Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Constantine (Algerien)
قسنطينة Constantine | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat | ||
[[|]] | ||
Höhe | 650 m | |
Fläche | 22.972 km² | |
Einwohner | 442.862 (1. Januar 2007) | |
Dichte | 19,3 Ew./km² | |
ISO 3166-2 | DZ-25 | |
Webauftritt | www.wilayadeconstantine.org | |
Kultur | ||
Partnerstädte | Grenoble Sousse Istanbul |
Constantine (arabisch قسنطينة, Qusantina) ist mit 442.862 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2007) nach Algier und Oran die drittgrößte Stadt in Algerien. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, Industriestadt und Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt besitzt eine Universität, eine islamische Hochschule und antike sowie mittelalterliche Bauten wie die Statue des römischen Kaisers Konstantin und den Ahmed-Bey-Palast.
Geographie
Die Stadt liegt im Osten des Landes in einer hügeligen Landschaft in mehr als 600 m Höhe über dem Meeresspiegel, etwa 60 km südlich des Mittelmeers. Der nächste Küstenort ist Skikda (ex Philippeville) im Norden in 80 km Entfernung über die N3 bzw. etwas weiter nordöstlich Annaba (ex Bône) in 157 km Entfernung über die N3 und N 44. Die Hauptstadt Algier ist 430 km entfernt, die tunesische Grenze bei Ghardimaou 235 km und die im Süden am Rand der Sahara gelegene Stadt Biskra rund 225 km.
Die Altstadt von Constantine befindet sich auf einem mächtigen, 650 m über dem Meeresspiegel gelegenen Plateau, das nur über einen schmalen Rücken von Südwesten her zugänglich ist, aber nach Nordwesten steil abfällt und nach Norden und Westen durch die mehr als 100 m tiefe Schlucht des Flusses Rhumel von dem gegenüberliegenden Plateau Sidi M'Cid abgeschnitten wird.
Die heutige Stadt erstreckt sich mit zahlreichen neueren Stadtvierteln und Vororten weit über die umliegenden Hügel.
Geologie
Der Fluss Rhumel hat sich nicht in den Kalkfelsen eingeschnitten, sondern hat in vorgeschichtlicher Zeit einen Weg unter dem Felsen hindurch gefunden. Die Schlucht entstand, als die Decke dieses unterirdischen Flusses immer weiter einstürzte. Reste dieser Decke sind in der Schlucht heute noch vorhanden. Der Fluss verlässt die Schlucht über einen großen Wasserfall.
Geschichte
Als die reichste und blühendste Stadt Numidiens spielte sie schon im Altertum eine bedeutende Rolle. Ihr karthagischer Name war Karta (Stadt), die Römer nannten sie Cirta. Sie wurde von Micipsa, dem Sohn Massinissas, mit Hilfe griechischer Kolonisten gegründet und 203 v. Chr. zur Hauptstadt Numidiens gemacht.
Sie zeichnete sich durch die Pracht ihrer öffentlichen Gebäude und die Anzahl ihrer Bevölkerung vor allen anderen Städten des nördlichen Afrika aus. Im Jahre 113 v. Chr. wurde die Stadt von Jugurtha erobert. Den römischen Feldherren Caecilius Metellus Numidicus und Gaius Marius diente sie als Hauptstützpunkt. Marius erfocht 107 v. Chr. bei Cirta einen Sieg über Jugurtha.
Als König Iuba I. mit dem Rest seiner pompejanischen Partei 46 v. Chr. in Afrika unterlegen war, gab Gaius Iulius Caesar einem seiner Parteigänger, Publius Sittius Nucerinus, einen Teil des Gebiets von Cirta, das als besondere Kolonie das römische Bürgerrecht und den Namen Sittlanorum Colonia erhielt.
Danach begann der Zerfall des alten Cirta, das 311 n. Chr. im Krieg des Maxentius gegen den Statthalter der Provinz Africa Domitius Alexander, der sich zum Kaiser ausgerufen hatte, vollständig zerstört wurde. Konstantin I., der Große, stellte die Stadt 312 n. Chr. wieder her und gab ihr den Namen Constantina.
430 wurde die Stadt von den Wandalen erobert. Von 534 bis 697 war sie Teil des Byzantinischen Reiches, vom 8. bis 15. Jahrhundert von berberischen und arabischen Dynastien beherrscht. Während der Herrschaft des Osmanischen Reiches seit 1529, war die Stadt Sitz eines türkischen Statthalters.
Am 13. Oktober 1837 wurde Constantine von französischen Truppen erobert. In der Zweiten Französischen Republik ab 1848 wurde der nördliche Teil des heutigen Staates Algerien, unterteilt in die Départements Algier, Oran und Constantine, Teil des französischen Mutterlandes. Die Stadt Constanrtine war also Hauptstadt des Département de Constantine. Sie wurde, wie der gesamte Norden des heutigen Algerien, 1851 in das französische Zollgebiet sowie 1865 sowohl politisch als auch wirtschaftlich in das französische Staatsgebiet eingegliedert.
Bevölkerung
Constantine hat 442.862 Einwohner (Berechnung 2007)[1]. Es wird jedoch angenommen, dass die Einwohnerzahl der Stadt einschließlich des Umlandes bei einer Million liegen dürfte.
