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Dea Loher

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Dea Loher bei einem Interview auf dem Erlanger Poetenfest 2012

Dea Loher (* 20. April 1964 in Traunstein) ist eine deutsche Dramatikerin und Prosaautorin.

Leben

Dea Loher, die Tochter eines Försters, wurde 1964 in Traunstein geboren. Der Vorname 'Dea' war ursprünglich nur ihr Künstlername, den sie später durch Namensänderung vor Gericht anstelle von 'Andrea Beate' zu ihrem richtigen Vornamen machte. Sie studierte Germanistik und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach ihrem Studienabschluss als Magister 1988 verbrachte sie ein Jahr in Brasilien. Ab 1990 nahm sie an dem Studiengang ‚Szenisches Schreiben’ bei Heiner Müller und Yaak Karsunke an der Hochschule der Künste Berlin teil. Ihr erstes Stück Olgas Raum kam bereits 1991 im Hamburger Ernst Deutsch Theater zur Uraufführung. Dea Loher lebt und arbeitet heute in Berlin.

Im Oktober 2003 inszenierte Andreas Kriegenburg ihr Stück Unschuld am Hamburger Thalia Theater. Im Juni 2004 folgte Das Leben auf der Praça Roosevelt, uraufgeführt unter der Regie von Andreas Kriegenburg an der Thalia-Studiobühne in der Gaußstraße, das im Herbst 2004 zu Festivals nach Sao Paulo, Porto Alegre und Rio de Janeiro reiste.

Am 2. Februar 2009 verlieh der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, den mit 30.000 Euro dotierten Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung an Dea Loher. Zugleich berief die Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, Christine Keitel-Kreidt, die Preisträgerin auf die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität. Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt der Literaturkritiker Lothar Müller. Lisa Hagmeister, Hans Löw und Jörg Pose, Schauspieler vom Thalia Theater Hamburg, ehrten Dea Loher mit einer szenischen Lesung aus ihrem Theaterstück Unschuld.

Werke

Theaterstücke

  • Tätowierung (Uraufführung Ensemble Theater am Südstern Berlin, 1992)
  • Olgas Raum (Uraufführung Ernst Deutsch Theater Hamburg, 1992)
  • Leviathan (Uraufführung Niedersächsisches Staatstheater Hannover, 1993)
  • Fremdes Haus (Uraufführung Niedersächsisches Staatstheater Hannover, 1995)
  • Adam Geist (Uraufführung Niedersächsisches Staatstheater Hannover, 1998)
  • Blaubart - Hoffnung der Frauen (Uraufführung Bayerisches Staatsschauspiel München, 1997)
  • Manhattan Medea (Uraufführung steirischer herbst, 1999)
  • Berliner Geschichte (Uraufführung Niedersächsisches Staatstheater Hannover, 2000)
  • Klaras Verhältnisse (Uraufführung Burgtheater Wien, 2000)
  • Der dritte Sektor (Uraufführung Thalia Theater Hamburg, 2001)
  • Magazin des Glücks (Uraufführungen Thalia Theater Hamburg, 2001-2002)
  • Unschuld (Uraufführung Thalia Theater Hamburg, 2003)
  • Das Leben auf der Praca Roosevelt (Uraufführung Thalia Theater Hamburg, 2004)
  • Quixote in der Stadt (Uraufführung Thalia Theater Hamburg, 2005)
  • Land ohne Worte (Uraufführung Münchner Kammerspiele, 2007)
  • Das letzte Feuer (Uraufführung Thalia Theater Hamburg, 2008)
  • Diebe (Uraufführung Deutsches Theater Berlin, 2010)
  • Am Schwarzen See (Uraufführung Deutsches Theater Berlin, 2012)

Dea Lohers Stücke erscheinen beim Verlag der Autoren in Frankfurt.

Libretto

  • Licht. Oper. Musik: Wolfgang Böhmer (Uraufführung Neuköllner Oper Berlin, 2004)

Prosa

  • Hundskopf, Wallstein Verlag, Göttingen 2005
  • Bugatti taucht auf, Wallstein Verlag, Göttingen 2012

Auszeichnungen

Literatur

  • Michael Börgerding: Auf der Suche nach den vielen Antworten. Über Dea Loher und ihre Stücke – eine persönliche Vergewisserung. In: Theater heute 10 (2003), 42-46
  • Michael Börgerding: Was erzählt die nackte Brust von Irmgard Möller im SPIEGEL, in: Groß/ Khuon (Hrsg.): Dea Loher und das Schauspiel Hannover, 82-88
  • Jean-Claude Francois: Dea Loher: Dramaturge de l’Allemagne nouvelle, in: Allemagne aujourd’hui 160 (2002), 171-186
  • Birte Giesler: Überall Täter: Geschlechterkritik in Dea Lohers 'Blaubart – Hoffnung der Frauen', in: Forum Modernes Theater Band 20:1, 2005, 77-95
  • Jens Groß, Ulrich Khuon (Hrsg.): Dea Loher und das Schauspiel Hannover. Niedersächsisches Staatstheater Hannover 1998
  • Birgit Haas: Die Renaissance des dramatischen Dramas, in: Birgit Haas: Plädoyer für ein dramatisches Drama. Passagen Verlag, Wien, 2007, 177-219
  • Birgit Haas: Dea Loher. Vorstellung. In: Monatshefte 99 (2007), 269-277
  • Birgit Haas: Die Rekonstruktion der Dekonstruktion in Dea Lohers Dramen, oder: Die Rückkehr des politischen Dramas, in: Monatshefte 99 (2007), 280-298
  • Birgit Haas: Das Theater von Dea Loher: Brecht und (k)ein Ende. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2006
  • Birgit Haas (Hrsg.): Dea Loher. Special Issue. Monatshefte 99 (2007)
  • Birgit Haas: Gender-Performanz und Macht. (Post)feministische Mythen bei Sarah Kane und Dea Loher. In: Birgit Haas (Hrsg.): Macht – Performanz, Performativität und Polittheater seit 1990, Würzburg: Königshausen & Neumann 2005, 197-227
  • Birgit Haas: History Through the Lens of the Uncertainty Principle: Dea Loher’s Leviathan, in: Journal of the M/MLA 39:1 (2006), 73-88
  • Birgit Haas: Sexual Abuse: Dea Loher’s Tätowierung (1992). In: Birgit Haas: Modern German Political Drama 1980-2000. New York: Camden House 2003, 146-148
  • Birgit Haas: The Rote Armee Fraktion: Dea Loher’s Leviathan (1993), in: Birgit Haas: Modern German Political Drama 1980-2000, 170-173
  • Ulrich Khuon: Das Spiel des Schreibens und seine Anstöße. Dea Loher und das Autorentheater in Hannover. In: Groß/ Khuon (Hrsg.): Dea Loher und das Schauspiel Hannover, 9-14
  • Sascha Löschner: Dea Loher: Verletzte Sprache. In: Stück-Werk 1. Berlin: Internationales Theaterinstitut 1997, 71-73
  • Alexandra Ludewig: Dea Lohers Theaterstück Adam Geist, in: Forum Modernes Theater 15 (2002), 113-124
  • Alexandra Ludewig: Junges Theater im Deutschland der 1990er Jahre: Dea Lohers Adam Geist, in: New German Review (1998), 55-73
  • Malgorzata Sugiera: Beyond Drama: Writing for Postdramatic Theatre, in: Theatre Research International 1, 2004, 16-28
  • Malgorzata Sugiera: Realne światy / Możliwe światy. Niemiecki dramat ostatniej dekady (1995–2004), Kraków: Księgarnia Akademicka 2005
  • Sandra Umathum: Unglückliche Utopisten. In: Christel Weiler and Harald Müller (Hrsg.): Stück-Werk 3, Berlin: Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts 2001, 101-105
  • Birte Werner: Das Drama ist die Wirklichkeit. Theatertexte von Autorinnen der 1990er Jahre. Gesine Danckwart, Dea Loher, Theresia Walser. In: Der Deutschunterricht; Beiträge zu seiner Praxis und wissenschaftlichen Grundlegung. 58:4, (2006): 63-73

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dea Loher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.