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Denise Bloch

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Denise Bloch

Denise Madeleine Bloch (geb. 1916 Barrault bei Paris; gest. 5. Februar 1945 KZ Ravensbrück) war eine Agentin der britischen nachrichtendienstlichen Spezialeinheit "Special Operations Executive" ("SOE").

Leben

Bloch war die Tochter des jüdischen Ehepaars Suzanne Levi-Strauss und Jacques Henri Bloch, sie hatte drei Brüder. Vor dem Zweiten Weltkrieg war sie als Sekretärin bei Citroen für Jean Maxime Aron tätig, einem Mitglied der jüdischen Résistance in Frankreich. Seit dem Sommer 1942gehörte sie der Résistance in Lyon an und hielt Kontakt zu dem "SOE"-Funker Brian Stonehouse. Nach Stonehouses Verhaftung durch die Gestapo am 24. Oktober 1942 hielt sie sich eine zeitlang bei Freunden versteckt, denn ihr drohte nicht nur wegen ihrer Résistance-Mitgliedschaft, sondern auch wegen ihrer jüdischen Abstammung Gefahr von den Deutschen.

Anfang 1943 entschied Bloch, nach London zu fliehen. Nach einem ersten gescheiterten Versuch, die verschneiten Pyrenäen zu überqueren, gelang ihr Ende April mit einem siebzehnstündigen Fußmarsch, das immer noch offiziell neutrale Spanien zu erreichen. Am 21. Mai meldete sie sich in London bei "SOE", Sektion "F", und wurde unter dem Tarnnamen "Ambroise" rekrutiert. Nach einer umfangreichen Ausbildung, u.a. auch zur Funkerin, landete sie am frühen Morgen des 3. März 1944 mit ihrem Fallschirm bei Soucelles in der Nähe von Nantes. Ihre Haare hatte sie blond gefärbt, und sie trug einen gefälschten Ausweis auf den Namen "Danielle Williams" bei sich. Begleitet wurde sie von dem "SOE"-Agenten Robert Benoist, dem Leiter des Agentenringes "Clergyman", für den sie als Funkerin und Kurier arbeiten sollte.

Am 19. Juni 1944, einen Tag später als Benoist, wurde sie von der Gestapo gefasst. Zunächst in der Avenue Foch, dem Hauptquartier der verhört, wurde sie später im Pariser Gefängnis Fresnes inhaftiert. Zusammen mit den beiden ebenfalls in Fresnes inhaftierten "SOE"-Agentinnen Lilian Rolfe und Violette Szabo wurde sie am 8. August 1944 in das sogenannte "Gestapo-Lager" Neue Bremm bei Saarbrücken deportiert. Kurz darauf wurden die Frauen in das Lager Torgau, ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, gebracht. Im Winter 1944/45 mussten sie in einem weiteren Außenlager, Königsberg, bei bitterer Kälte Baumstümpfe roden, um ein Flugfeld vorzubereiten, bis sie im Januar 1945 wieder in das Hauptlager Ravensbrück zurückgeholt und im Strafblock inhaftiert wurden. Eines Abends, vermutlich am 5. Februar 1945, wurden sie auf Befehl des Lagerkommandanten Fritz Suhren im Hof neben dem Krematorium mit Genickschüssen ermordet. Ihre Leichen wurden verbrannt.

Postume Ehrungen

Nach ihrem Tod erhielt Bloch in England die Tapferkeitsmedaille "King's Commendation for Brave Conduct", auf dem Brookwood Memorial in Surrey ist ihr name ebenfalls verzeich Frankreich ehrte sie mit der Aufnahme in die Légion d'Honneur, mit der Médaille combattant de la Résistance und dem Croix de Guerre avec Palme. Als eine von 91 Männern und 13 Frauen, die im Dienst von "SOE" für die Freiheit Frankreichs starben, wird sie auf dem "SOE"-Memorial in Valençay im Département Indre gewürdigt.

Literatur

  • M. R. D. Foot: 'SOE. The Special Operations Executive 1940-1946, London 1984
  • David Stafford: Secret Agent. The True Story of the Special Operations Executive. BBC Worldwide 2000, ISBN 0-563-53734-5
  • Monika Siedentopf: Absprung über Feindesland. Agentinnen im Zweiten Weltkrieg. Dtv 2006 ISBN 3-423-24582-4
  • Marcus Binney: The Women who lived for Danger: The Agents of the Special Operations Executive, 2003
  • Sarah Helm: A Life in Secrets: Vera Atkins and the lost Agents of SOE, 2006
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Denise Bloch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.