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr | Einwohner |
---|---|
1977 (Zensus) | 345.566 |
1987 (Zensus) | 443.727 |
1998 (Zensus) | 462.187 |
2007 (Berechnung) | 442.862 |
Stadt der Brücken
Die Lage der Altstadt an der Schlucht des Rhumel erforderte den Bau einer Reihe von Brücken. In Flussrichtung von Süden nach Norden sind dies:
- Pont Sidi Rached, ein 447 m langes Viadukt mit einer Bogenbrücke, die in den Jahren 1908–1912 von dem französischen Ingenieur Paul Séjourné errichtet wurde. Ihre gemauerten Steinbögen mit einer Spannweite von 68 m tragen eine Platte aus Stahlbeton. Die lichte Höhe beträgt 103 m.
- Pont du Diable (Teufelsbrücke), eine kleine, fast unmittelbar unter dem Pont Sidi Rached gelegene Bogenbrücke für Fußgänger.
- Passerelle Perregaux / Mellah Slimane, eine Fußgänger-Hängebrücke.
- Pont d’El Kantara, eine Segmentbogenbrücke aus Beton mit 128 m Spannweite und einer lichten Höhe von 125 m, die eine Eisenbrücke aus dem jahre 1863 ersetzte.
- Pont Sidi M’Cid, eine ebenfalls 1912 eröffnete Hängebrücke mit einer Spannweite von 160 m und einer lichten Höhe von 175 m, die damit die höchste Brücke der Welt war bis zur Eröffnung der Royal Gorge Bridge, Colorado, USA im Jahre 1929.
- Pont des chutes / Pont de Winet el Foul (Wasserfallbrücke), eine 1925 gebaute Bogenbrücke über die Wasserfälle am Ausgang der Schlucht.
Etwa 600 m oberhalb der Pont Sidi Rached und außerhalb der Altstadt entsteht das Viaduc Trans-Rhumel Constantine, eine vierspurige Schrägseilbrücke, die 2014 eröffnet werden soll.
Sehenswürdigkeiten
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Constantine sind:
- Gustave Mercier Museum
- Ben-Badis-Moschee
- Kasbah (Altstadt)
- Islamische Emir Abdel Kader Universität (Université des sciences islamiques „Émir Abd El Kader“)
- Djamma El Kebir-Moschee
- Soumma Mausoleum
- Ahmed Bey-Palast
- Ruinen des römischen Aquäduktes
- Statue des römischen Kaisers Konstantin
- Die Universität Université Mentouri de Constantine (UMC), nach dem Plan von Oscar Niemeyer
Wirtschaft und Infrastruktur
Constantine ist Industriestadt (Zement-, Metall-, Leicht-, Lebensmittelindustrie) und Verkehrsknotenpunkt. Sie besitzt eine Universität, eine islamische Hochschule und mehrere Fachschulen sowie Bibliotheken. Constantine ist auch Sitz des Nationalen Handelsregisters Centre National du Registre du Commerce (C.N.R.C).[2]
Nach Erlangung der Unabhängigkeit begann die Verstaatlichung einiger Wirtschaftsbereiche. Seit Anfang der 1980er Jahre bemüht man sich jedoch um eine ökonomische Liberalisierung und um die Förderung des Privatsektors.
Verkehr
Als Verkehrsknotenpunkt ist Constantine über Nationalstraßen mit der Hauptstadt Algier und den Hafenstädten Jijel, Skikda und Annaba verbunden. Nationalstraßen führen nach Tunesien und über Biskra in die Sahara.
Der Flughafen von Constantine Aéroport Mohamed Boudiaf liegt etwa 9 km südlich der Stadt. Er hat außer algerischen Zielen auch Verbindungen zu verschiedenen französischen Orten und nach Genf.
Constantine hat Eisenbahnverbindungen nach Algier, Tebessa, M'Sila, Skikda und Jijel.
Die Autoroute Est-Ouest (Ost-West-Autobahn) führt im großen Bogen östlich und südlich um Constantine herum und am Flughafen vorbei.
Seit 2008 hat Constantine die Téléphérique de Constantine, eine innerstädtische Gondelbahn, die zwischen der Altstadt, dem Klinikviertel auf der gegenüberliegenden Seite des Oued Rhumel und einem gut 1 km entfernten Stadtviertel verkehrt.
Städtepartnerschaften
Constantine besitzt mit folgenden Städten Partnerschaften:
Söhne und Töchter der Stadt
- Louis Brisset (1872–1939), französischer Komponist
- Aimé Steck (1892–1966), Komponist
- Charlotte von Monaco (1898–1977), monegassische Prinzessin, Mutter von Fürst Rainier III. von Monaco
- René Bianco (1908–2008), Opernsänger
- Claude Cohen-Tannoudji (* 1933), französischer Physiker und Nobelpreisträger
- Enrico Macias, (* 1938), französischer Sänger
- Jean-Louis Comolli, (* 1941), französischer Journalist und Filmschaffender
- France Anglade, (* 1942), französische Schauspielerin
- Dominique Ouattara (* 1953), französisch-ivorische Unternehmerin und Première Dame der Elfenbeinküste
- Solveig Dommartin (1961-2007), französische Schauspielerin und Regisseurin
- Hassiba Boulmerka (* 1968), Leichtathletin, Olympiasiegerin 1992 (erste Medaillengewinnerin Algeriens)
- Adel Abdessemed (* 1971), Künstler
Klimatabelle
Constantine | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Constantine
Quelle: wetterkontor.de
|
Weblinks
Quellen
Vorlage:Navigationsleiste Städte in der Provinz Constantine
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Constantine (Algerien) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |