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Dieter Hoeneß

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum deutschen Mineralogen und Geologen ähnlichen Namens siehe Dieter Hoenes.
Dieter Hoeneß

Dieter Hoeneß (2006)

Spielerinformationen
Geburtstag 7. Januar 1953
Geburtsort UlmDeutschland
Größe 188 cm
Position Angriff

Dieter Hoeneß (* 7. Januar 1953 in Ulm) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und Fußballmanager. Er ist der jüngere Bruder von Uli Hoeneß.

Karriere als Spieler

Vereine

Hoeneß spielte vom sechsten bis vierzehnten Lebensjahr in dem von seinem Vater, dem Metzgermeister Erwin Hoeneß am 13. November 1949 mitgegründeten Verein VfB Ulm als Torwart und gewann in der Spielzeit 1960/61 gemeinsam mit seinem Bruder Uli die 1. Bezirksmeisterschaft in der D-Jugend.[1] Von 1967 bis 1973 spielte Hoeneß für die TSG Ulm 1846.

Im Alter von 20 Jahren wechselte Hoeneß 1973 zum VfR Aalen in der 1. Amateurliga (dritthöchste Spielklasse). In seiner ersten Saison konnte er mit den Aalenern die Meisterschaft gewinnen und wurde mit 23 Toren hinter Helmut Dietterle der zweitbeste Torschütze seiner Mannschaft. Wegen der Ligenreform, bei der die fünfgleisige Regionalliga durch die zweigleisige 2. Bundesliga als zweithöchste Spielklasse ersetzt wurde, konnte der VfR jedoch nicht aufsteigen und trat auch in der folgenden Saison in der dritten Liga an. Dort konnte Hoeneß mit der Mannschaft erneut die Meisterschaft erreichen, scheiterte jedoch in den Aufstiegsspielen.

1975 verpflichtete ihn der Zweitligist VfB Stuttgart, mit dem er nach zwei Spielzeiten in die Bundesliga aufstieg. Sein Debüt gab er am 13. September 1975 (7. Spieltag) bei der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05, sein erstes Tor erzielte er am 15. Oktober (11. Spieltag) beim 2:0-Heimsieg über Röchling Völklingen. In der Bundesliga debütierte er am 6. August 1977 (1. Spieltag) beim spannungsgeladenen 3:3-Unentschieden gegen seinen späteren Verein, den FC Bayern München. Mit dem zwischenzeitlichen 1:1 bei der 1:2-Niederlage im Heimspiel gegen den Hamburger SV am 31. August (5. Spieltag) gelang ihm auch sein erstes Tor in der höchsten Spielklasse.

Dieter Hoeneß (links) mit Karl-Heinz Rummenigge im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Aston Villa, 1982

Von 1979 bis 1987 spielte Hoeneß mit großem Erfolg für den FC Bayern München. In 224 Bundesligaspielen erzielte er 102 Tore[2] und traf statistisch in jedem zweiten Europapokalspiel (26 Treffer in 52 Einsätzen) für die Bayern.[3] Im UEFA-Pokal kam er mit der Mannschaft 1980 bis ins Halbfinale, er selbst wurde mit sieben Toren Torschützenkönig des Wettbewerbs. 1982 unterlag er im Europapokal der Landesmeister im Finale gegen Aston Villa und wurde mit sieben Toren erneut Torschützenkönig. Während seiner Zeit in München war der Mittelstürmer wegen seiner Torgefährlichkeit gefürchtet, seine Spezialität waren Kopfball-Tore, und er galt darüber hinaus als Kämpfernatur. Diesen Ruf festigte er noch, als er 1982 im Finale um den DFB-Pokal nach einem Zusammenprall mit dem Nürnberger Alois Reinhardt trotz einer Platzwunde am Kopf mit einem Turban ähnelnden Verband noch fast eine Stunde weiterspielte und den 4:2-Endstand per Kopf in der 89. Minute erzielte. Am 25. Februar 1984 erzielte er beim 6:0-Heimsieg der Bayern über Eintracht Braunschweig innerhalb einer Halbzeit in 21 Minuten fünf Tore in Folge.[4]

Nach fünf mit den Bayern gewonnenen deutschen Meisterschaften und drei DFB-Pokal-Siegen beendete Hoeneß 1987 seine Karriere als aktiver Fußballer.

Nationalmannschaft

Am 28. März 1979 bestritt Hoeneß sein erstes Länderspiel im Trikot der B-Nationalmannschaft, die in Aachen die A-Nationalmannschaft Norwegens mit 3:0 besiegte, wobei er einen Treffer beisteuerte. Auch in seinem zweiten Spiel in dieser Auswahlmannschaft, am 19. Dezember 1979 in Genua, trug er mit einem Tor beim 2:1-Sieg über die B-Auswahl Italiens bei.

