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Diadem

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Diadem (Begriffsklärung) aufgeführt.
Perlendiadem der bayerischen Königin, Schatzkammer München

Ein Diadem (von griech. diadema „Stirnbinde“) diente in der Antike als schmale Stirnbinde zum Zusammenhalten der Haare (Kopfbinden). Aus der Stirnbinde, die nach einem Sieg getragen wurde, entwickelte sich der Lorbeerkranz, der später aus Metall angefertigt wurde. Die ursprüngliche textile Gestalt der Diadembänder hat sich in der Mitra und Tiara der geistlichen Würdenträger erhalten.

Etymologie

Das Wort ist aus dem lateinischen bzw. griechischen diadema entlehnt. Dies ist vom griechischen dia-dein „umbinden“ abgeleitet und bedeutet demnach wörtlich „Umgebundenes“. Es besteht auch eine Verwandtschaft mit dem Wort demos (Band). Belegt ist das Wort diadema erstmals bei Xenophon in dessen Schilderung des persischen Königsornates (vgl. unten).[1]

Bacchus

Das bacchische Diadem (Kredemnon) bestand aus einer vielfach gefalteten Binde, die Stirn und Schläfe umgab und hinter dem Kopf geknüpft wurde.

Perser

Bei den Persern war das Diadem um die Tiara oder um den Turban geschlungen und typischerweise in blauer Farbe und weiß durchwirkt gehalten.

Griechen

Einige Götter der Griechen sind mit einem Diadem geschmückt dargestellt, insbesondere Zeus und Hera. Die griechischen Frauen und junge Männer – insbesondere die olympischen Sieger – trugen im Altertum eine Binde im Haar. Die Binde war in hellenistischer Zeit das Abzeichen der Herrscherwürde (Königsbinde).

Römisches Reich

Im Römischen Reich kam das Diadem erst später auf. Die ersten Kaiser zogen es vor, kein Diadem zu tragen, um das Volk nicht zu reizen. Erst mit Diokletian kam die Sitte wieder auf. Unter der Regierungszeit Kaiser Konstantins des Großen (Alleinherrscher ab 324 n. Chr.) wurde der Grundstein zur Entwicklung der Krone gelegt, die zu Anfang wie eine Stirnbinde aus einer Anzahl gleich breiter Metallplatten zusammengesetzt war. Im 6. Jahrhundert unter dem Kaiser Justinian wurden sie mit Kopfbügel versehen.

Elisabeth Gabriele in Bayern mit Diadem in den 1920er Jahren

Moderne Zeit

Seine Hochblüte erlebte das Diadem als Kopfschmuck der Damen in der Zeit der Monarchien. In der heutigen Zeit hat das Diadem an Bedeutung verloren. Gern wird es von jungen Mädchen getragen, die sich besonders schmücken möchten. Gelegentlich wird es auch bei Hochzeiten von der Braut als Schmuck getragen. Hauptsächlich findet das Diadem noch Anklang in muslimischen Bevölkerungsgruppen als reines Schmuckstück. Eine wahre Hochkonjunktur erreicht das Diadem in der karnevalistischen Zeit. Beinahe jede Fasnachtsprinzessin im rheinischen Gebiet trägt heutzutage ein Diadem.

Literatur

  • Hans-Werner Ritter: Diadem und Königsherrschaft. Untersuchungen zu Zeremonien und Rechtsgrundlagen des Herrschaftsantritts bei den Persern, bei Alexander dem Großen und im Hellenismus. Beck, München 1965 (Vestigia 7).
  • Achim Lichtenberger - Katharina Martin - H.-Helge Nieswandt - Dieter Salzmann (Hrsg.): Das Diadem der hellenistischen Herrscher. Übernahme, Transformation oder Neuschöpfung eines Herrschaftszeichens? Habelt, Bonn 2012 (Euros 1).

Weblinks

Belege

  1. Jürgen Abeler: Kronen. Herrschaftszeichen der Welt. Wuppertal 1976, S. 16
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Diadem aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.