheitliches Bauwerk angesehen wurden. Umso größer war das Erstaunen, als man in jüngster Vergangenheit den Putz an den Außenwänden abnahm. Deutlich sichtbar unterschieden sich nun beide Türme und es erklärte sich das Siegelbild. Nicht der Magdeburger Dom - wie vormals angenommen, war im alten Siegel gemeint, sondern die beiden zu jener Zeit dominierenden Gebäude - Kirche und Wehrturm, die nur einige Meter voneinander getrennt waren.

Es war Beschluss der Gemeinde Domersleben vom März 1997, die Symbolik von Turm und Kirche im neu zu schaffenden Wappenbild aufzunehmen. Weiterhin wurde beschlossen, den Fisch als Symbol zum 1791 entwässerten Domerslebener See zu tragen. Dieser große See diente der Gemeinde einst zum Fischfang.

Die Farben der ehemaligen Gemeinde sind Rot/Silber (Weiß).

Flagge

Die Flagge der ehemaligen Gemeinde ist rot-weiß, schräg gestreift mit aufgelegtem Wappen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche in Domersleben
  • Gedenkstein an der Nordseite der Kirche:Oberamtmann Johann Georg Cuno (1679–1742)
  • Gedenkstein an der Schule (in der DDR-Zeit POS "Katja Niederkirchner") zur Erinnerung an die kommunistische Widerstandskämpferin Katja Niederkirchner, die 1944 im KZ Ravensbrück ermordet wurde
  • das Gemeinde-Museum über dem zweiten Gebäude der Grundschule
  • die Domersleber Zeltkirche (eine Kirche ohne Dach)

Verkehrsanbindung

In der nahen Stadt Wanzleben kreuzen sich die Bundesstraßen 180 (MagdeburgAschersleben) und 246a (SeehausenSchönebeck). Eine direkte Straßenverbindung besteht nach Magdeburg. Der Autobahn-Anschluss Wanzleben (A 14) ist etwa 9 km von der Gemeinde entfernt. Der nahegelegene Bahnhof Wanzleben-Blumenberg liegt an der Bahnlinie Magdeburg–Halberstadt.

Persönlichkeiten

Grundschule "Martin Selber" in Domersleben

Der Schriftsteller Martin Selber (eigentlich: Martin Merbt; 1924–2006) lebte von 1945 bis an sein Lebensende in Domersleben und wurde zum Ehrenbürger des Dorfs ernannt. Eine Straße in Domersleben und die Grundschule des Ortes tragen seinen Namen. Des Weiteren wurde 1692 der Gelehrte Christian August Salig in Domersleben geboren.

Einzelnachweise

  1. Gemeindeverzeichnis-Informationssystem (GV-ISys), StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands (siehe 2010)
  2. Werner Konstantin von Arnswaldt, Die Stecher. Eine genealogische Skizze vom Aufstieg einer Familie. In: Vierteljahresschrift für Wappen-Siegel- und Familienkunde, hrsg. vom Verein „Herold" in Berlin, XLVI. Jahrgang, Berlin 1918.
  3. LHSA, MD, A 4a, Anhang III, Nr. 18 und Johannes Cuno, Nachricht von dem Geschlecht und Herkommen der Cunoen (1672–1957), erg. und hg. von Reiner Stephany, Münster 2012, S. 309-328

Weblinks

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