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Daniel Hell

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Daniel Hell (* 18. Juli 1944 in Uzwil) ist ein Schweizer Psychiater und Psychotherapeut. Er war von 1991 bis 2009 ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und leitet seither das Kompetenzzentrum «Depression und Angst» an der Privatklinik Hohenegg in Meilen[1].

Werdegang

Daniel Hell studierte Medizin an den Universitäten Basel und Zürich wo er 1971 promovierte. Nach verschiedenen Assistenz- und Oberarztstellen habilitierte er sich 1982 an der Universität Zürich über Ehen depressiver und schizophrener Menschen. 1984 wurde er zum Chefarzt der Psychiatrischen Klinik Breitenau, Schaffhausen (Schweiz) gewählt. In den folgenden Jahren wandelte er die Schaffhauser Klinik zum ersten Psychiatriezentrum der Schweiz mit durchgehender ambulant-stationärer Behandlung um.

1991 wurde Hell zum ärztlichen Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich berufen, im gleichen Jahr erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor für Klinische Psychiatrie. An der PUK bildete er Behandlungsschwerpunkte – z. B. für Affekt- und Suchtkranke – und führte neben teilstationären Angeboten auch die Teilöffnung der Stationen ein. Er war Vorsitzender der vom Regierungsrat eingesetzten Arbeitsgruppe «Psychiatriekonzept des Kantons Zürich», nach welchem die kantonale Psychiatrie gemeindenah reorganisiert wurde.

Zur kritischen Reflexion auf das heute wieder weithin biologistisch ausgerichtete Denken in der akademischen Psychiatrie regte er 2004 die Einrichtung eines Lehrgangs Philosophie für Fachleute aus Medizin und Psychotherapie an der Klinik an und verallgemeinerte diese Initiative 2007 durch Gründung eines nach historischem Vorbild benannten «Instituts Entresol», aus dem im Herbst 2008 das gleichnamige Netzwerk für Philosophie, Psychoanalyse und Wissenschaften der Psyche für die gesamte Schweiz hervorging.[2]

Lehr- und Forschungsschwerpunkte

Diese sind affektive und psychotische Erkrankungen in ihrer neurowissenschaftlichen und anthropologischen Komplexität. Hell studiert solche Störungen unter Einbezug ihrer soziokulturellen, psychologischen und biologischen Rahmenbedingungen und setzt sich für eine fächerübergreifende, ganzheitliche Therapie und Herangehensweise ein.

In mehreren Büchern versuchte Hell diese Thematik auch einer breiteren Leserschaft zugänglich zu machen.

Mitgliedschaften, Tätigkeiten

Hell war Mitglied der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK). Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied von «sintegra», einer Organisation zur sozialen und beruflichen Integration von Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung. Er arbeitet als Redaktor des Schweizer Archivs für Neurologie und Psychiatrie und amtet als Präsident der Gesellschaft für die Geschichte der Schweizer Psychiatrie (SGGP) sowie des Vereins «Gastfamilien für Psychischkranke».

Schriften (Auswahl)

  • Ehen depressiver und schizophrener Menschen: Eine vergleichende Studie an 103 Kranken und ihren Ehepartnern (= Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie Bd. 33). Springer, Berlin 1982, ISBN 3-540-11775-X (Habilitationsschrift, Universität Zürich, 1981).
  • Leben als Geschenk und Antwort. Weisheiten der Wüstenväter. Herder, Freiburg im Breisgau 2005, ISBN 3-451-05624-0.
  • Schizophrenien. Orientierungshilfen für Betroffene. Springer, Berlin 1988, ISBN 3-540-18660-3 (mit Magret Gestefeld).
    • 4., aktualisierte Auflage: Schizophrenien: Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige. Springer, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-75257-8 (mit Daniel Schüpbach).
  • Seelenhunger. Der fühlende Mensch und die Wissenschaften vom Leben. Huber, Bern 2003, ISBN 3-456-83983-9.
    • Gekürzte und überarbeitete Taschenbuchausgabe, 2. Auflage: Seelenhunger. Vom Sinn der Gefühle. Herder, Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 978-3-451-05826-4.
  • Aufschwung für die Seele: Wege innerer Befreiung. Herder, Freiburg im Breisgau 2005, ISBN 3-451-05572-4.
    • Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, 2. Auflage: Die Wiederkehr der Seele: Wir sind mehr als Gehirn und Geist. Herder, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-451-30126-1.
  • Depression – Was stimmt? Die wichtigsten Antworten. Herder, Freiburg im Breisgau 2007, ISBN 978-3-451-05817-2.
  • Die Sprache der Seele verstehen. Die Wüstenväter als Therapeuten. Herder, Freiburg im Breisgau 2002.
  • Welchen Sinn macht Depression? Ein integrativer Ansatz. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-19649-2.
  • Kurzes Lehrbuch der Psychiatrie. Das Basiswissen mit Repetitoriumsfragen. Huber, Bern 2003 (mit Jérôme Endrass, Jürg Vontobel).
    • 3., überarbeitete Auflage: Huber, Bern 2011, ISBN 978-3-456-84995-9 (mit Jérôme Endrass, Jürg Vontobel, Ulrich Schnyder).
  • Wege aus der Depression. Burn-out, Lebenskrise, Stress: Hilfe für Betroffene und Angehörige. Beobachter, Zürich 2011, ISBN 978-3-85569-468-6 (mit Helga Kessler).
  • Depression als Störung des Gleichgewichts. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021713-3.
  • Krankheit als seelische Herausforderung. Schwabe, Basel 2013, ISBN 978-3-7965-2896-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ärzteteam der Privatklinik Hohenegg
  2. http://www.entresol.ch
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Daniel Hell aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.