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Church of England

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Die Church of England (englisch für Kirche von England) ist die Mutterkirche der Anglikanischen Gemeinschaft, so dass sich ihre Geschichte weitestgehend mit deren deckt. Sie ist innerhalb der Gemeinschaft die letzte eigentliche Landeskirche, die der Autorität des Staatsoberhauptes untersteht (Staatskirche).

Mit etwa 25 Millionen Gläubigen ist sie die größte anglikanische Kirche. Sie erstreckt sich heute über das Gebiet Englands, der Kanalinseln und der Isle of Man und ist noch immer eine Landeskirche im klassischen Sinne, da an ihrer Spitze der britische Monarch mit dem Titel Supreme Governor of the Church of England steht. Auch sind die beiden Erzbischöfe sowie 24 weitere Bischöfe Mitglieder im House of Lords. Allerdings bilden ihre Mitglieder heute nicht mehr die Mehrheit der Engländer und sie kämpft mit weiterem Mitgliederschwund. Bei der Zahl der Gottesdienstbesucher wird sie heute von der römisch-katholischen Kirche in England übertroffen. In Schottland und Wales, die nicht zu England gehören, existieren weitere anglikanische Kirchen, die Church in Wales und die Scottish Episcopal Church.

Bistümer der Church of England
  • Kirchenprovinz von Canterbury
  • Kirchenprovinz von York
  • Kirchenintern präsidiert der Landeskirche der Erzbischof von Canterbury als Primas von ganz England, der auch innerhalb der anglikanischen Weltkirchengemeinschaft einen Ehrenvorrang genießt. Der Erzbischof von York steht als Primas von England im Ehrenrang an zweiter Stelle. Die Church of England erstreckt sich über zwei Kirchenprovinzen, nämlich Canterbury und York, die zusammen 43 Diözesen umfassen.

    Zur Theologie der Church of England siehe den Artikel Anglikanische Gemeinschaft.

    Geschichte

    Die Kirche von England datiert ihre Geschichte zurück bis in römische Zeit. Die seit der konstantinischen Wende (313) begonnene Christianisierung Britanniens setzte sich bei den keltischen Stämmen in Schottland und Irland in Form der Iro-schottischen Kirche eigenständig fort. Nach dem Abzug Roms spätestens 411 siedelten vermehrt Angeln, Sachsen und Jüten ins heutige England. Im Gebiet dieser angelsächsischen Stämme wurden zunächst germanische Kulte gepflegt. Erst seit der Mission von Augustinus von Canterbury an den Hof von Kent im Jahr 597 fand die katholische Kirche wieder Verbreitung in England. Zeitgleich erfolgte eine Mission durch irische Mönche (siehe Columban).

    Mit der Weigerung von Papst Clemens VII., die Ehe von König Heinrich VIII. zu annullieren, beschlossen die englischen Bischöfe, die Autorität des Papstes im Königreich England nicht länger anzuerkennen, und erklärten am 11. Februar 1531, dass ihr König nunmehr Oberhaupt (Supreme Governor) der Kirche sei. Damit wurde die englische Reformation ausgelöst, die jedoch vorerst wenig Änderungen im liturgischen Leben vorsah, bis auf den Gebrauch der englischen statt der lateinischen Sprache. Die Suprematsakte wurde 1534 durch das Parlament beschlossen.

    Obwohl die dynastischen Probleme Heinrichs VIII. den Anlass für die Abspaltung von Rom darstellten, müssen auch andere Aspekte für die Entstehung der Anglikanischen Kirche berücksichtigt werden, die ihren Ursprung im Mittelalter haben: Bereits im Hochmittelalter wurde gefordert: Ecclesia Anglicana libera sit („Die Englische Kirche soll frei sein“). Diese Forderung war dann im Spätmittelalter auch in die Tat umgesetzt: Der englische König hatte schon sehr früh sehr viel mehr Freiheiten in der Besetzung der Bistümer als andere Herrscher. Bereits vor der Abspaltung unter Heinrich VIII. war die Kirche von England von allen Ländern Europas die mit den geringsten Verpflichtungen Rom gegenüber. Die dynastischen Probleme radikalisierten so lediglich eine bereits entstandene Entwicklung.

