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Desubstantivierung

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Die Desubstantivierung (auch: Denominalisierung, Nomenableitung und denominale Ableitung) ist eine Art der Derivation, bei der Substantive mittels Affigierung und/oder Konversion zu anderen Wortarten umgeformt werden und bildet das Gegenteil der Substantivierung. Die entstehende Wortform nennt sich Denominativum oder Desubstantivum, Beispiele für Denominativa sind Mensch-heit, traum-haft, stein-ern, märchen-haft, asphalt-ieren und be-reifen.

Desubstantivierung in der deutschen Sprache

Verben werden mittels Suffigierung oder durch Konversion denominalisiert. Bei der Suffigierung werden die Vokale a, o und u im Nomenstammm umgelautet. Suffixe, die Nomen in Verben umwandeln, sind: -il, -ir und -ig, außerdem die Fremdsuffixe -ier, -ifizier und -isier. Außerdem gibt es die Zirkumfigierung, die das Substantiv umgibt. Dann gibt es noch eine kombinierte Präfigierung und Konversion, hier muss beachtet werden, ob das Verb trennbar ist.

Beispiele für Verben aus Substantiven:

  • kreuzigen (zum Substantiv Kreuz mit Suffix -ig)
  • archivieren (zum Substantiv Archiv mit Suffix -ier)
  • schauspielern (zum Substantiv Schauspieler, umgewandelt durch Konversion)
  • bevölkern (zum Substantiv Volk, umgeben von Präfix be- und Suffix -er und -n, außerdem mit Umlautung)
  • überbrücken (zum Substantiv Brücke mit Präfix über- und Konversion)

Adjektive können mit Suffigierung und Konversion denominalisiert werden. Die Suffixe -en, -erig, -ern, -haft, -ig, -isch, -lich, -los, -mäßig, -sam und -sch sind die am häufigsten vorkommenden Suffixe, sie erfordern keine Umlautung, im Gegensatz dazu können die Suffixe -erig, -ern, -ig, -isch und -lich eine Umlautung erfordern. Außerdem gibt es noch Fremdsuffixe, wie z. B. -al. Sie verbinden sich in der Regel nur mit Fremdwörtern. Die Suffixe -haft, -los und -mäßig erfordern ein Fugenelement, wie -s- oder -en-. Oft sind die Ableitungen mehrteilig und bestehen aus einem Adjektiv und einem Substantiv oder zwei Substantiven.

Beispiele für Adjektive aus Substantiven:

  • glücklich (zum Substantiv Glück mit Suffix -lich)
  • zufällig (zum Substantiv Zufall mit Suffix -ig, außerdem mit Umlautung)
  • atomar (zum Substantiv Atom mit Fremdsuffix -ar)
  • kinderlos (zum Substantiv Kind mit Suffix -los und Fugenelement -er-)
  • zartgliedrig (zum Substantiv Glied mit Suffix -ig, eine mehrteilige Ableitung mit Adjektiv)

Adverbien können durch ein Suffix (z. B. -s oder -mal) oder durch eine Konversion aus Nomen gebildet werden. Suffixe bei einer direkten Suffigierung, bei der also das Suffix direkt mit dem Nomenstamm verbunden wird, sind: -halber, -lings, -mal, -s, -seits, -wärts und -weise. Bei den Suffixen -halber und -weise wird dabei noch der Fugenlaut -s- eingefügt. Es gibt außerdem Suffixe, die sich mit den Pluralformen der Nomen verbinden, wie -halber, -mal und -weise. Bei der Konversion ändert sich nichts am Wort außer die Kleinschreibung am Anfang.

Beispiele für Adverbien aus Substantiven:

  • rechtens (zum Substantiv Recht mit Suffix -ens)
  • beispielsweise (zum Substantiv Beispiel mit Suffix -weise und dem Fugenlaut -s-)
  • überhandnehmen (Konversion des Substantivs Überhand)

Weitere denominalisierte Adverbien sind kreuz und quer, mitten, dank, kraft, laut, statt, trotz, ein bisschen, ein paar.

Quellen

Wiktionary: Denominativum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Desubstantivum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Desubstantivierung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.