Diskussion:Al Gross

Oktober 2020:

Steigerung der Spendeneinnahmen für die Demokraten im US-Wahlkampf 2020

So erhielten linksliberale Kandidaten und Kandidatinnen in Colorado, Iowa und North Carolina Juli-September je zwischen 22 und 29 Millionen Dollar. Die Spendenflut erreicht sogar Aussenseiter. Dazu gehörte bis vor wenigen Wochen Al Gross in Alaska. Dieser tritt als Unabhängiger an, wird aber von der demokratischen Partei als Senats-Kandidat unterstützt. Nun gingen ihm Spenden von immerhin neun Millionen Dollar zu, was Gross einen Vorteil gegenüber dem republikanischen Mandatsträger Dan Sullivan gibt.

Al Gross ist eine spannende Figur. Er wurde 1962 in Alaska als Sohn des aus New York zugewanderten Juristen Avrum Gross (1936-2018) geboren. Dieser brachte es als Demokrat zum Justizminister in Alaska und war 1976 wesentlich an der Schaffung des «Alaska Permanent Fund» beteiligt, der Lizenz-Gebühren der Öl- und anderer Rohstoff-Industrien einnimmt und teilweise auch direkt an Bürger ausschüttet.

Al Gross wurde schon mit 14 als kommerzieller Fischer aktiv und betreibt bis heute mehrere Boote in dieser für Alaska sehr wichtigen Branche. Daneben studierte er Medizin und führt eine Praxis als orthopädischer Chirurg in Juneau. In der Politik war er anhin nicht direkt aktiv. Nun tritt Gross als Stimme der Vernunft und Mann praktischer Lösungen nicht zuletzt bei der Gesundheitspolitik auf – auch in Alaska sind horrende Kosten und bürokratische Schikanen bei Krankenversicherungen und der ärztlichen Versorgung das wichtigste Anliegen vieler Bürger.

Ohne in persönliche Attacken abzurutschen, macht Gross zudem bei Debatten mit Sullivan durch Kompetenz und harte Argumente eine gute Figur: Der Republikaner sei ein Steigbügelhalter von Donald Trump und habe die Bürger seines Heimatstaates vergessen.