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Deutsche Gesellschaft für Neurologie

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Deutsche Gesellschaft für Neurologie
(DGN)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1907[1]
Gründer Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Sitz Berlin
Vorläufer Gesellschaft Deutscher Nervenärzte
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Zweck Medizinische Fachgesellschaft für Neurologie
Vorsitz Christian Gerloff
Geschäftsführung David Friedrich-Schmidt
Eigentümer Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Umsatz Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 878: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value))
Stiftungskapital Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 878: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value))
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Freiwillige Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 708: attempt to index field 'wikibase' (a nil value))
Mitglieder 10.865 (November 2021)[2]
Website dgn.org

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN) ist eine gemeinnützige medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Ihr formuliertes Ziel ist es, die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern. Zu diesem Zweck fördert sie medizinische und interdisziplinäre Belange des Fachgebietes Neurologie. Dazu gehören Forschung, Lehre, ärztliche Weiter- und Fortbildung sowie Öffentlichkeitsarbeit. Die DGN ist Dachgesellschaft verschiedener Schwerpunktgesellschaften, Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.

Tätigkeit

Die DGN fördert Wissenschaft sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Mit dieser Zielsetzung werden etwa Leitlinien zu neurologischen Erkrankungen erstellt. Neben dem seit 1952 jährlich stattfindenden DGN-Kongress werden andere Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen wie durchgeführt. Die Gesellschaft lobt Wissenschaftspreise aus und vertritt die Interessen der neurologisch tätigen Ärzte in Deutschland. Die DGNeurologie sowie Der Nervenarzt (1928 vom Springer-Verlag gegründet) sind Publikationsorgane der DGN. Seit 2018 gibt die Fachgesellschaft mit Neurological Research and Practice (NRP) zudem eine eigene englischsprachige Online-Zeitschrift heraus.[3]

Um die öffentliche Wahrnehmung neurologischer Erkrankungen zu stärken, gründete die DGN 2019 die Deutsche Hirnstiftung.[4] Ihre vorrangige Aufgabe soll es sein, für die Allgemeinheit verständliche Informationen über neurologische Erkrankungen zur Verfügung zu stellen

Organisationsstruktur

Zentrale Organe der DGN sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat, an dem sich auch Mitglieder verwandter Gesellschaften, wie der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN), beteiligen.[5] Die Facharbeit mit administrativen und klinischen Aufgaben findet in Kommissionen statt, daneben vertreten die Delegierten die DGN-Interessen in anderen Gesellschaften.

Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) ist Partnergesellschaft der DGN.

Schwerpunktgesellschaften der DGN sind „Gesellschaften, die eine häufige neurologische Krankheitsentität oder einen großen Funktionsbereich innerhalb der Neurologie abbilden und eine große wissenschaftliche oder gesundheitspolitische Bedeutung haben.“[6] Jede sendet jeweils einen Vertreter in den Beirat der DGN. Folgende spezialisierte Schwerpunktgesellschaften arbeiten mit der DGN zusammen:

Assoziierte Gesellschaften der DGN sind Gesellschaften, die kleinere Teilgebiete und Aufgaben innerhalb des Fachgebietes Neurologie vertreten und enge Beziehungen zur DGN pflegen. Zu ihnen gehören:

  • Deutsche Gesellschaft für Liquordiagnostik und Klinische Neurochemie (DGLN)
  • Deutsche Gesellschaft für Neurotraumatologie und Klinische Neurorehabilitation (DGNKN)
  • Arbeitsgemeinschaft Autonomes Nervensystem (AAN)
  • Deutsche Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung (DGNB)
  • Deutsche Gesellschaft für Neuro-Aids und Neuro-Infektiologie (DGNANI)
  • Gesellschaft für Aphasieforschung und -behandlung (GAB)
  • Arbeitsgemeinschaft Tiefe Hirnstimulation (AG THS)
  • Arbeitskreis Botulinumtoxin (AkBoNT)

Die DGN ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Wissenschaftspreise

Die DGN verleiht folgende Preise und Auszeichnungen[7]:

  • DGN-Ehrenpreis für das Lebenswerk
  • DGN-Preis für besondere Verdienste um die deutsche Neurologie
  • Wissenschaftspreis der DGN
  • Robert-Wartenberg-Preis
  • Lebenswerk-Preis der neurologischen Chefärztinnen und Chefärzte
  • Deutscher Medienpreis Neurologie
  • Pflegepreis der DGN
  • Ehrenvorsitzende
  • Ehrenmitgliedschaft

Von 1961 bis 2012 verlieh die DGN die Max-Nonne-Gedenkmünze an sechzehn Neurologen.[8]