In der A-Nationalmannschaft debütierte Hoeneß – kurzfristig für die Reise nach Irland und Island nominiert – am 22. Mai 1979 beim 3:1-Sieg über Irland, bei dem ihm ebenfalls ein Tor gelang, sowie zwei im Spiel am 26. Mai in Reykjavík, beim 3:1-Sieg über Island.

Erst sieben Jahre später spielte Hoeneß wieder in der Nationalmannschaft, als ihn Teamchef Franz Beckenbauer für das Spiel am 9. April 1986 in Basel gegen die Schweiz berief und er das „goldene“ Tor erzielte.[5] Beim darauf folgenden 1:1-Unentschieden gegen Jugoslawien blieb er am 11. Mai in Bochum erstmals in einem Länderspiel ohne Torerfolg. Für den Kader der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko nominiert, wurde Hoeneß im Viertelfinale gegen den Gastgeber und im Finale gegen den späteren Weltmeister Argentinien eingewechselt. Dabei blieb Hoeneß ohne Torerfolg, stand aber wie sein ein Jahr älterer Bruder Uli (bei der WM 1974) ebenfalls in einem WM-Finale.

Karriere als Manager

Nach seinem Karriereende schloss sich Hoeneß dem Computer-Hersteller Commodore an, der seit 1984 als Hauptsponsor den FC Bayern München unterstützte. Seine neue Stelle als Verantwortlicher für das Sportmarketing des Unternehmens, das seinerzeit den deutschen Markt für Heimcomputer beherrschte, trat er im Oktober 1987 an[6]. Dabei verantwortete er 1989 das Auslaufen der Sponsoringvereinbarung mit dem Rekordmeister und aufgrund der strategischen Neuausrichtung der Firma die Fokussierung auf andere Sportarten wie Reiten, Golf, Tennis und Ski Alpin und in Richtung Event-Marketing.[7]

Im Frühjahr 1990 verpflichtete sein Ex-Klub VfB Stuttgart Hoeneß als „Direktor für Marketing und den sporttechnischen Bereich“ im Zuge einer Professionalisierungsstrategie, in deren Rahmen auch Daimler-Vorstandsprecher Matthias Kleinert ins VfB-Präsidium einzog.[8] In der Spielzeit 1991/92 gewann der schwäbische Klub den Meistertitel, verpasste aber in der folgenden Spielzeit aufgrund eines „Wechselfehlers“ – unberechtigterweise setzte Trainer Christoph Daum nach der Einwechslung von Jovica Simanić im Rückspiel bei Leeds United vier ausländische Spieler ein – nach einer 1:2-Niederlage im Entscheidungsspiel in Camp Nou in der ersten Runde der UEFA Champions League 1992/93 die Gruppenphase des erstmals in neuer Form ausgetragenen Europapokals. In den folgenden Jahren konnte der Klub nicht mehr an den Erfolg anknüpfen. Im Frühjahr 1995 wurde daraufhin die sportliche Leitung in Form von Hoeneß und Trainer Jürgen Röber entlassen, dabei wurde Hoeneß auch zur Last gelegt, dass sein angelsächsisches Vokabular wie „Event“, „Marketing“ und „Merchandising“ nicht zur schwäbischen Bodenständigkeit gepasst habe und er erst spätvormittags zur Arbeit erschienen sei.[9] Bezeichnenderweise wurde Hoeneß' Nachfolger sein Vorgänger, der zwischen 1976 und 1990 amtierende Geschäftsführer Ulrich Schäfer übernahm erneut die operativen Geschicke des Vereins.

Im November 1995 warb Michael A. Roth, der Präsident des 1. FC Nürnberg, massiv um die Verpflichtung Hoeneß, konnte sich jedoch im Klub nicht durchsetzen, so dass dieser das Angebot annahm, den Posten des Generalbevollmächtigten eines TV-Unternehmens zu übernehmen.[10] Zugleich wurde er Vizepräsident von Hertha BSC, bei dem das Unternehmen als Sponsor tätig war. Im April 1997 beendete er sein Engagement für das TV-Unternehmen und wechselte dauerhaft als Manager zu Hertha BSC, nachdem er bereits seit März den entlassenen Carl-Heinz Rühl kommissarisch vertreten hatte. Nach dem Bundesligaaufstieg des Klubs im Sommer des Jahres, etablierte sich die Mannschaft in der Folge in der höchsten Spielklasse, platzierte sich aber vornehmlich im mittleren Tabellenbereich und qualifizierte sich nur vereinzelt für den Europapokal. Im Juni 2009 verließ er den Verein nach Meinungsverschiedenheiten wegen seines Führungsstils[11] auf eigenen Wunsch ein Jahr vor Ende seines Vertrags.[12] Hoeneß übernahm am 15. Januar 2010 die Geschäftsführung des Bundesligisten VfL Wolfsburg.[13] Am 18. März 2011 wurde er beim VfL durch Felix Magath ersetzt, der zugleich Trainer wurde. Sein Vertrag wurde einvernehmlich aufgelöst.[14] Später ließ Hoeneß sich in München nieder.

