Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

David ben Jakob Pardo

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die beiden Grabsteine (vgl. im Text)

David Pardo (David ben Jakob Pardo, geb. 29. März 1719 in Venedig; gest. 1792 / 12. Sivan 5551 in Jerusalem), Verfasser des Maskil Ledavid, Sohn von Jacob Pardo von Ragusa, Rabbiner in Venedig, war ein bekannter jüdischer Gelehrter (vor allem bedeutender Talmudist) und liturgischer Dichter des 18. Jahrhunderts sowie (nach Rabbiner-Stationen in Ragusa und Spalato) seit 1764 Oberrabbiner von Sarajewo (als Nachfolger von Joschua Isaac Maggioro). Gegen Ende seines Lebens (ca. 1782) ging er nach Jerusalem, wo er auch starb.

Von David Pardo stammt u. a. der bedeutendste traditionelle Tossefta-Kommentar Sefer Chasde David (herausgegeben Livorno 1776 ff.).

David Pardo war verheiratet, hatte drei Söhne (Jakob, Isaak und Abraham) und eine Tochter.

Er wurde neben dem Grab des bekannten Mekubal, Raw Chajim Dila-Rosa, in Jerusalem begraben. Sein Grabstein und daneben derjenige seiner Frau wurde im Jahr 2000 fünfzig Zentimeter unter der Erde entdeckt und da es nicht möglich war, die voluminösen Steine aufgrund ihrer Dicke emporzuheben, wurden direkt darüber frische Grabsteine gebaut, auf denen exakt dasselbe wie auf den Originalen eingraviert wurde.

Leben

David Pardo verlor seine Eltern schon als junger Knabe. Er wurde danach im Hause seines reichen Verwandten Mosche Aschkenasi grossgezogen, der ihn später in die Jeschiwa zu Rabbi Jakow Belilius, dem Verfasser des "Binjan Ne'arim", schickte. Rabbi David schreibt über diese fünf Jahre, die er bei ihm in der Jeschiwa verbrachte: "Soweit ich mich erinnern kann, liebte ich schon als junger Knabe das Toralernen und beschäftigte mich mit ihr mit all meinen Kräften."

Dann verliess Raw David die Jeschiwa und ging in die Stadt "Asipaltro" (= Ragusa), um sich neben seinem Tora-Studium seinen Unterhalt als Melamed zu verdienen. Als einige Jahre danach der Raw der Stadt, Rabbi Awraham David Papo, niftar wurde, wählte man ihn zum Raw der Stadt Asipaltro. Er war damals knapp dreiundzwanzig Jahre alt. Dort verfasste er sein Werk Maskil Ledavid über Chumasch Raschi, das heute zu den besten Kommentatoren von Raschi gehört. Als der Admo'r von Komarna seine Erklärung über die Tora "Heichal Bracha" drucken wollte, liess er den Maskil Ledavid neben seinen Erklärungen drucken.

Durch eine Verleumdung wurden Rabbi David und seine Gemeinde angeklagt und Rabbi David musste sich dem Gericht stellen. Die Lage war sehr düster, es wurden aber schliesslich alle Gemeindemitglieder durch wunderbare Umstände freigesprochen und die Gefahr zog vorüber. Als Zeichen und Andenken daran verfasste Rabbi David einige Selichot und Pijutim, die danach jährlich an diesem Tag gesagt wurden.

Im Jahr 1764 wurde Rabbi David gebeten, in die Stadt Scharai in Bosnien umzusiedeln, um dort als Raw der Stadt zu amtieren. Er eröffnete dort eine Jeschiwa und so wurde diese Stadt in eine Tora-Quelle verwandelt, zu der viele Schüler strömten. Zu seinen bekannten Talmidim gehörten Rabbi David Wintura, der später sein Amt als Raw der Stadt Asipaltro übernahm, und Rabbi Awraham Jona, der Oberrabbiner der Stadt Venedig. Auch die drei Söhne von Rabbi David wuchsen zu grossen Rabanim heran.

In Jeruschalajim wurde Rabbi David mit grosser Ehre aufgenommen. Raw Awigdor Asriel, der Rosch Jeschiwa der Jeschiwa Chessed Le'awraham war, nahm ihn zur Führung der Jeschiwa hinzu und trat schliesslich sogar von seinem Amt zurück, sodass Rabbi David die Jeschiwa vollständig führen sollte. Rabbi Jom Tow Algasi nahm ihn als Dajan in seinem Bet Din auf und auch in der Jeschiwat Hamekubalim "Bet E-l" erteilte er Schiurim. Während der neun Jahre, die Rabbi David in Jerusalem verbrachte, widmete er sich vollkommen dem Erteilen von Schiurim und dem Unterrichten von Talmidim. Im Alter von dreiundsiebzig Jahren wurde er niftar und wurde neben dem grossen Mekubal, Rabbi Chajim Dila Rosa, der fünf Jahre zuvor niftar geworden war, begraben.

Mehr als zweihundert Jahre vergingen seit seinem Tod und sein Grab wurde nicht mehr gefunden. Im Jahr 2000 nahmen es zwei Talmidim der Jeschiwat Porat Josef auf sich, dieses Grab zu finden und die Gegend gründlich abzusuchen. Sie wurden fündig, nachdem sie knapp einen halben Meter tief gruben. Die Grabsteine von Rabbi David und seiner Frau wurden dabei gefunden und waren auf wunderliche Weise noch ganz und die Aufschrift war klar lesbar. Obwohl die Rabbanim zuerst erlaubten, die Grabsteine wieder heraufzuheben, war es unmöglich. Bald fand man auch heraus, warum. Bei den Grabsteinen handelte es sich um je einen Fels, der achtzig Zentimeter dick war. Es konnte auch kein Kran hergebracht werden. Die Rabbanim wiesen schliesslich an, einen neuen Grabstein zu errichten, unter der Bedingung, dass genau dieselben Worte auf den neuen Grabstein geschrieben wurden - was dann auch genau so geschah.

Weitere Werke (Auswahl)

  • Sekiyyot ha-Ḥemdah, Saloniki 1756 (poetisches Werk)
  • Maskil le-David, Venedig 1760 (Superkommentar zu Raschis Pentateuchkommentar; fand unter Juden weltweit Verbreitung)
  • Miktam le-David, Saloniki 1769 (Responsen zu den vier Teilen des Arba Turim)
  • Shirah Ḥadashah, Amsterdam 1776 (?) (die Esther-Geschichte in Versen)
  • Shif'at Rebibim, 1788 (oft nachgedruckt; Gebete und Pijjutim zu den Hohen Feiertagen; auch unter dem Titel Mercado)
  • La-Menazeach le-David, Saloniki 1795 (Erzählungen zu verschiedenen talmudischen Themen)
  • Sifre debe-Rab, Saloniki 1804 (Kommentar zu Sifre)
  • Mizmor le-David, 1818 (Bemerkungen zum Schulchan Aruch)

Zitat über David Pardo

Sein Cousin, der Chida, der auch sein Mechutan war, schrieb über David Pardo: "Er ist in allen Bate Medrasch wegen seines aussergewöhnlichen Fleisses im Toralernen und seiner Vollkommenheit bekannt! Er bringt herrliche Früchte in Tora und Halacha zum Vorschein!"

Literatur

Weblinks

Andere Wikis

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel David ben Jakob Pardo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.