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Demokratische Arabische Republik Sahara

Aus Jewiki
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República Árabe Saharaui Democrática (span.)

الجمهورية العربية الصحراوية الديمقراطية (arab.)
al-Dschumhūriyya al-ʿarabiyya as-sahrāwiyya ad-dīmuqrātiyya (transkrib.)
Demokratische Arabische Republik Sahara

Flagge der Demokratischen Arabischen Republik Sahara
Wappen der Demokratischen Arabischen Republik Sahara
Flagge Wappen
Amtssprache Spanisch und Arabisch
Hauptstadt verfassungsgemäß: El Aaiún1, provisorisch: Bir Lehlu
Regierungssitz Tindūf in Algerien
Staatsform Republik
Staatsoberhaupt Mohamed Abdelaziz
Regierungschef Abdelkader Taleb Oumar
Fläche die tatsächlich kontrollierte „Freie Zone“ umfasst nur etwa ein Drittel der offiziellen 266.000 km²
Einwohnerzahl 507.160 (Schätzung 2011),[1]
faktisch aber nur etwa ein Zehntel davon in der „Freien Zone“
Bevölkerungsdichte 1,91 Einwohner pro km²
Währung Saharaui-Peseta
Unabhängigkeit 1976 von der Frente Polisario ausgerufen
von zwischenzeitlich bis zu 46 Staaten anerkannt
Nationalhymne Yā Banī s-Sahrā’
Nationalfeiertag 27. Februar
Zeitzone UTC
Kfz-Kennzeichen SH
Internet-TLD .eh, derzeit nicht genutzt
1 El Aaiún befindet sich auf dem marokkanisch verwalteten Territorium der Westsahara.
Sahrawi Arab Democratic Republic in its region (less biased).svg
Karte Westsahara.png

Die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS, wörtlich eigentlich Arabische Saharauische Demokratische Republik; spanisch República Árabe Saharaui Democrática) wurde im Verlaufe des Westsaharakonfliktes 1976 von der Frente Polisario ausgerufen.

Konfliktsituation

Die DARS beansprucht das gesamte Gebiet der Westsahara, das seit dem Abzug von Spanien im Jahr 1975 größtenteils von Marokko kontrolliert wird. Marokko betrachtet ganz Westsahara als Teil seines Territoriums. Da sich El Aaiún, die in der provisorischen Verfassung vorgesehene Hauptstadt der DARS, im marokkanisch kontrollierten Teil des Landes befindet, dient Bir Lehlu im Nord-Osten der Westsahara als provisorische Hauptstadt, der Regierungssitz befindet sich in Tindūf (Algerien).

Die Zukunft der Westsahara hängt laut Vorschlag der UNO von einem Referendum ab, über dessen Abhaltung bisher keine Einigkeit erzielt werden konnte. Haupt-Streitpunkt ist hierbei die Frage, ob zu diesem Referendum auch die Mitglieder saharauischer Stämme, die zu Kolonialzeiten in Südmarokko gelebt haben (bzw. deren Nachkommen) als wahlberechtigte Einheimische gelten sollen (dies entspräche Marokkos Position).

Geographie

Allein die gelbe, außerhalb des Marokkanischen Walls liegende Freie Zone befindet sich nicht unter marokkanischer Herrschaft.

Die DARS beansprucht das Gebiet der gesamten Westsahara. Zur Zeit übt die Regierung der DARS jedoch nur über rund ein Drittel des Gebietes der Westsahara sowie über vier Flüchtlingslager (benannt nach Städten in der West-Sahara: El Aaiún, Smara, Ausert, Ad-Dakhla) in der Nähe der algerischen Stadt Tindūf die Kontrolle aus. Das dünn besiedelte, hauptsächlich aus Wüste bestehende saharauische Gebiet, das durch die Regierung der DARS verwaltet wird, ist durch einen von Marokko erbauten 2700 Kilometer langen, verminten Sandwall vom marokkanisch verwalteten Teil der Westsahara getrennt.

Geschichte

Am 27. Februar 1976 wurde in Bir Lehlu von der Frente Polisario die Demokratische Arabische Republik Sahara auf dem Gebiet der Westsahara ausgerufen.[2]

Marokko erkannte die DARS nicht an und annektierte 1976 die nördlichen zwei Drittel des Westsahara-Gebietes, während Mauretanien das südliche Drittel beanspruchte. Nachdem sich Mauretanien 1979 aus der Westsahara zurückzog, erklärte Marokko auch die Annexion des südlichen Drittels.

1991 wurde eine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Marokko und der Polisario geschlossen, doch bis heute leben etwa 100.000 Menschen in mittlerweile fünf Flüchtlingslagern nahe der Stadt Tindūf in der algerischen Sahara. Diese nennen sich Smara, Bujador, El Aaiún, Dahla und Auserd, ein sechstes Camp, Rabouni, ist der Sitz der Exilregierung und dient vor allem der Verwaltung (zur Benennung dieser Flüchtlingslager siehe oben).

Politik

Diplomatische Beziehungen der DARS
  • Vollwertige diplomatische Beziehungen, DARS-Botschaft
  • Diplomatische Beziehungen mit der DARS
  • Diplomatische Beziehungen in Erwartung eines Friedensabkommens ausgesetzt
  • Diplomatische Beziehungen mit der DARS abgebrochen
  • Der endgültige Status der zweigeteilten Westsahara ist bis heute ungeklärt, da eine Einigung zwischen den Konfliktparteien bisher nicht erzielt werden konnte und das Referendum mehrfach aufgeschoben wurde. Marokko lehnt mittlerweile den Plan zur Durchführung eines Referendums als gescheitert ab und bietet eine Autonomie des Gebietes unter marokkanischer Souveränität als Lösung an. Sowohl die UNO als auch die Vertreter der DARS halten dagegen am Referendumsplan fest.

    Anerkennung

    Obwohl DARS Mitglied der Afrikanischen Union ist, wird die Republik von der Mehrzahl der anderen Mitglieder nicht anerkannt – ebenso wenig wie von der Mehrzahl der Mitgliederstaaten der Vereinten Nationen. Die Angaben zur Anerkennung der DARS durch Staaten sind von Quelle zu Quelle verschieden, unter den derzeit 46 vor allem afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten sind nur 19 AU-Mitglieder. Weitere 37 Staaten (davon 17 AU-Mitglieder) erkannten die DARS zwar zunächst an, haben jedoch die Anerkennung inzwischen zurückgezogen oder bis zur Abhaltung eines Referendums suspendiert.[3][4] Frente Polisario wird aber von den meisten Staaten als Verhandlungspartner und Repräsentant des saharauischen Volkes anerkannt.

    Philatelie

    Die Exilregierung der DARS gibt Briefmarken mit der Aufschrift „(West) Sahara OCC. R.A.S.D.“ heraus. Diese Marken werden aber nicht im Michel-Katalog geführt und haben keine internationale Frankaturgültigkeit.

    Weblinks

     Commons: Demokratische Arabische Republik Sahara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikiatlas Wikimedia-Atlas: West-Sahara – geographische und historische Karten

    Einzelnachweise

    24.446512823109-12.717942232317
    Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Demokratische Arabische Republik Sahara aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.