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Der vierjährige Posten
Werkdaten | |
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Titel: | Der vierjährige Posten |
Originaltitel: | Der vierjährige Posten |
Form: | Singspiel |
Originalsprache: | deutsch |
Musik: | Franz Schubert |
Libretto: | Theodor Körner |
Uraufführung: | 23. September 1896 |
Ort der Uraufführung: | Dresden |
Spieldauer: | ca. 50 Minuten |
Ort und Zeit der Handlung: | ein deutsches Grenzdorf 1809 |
Personen | |
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Der vierjährige Posten ist ein einaktiges Singspiel (= kleine Oper mit gesprochenen Dialogen) von Franz Schubert. Das Libretto, vollständig in Versen geschrieben und für eine Vertonung mit Rezitativen vorgesehen, verfasste Theodor Körner für den Komponisten Carl Steinacker (1784–1814), es wurde aber kurz nach seinem Tod auch in einer Körner-Werkausgabe publiziert, aus der Schubert es kannte. Obwohl Schuberts Singspiel schon 1815 entstanden war – er war damals 18 Jahre alt –, erlebte es erst am 23. September 1896 – fast 68 Jahre nach Schuberts Tod – seine Uraufführung in der Hofoper Dresden (heute: Semperoper). Später erfuhr das Werk verschiedene Bearbeitungen, von denen sich jedoch keine auf längere Zeit durchsetzte. Die neueste stammt von Irene Dische und Elfriede Jelinek, sie verwendet auch die Musik, die Gesangstexte und verschiedene Ideen des Librettos von Schuberts Singspiel Die Zwillingsbrüder.
Körners Original-Libretto wurde überaus häufig – mindestens 21 Mal – vertont und gehörte damit zu den erfolgreichsten Versuchen, die französische Opéra-comique auf deutsche Verhältnisse zu übertragen. Die versöhnliche Komponente im Anschluss an die Befreiungskriege und der Hinweis darauf, dass Kadavergehorsam den Untertanen durchaus individuelle Vorteile bringen könne, sind charakteristisch für das politisch-soziale Klima des Biedermeier.
Handlung
Wieder einmal herrscht Krieg zwischen Deutschland und Frankreich. Der junge französische Soldat Duval war mit der Aufgabe des Grenzpostens betraut worden. Weil ihm aber das Soldatenleben schon immer verhasst war, hatte er vor vier Jahren einfach seinen Posten verlassen und sich auf die deutsche Seite begeben. Dort lernte er die Bauerntochter Käthchen kennen und verliebte sich in sie. Auch Käthchens Vater schätzte den jungen Mann sehr und war froh, dass er bald sein Schwiegersohn wurde.
Nun ist Duval mit Leib und Seele Landwirt. Eines Tages kommt ihm zu Ohren, dass jene französische Truppe, der er früher angehörte, wieder im Anmarsch ist. Seine Frau und sein Schwiegervater befürchten schon das Schlimmste. Auf Desertation steht schließlich die Todesstrafe. Da kommt Duval die rettende Idee, einfach zu behaupten, in treuer Pflichterfüllung versehe er nun schon seit vier Jahren seinen Dienst als Grenzposten.
Es kommt jedoch ganz anders: Der Hauptmann der französischen Truppe schenkt Duval keinen Glauben, sondern lässt ihn vor ein Kriegsgericht stellen. Da erscheint plötzlich als Deus ex Machina der General. Dieser glaubt Duvals Worten und sorgt dafür, dass er ehrenvoll aus der Armee entlassen wird. Nun kann er weiterhin ein Leben als Bauer führen und mit seinem Käthchen glücklich sein.
Bearbeitung
Teile des Singspiels gingen ein in folgendes Werk:
- Elfriede Jelinek, Irene Dische: Der tausendjährige Posten oder Der Germanist. Die Bearbeitung des Librettos des Singspiels Der vierjährige Posten. Musik von Franz Schubert sowie: Die Zwillingsbrüder. Uraufführung am 10. März 2012 in Heidelberg. Regie: Andrea Schwalbach; Dramaturgie: Heribert Germeshausen. (Dabei ist die Hauptfigur ein Prof. Dr. Hans Schall, einstmals SS-Hauptsturmführer Schaal, gesungen vom Tenor Winfried Mikus.)[1]
Literatur
- Han Theill: Vorwort in: Der Vierjährige Posten – Fernando. Herausgegeben von Han Theill. Partitur. Bärenreiter-Verlag, Kassel u. a. 1992, (Franz Schubert: Neue Ausgabe sämtlicher Werke Serie 2, Bd. 2).
- Till Gerrit Waidelich: „Der vierjährige Posten“ von Theodor Körner als Libretto „in der Art eines Finales“ für 21 Opern. In: Dietrich Berke (Hrsg.): Franz Schubert – Werk und Rezeption. Bericht über den Internationalen Schubert-Kongreß Duisburg 1997. Teil 2: Bühnen- und Orchesterwerke, Kammer- und Klaviermusik. Bärenreiter, Kassel 2000, ISBN 3-7618-1477-1, (Schubert-Jahrbuch 1998), S. 57–77.
Weblinks
- Libretto
- Libretto-Bearbeitung Dische-Jelinek > Aktuelles > 2003 > Der tausendjährige Posten
Einzelnachweise
- ↑ Der tausendjährige Posten oder Der Germanist. In: Website des Theaters und Orchesters Heidelberg, März 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Der vierjährige Posten aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |