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Datumsformat

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Weltweit gebräuchliche Datumsformate:
  • Jahr Monat Tag
  • Jahr Monat Tag und Tag Monat Jahr
  • Tag Monat Jahr
  • Tag Monat Jahr und Monat Tag Jahr
  • Monat Tag Jahr
  • Jahr Monat Tag, Tag Monat Jahr und Monat Tag Jahr
  • Ein Datumsformat ist die Form, in der ein Kalenderdatum schriftlich dargestellt wird. Das Datumsformat legt fest

    • in welcher Reihenfolge die Komponenten des Kalenderdatums (das Jahr, der Monat, der Tag) genannt werden
    • ob, und wenn ja, welche Trennzeichen zwischen den Komponenten des Kalenderdatums eingefügt werden.

    Hintergrund

    Zur Darstellung des Datums sind weltweit sehr unterschiedliche Varianten etabliert, die zum Teil untereinander inkompatibel sind. Das zeigt sich darin, dass dieselbe Angabe in unterschiedlichen Darstellungen für ein unterschiedliches Datum stehen kann.

    Zum Beispiel lässt sich die Datumsangabe 01/02/03 interpretieren als:

    • 1. Februar 2003 (01.02.2003 unter Zugrundelegung der im deutschsprachigen Raum weiterhin gebräuchlichen Reihenfolge nach DIN 1355-1)
    • 2. Januar 2003 (January 2, 2003 unter Zugrundelegung der Middle-Endian-Reihenfolge des US-Formats)
    • 3. Februar 2001 (2001-02-03 unter Zugrundelegung der Reihenfolge nach ISO 8601 / DIN 5008)

    Die Interpretation einer Datumsangabe dieser Form unterscheidet sich demzufolge von Land zu Land, hängt also vom Kontext ab und ist deshalb ungeeignet für eine weltweit einheitliche und umkehrbar eindeutige Repräsentation.

    Verschärft wurde dieser Umstand deutlich durch den Jahrtausendwechsel. Datumsangaben davor ließen sich wesentlich zuverlässiger interpretieren: Die häufig übliche verkürzte Schreibweise des Jahres (also ohne die Hunderter- und Tausender-Stelle) war vor der Jahrtausendwende de facto bedeutungslos, (wenn man vom „Verlust“ des Jahrhunderts absieht).

    • 1/02/95 war beinahe weltweit eindeutig 1. Tag / 2. Monat / 95. Jahr
    • und kollidierte 'nur' mit dem US-amerikanischen Raum: 1. Monat / 2. Tag / 95. Jahr

    An Tagen nach dem 12. jedes Monats war auch diese Doppeldeutigkeit ausgeschlossen, da es (im gregorianischen Kalender) keinen Monat 13 gibt.

    • 02/15/60 war eindeutig 15. Februar 1960

    Bei vollständiger Schreibweise der Jahrzahl erhöht sich auch heute die Eindeutigkeit wesentlich: 2001/02/03

    Erst seit dem Jahr 2013 ist nun wieder die die Verwechselungsgefahr Jahr ↔ Monat gebannt, und erst ab dem Jahr 2032 wird wieder die Eindeutigkeit in der Jahrzahl gegeben sein.

    Eindeutigkeit und Internationalisierung

    Die Eindeutigkeit der Datumsangabe kann durch die Angabe des Monatsnamens in ausgeschriebener oder abgekürzter Form und durch die vierstellige Angabe der Jahreszahl erzielt werden. Eine solche Datumsangabe kann korrekt interpretiert werden, unabhängig davon, an welcher Stelle Tag, Monat oder Jahr angegeben werden:

    • 7. Januar 2003
    • 7 janvier 2003
    • 7 de enero de 2003
    • 2003ko urtarrila 7 a
    • January 7, 2003

    Alle diese Schreibweisen geben eindeutig dasselbe Datum an. Um sie zu verstehen, werden lediglich Grundkenntnisse der Sprache benötigt, in der die Datumsangabe geschrieben ist. Es werden keine Kenntnisse von speziellen Konventionen zur Datumsangabe benötigt. Eine Datumsangabe innerhalb eines Dokumentes einer gegebenen Sprache lässt sich in dieser Schreibweise meist relativ problemlos interpretieren. Zur Not lassen sich die Monatsnamen mit Hilfe eines Wörterbuches auch dann bestimmen, wenn man die Sprache selbst nicht beherrscht, aber weiß, um welche Sprache es sich handelt. Es gibt jedoch auch die Fälle, in denen eine Datumsangabe isoliert steht, also nicht in einen Kontext eingebettet ist, der eine bestimmte Sprache nahelegt. Hier ist die Monatsangabe für den Nichtsprachkundigen möglicherweise nicht eindeutig erkennbar. Auf welchen Monat sich zum Beispiel die Angabe » 11 août 2001 « bezieht, bleibt einem Nicht-Französischkundigen gegebenenfalls verborgen, insofern er gar nicht zu erkennen vermag, dass der Monat auf Französisch angegeben ist. Ähnliches gilt besonders für Angaben in seltenen oder exotischeren Sprachen, etwa das oben an vierter Stelle aufgeführte Beispiel auf Baskisch. Hier zeigt sich, welchen Nutzen eine international standardisierte Datumsangabe hat, die nicht an eine konkrete Sprache gebunden ist.

    Normung

    Folgende im deutschsprachigen Raum geltenden Normen nationaler und internationaler Normierungsorganisationen (ISO-, EN-, und DIN-Normen) befassen sich mit dem Datumsformat:

    • Internationale Norm ISO 8601:2004-12 Data Data elements and interchange formats – Information interchange – Representation of dates and times
      • Seit September 2006 auch inhaltsgleich übernommen als DIN ISO 8601.
    • Deutsche Norm DIN 5008:2011-04 (Absatz 9.4) Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung
    • ÖNORM A1080: 2007-03-01 (Absatz 3.4.6) Richtlinien für Textgestaltung

    ISO 8601 legt eine Grundstruktur zum Austausch von Datums- und auch Zeitinformationen fest, die ausschließlich aus numerischen Komponenten besteht und auf sprachspezifische Bezeichner (Wörter) verzichtet. Für die Eindeutigkeit numerischer Datumsangaben ist die strikte Einhaltung einer vorgegebenen Form unabdingbar. Wesentliches Merkmal der in ISO 8601 festgelegten Grundstruktur ist die „absteigende“ Anordnung in der Form Jahr-Monat-Tag.

    Beispiel
    Das Kalenderdatum des siebten Tages des ersten Monats im Jahre 2003 (7. Januar 2003) in der Schreibweise nach ISO 8601 lautet:
    • 2003-01-07

    Alphanumerische Datumsangaben, etwa Angaben mit ausgeschriebenem Monatsnamen, sind nicht Gegenstand der ISO 8601. Solche Datumsangaben werden weiterhin in nationalen Normen geregelt, beispielsweise in der DIN 5008. Die dort empfohlene alphanumerische Schreibweise lautet:

    • 7. Januar 2003

    Ob die eine oder die andere Variante verwendet wird, hängt wesentlich vom Umfeld ab, in dem sie angewandt werden soll. In einem multinationalen und vielsprachigen Kontext ist die ISO-konforme Variante zu empfehlen, während in einem einsprachigen Umfeld problemlos eine alphanumerische Variante verwendet werden kann, ohne die Eindeutigkeit oder Verständlichkeit zu beeinträchtigen.

    ISO 8601 und EN 28601

    In der Norm ISO 8601 aus dem Jahr 1988 wurde versucht, die unterschiedlichen nationalen Datumsformate zu vereinheitlichen. Das Ergebnis war ein Datumsformat mit „absteigender“ Anordnung (Jahr-Monat-Tag) mit Mittelstrichen als Trennzeichen, das die bis dahin weithin verbreiteten Datumsformate mit „aufsteigender“ Anordnung (Tag-Monat-Jahr) ablösen sollte.

    Die ISO 8601 wurde 1992 ohne Änderungen in die EN 28601:1992 übernommen, die laut Geschäftsordnung des CEN/CENELEC für die meisten europäischen Länder verbindlich ist, so auch für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Dezember 2004 löste die neue ISO 8601 diese Normen ab. Außerdem ist die Norm auch in die Deutsche Norm DIN 5008 (Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung) eingeflossen.

    Datumsformate nach ISO 8601:2004
    am Beispiel des siebten Tages des ersten Monats im Jahr 2003 (7. Januar 2003)
    Vollständige Darstellung
    20030107 YYYYMMDD Basisformat
    2003-01-07 YYYY-MM-DD Erweitertes Format
    (Mittelstrich als Trennzeichen)
    Geringere Genauigkeit
    Ein bestimmter Monat
    2003-01 YYYY-MM Basisformat
    (Mittelstrich als Trennzeichen)
    Ein bestimmtes Jahr
    2003 YYYY Basisformat
    YYYY = die hier stehenden Ziffern symbolisieren das Jahr (von engl.: Year), nach dem gregorianischen Kalender
    MM = symbolisiert den Monat (von engl.: Month)
    DD = symbolisiert den Tag (von engl.: Day)
    In ISO 8601:1988 und ISO 8601:2000 wurden außerdem noch so genannte verkürzte Darstellungen definiert, bei denen zum Beispiel der Jahrhundertanteil der Jahreszahl entfallen kann (YY-MM-DD). Nach der aktuellen Norm ISO 8601:2004 sind diese Darstellungen nicht mehr zulässig.
    Im EDV-Bereich werden die Bindestriche oft weggelassen, um Speicherplatz zu sparen. Mitunter wird noch weiter verkürzt (YYMMDD).

    Die neue Reihenfolge war als logische Angleichung an die üblicherweise ebenfalls „absteigende“ Anordnung in unseren Zeitangaben (Stunde-Minute-Sekunde) gedacht. Neben der internationalen Vereinheitlichung des numerischen Formats und der Unabhängigkeit von einer Sprache erleichtert die „absteigende“ Anordnung die korrekte Sortierung bei lexikographischen Anwendungen und in der EDV. Dadurch vereinfacht die „absteigende“ Anordnung die Suche nach Einträgen oder Dateien eines bestimmten Datums. Weitere Vorteile sind:

    • die durch das „absteigende“ Format verbesserte Möglichkeit, die komplette Datumsangabe für Zwecke der Ablage und Klassifikation als normale, lange Dezimalzahl zu behandeln (höchste Stelle links, niedrigste Stelle rechts);
    • die (bei jedem numerischen Format gegebene) Möglichkeit, arithmetische Berechnungen in Computeranwendungen durchzuführen;
    • die durch das „absteigende“ Format verbesserte Möglichkeit der logischen Fortsetzung der Reihenfolge durch Hinzufügung der Ziffern für Stunde, Minute und Sekunde.

    Als Nachteil des ISO-8601-Standards lässt sich anführen, dass die „absteigende“ Anordnung (Jahr-Monat-Tag) den bis dahin verbreiteten Gepflogenheiten in vielen europäischen Sprachen widerspricht (mit Ausnahme von z. B. Österreich, Ungarn, Slowenien). Außer in Deutschland ist zum Beispiel auch im Französischen, Niederländischen, Italienischen, Spanischen, Polnischen, Tschechischen, Schwedischen, Dänischen und Türkischen die „aufsteigende“ Anordnung (Tag-Monat-Jahr) üblich. Deshalb ist das neue Datumsformat mit seiner „absteigenden“ Anordnung für den Anwender gewöhnungsbedürftig und hat sich bisher in der Praxis wenig durchgesetzt.

    Deutsche Rechtschreibung

    Beim Datum handelt es sich – bei der Angabe des Tages und des Monats – um sogenannte Ordinalzahlen: 1., 2., 3., 10., 25. usw. (gesprochen: erster, zweiter usf.); das heißt, der/den Ziffer/n folgt ein Punkt, weil das Datum die Reihenfolge innerhalb einer kalendarischen Ordnung angibt. Ein Bindestrich ist – wie in der DIN 5008 angegeben – fehl am Platz. § 104 des amtlichen Regelwerks zur Deutschen Rechtschreibung, auf das sich auch der Entwurf der DIN 5008 bezieht, sieht ausdrücklich den Punkt zur Kennzeichnung von Ordinalzahlen vor.

    Eine führende Null bei Datumsangaben ist ebenfalls nicht mit dem Begriff ‚Ordinalzahl‘ zu vereinbaren. Es gibt keinen 06. Tag. Die führende Null wurde vor Jahrzehnten eingeführt, weil man damit erreichen wollte, dass Datumsangaben beim Schreiben mit der Maschine sowohl bei ein- als auch bei zweistelligen Tages- und Jahreszahlen bündig untereinander angeordnet wurden. Sie verhindert zudem, dass nachträglich eine Ziffer davorgesetzt werden kann, um Datumsangaben zu verfälschen (und das Datum um 10, 20 oder 30 Tage nach hinten zu versetzen). Sie passt allenfalls für Vordrucke, die Felder für einen zweistelligen Eintrag vorsehen. Falsch ist also eine Darstellung wie: 06. Juni 2001. Richtig heißt es: 6.6.2001 oder 6. Juni 2001.

    DIN 5008

    Die deutsche Norm DIN 5008 definiert Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung, zu denen auch die Richtlinien für das Datumsformat gehören. Für numerische Datumsangaben findet zusätzlich die auch für Deutschland gültige EN 28601 von 1992 Anwendung.

    In der Ausgabe von 1996 wurde (über die EN 28601) das „neue“, aus der ISO 8601 abgeleitete Format als einzig korrekte numerische Datumsschreibweise übernommen. Zulässig war daneben nur noch die „alphanumerische Schreibung“ mit dem ausgeschriebenen Monatsnamen und ohne vorangestellte „0“ bei einstelliger Tagesanzahl.

    Das neue Datumsformat nach ISO-Norm (Jahr-Monat-Tag) kollidierte jedoch mit den tatsächlichen Schreibgewohnheiten und konnte sich in den Jahren von 1996 bis 2000 nicht durchsetzen. Ähnlich wie in den meisten anderen europäischen Ländern wurde die Norm auch in Deutschland und Österreich weitgehend ignoriert, wo allgemein weiterhin das gewohnte Format TT.MM.[JJ]JJ in Gebrauch blieb. In der Ausgabe von 2001 der DIN 5008 wurde daraufhin eine Anmerkung eingefügt, wonach das gewohnte Format wieder zulässig sein sollte, „sofern keine Missverständnisse entstehen“.

    Datumsformate nach DIN 5008
    am Beispiel des siebten Tages des ersten Monats im Jahr 2003 (7. Januar 2003)
    Numerische Schreibung
    4-stellige Jahreszahl 2-stellige Jahreszahl
    Die 2-stellige Jahreszahl sollte nur verwendet werden,
    wenn die Interpretation eindeutig ist
    2003-01-07 03-01-07
    optionale Schreibweise, wenn keine Missverständnisse entstehen:
    07.01.2003 07.01.03
    Alphanumerische Schreibung
    ohne vorangestellte „0“, wenn einstelliges Tagesdatum
    ausgeschriebener Monatsname abgekürzter Monatsname
    7. Januar 2003 7. Jan. 2003

    Zeitrechnungsangaben „v. Chr.“ und „n. Chr.“

    Die früher in Deutschland, Österreich und in der Schweiz geltende und heute noch weitgehend angewandte Norm DIN 1355-1 (siehe DIN-Taschenbuch 102 von 1989) sah die Angabe v. Chr. und n. Chr. vor, um Jahresangaben vor und nach Beginn der christlichen Zeitrechnung zu differenzieren. In der Europäischen Norm EN 28601 von 1992 wird dagegen auf eine Datierung vor oder nach Christus nicht mehr eingegangen. In der Version aus dem Jahre 2000 sieht die ISO 8601 vielmehr sogar ein Jahr Null und Jahresangaben mit negativem Vorzeichen vor, wobei, abweichend vom allgemein üblichen Gebrauch, auch für die Zeit vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders rückwirkend dessen Schaltverfahren angewandt werden soll.

    Siehe auch

    Weblinks

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