Sportliche Erfolge

Als Spieler

Als Manager

Auszeichnungen

Sonstiges

Hoeneß besuchte das Schubart-Gymnasium in Ulm und legte dort 1972 erfolgreich die Abiturprüfung ab.[17] In Tübingen begann er ein Lehramtsstudium in den Fächern Englisch, Geographie und Sport.

Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sein Sohn Sebastian war ebenfalls als Fußballspieler tätig und spielte unter anderem für die U-19 des VfB Stuttgart, die TSG Hoffenheim sowie die zweite Mannschaft von Hertha BSC. In Berlin war Sebastian Hoeneß Kapitän der U-23-Mannschaft.[18][19] Seit Juni 2019 ist er Cheftrainer des Drittliga-Aufsteigers FC Bayern München II.

Hoeneß unterstützte als Stadtpate seiner Heimatstadt Ulm das Sozialprojekt Wir helfen Afrika zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Er ist Botschafter der Initiative Respekt! Kein Platz für Rassismus.[20]

Nach seiner Karriere als Bundesligamanager zog Hoeneß wieder nach München, wo er 2012 ein Consulting-Unternehmen gründete.[21] Heute ist Hoeneß als Spielervermittler für seine Firma Ballwerk Sports aktiv.[22]

Literatur

Weblinks

 Commons: Dieter Hoeneß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Grußworte der Hoeneß-Brüder zum 60. Vereinsjubiläum (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive)
  2. Matthias Arnhold: Dieter Hoeneß – Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. 19. Februar 2015. Abgerufen am 27. Februar 2015.
  3. Marcel Haisma: Dieter Hoeneß – Matches in European Cups. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. 7. Januar 2009. Abgerufen am 27. Februar 2015.
  4. Hoeneß' „Fünffach-Erfolg“
  5. Matthias Arnhold: Dieter Hoeneß – International Appearances. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. 19. Februar 2015. Abgerufen am 27. Februar 2015.
  6. Handelsblatt: „Personalien“ (16. Juni 1987), S. 17
  7. Absatzwirtschaft: „Sportmarketing – Hoeness kuendigt Hoeness“ (1. Mai 1989)
  8. taz: „Kopflos angerannt und abgewehrt“ (26. März 1990), S. 12
  9. Neue Zürcher Zeitung: „Das Aus für Röber und Hoeness – Jürgen Sundermann zurück zu den Wurzeln im VfB Stuttgart“ (26. April 1995), S. 60
  10. Nürnberger Nachrichten: „Michael A. Roth kämpft weiter um Dieter Hoeneß als Manager beim 1. FC Nürnberg – Präsident droht mit Rücktritt“ (13. November 1995)
  11. Hertha BSC trennt sich von Manager Dieter Hoeneß
  12. Dieter Hoeneß verlässt Hertha BSC zum 30. Juni 2009 auf eigenen Wunsch (Memento vom 11. Juni 2009 im Internet Archive)
  13. Hoeneß neuer Geschäftsführer
  14. VfL präsentiert Felix Magath: „Solche Geschichten schreibt nur der Fußball“. VfL Wolfsburg, 18. März 2011, archiviert vom Original am 21. März 2011; abgerufen am 14. Februar 2015.
  15. Torschütze des Monats März 1982
  16. Torschütze des Monats September 1982
  17. Morgenpost vom 30. Mai 2008: „Der Kleine war der Stillere“
  18. Letzter Hoeneß bei Hertha weg! auf www.bz-berlin.de vom 29. Mai 2010 (Memento vom 30. Mai 2010 im Internet Archive)
  19. Sebastian Hoeneß' Profil auf www.weltfussball.de
  20. Botschafter – Sport. (Nicht mehr online verfügbar.) Gemeinnützige Respekt! Kein Platz für Rassismus GmbH, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 14. Februar 2015. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.respekt.tv
  21. „Der VfB dümpelt vor sich hin“ Stuttgarter-Zeitung.de, 27. Januar 2014, abgerufen am 1. März 2014.
  22. Hinweis in: SportBild 14/2019, S. 53
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