    Nach dem Tode Heinrichs VIII. leitete der Erzbischof von Canterbury, Thomas Cranmer, zusammen mit Richard Hooker, Craig John Stuart Heselton und Matthew Parker weitere Reformen ein, darunter die Einführung des ersten Book of Common Prayer. Mit dem Tode von Heinrichs Nachfolger, Eduard VI., kam seine Halb-Schwester Maria Tudor auf den Thron, und die englische Kirche erneuerte ihre Verbindung zu Rom, während viele Theologen der Reformation ihren Tod fanden. Erst nach Marias Ableben wurde die Kirche unter Elisabeth I. wieder protestantisch. Der Einfluss der Puritaner wuchs in dem folgenden Jahrhundert stetig an, kam jedoch durch die königliche Autorität nie zur vollen Entfaltung. Im 19. Jahrhundert, mit der Oxford-Bewegung und dem Aufkommen der Romantik, besannen große Teile der Church of England sich wieder auf ihre katholische Erbschaft.

    2008 bedauerte die Church of England ihr „Missverstehen“ der darwinschen Evolutionstheorie und bezeichnet den in einigen „Ecken der Kirche“ herrschenden „anti-evolutionären Eifer“ als Fehler.[1]

    Gegenwart

    Die Church of England ist Mitglied der Porvoo-Gemeinschaft und hat mit diesen Kirchen volle Kirchengemeinschaft vereinbart. Bereits seit 1931 steht sie mit den alt-katholischen Kirchen der Utrechter Union in voller Kirchengemeinschaft.

    In der Church of England ist seit 1993 die Ordination von Frauen zu Priesterinnen möglich. Am 12. März 1994 wurden die ersten 32 Priesterinnen ordiniert.[2] Im Jahre 2005 hat die Kirche entschieden, dass Frauen künftig auch zum Bischofsamt zugelassen sind; diese Entscheidung wurde Juni 2006 auf der Generalsynode in York mehrheitlich für theologisch gerechtfertigt befunden (bei den Laien hatte diese Position allerdings nicht die für die letztendliche Entscheidung notwendige Zweidrittelmehrheit bekommen). Dieser Beschluss, Frauen zum Bischofsamt zulassen zu wollen, veranlasste Priester und Bischöfe, zur römisch-katholischen Kirche überzutreten: Vincent Nichols, katholischer Erzbischof von Westminster und Oberhirte der Katholiken in England und Wales, weihte am 8. Januar 2011 die bisherigen Bischöfe der Church of England Andrew Burnham, Keith Newton und John Broadhurst zu katholischen Priestern. Auch etwa 50 anglikanische Priester traten zur katholischen Kirche über. Im November 2013 befürwortete die Synode der Church of England eine Beschlussvorlage für den Entwurf einer Kirchenrechtsänderung im Hinblick auf die Zulassung von Frauen zum Amt des Bischofs in der anglikanischen Kirche. In dem Entwurf für die Änderung des Kirchenrechts ist die Einrichtung von Ombudsstellen vorgesehen, wenn Gemeinden keine Bischöfin akzeptieren wollen.[3] Am 14. Juli 2014 beschloss die Generalsynode mit großer Mehrheit aller drei Kammern (Bischöfe, Priester, Laien), künftig Frauen im Bischofsamt zuzulassen.[4] Nach einer entsprechenden Änderung des Kirchenrechts konsekrierte die Church of England am 26. Januar 2015 die bisherige Vikarin von St Peter's Hale and St Elizabeth's Ashley in der Diözese Chester, Libby Lane, im Januar 2015 zur Bischöfin. Unmittelbar vor der Konsekration trat der anglikanische Pfarrer Paul Williams beim namentlichen Aufruf der Kandidatin vor und erhob Widerspruch, in dem er die Konsekration als „unbiblisch“ und das Geschlecht der Kandidatin als „absolutes Weihehindernis“ bezeichnete.[5]

    Des Weiteren hat die Church of England die Wiederheirat Geschiedener akzeptiert und diese innerhalb der Kirche erleichtert.[6]

    Seit einigen Jahren diskutiert die Church of England über die ethische Haltung zu homosexuellen Paaren, die Zulassung von homosexuellen Priestern und Bischöfen sowie die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.[7] Im Januar 2013 bekundete die Church of England die Bereitschaft, künftig auch Priester, die in eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, in den Bischofsstand zu erheben, unter der Voraussetzung, dass sie sich mit der Bischofsweihe zum Zölibat verpflichten.[8] Im November 2013 erlaubt die Church of England die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in einem Gottesdienst.[9] Im April 2014 erfolgte die erste standesamtliche Trauung eines homosexuellen anglikanischen Priesters am Standesamt.[10]

    Siehe auch

    Weblinks

    Belege

    Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Church of England aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.