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Diplom-Sozialpädagoge

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Diplom-Sozialpädagoge/in (kurz: Dipl.-Soz.päd. oder Dipl.-Sozialpäd.) ist in Deutschland ein akademischer Grad, der von deutschen Hochschulen, Fachhochschulen und vereinzelt auch Universitäten verliehen wurde.[1] Nach dem Bologna-Prozess vergeben die Hochschulen die international gebräuchlichen Titel Bachelor of Arts und Master of Arts in Social Work.

In der Schweiz wird der Titel Dipl. Sozialpädagoge/-pädagogin HF von höheren Fachschulen vergeben.[2] Der Titel Sozialpädagoge/in FH bzw. Bachelor of Arts[3], Bachelor of Science[4] bzw. Master of Science[5] wird in der Schweiz von Fachhochschulen vergeben.

Deutschland

Akademisches Studium

Um ein Diplom in Sozialpädagogik zu erhalten, war ein sozialwissenschaftliches Studium notwendig, das an Fachhochschulen sieben bis acht Semester betrug und an Universitäten neun bis zehn Semester. In Deutschland gab es dabei eine Tradition der sogenannten universitären Sozialpädagogik (als Teilgebiet der Erziehungswissenschaft) und der Sozialpädagogik an (Fach-)Hochschulen für Soziale Arbeit. Da beide (sozialpädagogische) Disziplinen nur unzureichend voneinander abzugrenzen sind, geht seit der Umstellung auf das Bachelor/Master-System auch die universitäre Sozialpädagogik in der Fachwissenschaft Soziale Arbeit auf.[6] Ein Bachelor-Studium dauert an Hochschulen in Deutschland in der Regel sechs oder sieben Semester (180-210 ECTS Credit Points), ein Master-Studium üblicherweise drei bis vier Vollzeitsemester oder vier bis sechs Semester berufsbegleitend (90-120 ECTS).

Der Studiengang Sozialpädagogik/Soziale Arbeit integriert, jeweils in Ausschnitten, je nach Hochschultyp und Ausrichtung, folgende Nachbardisziplinen und Bezugswissenschaften: Psychologie, Soziologie, Erziehungswissenschaft, Philosophie, Rechtswissenschaft, (Sozial-)Medizin, (Sozial-)Wirtschaft, Politologie, Kulturwissenschaft und an konfessionellen Hochschulen Theologie.

An Fachhochschulen in Deutschland war nach dem Diplom (FH) ein einjähriges Berufspraktikum zu absolvieren, welches nach einer weiteren Abschlussarbeit und einem Kolloquium an der Hochschule zur staatlichen Anerkennung als Sozialpädagoge oder Sozialarbeiter (beim Studiengang Sozialarbeit) führte. Die staatliche Anerkennung wird heute in einigen Bundesländern zusammen mit der Bachelor-Urkunde nach Abschluss des Studiums automatisch vergeben. Die so erlangte Berufsbezeichnung Sozialpädagoge/in oder Sozialarbeiter/in ist in Deutschland rechtlich geschützt. Durch Nachdiplomierung von Studienabschlüssen aus West-Berlin dürfen Inhaber der Graduierungsbezeichnung Sozialpädagoge (grad.) die Diplombezeichnung Diplom-Sozialpädagoge führen. Personen die nach dem 25. November 1986 graduiert oder nachträglich graduiert wurden, müssen dem Diplomgrad den Zusatz „(FH)“ beifügen.[7]

An vielen Fachhochschulen waren die vormals separaten Studiengänge Sozialpädagogik und Sozialarbeit in einem Studiengang mit dem Doppelabschluss Diplom-Sozialarbeiter/Sozialpädagoge zusammengefasst.

Weitere berufliche Möglichkeiten

Das abgeschlossene Hochschulstudium der Sozialen Arbeit (Diplom/Master) führt nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) zur Möglichkeit der Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und damit zur Approbation und Kassenzulassung. Ebenso haben Sozialpädagogen die Voraussetzung zur Ausbildung zum Soziotherapeuten nach § 37 a SGB V oder zum Suchttherapeuten und damit zur Behandlung im Rahmen der Verordnung der Deutschen Rentenversicherung Bund von Menschen, die an einem Abhängigkeitssyndrom leiden. Die Ausbildung zum Suchttherapeuten findet entweder an freien Instituten oder, als post-gradualer Masterstudiengang mit dem Abschluss MSc., an Hochschulen statt.

Österreich

In Österreich wird der Beruf des Sozial- und Berufspädagogen vorwiegend an Fachhochschulen, Hochschulen oder Kollegs gelehrt. Die Ausbildung für den Sozialpädagogen ist als fünfjährige sekundäre Ausbildung oder als Kolleg (zwei Jahre oder - berufsbegleitend - meist drei Jahre) organisiert. In Wien wird an einem Kolleg für Sozialpädagogik für Berufstätige die starke Überlappung der Handlungsfelder zwischen Sozialarbeit und Sozialpädagdagogik dezidiert berücksichtigt (die bildungsakademie). An Fachhochschulen schließt die Ausbildung mit Mag (FH), oder nach der Umstellung im Zuge des Bologna-Prozesses mit dem Bachelor ab.

Schweiz

höhere Fachschule

Die Ausbildung dauert drei bis vier Jahre. Mit einschlägigen Berufsabschluss (z.B. Fachmann Betreuung) ist eine Verkürzung auf zwei bis drei Jahre möglich. Die Ausbildung wird in Vollzeit und berufsbegleitend angeboten.[2]

Fachhochschule

Das Studium zum Bachelor-Abschluss dauert drei Jahre Vollzeit.[3]

Siehe auch

 Portal:Pädagogik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Pädagogik

Nachweise

  1. Institute und Studiengänge der Sozialpädagogik heute teilweise umbenannt in Soziale Arbeit, vgl. z.B. Universität Kassel oder Universität Duisburg-Essen.
  2. 2,0 2,1 Beruf: Sozialpädagoge/-pädagogin HF
  3. 3,0 3,1 Beruf: Sozialpädagoge/-pädagogin FH (BA/BSc) Bachelor of Arts / Bachelor of Science (FH) in Sozialer Arbeit
  4. http://www.fhsg.ch/fhs.nsf/de/bsc-soziale-arbeit-titel-anerkennung
  5. http://www.masterinsozialerarbeit.ch/aufbau_masterstudium
  6. Dennoch besteht weiterhin ein universitäres Fach Sozialpädagogik im Kontext der Fakultäten und Fachbereiche für Pädagogik/Erziehungswissenschaften an deutschen Universitäten, vgl. z.B. Universität Tübingen oder TU Dortmund.
  7. Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Nachdiplomierung von Studienabschlüssen aus Berlin-West (PDF; 27 kB), Stand 2008, (eingesehen 12. April 2011)

Weblinks

Deutschland:

Schweiz:

International:

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Diplom-Sozialpädagoge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.