David Luria

David Luria

David Luria, genannt Radal (1798–1855), war Rabbiner, Kommentator und Sprachforscher, einer der größten Tora-Gelehrten seiner Generation. Er verfasste u. a. Kommentare zum babylonischen Talmud und zu Pirkei de Rabbi Eliezer.

Leben

David Luria wurde in eine wohlhabenden Familie in Bychau im Russischen Reich (heute im Osten Weißrusslands) geboren. Seine Familie stammte von Salomon Luria (dem Maharschal) ab, welcher wiederum von Raschi und dieser angeblich von König David abstammte. Im Alter von 12 Jahren zog er wegen einer arrangierten Ehe, die er im Alter von 13 Jahren einging, nach Wilna, um dort zu studieren. Im Alter von 18 Jahren kehrte er nach Bychau zurück, wo er an der Gründung einer Jeschiwa mitwirkte. Er war bekannt für sein phänomenales Gedächtnis, das es ihm ermöglichte, mit Leichtigkeit Werke zusammenzustellen, darunter Sammlungen von Vergleichen verschiedener Textvarianten von Talmud und Midrasch.

Im Alter von 40 Jahren wurde er Opfer einer Verleumdung. Briefe von ihm und Passagen in seinem Kommentar zu Pirkei de Rabbi Eliezer wurden derart gefälscht, dass sie wie ein Aufruf zur Rebellion gegen das russische Reich aussahen. Er wurde daraufhin für sechs Monate (nach anderen Quellen für drei Jahre) im Gefängnis auf der Festung Schlüsselburg eingesperrt. Es stellte sich heraus, dass die Motivation für die Verleumdung ein Streit zwischen verschiedenen Familien in Bychau war.

David Luria galt in der Zeit nach dem Wilnaer Gaon als einer der Führer des osteuropäischen Judentums und war eine zentrale Figur des öffentlichen Lebens. 1846 traf er Moses Montefiore, um ihn über die damalige Situation der russischen Juden zu informieren. Er prangerte auch die reformerischen Juden der damaligen Zeit an, weil sie bestimmte Teile des Gottesdienstes geändert hatten.

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