Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Cista

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Behälter. Zum tschechischen Ortsnamen siehe Čistá.
Darstellung einer Cista auf einer Münze
Spanische "Steinkiste" (Cista) als Grabstätte für Urnenbeisetzungen

Als Ciste oder Cista (lateinisch-griechisch, davon unsere Kiste) bezeichnet man eine Art runder Behälter, die zu verschiedenen Zwecken verwendet wurden.

Die Cista mystica war aus Weidenruten geflochten und enthielt die bei Festen des Bakchos und der Demeter gebrauchten heiligen Geräte (siehe eleusinische Mysterien).

Die Cista wird auf Denkmälern, z. B. auf Münzen, besonders an kleinasiatischen (siehe Cistophoren), Tonreliefs, auch an der Neapeler Kolossalgruppe des Farnesischen Stiers in der Regel halbgeöffnet dargestellt, so dass die heilige Schlange aus ihr herausschlüpfen kann.

Ferner bezeichnet man als Cisten die kleinen, cylindrischen Bronzebehälter, die in Etrurien, besonders in Praeneste, für den Hausgebrauch zur Aufbewahrung der Toilettenartikel gearbeitet wurden, und deren Seitenflächen gewöhnlich mit eingravierten Figuren geschmückt sind, während sich auf dem Deckel kleine Bronzefiguren angelötet finden.

Die bedeutendste Sammlung solcher Cisten enthält die Barberinische Bibliothek in Rom. Berühmt ist besonders die so genannte Ficoronische Cista in Rom (Villa Giulia (Rom)), auf deren Seitenwänden die Rast der Argonauten dargestellt ist.

Eine weitere Cistenform in Bronze sind die sogenannten Rippenzisten, deren cylindrische Körper mit horizontal verlaufenden Rippen verziert sind. Nach Berta Stjernquist lassen sie sich durch die Art der Tragevorrichtung in eine Serie I mit festen Griffen und eine Serie II mit beweglichen Henkeln unterteilen, die auf verschiedene Werkstattkreise zurückgehen dürften. Rippenzisten finden sich zwischen dem 7. und 4. Jahrhundert v. Chr. von Oberitalien bis Nordeuropa. Ein Herstellungszentrum wird in Bologna vermutet.

Einen anderen Zweck hatten die etruskischen, aus Ton gefertigten, vierseitigen Aschencisten, welche die Asche der Verstorbenen enthielten und daher auf den Totenkult bezügliche Reliefdarstellungen, häufig auch Szenen aus dem troischen Sagenkreis zeigen.

Steinerne Cista sind eine kleine Form der Steinkiste (englisch cist), wie sie unter diesem Namen in Spanien vorkommt.

Siehe auch

Literatur

Übersichtsdarstellung

Untersuchungen

  • Tobias Dohrn: Die Ficoronische Ciste in der Villa Giulia in Rom (= Monumenta Artis Romanae. Bd. 11). Mann, Berlin 1972, ISBN 3-7861-2184-2.
  • Fritzi Jurgeit: „Cistenfüße“ etruskischer und praenestiner Werkstätten (= Le Ciste Prenestine. 2: Studi e contributi. 1). Consiglio Nazionale delle Ricerche, Rom 1986.
  • Berta Stjernquist: Ciste a Cordoni. (Rippenzisten). Produktion – Funktion – Diffusion (= Acta archaeologica Lundensia. Series in quarto. Nr. 6, ISSN 0065-1001). 2 Bände (Bd. 1: Textband. Bd. 2: Katalog und Tafeln.). Habelt u. a., Bonn u. a. 1967.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cista aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.