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Dan Gertler

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Dan Gertler (* Dezember 1973) ist ein israelischer Milliardär und Geschäftsmann der Diamanten- und Rohstoffindustrie mit einem Vermögen von etwa 1,22 Milliarden US-Dollar (Forbes, Stand 2017).[1]

Er unterhielt gute Kontakte zu dem autoritären Regime von Joseph Kabila in der Demokratischen Republik Kongo und verhandelte für die weltweit größten Rohstoffhändler, wie den Schweizer Konzern Glencore, Minen-Geschäfte im Milliardenumfang. Die Paradise Papers belegen, dass zu seiner Geschäftspraxis auch Schmiergeldzahlungen an das Regime gehörten[2]; und die Panama Papers zeichneten einige seine Geschäfte mittels seiner von Mossack Fonseca registrierten Offshore Firmen nach.

Am 21. Dezember 2017 verfügte die Regierung der USA unter Bezug auf den Magnitsky Act, dass Gertlers Vermögen zu jenen in den USA befindlichen Vermögenswerten gehört, die aufgrund von Korruption und Menschenrechtsverletzungen vollständig einzufrieren sind.[3][4]

Leben

Dan Gertler stammt aus einer der bekanntesten Familien des Diamantenhandels in Israel. Sein Großvater war der Unternehmer Moshe Schnitzer.

1997 ging er in die Demokratische Republik Kongo und baute seitdem enge Kontakte zur dortigen Regierung auf.[5] Die kongolesischen Teile des Copperbelt weisen reiche Vorkommen an Kupfer- und Kobalterzen auf.

2001 berichteten die Vereinten Nationen, Gertler habe einen Deal verhandelt, im Zuge dessen er den Diamantenmarkt im Kongo übernehmen könne. Im Gegenzug erhielt der Präsident des Kongo 20 Millionen USD für den Kauf von Waffen.[5]

2012 gab Gertler in einem Interview mit Bloomberg Markets an, er hätte einen Nobelpreis für seine "Entwicklungshilfe" im Kongo verdient.[6]

2013 schätzte das Africa Progress Panel, dass der Kongo allein innerhalb eine Periode von drei Jahren 1,3 Milliarden USD verlor, weil sie Bergbaubetriebe unter Wert an Konzerne verkaufte, die in Verbindung mit Gertler stehen.[5]

Glencore-Geschäfte im Kongo

Das schweizerische Unternehmen Glencore betreibt mittels angeschlossener Firmen mehrere Minen im Kongo. Formal muss die staatliche kongolesische Minengesellschaft dem Abbau zustimmen. Glencore übernahm im Februar 2017 die Minen in Mutanda und Katanga für 960 Millionen USD. Gertler erhielt 534 Millionen USD vor Steuern für seine Vermittlung[1].

Glencore schaltete Gertler als Chef-Verhandlungsführer ein, als die Verhandlungen mit der staatlichen kongolesischen Minengesellschaft ins Stocken gerieten. Sein Auftrag wurde geheim gehalten. 2009 erhielt Gertler von Glencore einen Kredit über 45 Millionen USD mit der Klausel, das Geld könne sofort zurück gefordert werden, sollte nicht innerhalb von 3 Monaten der Minen-Vertrag mit einer zu Glencore gehörenden Firma im Kongo unterzeichnet werden. Nachdem die Geschäfte von Glencore in dem bitter armen Kongo kontrovers öffentlich diskutiert wurden, entband Glencore Gertler von seinen Aufgaben.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Dan Gertler. In: Forbes. (https://www.forbes.com/profile/dan-gertler/).
  2. 2,0 2,1 Ben Doherty, Oliver Zihlmann: Revealed: Glencore's secret loan to secure DRC mining rights. In: The Guardian. 2017-11-05 ISSN 0261-3077 (https://www.theguardian.com/business/2017/nov/05/revealed-glencore-secret-loan-drc-mining-rights-paradise-papers).
  3. Donald Trump: Executive Order Blocking the Property of Persons Involved in Serious Human Rights Abuse or Corruption. Whitehouse.gov. 21. Dezember 2017.
  4. Issuance of Global Magnitsky Executive Order; Global Magnitsky Designations. United States Department of the Treasury. 21. Dezember 2017.
  5. 5,0 5,1 5,2 Ben Doherty: Everything you need to know about Glencore, Dan Gertler and their interest in DRC. In: The Guardian. 2017-11-05 ISSN 0261-3077 (https://www.theguardian.com/business/2017/nov/05/what-is-glencore-who-is-dan-gertler-drc-mining).
  6. Bloomberg: Gertler Earns Billions as Mine Deals Leave Congo Poorest. 5. Dezember 2012. Abgerufen am 27. November 2017.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dan Gertler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.