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Corinna Hasofferett

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Corinna Hasofferett in der Künstlerkolonie Yaddo 1997

Corinna Hasofferett (eigentlich Corinna Bercu, * 22. September 1935 in Tecuci, Rumänien) ist eine israelische Schriftstellerin, die in Tel Aviv lebt.

Leben

Die Schriftstellerin wurde 1935 als Tochter von Lazar und Dora Bercu in Rumänien geboren. Ihre Kindheit, der Grundschulbesuch zur Zeit des Holocaust, das Leben der jüdischen Gemeinde in Rumänien und der Neuanfang in Israel sind Themen ihres neunten Buches, einer historisch-literarischen Autobiografie, an der sie ein Jahrzehnt (2006–2017) arbeitete.

Im Juli 1948 wanderte sie, nach sechs Monaten in britischen Internierungslagern auf Zypern, mit ihren Eltern in den neugegründeten Staat Israel ein. In ihrer Jugend gehörte sie dem Jugendbund Haschomer Hazair an, besuchte zwei Jahre die Oberschule und arbeitete danach im Verlag Sifriat Poalim unter der Leitung von Abraham Schlonski. Ihren Wehrdienst leistete sie als Nachal-Soldatin im Kibbuz Karmia im Süden des Landes. 1957 übersiedelte sie in den Kibbuz Schoval, 1960 kehrte sie nach Tel Aviv zurück.

Sie holte das Abitur nach und studierte hebräische und englische Literatur an der Universität Tel Aviv (1965–1968). Danach unterrichtete sie kurze Zeit an einem Gymnasium in Galiläa, musste die Arbeit aber wegen ihrer ersten Herzoperation aufgeben.

1971 erschien ihre erste Veröffentlichung in der Vierteljahresschrift Keshet, auf Betreiben des Gründers und Chefredakteurs Aharon Amir. 1975 initiierte und leitete sie ein halbes Jahr lang Begegnungen zwischen jungen Akademikern – aus dem jüdischen Ort Schlomi und dem arabischen Ort Tamra – mit jüdischen und arabischen Kunstschaffenden.

1984 gründete und leitete sie das Israelische Kunstzentrum Hilai – eine internationale Künstlerkolonie in Galiläa und im Negev, die elf Jahre lang bestand (dann musste Hasofferett sie wegen erneuter Herzprobleme aufgeben). In diesem Zeitraum bezogen über vierhundert in- und ausländische Kunstschaffende die Gästewohnungen und leiteten Hunderte von Kunstprojekten, um das friedliche Zusammenleben zu stärken. 2002 gründete Corinna Hasofferett den Buchverlag HudnaPress.

Bei einem Interview mit Noam Semel im Fernsehkanal 33 beantwortete sie die Frage „Was ist Ihre Heimat?“ mit „Die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse.“ Bei einem Interview für das Tel Aviver Wochenblatt Ha’ir zum Erscheinen ihres Buches Landschaften der Seele sagte sie: „Ich bin wirklich nicht an Etiketten interessiert. Bei mir gibt es Spiele mit Sprache und Symbolen, die der Leser selbst entdecken kann. Das Leben verläuft für mich nicht rund. Wenn der Leser das entdeckt, wird er geistig angeregt. Literatur ist Entdeckung, kein Füttern mit Häppchen. Ich erzähle nicht, wie meine Heldin morgens aufsteht und Zahnpasta auf die Zahnbürste gibt. Meines Erachtens ist das keine Literatur, sondern Geplapper. Ich kann sowas nicht mal lesen.“

1973 erhielt sie den Preis des Schriftstellerverbands für Eine Art Antwort (Juror Aharon Megged), 1979 den Josef Aricha Kurzgeschichtenpreis für Offenbarung, 1989 den Preis des Schriftstellerverbands für Rosa Seiten (Jury Mosche Schamir und Schlomo Nitzan), 2008 den Preis des Havatzelet Fonds für das monumentale Buch In unbekanntem Land. Hinzu kamen Preise und Stipendien vom Literaturfonds Tel Aviv, dem Fonds des Staatspräsidenten, dem Everett Fonds und dem New Israel Fund – sowie der BCLA First Prize 1994 des britischen Professorenverbands für vergleichende Literatur (British Comparative Literature Association) für die englische Ausgabe der Novelle Offenbarung, zusammen mit der Übersetzerin Betsy Rosenberg. In den Jahren 1996–1998 erhielt sie Aufenthaltsstipendien für die Künstlerkolonien Milay, Ledig und Yaddo in den USA. Themen: Israel, Rumänien, Europa, Frauenleben in Israel und in der Welt, Holocaust. Sie ist Mutter der Dokumentarfilmregisseurin und Kulturförderin Erga Netz, der Choreographin, Tänzerin und Flamenco-Lehrerin Lilach Peled und des Historikers und Dichters Prof. Reviel Netz.

Seit 2002 schreibt Corinna Hasofferett einen vielsprachigen Blog unter Leitung eines Bloggers und einen hebräischen Blog mit dem Titel Schriftstellerin, Verlegerin, krempelt die Welt um, den sie im Juni 2003 auf der Website Reshimot begann. Der Blog existiert heute als eigenständige Website unter demselben Titel. Hasofferett postet intensiv auf Facebook sowie in Blogs und Foren, die sie gründete, um für Gerechtigkeit gegenüber Holocaustüberlebenden, Menschenwürde, Frauenrechte und Umweltschutz einzutreten.

Werke

  • Wer hat Micky gesehen - Hudna 2008, aktualisierte Neuausgabe des 1962 erstmals erschienenen Kinderbuchs.
  • Krempelt die Welt um - Satire, Hudna 2008.
  • In unbekanntem Land - Vielstimmiger Roman, Hudna 2007.
  • Landschaften der Seele - Prosa, Hudna 2003. Der Mythos von der Kindheit als paradiesischem Zustand. Literarische Collage für Gespräche mit Schriftstellerinnen aus aller Welt.
  • Geheimnisse - Eine kleine Trilogie, Hudna 2002.
  • Rosa Seiten - Erzählungen, Zmora-Bitan-Modan und Schriftstellerverband 1987.
  • Eine Art Antwort - Lyrische Prosa, Massada und Schriftstellerverband 1973.
  • Wer hat Micky gesehen - Kinderbuch, Daat 1962.
  • Rund zwanzig Novellen, die in in und ausländischen Anthologien, Literaturzeitschriften und Internetseiten erschienen sind.

Ehrungen

Hasofferett erhielt den Aricha-Preis, Maariv, 5. Januar 1979.

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Corinna Hasofferett aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.