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Diskussion:Jacob Rosenheim

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Weitere Informationen zu Jacob Rosenheim: Morenu Jacob Rosenheim, Jahrzeit 8. Cheschwan

Jacob Rosenheim wurde 1870 in Frankfurt geboren. Seine Familie gehörte zu den ersten Familien, die sich 1851 um Rabbiner Samson Raphael Hirsch scharten und die Frankfurter Austrittsgemeinde gründeten. Sein Vater war Buchhändler und sandte seinen Sohn in die 1853 begründete Realschule der Israelitischen Religionsgesellschaft. Er wurde Rabbiner, absolvierte auch eine Banklehre und arbeitete in Frankfurt als Verlagsbuchhändler.

1906 übernahm er von Rabbiner Marcus Lehmanns Sohn die Herausgabe der orthodoxen Wochenzeitschrift „Der Israelit“ und hatte diese Position bis 1935 inne. In der 1885 von Rabbiner S.R. Hirsch (1808-1888) gegründeten „Freien Vereinigung für das orthodoxe Judentum“ wurde Rabbiner Rosenheim 1907 Schriftführer und bemühte sich darin, die verschiedenen Strömungen der deutschen Orthodoxie zu vereinen. Als 1912 in Kattowitz die Agudas Jisroel als Vertretung der gesamten europäischen Orthodoxie gegründet wurde, gehörte Rabbiner Rosenheim zu den Gründungsmitgliedern und wurde ihr langjähriger Präsident. Auch der Israelitischen Religionsgesellschaft IRG in Frankfurt stand er vor.

1925 sandte er kompetente Lehrerinnen nach Krakau, die Sarah Schenirer (1883-1935) halfen, ihr neugegründetes Schulsystem für jüdische Mädchen aufzubauen und zu erweitern. Mit seiner Hilfe wurde ein Lehrerseminar in Krakau eingerichtet. Unermüdlich arbeite er für die Belange gesetzestreuer Juden in Deutschland und aller Welt und hatte auch zu nichtjüdischen Honoratioren gute Beziehungen. Das alles nützte ihm und seiner Familie bei der Machtübernahme der Nazis wenig und er wanderte 1935 zuerst nach London und später in die USA aus. Dort war er im Va’ad Hatzala für die Rettung europäischer Juden tätig, schrieb u.a. 1944 einen eindringlichen Brief an den amerikanischen Finanzminister Morgenthau, in dem er die Bombardierung der Eisenbahnknoten, die zu Konzentrationslagern führten, erbat.

Im Alter von knapp 80 Jahren machte er Aliyah und starb 1965 in Jerusalem.