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David Malpass

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David Malpass (2019)

David Robert Malpass (* 8. März 1956 in Petoskey, Michigan)[1] ist ein US-amerikanischer Ökonom und Politiker (Republikanische Partei). Er ist seit dem 9. April 2019 Präsident der Weltbank. Am 15. Februar 2023 gab die Weltbank bekannt, dass Malpass seinen Posten zum 30. Juni 2023 räumen will, knapp ein Jahr früher als vorgesehen.[2]

Malpass war ab 2017 als Staatssekretär für internationale Angelegenheiten im Finanzministerium der Vereinigten Staaten tätig. Zuvor war er Deputy Assistant Secretary des Finanzministers unter Präsident Ronald Reagan, stellvertretender Assistant Secretary of State unter Präsident George Bush und Chefökonom bei Bear Stearns in den sechs Jahren vor deren Zusammenbruch gewesen.[3] Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2016 diente Malpass als Wirtschaftsberater für Donald Trump.

Karriere

Malpass erlangte einen B.A. in Physik am Colorado College[4] und einen MBA an der University of Denver. Er studierte internationale Wirtschaftswissenschaften an der School of Foreign Service der Georgetown University. Er spricht Spanisch, Russisch und Französisch.[5] Von 1977 bis 1983 arbeitete er in Portland (Oregon) für die Esco Corporation und die System Consulting Group von Arthur Andersen.

Während der Präsidentschaften von Ronald Reagan und George Bush arbeitete Malpass an einer Reihe wirtschaftlicher, budgetärer und außenpolitischer Fragen, einschließlich der Förderung von Kleinunternehmen in ganz Lateinamerika und der Steuerreform von 1986.[5] Malpass fungierte von 1989 bis 1990 als republikanischer Stabsdirektor des United States Congress Joint Economic Committee und als Berater des Kongresses für die Bewertung des Haushalts von 2002 bis 2003.

Malpass war von 1993 bis 2008 Chefökonom bei Bear Stearns.[6] Nach Bear Stearns’ Pleite im Zuge der Finanzkrise von 2008 ging die Bank in JPMorgan Chase auf.[7]

Im Juni 2008 gründete Malpass die Firma Encima Global, eine Firma aus New York City, die täglich Analysen der globalen wirtschaftlichen und politischen Trends für institutionelle Anleger durchführt. Im Jahr 2010 bewarb er sich um die republikanische Nominierung bei den Sonderwahlen für den Senatssitz des Bundesstaats New York. Er belegte bei der Vorwahl den zweiten Platz hinter Joseph J. DioGuardi mit 38 Prozent der Stimmen.

Malpass war ab Mai 2016 als Wirtschaftsberater für die Präsidentschaftskampagne von Donald Trump tätig. In verschiedenen Medien trat er als Unterstützer seiner wirtschaftspolitischen Agenda auf. Während der Zeit nach der Wahl leitete Malpass die Arbeit des Übergangsteams für Wirtschaftsagenturen wie das Finanzministerium, das Handelsministerium, die Federal Reserve und unabhängige Regulierungsbehörden, da Trump sich darauf vorbereitete, Präsident zu werden.

Im März 2017 kündigte das Weiße Haus an, dass Malpass Präsident Trumps Kandidat für das Amt des Under Secretary of the Treasury for International Affairs sein wird.[8] Malpass wurde am 3. August 2017 vom Senat der Vereinigten Staaten für die Position bestätigt und trat somit die Nachfolge von D. Nathan Sheets an.

Im Februar 2019 benannte Präsident Trump Malpass als Kandidaten für die Präsidentschaft der Weltbank. Er sollte Nachfolger von Jim Yong Kim werden, der im Januar 2019 angekündigt hatte, drei Jahre vor dem Ende seiner fünfjährigen Amtszeit zurückzutreten. Malpass hatte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch über die Arbeit der Weltbank geäußert.[9] Malpass wurde am 5. April 2019 gewählt und trat seine fünfjährige Amtszeit vier Tage später an.[10]

Im Februar 2023 kündigte Malpass an, sein Amt als Präsident der Weltbank im Juni 2023 ein Jahr vor Ende der regulären Amtszeit vorzeitig niederzulegen.[11][12]

Position zum menschengemachten Klimawandel

Im September 2022 geriet er während der jährlichen Klimawoche der UN in die Kritik, den menschengemachten Klimawandel zu leugnen, nachdem er auf dreimaliges Nachfragen nicht hatte sagen wollen, ob er akzeptiert, dass die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen bereits eine sich immer weiter verschlimmernde Krise verursacht haben, die bereits heute zu extremerem Wetter führt, sondern stattdessen darauf verwies, dass er kein Wissenschaftler sei. Daraufhin forderten verschiedene Klimaaktivisten, Klimaexperten und Politiker seinen Rücktritt, u. a. Christiana Figueres. Eine Sprecherin von Friends of the Earth erklärte, Malpass tätige seit über einem Jahrzehnt klimawandelleugnende Äußerungen. 2007 hatte er z. B. Kommentare von sich gegeben, die nahelegen, dass er nicht glaube, dass es eine Verbindung zwischen Kohlenstoffdioxidemissionen und der globalen Erwärmung gäbe. Auch die von Malpass geleitete Weltbank steht seit langem in der Kritik, nicht genug gegen die Erderwärmung und ihre Folgen zu tun, zudem finanziert sie weiter Investitionen in klimaschädliche fossile Energien. Zwei Tage nach den Äußerungen im September 2022 bestritt er, ein Klimawandelleugner zu sein, und gab ein Memo heraus, in dem er verlauten ließ, dass es „klar“ sei, „dass die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen für den Klimawandel verantwortlich sind und dass der starke Anstieg des Verbrauchs von Kohle, Diesel und Schweröl sowohl in den Industrieländern als auch in den Entwicklungsländern eine weitere Welle der Klimakrise auslöst.“[13]

Privates

Er ist verheiratet mit Adele Malpass und Vater von drei Kindern. Adele Malpass war die Vorsitzende der Republikanischen Partei von Manhattan.[14] Mit Stand 2022 war sie Präsidentin der Daily Caller News Foundation.[13]

Weblinks

 Commons: David Malpass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nominations Of Eric D. Hargan, David Malpass, Andrew K. Maloney and Brent James McIntosh. U.S Senate Finance Committee.
  2. weltbank.org: PRESS RELEASE NO: 2023/EXC/051
  3. , David SaltonstallEx-finance honcho shooting for Gillibrand’s Senate seat. 2010. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  4. David Malpass. National Review. Abgerufen am 1. September 2016.
  5. 5,0 5,1 David Malpass For Senate: Republican Economist To Challenge Gillibrand. In: The Huffington Post. 2010-04-14
  6. Peter Baker: Trump to Nominate David Malpass to Lead the World Bank. In: New York Times. 4. Februar 2019, abgerufen am 6. Februar 2019.
  7. Rettung in der Not: JP Morgan übernimmt Bear Stearns zum Spottpreis. ISSN 0174-4909 (Online).
  8. PN103 — David Malpass — Department of the Treasury. Congress.gov. Abgerufen am 8. September 2018.
  9. Winand von Petersdorff, Washington: David Malpass: Trump nominiert Weltbank-Kritiker für den Chefposten. ISSN 0174-4909 (Online).
  10. World Bank’s Executive Directors Select David Malpass 13th President of the World Bank Group. Pressemitteilung vom 5. April 2019 auf der Website der Weltbank, abgerufen am selben Tage. (englisch)
  11. Aime Williams: World Bank president David Malpass to step down in June. In: Financial Times. 15. Februar 2023, abgerufen am 15. Februar 2023 (english).
  12. World Bank chief resigns after climate stance misstep. In: The Guardian, 16. Februar 2023. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  13. 13,0 13,1 World Bank Leader, Accused of Climate Denial, Offers a New Response. In: The New York Times, 22. September 2022. Abgerufen am 22. September 2022.
  14. Adele Malpass – Manhattan Republican Party.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel David Malpass aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.