Preise und Auszeichnungen der DGN in Kooperation mit weiteren Organisationen
  • Schlaganfall-Preis der DGN und DSG
  • Neurointensiv-Preis der DGN und DGNI
  • Rehabilitationspreis der DGN und DGNR
  • Parkinson-Fellowship der Thiemann-Stiftung
  • Multiple-Sklerose-Preis der Eva und Helmer-Christoph Lehmann Stiftung
  • Parkinson-Preis der Dr. Friedrich-Wilhelm und Dr. Isolde Dingebauer-Stiftung
  • Forschungspreis der Felgenhauer-Stiftung zur Förderung junger Neurowissenschaftler

Geschichte

Nach der Forderung von Wilhelm Erb, ein Organ zur Förderung neurologischer Interessen zu schaffen, gründete Hermann Oppenheim 1906 die Gesellschaft Deutscher Nervenärzte.[9] Auf der konstituierenden Versammlung 1907 in Dresden wurde Erb zum ersten Präsidenten gewählt. 1935 wurde die Gesellschaft durch die nationalsozialistische Regierung aufgelöst und in die neu gegründete Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater zwangseingegliedert (siehe Gleichschaltung).

1950 erfolgte die Neugründung durch Heinrich Pette unter dem heutigen Namen. Der erste Kongress fand unter dem Vorsitz Pettes 1952 in Hamburg statt. Die Gründung wurde von damaligen Protagonisten als „Neuanfang“ bezeichnet und in die Traditionslinie der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte gerückt. Von den sieben Gründungsmitgliedern waren sechs in der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied der NSDAP gewesen.[10] Heinrich Pette war als Gutachter an „Erbgesundheitsverfahren“ im Sinne des Gesetzes zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses beteiligt. Ferner ist von seiner Mitwisserschaft an Verbrechen im Rahmen der Aktion T4 auszugehen.[11] Auch der Nachfolger Pettes als Vorsitzender, Werner Villinger, war als T4-Gutachter in die Aktion T4 verstrickt. Dessen Nachfolger Georg Schaltenbrand hatte in dieser Zeit Versuche an sogenannten geistig Behinderten durchgeführt. Gustav Döring war ebenso NSDAP-Mitglied gewesen[12] wie Klaus-Joachim Zülch, der 1947 wegen seiner SA-Vergangenheit in Hamburg vorübergehend entlassen worden war und ein langwieriges Entnazifizierungsverfahren durchlief.[13] Eberhard Bay wurde mindestens einmal als Gutachter zu einem Erbgesundheitsgerichtsprozess hinzugezogen.[14]

Infolge der Ergebnisse einer von der DGN initiierten medizinhistorischen Untersuchung zur NS-Zeit durch Axel Karenberg et al.[15], wurden mittlerweile alle namentlich betroffenen wissenschaftlichen Auszeichnungen umbenannt.

Seit 2005 verfügt die DGN neben dem Vorstand und dem Beirat über einen Geschäftsführer, seit 2018 gibt es einen Generalsekretär. 2008 entstand die zentrale Geschäftsstelle der DGN in Berlin. Geschäftsführer ist seit 1. Januar 2022 David Friedrich-Schmidt. Peter Berlit ist seit 2018 erster Generalsekretär der DGN. Präsident des Vereins ist seit dem 1. Januar 2021 Christian Gerloff.

Liste der Vorsitzenden von Vorgängerorganisationen (bis 1950)

Amtsperiode Vorsitzender Name der Vorgängerorganisation
1907–1911 Wilhelm Heinrich Erb, Heidelberg Gesellschaft Deutscher Nervenärzte
1912–1917 Hermann Oppenheim, Berlin Gesellschaft Deutscher Nervenärzte
1918–1924 Max Nonne, Hamburg Gesellschaft Deutscher Nervenärzte
1925–1932 Otfried Foerster, Breslau Gesellschaft Deutscher Nervenärzte
1933–1935 Oswald Bumke, München Gesellschaft Deutscher Nervenärzte
1935–1952 (bzw. 1955) Heinrich Pette, Hamburg Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater (1935–1955)

1950–1952 auch Deutsche Gesellschaft für Neurologie

Liste der bisherigen Vorsitzenden (seit 1950)

Amtsperiode Vorsitzender
1950–1952 Heinrich Pette, Hamburg
1951–1953 Werner Villinger, Marburg[16]
1953–1954 Georg Schaltenbrand, Würzburg
1955–1956 Paul Vogel, Heidelberg
1957–1958 Gustav Döring, Hamburg
1959–1960 Fritz Lüthy, Zürich
1961–1962 Klaus-Joachim Zülch, Köln
1963–1964 Eberhard Bay, Düsseldorf
1965–1966 Heinrich Kalm, Dortmund
1967–1968 Johannes Hirschmann, Tübingen
1969–1970 Richard Jung, Freiburg
1971–1972 Helmut Bauer, Göttingen
1973–1974 Friedrich Erbslöh, Gießen
1975–1976 Robert Charles Behrend, Hamburg
1977–1978 Hans Schliack, Berlin/Hannover
1979–1980 Hans Georg Mertens, Würzburg
1981–1982 Dieter Seitz, Hamburg
1983–1984 Heinz Gänshirt, Heidelberg
1985–1986 Klaus Poeck, Aachen
1987–1988 Peter Alexander Fischer, Frankfurt
1989–1990 Wolfgang Firnhaber, Darmstadt
1991–1992 Klaus Schimrigk, Homburg/Saar
1993–1994 Felix Jerusalem, Bonn
1995–1996 Klaus Felgenhauer, Göttingen
1997–1998 Thomas Brandt, München
1999–2000 Johannes Dichgans, Tübingen
2001–2002 Werner Hacke, Heidelberg
2003–2004 Hans-Christoph Diener, Essen
2005–2006 Johannes Noth, Aachen
2007–2008 Günther Deuschl, Kiel
2009–2010 Heinz Reichmann, Dresden
2011–2012 Wolfgang H. Oertel, Marburg
2013–2014 Martin Grond, Siegen
2015–2016 Ralf Gold, Bochum
2017–2018 Gereon R. Fink, Köln
2019–2020 Christine Klein, Lübeck
2021–2022 Christian Gerloff, Hamburg

Junge Neurologen

Die Jungen Neurologen (JuNos) sind die Nachwuchsorganisation der DGN. Sie richtet sich an Medizinstudierende, Assistenz- und Fachärzte, die in der Neurologie tätig sind. Ziel der Jungen Neurologen ist es, Studierende für das Fach Neurologie zu gewinnen, Netzwerke zu schaffen, Bedürfnisse zu identifizieren und Nachwuchskräfte in ihrer Weiterbildung zu unterstützen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. https://www.dgn.org/rubrik-dgn/geschichte
  2. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. In: dgn.org. Abgerufen am 15. November 2019.
  3. Hacke, Werner: Neurological research and practice: the first year.. In: Neurological Research and Practice. Nr. 2. 5. 10.1186/s42466-020-0054-9., 2020.
  4. Deutsche Hirnstiftung beim 93. DGN-Kongress 2020 offiziell aus der Taufe gehoben. NEUROMEDIZIN – Facharztjournal für Neurologie und Psychiatrie – E-Paper, 5. November 2020, abgerufen am 1. Oktober 2021.
  5. Netzwerk. Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., abgerufen am 30. Dezember 2021.
  6. Netzwerk. Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., abgerufen am 1. Januar 2022.
  7. Awards der DGN. Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., abgerufen am 1. Oktober 2021.
  8. Michael Martin, Heiner Fangerau, Axel Karenberg: Max Nonne (1861–1959) und seine Einstellung zur „Euthanasie“, Der Nervenarzt 91, 2020, S. S13, doi:10.1007/s00115-019-00839-2
  9. Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  10. Zur Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und ihrer Vorläufer – Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  11. Leibniz-Institut für experimentelle Virologie: Entscheidung für Namensänderung. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  12. Männer ohne Vergangenheit? (Ehren-)Vorsitzende der DGN nach 1957 und ihre NS-Belastung. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  13. Michael Martin, Heiner Fangerau, Axel Karenberg: Die zwei Lebensläufe des Klaus Joachim Zülch (1910–1988). In: Der Nervenarzt. 91, Nr. 1, 2020-02-01 ISSN 1433-0407, S. 61–70, doi:10.1007/s00115-019-00819-6 (https://link.springer.com/article/10.1007/s00115-019-00819-6).
  14. Männer ohne Vergangenheit? (Ehren-)Vorsitzende der DGN nach 1957 und ihre NS-Belastung. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  15. Martin, Fangerau und Karenberg: Neurologie und Neurologen in der NS-Zeit: Auswirkungen und Folgen von 1945 bis heute. In: Der Nervenarzt. Nr. Sonderheft 1/2016, 2016.
  16. Rolf Castell, Jan Nedoschill, Madeleine Rupps, Dagmar Bussiek: Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland in den Jahren 1937 bis 1961. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-46174-7, S. 112 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
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